Die Wagenkasten |
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Im Gegensatz zu früher, wo die
Bahngesellschaften
einen öffentlichen Katalog erstellt und veröffentlicht hatten, waren
mittlerweile die Angebote bis zur Vergabe mehr oder weniger geheim. Daher
erfuhr die Öffentlichkeit erst nach der Vergabe, wie der neue
Triebzug
für den Verkehr durch den
Basistunnel
am Gotthard aussehen sollte. Auch spezielle Eigenschaften waren erst dann
bekannt geworden. Wir wollen uns den Zug daher im Detail ansehen. Der von der Firma Stadler Rail AG in
Bussnang angebotene
Triebzug
sollte als
Gliederzug
konzipiert werden. Mit dieser Konstruktion hatte der Hersteller schon bei
Geschwindigkeiten bis 200 km/h erfolgreiche Erfahrungen sammeln können.
Wir wollen uns nun den Zug von der Spitze bis zum Schluss im Detail
ansehen, dabei gab es durchaus Unterschiede bei den verwendeten
Wagenkästen und bei deren Aufbau. Doch bevor wir damit beginnen, behandeln
wir den ganzen Zug. Dabei ist immer wieder die
Achsfolge
eines Fahrzeuges hilfreich. Die
Triebzüge
„Giruno“ sollten daher die Achsfolge 2‘ Bo‘ Bo‘ 2‘ 2‘ 2‘ 2‘ Bo‘ Bo‘ 2‘ 2‘
2‘ erhalten. Mit Hilfe dieser Angaben können wir wichtige Feststellungen
zur Formation des Zuges machen. Daher lohnt es sich diese Achsfolge etwas
auszuwerten und so ein paar Geheimnisse zu entlocken. Massgebend war die Anordnung der
Triebdrehgestelle.
Diese wurden nicht, wie man meinen könnte, an den Enden des
Triebzuges
angeordnet, sondern es wurden
Jakobsdrehgestellel
mit
Antrieben
versehen. Dabei blieb es jedoch nicht, denn auch die Anordnung dieser
Triebdrehgestelle im Zug wurde nicht symmetrisch ausgeführt. Etwas, was
man bei
Triebfahrzeugen
eher selten sieht, jedoch nicht unmöglich ist. Würden wir den Zug mit der alten Bezeichnung in der Schweiz versehen, würden wir für den Triebzug die Bezeichnung RABe 8/24 erhalten. Sie sehen, was für Informationen alleine aus der Achsfolge gezogen werden können. Da es sich um einen Gliederzug handelte, wurde damit sogar festgelegt, dass der Triebzug insgesamt elf Wagenkästen erhalten sollte. Das hatte zur Folge, dass relativ kurze Wagenkästen von rund 18 Meter verwendet wurden. Diese Wagenteile konnten dank der geringen
Länge der einzelnen Teile optimal auf die unterschiedlichen
Lichtraumprofile
der vorgesehenen Länder abgestimmt werden und boten trotzdem einen in der
Breite gesehenen grosszügigen Innenraum. In Längsrichtung, konnten dadurch
jedoch kaum grosszügige Abteile geschaffen werden. Daher ist es sicherlich
wichtig, wenn wir uns den Zug in seinen Einzelteilen ansehen und das waren
nun mal elf Wagen. Keine Angst, wir müssen uns nicht jeden Wagen ansehen, denn es gab dabei immer wieder parallele Punkte. Das war nicht so überraschend, wie man anhand der Achsfolge vermuten könnte,. Der Hersteller versuchte natürlich auch
hier die Vielfalt der einzelnen Baugruppen möglichst zu re-duzieren. Das
erleichterte die Konstruktion und le-tztlich auch den Aufbau des Zuges.
Trotzdem beim fertigen Zug, war dann jeder Wagen leicht anders. Die Wagenkästen des Triebzuges wurden aus Strangpressprofilen und festen Platten aufgebaut. Wie beim Hersteller Stadler üblich, kam hier der Werkstoff Aluminium zur Anwendung. Dieser leichte Werkstoff hatte sich beim
Bau von
Reisezügen
durchgesetzt und ermöglichte die leich-ten Züge. Da dieser Werkstoff nicht
die Festigkeit des schweren Baustahls besitzt, mussten bei der
Konstruktion punktuelle Verstärkungen vorgesehen werden. Ein wichtiger Punkt bei den damals gebauten
Fahrzeugen für Geschwindigkeiten über 160 km/h war die Stabilität des
Kastens in Längsrichtung. Bei den seltenen Fällen von frontalen
Kollisionen gleicher Züge mussten die Leute im Zug so gut wie möglich
geschützt sein. Daher wurde eine Längsdruckkraft von 1 500 kN angestrebt.
