Maschinen- und Gepäckraum

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Wenn wir zum zweiten Teil des Triebwagens kommen, dann bewegen wir uns in der Richtung des Fahrzeuges nach vorne. Zugänglich war dieser Bereich ab der vorderen Plattform. Statt mit Hilfe der Schiebetüre ins Personenabteil zu gelangen, musste nun jedoch die Türe neben dem WC benutzt werden. Auch sie wurde in der Mitte des Fahrzeuges angeordnet. So entstand ein mittiger Durchgang, der durch den ganzen Triebwagen führte.

Der Zugang zum Gepäckabteil war den Reisenden in der Regel nicht möglich. Die Türe konnte nur vom Personal mit Hilfe eines speziellen Schlüssels geöff-net werden.

War jedoch der Zugang zum restlichen Zug nur über diesen Weg möglich, konnte die Türe im offenen Zustand blockiert werden. Jedoch gab es weder Haltestangen noch sonstige Hilfsmittel. Gerade bei der Fahrt verlangte der Weg durch diesen Bereich nach einem guten Gleichgewicht.

Trat man durch die Türe gelangte man zuerst in einen Korridor. Dieser entstand, weil auf der rechten Seite die Kabine des WC vorhanden war. Auf der anderen Seite war der kleine Maschinenraum vorhanden. Dieser war mit Türen verschlossen. Diese konnten lediglich vom Personal geöffnet werden und sie versperrten in diesem Zustand auch den Durchgang, so dass die Türe zum Gepäckraum nicht geöffnet werden konnte.

Der Boden bestand lediglich aus Holzbrettern, die fixiert wurden. Der mit Holz belegte Boden des Gepäckraumes war keine Besondereheit. Diese Bereiche, die mit schweren Gütern befahren wurden, waren einem grossen Verschleiss unterworfen. Die Balken konnten so einfach ausgetauscht werden. Zudem war es dank diesem Boden möglich, die Kiste am Boden fesstzunageln. Damit konnte sie sich in Kurven nicht seitlich verschieben.

Für die Wände in diesem technischen Bereich wurden dunklere Farbtöne in grau verwendet. Ge-blieben war jedoch die weisse Decke. Wobei in dieser sich die Handbedienung für den Haupt-schalter befand. Dazu war jedoch ein spezieller Steckschlüssel erforderlich, der jedoch den Reis-enden nicht zugänglich war und dessen Position nur das Lokomotivpersonal kannte.

Am Schluss des Ganges waren auf auf der Seite des WC schmale Türchen vorhanden. Dahinter befanden sich auch technische Bereiche. Dazu gehörte zum Beispiel der pneumatische Teil mit den entsprechenden Absperrhähnen.

Auch hier konnte man die Türe nur mit einem speziellen Schlüssel öffnen. So waren die tech-nischen Bereiche des Triebwagens den Reisenden nicht zugänglich, was auch deren Sicherheit diente.

Auch links öffnete sich der Raum nun etwas. Die Wand wurde durch einen Korpus abgelöst. Dieser war oben mit einem Riffelblech versehen worden und enthielt weitere technische Bauteile.

An der Stirnwand des kleinen Maschinenraumes war ebenfalls eine Türe, die jedoch nur geöffnet werden konnte, wenn auf dem Blech nichts abgelegt wurde. Dahinter fand das Bahnpersonal die Sicherungen und Schaltautomaten.

Rechts war nun die Türe zum Abteil des Zugpersonals vorhanden. Dieses besass eine Türe mit Fenster und auch sie konnte lediglich vom Personal geöffnet werden. In der Kabine fand das Personal Ablagen für die Dokumente und einen Tresor mit Schlüssel für Wertsachen vor.

Ergänzt wurde diese Einrichtung mit einer Sitzgelegenheit und einem kleinen Tisch, der für Schreibarbeiten genutzt werden konnte. Das Abteil entsprach somit den üblichen Ausführungen, wie bei anderen Gepäckabteilen.

Damit öffnete sich nun der Gepäckraum. Dieser war rechteckig ausgeführt worden und besass keinerlei Einbauten. Der mit Holz belegte Boden hatte dabei zwei Bereiche, die mit einem Gitter versehen wurden. Dort konnten Gegenstände abgestellt werden, die nass waren und so abtropfen konnten. Bevor wir uns diesen Bereich jedoch genauer ansehen, müssen wir die beiden seit-lichen Tore öffnen, denn sonst konnte nichts verladen werden.

Die Wände wurden wieder mit einem etwas helleren Grauton gestrichen. Wobei hier durchaus auch die Struktur des Kastens erkannt werden konnte, denn die Abdeckungen des Personenabteils wurden nicht mehr angebracht. An deren Stelle traten einfache Halterungen für die Gerätschaften, die beim Verlad von grösseren Rollpaletten benötigt wurden. Dadurch konnte man den technischen Bereich sehr gut erkennen.