Mit dem verwendeten Werkstoff war das dank der speziellen Konstruktion
problemlos zu erreichen. Der fertig aufgebaute Kasten hatte
schliesslich eine Breite von 2 900 mm erhalten. Grundsätzlich hätte man
hier auch breitere Kästen verwirklichen können, jedoch musste man das
international eingesetzte Fahrzeug so bauen, dass es den Vorschriften in
den Ländern Schweiz, Deutschland, Italien und Österreich entsprach. Diese
Werte für die Umgrenzung waren in der Vorschrift
UIC
505-1 festgelegt worden. Beginnen wir mit der Betrachtung der
Fahrzeuge mit den beiden
Endwagen.
Diese unterschieden sich deutlich von den anderen Wagen des Zuges. Nicht
nur, dass sie länger waren, sondern wegen der Tatsache, dass sich hier die
Führerstände
befanden. Dabei beginnen wir bei den Führständen dieser Endwagen, die die
Seitenwände können wir anschliessend auf die anderen Wagen übertragen und
so etwas weniger Punkte erhalten. Die Hülle der Führerstände war jedoch nicht aus Aluminium gefertigt worden. Hier kamen schon lange spezielle Kunst-stoffe zur Anwendung. Diese mit Glasfasern verstärkten Kunststoffe ermöglichten mit wenig Aufwand elegante und runde Formen. Sie wurden erstmals bei der Baureihe
Re 460 angewendet und bewährten
sich seither im täglichen Einsatz. Seither gehören solche
Fronten
nahezu zum Standard. Da diese Hüllen nicht verschweisst werden konnten, wurden sie auf dem Fahrzeug mit speziellem Kleber aufgeklebt. Da-durch waren sie fest mit der Struktur des Kastens verbunden worden, konnten aber bei einem Schaden leicht ausge-wechselt werden. Auch hier war die
Lokomotive
der Baureihe Re 460 mit dem Einsatz
von über 25 Jahren ein gutes Beispiel. Einziger Punkt war, dass man die
Trennkante leicht erkennen konnte. Speziell gestaltet werden musste die Front des Zuges. Dieser Triebzug sollte eine Geschwindigkeit von 250 km/h erreichen können. Das sorgte automatisch dafür, dass der Luftwider-stand gegenüber langsameren Zügen, wie zum Beispiel den IC 2000 deutlich anstieg. Kam hinzu, dass mit dem
Triebzug
sehr viele und extrem lange
Tunnelstrecken
mit hoher Geschwindigkeit befahren werden mussten. Daher musste man dem
Problem begegnen. Die Probleme mit dem Luftwiderstand kann
man mit zwei Methoden lösen. Eine Möglichkeit besteht darin, dem Zug eine
grosse
Leistung
zu verpassen und so einfach mit Kraft dagegen anzutreten. Beispiele dafür
gibt es viele. Die andere Lösung bildet eine flach abgelegte
Front.
Hier bietet sich ein Kampfflugzeug an, das spitz zuläuft um schnell
fliegen zu können. Züge für hohe Geschwindigkeiten waren irgendwo
dazwischen angesiedelt. Daher wurde die
Front
abgelegt und so der Luftwiderstand verringert. Der vom Hersteller
verwendete Wert sorgte letztlich dafür, dass die Frontpartie der
Endwagen
im Dachbereich erst beim Drehpunkt des führenden
Drehgestells
aufhörte. Dadurch wirkte der Zug auch dank den seitlich abgerundeten
Kanten der Front elegant und auf den Fahrgast ansprechend. Ein Punkt, dem
man bei der Konstruktion nie vergessen sollte. In der
Front
eingelassen war das grosse
Frontfenster.
Dieses war als einheitliches Fenster über die ganze Breite der
Front
ausgelegt worden. Dadurch bot es dem Lokführer einen guten Blick nach
vorne auf die Strecke und somit auf die Signale. Das Glas selber war
natürlich als
Sicherheitsglas
der neusten Generation ausgeführt worden. Eine Kollision bei hoher
Geschwindigkeit sollte nicht zum Durchbruch führen. Um die Sicht weiter zu optimieren, wurde
das Fenster mit einer leichten Tönung versehen und unterhalb des Fensters
war ein
Scheibenwischer
montiert worden. Dieser war so konstruiert, dass das Wischerblatt immer
senkrecht stand. Um hartnäckige Verschmutzungen zu lösen, war dieser
Scheibenwischer mit einer zusätzlichen
Scheibenwaschanlage
versehen worden. Damit entsprach auch hier die Ausführung den aktuellen
Vorgaben. Einen eigentlichen
Stossbalken
gab es bei solchen Zügen schlicht nicht mehr. Diese wurden, sofern sie für
den Betrieb mit mehreren Fahrzeugen ausgelegt wurden, mit
automatischen Kupplung
versehen. Damit diese nicht zu sehen waren, wurden davor immer wieder
Verschalungen montiert. In diesem Punkt unterschied sich der
Triebzug
schlicht nicht und so war vor der
Kupplung
eine Verschalung angebaut worden. Beim Triebzug „Giruno“ kam eine automatische Kupplung zum Einbau. Diese Kupplung stammte aus dem Hause Schwab. Diese Kupplung bewährte sich schon bei anderen Fahrzeugen und war daher auch hier verwendet worden. Es war jedoch keine elektrische und
mechanische Kombi-nation zu anderen Zügen vorgesehen. Mechanisch war es
jedoch möglich Züge mit kompatiblen Modellen zu verbin-den. Die Bauhöhen von automatischen Kupplungen waren durch die dazu gehörende Hilfskupplung vorgegeben. Diese Hilfs-kupplung wurde auf dem Zug mitgeführt und war daher immer verfügbar. Sie erlaubte, dass der
Triebzug
bei einem schweren Defekt von einer
Lokomotive
mit Zug- und
Stossvorrichtungen
nach
UIC
abgeschleppt werden konnte. Wobei in solchen Fällen meistens spezielle
Vorschriften beachtet werden mussten. Wenden wir uns nun den Seitenwänden des
Führerstandes
zu. Diese waren auf beiden Seiten identisch ausgeführt wor-den. Somit
können wir uns auf eine Seite beschränken. Dabei war im Bereich der
abgelegten
Front
ein kleines seitliches Fenster vorhanden. Dieses Fenster erlaubte dem
Lokführer auch einen Blick zur Seite. Das Fenster konnte zudem geöffnet
werden und ermöglichte so die Übergabe von Befehlen. Da das Fenster zum
Führerstand
geöffnet werden konnte, war eine Notbelüftung der
Führerkabine
möglich. Diese Belüftung wurde jedoch nur angewendet, wenn die
Klimaanlage
des Führerstandes ausgefallen war. Auch hier war es eigentlich keine
Neuerung zu anderen Baureihen mit Klimaanlagen. Es bleibt zu erwähnen,
dass der Führerstand bei offenem Fenster natürlich nicht mehr druckdicht
ausgeführt werden konnte. Rückspiegel, wie sie in der Schweiz gemäss Vorschriften vorgesehen waren, wurden jedoch nicht eingebaut. Da der internationale Einsatz des Triebzuges nur ohne Spiegel möglich wurde, montierte man bei den Triebzügen hinter dem Fenster eine Kamera. Mit dieser konnte der Zug sowohl bei Tag,
als auch bei Nacht, optisch kontrolliert wer-den. Sie sehen, dass es
durchaus nicht einfach war, einen internationalen Zug zu kon-struieren. Abgeschlossen wurde der Führerstand mit den seitlichen Einstiegen. Diese waren in der üblichen Art ausgeführt worden und waren auf beiden Seiten vorhanden. Sie besassen eine nach innen öffnende Türe und Fenster. Die dazu erforderliche Türfalle war so
angeordnet worden, dass die auch vom Boden aus leicht erreicht werden
konnte. Um Fahrgeräusche zu minimieren, wurde die Tür-falle in einer
Nische angeordnet. Ebenfalls in Nischen waren die beiden seitlichen Griffstangen und die Trittstufen der Leiter. Man achtete bei der Konstruktion des Zuges möglichst darauf, dass eine glatte Aussenwand entstand. So konnte der Luftwiderstand verringert
werden und da nur geringe Verwirbelungen entstanden, war der Fahrtwind im
Zug kaum zu vernehmen. Ein Punkt, der zu einem ruhigen Fahrzeug