Die Tore des Gepäckabteils konnten in zwei Schritten geöffnet werden. Dazu musste es je-doch zuerst entriegelt werden. Danach konnte das Tor von Hand aufgeschoben werden und nach etwa der Hälfte wurde es erneut verriegelt.

Es stand nun zur Hälfte offen und kleiner Gegenstände konnten eingeladen werden. Wollte man das Tor ganz öffnen, musste der Riegel gehoben werden. Das Tor konnte nun bis zur vol-len Öffnung verschoben werden.

Damals war es noch üblich, dass die Gepäcktore im Sommer offengehalten wurden. Damit auf der Fahrt niemand aus dem Zug fallen konnte, wurde die Vorlegestange in einer Führung von oben herabgelassen und in halber Höhe platziert.

Es war jedoch die einzige Sicherung, denn das Tor wurde weder mit einem Schutzblech, noch mit einer weiteren Sicherung versehen. Im Betrieb konnte man leicht unter der Stange durchrutschen und so das Fahrzeug verlassen.

Um das Tor wieder zu verschliessen, musste erneut eine Verriegelung gelöst werden. Anschliessend konnte es wieder bis zur Mitte geführt werden, wo der dortige Riegel erneut einrastete. Daher musste auch dieser wieder gehoben werden.

Das Tor konnte nun ganz geschlossen werden und es rastete wieder ein. So war gesichert, dass sich das Tor nicht von alleine öffnen konnte. Es war somit ein normales Tor vorhanden, dass von aussen jedoch nicht geöffnet werden konnte.

Im restlichen Bereich des Gepäckabteils waren an der Decke noch Haken vorhanden. An diesen konnten Postsäcke oder auch Fahrräder aufgehängt werden. Da damals jedoch der Transport von Fahrrädern eher selten erfolgte, wurden die Haken in erster Linie für die Postsäcke genutzt.

Es war so möglich, die Post auf Nebenstrecken auch ohne entsprechenden Wagen zu transportieren. Separate Postwagen gab es daher nur im Fernverkehr. War im Gepäckabteil jedoch Post verladen, war der Zugang für Reisende nicht mehr möglich.

Abgeschlossen wurde das Gepäckabteil mit der Stirnwand, die zugleich die Rückwand des Führerstandes darstellte. Hier war im Gegensatz zur anderen Seite keine Verglasung mehr vorhanden. Zwei im Gepäckraum montierte Holzbänke einfachster Ausführung erlaubten dort das Ablegen von kleineren Gepäckstücken. Jedoch war im Gegensatz zu den Gepäckwagen in diesem Fahrzeug keine Zelle für Gefangene vorhanden.

Erhellt wurde auch dieser Bereich mit einfachen am Steuerstromnetz betriebenen Glühbirnen. Mit einem Schalter konnte die Beleuchtung im Gepäckabteil jedoch unabhängig vom Personenabteils geschaltet werden. Diese Lösung war wichtig, wenn die Sitzplätze nicht freigegen waren, da Gepäck jedoch trotzdem transportiert werden sollte. Im Grunde war damit ein zweites Abteil vorhanden, das über eine eigene Beleuchtung verfügte und so autonom betrieben wurde.

Eine Heizung, wie in den Abteilen war im Gepäckraum nicht vorhanden. Hier war in der Regel nur der Transport vorgesehen und daher erachtete man eine Heizung oder gar Kühlanlagen, nicht als notwendig. Da jedoch von den anderen Bereichen etwas Wärme in den Raum gelangen konnte, blieben auch in diesem Bereich die Temperaturen in den meisten Fällen über dem Gefrierpunkt. Um das Abteil notfalls zu erwärmen, wurden einfach die inneren Türen geöffnet.

Verlassen wurde dieser Bereich wieder durch eine Türe, die jener auf der anderen Seite entsprach. So konnte auch auf dieser Seite der Führerstand so abgeschlossen werden, dass keine unbefugten Handlungen möglich waren. Wir haben damit jedoch das vordere Ende erreicht. Um den Triebwagen wieder zu verlassen, war jedoch nur der Weg durch das Gepäckabteil möglich.

Alternativ dazu, konnte natürlich auch der Übergang zu einem anderen Wagen genutzt werden. Dazu musste jedoch der Faltenbalg verbunden sein und das Übergangsblech abgeklappt werden. Erst jetzt konnte die Türe in der Front geöffnet werden. Der Durchgang für Reisende war damit kein Problem, wobei die Türe auf gewohnte Weise geöffnet werden konnte.

 

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