beigetragen hatte und der gerade zur damaligen Zeit wichtig war. Kommen wir nun zu den Seitenwänden der Endwagen, damit aber auch zu jenen des Triebzuges. Diese Seitenwände wurden bei den beiden Endwagen ähnlich ausgeführt und entsprachen den übrigen Zwischenwagen. Daher erweitern wir die Betrachtung nun auf
den ganzen Zug. Das bedeutet, dass wir nun alle elf Wagen behandeln können
und dabei nur in der Zuordnung der Fenster und Türen Unterschiede finden
werden. Aufgebaut wurden die Seitenwände mit
Strangpressprofilen. In diese wurden schliesslich die entsprechenden
Öffnungen eingebracht. Nur wie diese Öffnungen angeordnet wurden, war bei
den Wagen unterschiedlich. Damit die Angelegenheit nicht lange und
unübersichtlich wird, füge ich eine Tabelle ein. So ist jeder Wagen in
diesem Punkt aufgeführt und wir können uns anschliessend die Teile
einfacher ansehen. |
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Wagen Nr. |
Fenster |
Türe |
Fenster |
Türe |
Fenster |
||||||
1 |
Führerstand |
Einstieg LP |
3 |
X | 3 | ||||||
2 |
3 |
X |
3 | ||||||||
3 |
3 |
X |
3 | ||||||||
4 |
3 |
X | 3 | ||||||||
5 |
4 |
X |
3 |
||||||||
6 |
3 |
X |
X |
3 | |||||||
7 |
4 |
X |
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8 |
2 |
X |
1 | X | 2 | ||||||
9 |
3 |
X |
4 | ||||||||
10 |
3 |
X |
4 |
||||||||
11 |
3 |
X | 3 | Einstieg LP |
Führerstand |
||||||
Abschliessen wollen wir den mechanischen
Aufbau der Kasten mit den Stirnwänden innerhalb des Zuges. Diese wurden
bei allen Wagen identisch ausgeführt und hatten nur die Öffnung für die
Übergänge erhalten. Diese Übergänge bestanden aus doppelt geführten
Faltenbälgen.
Damit wurden diese beweglichen Übergänge Druckdicht ausgeführt. Auf Grund
der Konstruktion war der
Triebzug
so oder so nur in einer Werkstatt zu trennen. Damit haben wir einen durchgehenden Weg durch den Zug. Dieser Weg war durch den ganzen Zug druckdicht ausge-führt worden. Gerade die schnellen Fahrten durch die Basistunnel am Gotthard und am Monte Ceneri nachten eine solche Aus-führung unbedingt notwendig. Das war nur dann ohne Probleme möglich,
wenn der ganze Zug hermetisch verbunden wurde. Doch kommen wir nun zu den
Details jedes Kastens. Bevor wir uns die einzelnen Bereiche im Detail ansehen, messen wir den fertig aufgebauten Zug. Dieser hatte gemäss den Vorgaben eine Länge von 200 Meter zu erhalten. Damit passten zwei Züge dieser Baureihe an
die
Bahnsteige
der entsprechenden
Bahnhöfe,
die in der Schweiz eine re-guläre Länge von rund 400 Meter hatten. Sie
sehen, dass die Forderungen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB nicht aus
der Luft gegriffen waren. Die elf Wagen des Triebzuges „Giruno“ wurden dank den verwendeten Laufwerken zu einem einheitlichen Gliederzug vereinigt. Der Vorteil dieser
Gliederzüge
war bei
Entgleisungen
zu suchen, denn damit blieben die Wagen stabil in der Bahn. Zudem konnte
man dadurch
Laufwerke
einsparen. Das war letztlich aber ein Kriterium für die maximale
Geschwindigkeit des Zuges. Daher wurde diese offiziell mit 249 km/h
angegeben. Mit dem Messband nachgemessen, kommen wir
bei dem
Triebzug
auf eine Länge über Kupplung von 202 000
mm. Die Länge entsprach so mit den angegebenen
Toleranzen den Vorgaben. Zwei Züge dieser Baureihe passten somit an einen
Bahnsteig
in der Schweiz. Im Ausland war das je nach Land und Strecke
unterschiedlich, wobei die Längen in der Schweiz eher kurz waren, weil die
Anlagen einfach nicht mehr zuliessen. Die Seitenfenster des Zuges waren aus
Verbundglas ausgeführt worden. Es handelte sich dabei um doppelt verglaste
Fenster, die so einen guten Dämmwert bekamen. Sie konnten jedoch nicht
geöffnet werden, so dass die Fenster fest im Kasten des Wagens eingebaut
wurden. Die Dichtungen der Fenster waren jedoch so ausgeführt worden, dass
der Kasten druckdicht wurde. Ein Punkt, der besonders in den langen
Tunnel
wichtig war. Die Bruchfestigkeit der Scheiben musste
nicht so hoch sein, wie jene der
Frontfenster.
Trotzdem war es wichtig, dass vereinzelte Fenster im Notfall geöffnet
werden konnten. Diese Lösung war bei vereinzelten Fenstern berücksichtig
worden, so dass nicht alle Fenster zerstört werden konnten. Ein Punkt, der
bei vielen Fahrzeugen üblich war und so keinen Nachteil ergeben hätte. Man
definierte so Notausstiege. Bleiben eigentlich nur noch die Türen. Diese wurden bei allen Wagen identisch ausgeführt. Wobei es nur bei der Einbauhöhe Unterschiede gab. So wurden bei den Wagen sechs und acht zwei Türen mit unterschiedlicher Höhe eingebaut. Diese ermöglichten so die Einhaltung der
Gesetze in der Schweiz auch an unterschiedlich hohen
Bahnsteigen,
die es besonders im Verkehr mit Deutschland gab. Details dazu finden Sie
in Kapitel Fahrgasteinrichtungen. Die Türen, egal wie hoch sie eingebaut wurden, waren mit 900 mm lichter Breite sehr komfortabel ausgeführt worden. Damit konnte auch ein Benutzer eines Rollstuhls aus eigener Kraft leicht in den Zug gelangen. Wobei er dann eine ebenerdige Türe suchen
musste. Diese fand er bei jedem Zug immer bei den Wagen vier und sechs.
Dort war somit das Schweizer Gesetz der Gleichstellung berücksichtigt
worden. Ausgeführt wurden die Türen als Schwenkschiebetüren. Diese öffneten sich, ohne gross nach aussen zu schwenken zur Seite hin. Damit wurde den beengten Verhältnissen auf
den
Bahn-steigen
in der Schweiz Rechnung getragen. Die Türen nahmen nicht viel Platz ein
und behinderten so die in den Zug drängenden Passagiere nicht zusätzlich.
Ein Punkt, der immer wieder vergessen werden konnte, denn bei dichtem
Verkehr standen die Leute beim Zug. Der ebenerdige Einstieg war nicht bei allen
Reisenden und überall möglich. Zudem musste der Spalt zum
Bahnsteig
überbrückt werden, wenn niemand in die Lücke fallen sollte. Daher wurde
der
Triebzug
mit entsprechenden Schiebetritten versehen. Diese ergaben entweder eine
ebene Zufahrt oder die benötigte Trittstufe. Sie sehen, dass
unterschiedliche Reisende ohne Einschränkungen die Trittbretter
unterschiedlich nutzten. Damit haben wir die Kasten des
Triebzuges
bereits abgeschlossen. Ein Dach, oder einen eigentlichen Boden gab es
nicht, da diese mit den Seitenwänden verbunden wurden. Die Kasten wurden
daher zu einem normalen Rohr formiert. Ein Aufbau bei
Triebfahrzeugen
der recht selten war, aber bei aussenglatten Konstruktionen durchaus
üblich wurde. Man konnte so störende Kanten und damit Verwirbelungen bei
den Luftströmungen verhindern. Das trug letztlich zur Laufruhe des
Triebzuges
bei. Das war im Innenraum besonders bei hohen Geschwindigkeiten wichtig,
da der Reisende eine ruhige Fahrt erwarten durfte. Auch ausserhalb des
Zuges konnten so deutliche Reduktionen des Lärms erreicht werden. Wir
jedoch könnten nun noch einmal zum Messband greifen und die Höhe über
Schienenoberkante messen. Diese Messung erfolgte jedoch erst, wenn der Zug
auf den
Laufwerken
stand.
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