Farbgebung und Beschriftung |
|||
Navigation durch das Thema | |||
Immer wieder spannend ist der Bereich mit der Farbgebung und der
Beschriftung. Wie wurde das Fahrzeug eingefärbt und was wurde
angeschrieben. In diesem Punkt waren gerade die Schweizerischen
Bundesbahnen SBB immer etwas sparsam. Jedoch wurde vor Jahren damit
begonnen, auch an den
Lokomotiven die Abkürzung der Bahnnamen anzuschreiben.
Hier kam jedoch noch dazu, dass der
Triebwagen
zu den neuen
Einheitswagen
passen musste. Bei der Wahl der Farbgebung ging man daher auch bei diesem Triebwagen keine neuen Wege. Der gesamte Kasten des Fahrzeuges wurde mit Ausnahme des Daches in einer iden-tischen Farbe gehalten.
Diese Farbe orientierte sich an den Vorgaben der Schwei-zerischen
Bundesbahnen SBB. Daher war klar, dass der
Trieb-wagen
analog zu den
Reisezugwagen
und den aktuellen
Loko-motiven in einer dunkelgrünen Farbe ausgeliefert
werden sollte.
Diese Farbe hatte sich bisher bestens gegen Verschmutzungen
bewährt, so dass diese Farbgebung auch jetzt beibehalten wurden. In den
Jahren um 1960 gab es jedoch bei den Fahrzeugen eine leichte Anpassung
beim Farbton. Diese wechselte von der bisherigen Farbe in Tannengrün, auf
einen etwas dunkleren grünen Anstrich. In der Folge sollte dieser Farbton
als SBB-Grün bekannt werden. Viele Jahre sollte daran nichts geändert
werden.
Das Dach wurde analog zu den
Lokomotiven der Baureihe
Ae 6/6
silbern gestrichen. Auch hier gab es trotzdem keinen Unterschied zu den
Einheitswagen.
Damit war der Dachbereich sehr hell ausgefallen und daher kaum gegen die
Verschmutzungen vom
Stromabnehmer
und vom Regenwasser geschützt. Gerade die Kombination dieser beiden
Effekte führte immer dazu, dass die Dächer von elektrischen
Triebfahrzeugen
sehr schnell verschmutzt wirkten.
Jedoch hatte man auch hier erkannt, dass die Verschmutzungen mit
dieser sehr hellen Farbe nicht so negativ ins Bild fallen würden, wie wenn
andere Farbtöne verwendet würden. Daher konnte man hier sicherlich auf
diese helle Farbe setzen. Damit hätten wir jedoch auch die hellen Farben
des Fahrzeuges bereits kennen gelernt, denn der grösste Teil des
Triebwagens
war dunkel gehalten. Das galt besonders für das
Fahrwerk.
Der Bereich der
Bahnräumer,
der
Drehgestelle und der technischen Einrichtungen, die
unter dem Wagenboden montiert wurden, färbte man dunkelgrau. Diese dunkle
Farbgebung war besonders bei den hier schnell auftretenden Verschmutzungen
durch Bremsstaub und Abrieb von den
Schienen
gut geschützt. Besonders die Drehgestelle wirkten dabei nicht so schnell
schmutzig, so dass der
Triebwagen
auch nach langen Einsätzen noch recht sauber aussah. Leichte Abweichungen von dieser Farbgebung gab es jedoch im Bereich der beiden Stossbalken. Dort wurden der Zughaken und die Stossvorrichtungen in der Farbe des Fahrwerkes gehalten. So konnten die Flecken der benötigten Schmierung überdeckt werden.
Sie müssen wissen, dass
Puffer
geschmiert werden mussten. Dazu gehörten jedoch nicht nur die beweglichen
Bauteile, sondern der
Pufferteller.
Dort mussten jedoch besonders haftbare
Schmiermittel
verwendet werden. Das auf dem kleinen Absatz zwischen der Front des Führerstandes und dem Stossbalken montierte Riffelblech war nicht eingefärbt worden. Es leuchtete daher in diesem dunklen Bereich hervor. Montiert worden war es wegen den Arbeiten.
Dort stellte sich das Personal hin, wenn die
Frontscheiben
in einer Werkstatt gereinigt werden mussten. Da die Standfläche jedoch
nicht gross war, mussten in der
Front
Handläufe montiert werden. Bunter wurde es auch im Bereich der Einstiegstüren. Die Türen selber wurden nach den Vorgaben der Einheitswagen eingefärbt. Daher kam hier nicht mehr die von den Triebwagen BDe 4/4 her bekannte silbern gefärbte Eloxierung zur Anwendung.
Dank einem neuen Verfahren konnten die Türen nun in einer goldenen
Farbe eloxiert werden. Es entstand so mit den
Einheitswagen
ein harmonischer Zug. Lediglich bei der Kombination mit
Leichtstahlwagen
fiel diese Änderung auf.
Die in der Nische montierten
Griffstangen
waren der bunteste Teil des Fahrzeuges, denn diese leuchteten in der
gelben Farbe auf dem dunklen Untergrund. Hier konnten jedoch keine anderen
Lösungen verwendet werden, denn mit dieser Farbe wurden grundsätzlich die
Griffstangen für das
Rangierpersonal
gekennzeichnet. Abweichungen davon sollte es auch viele Jahre später nicht
mehr geben. Daher war man hier an Vorgaben gebunden.
Nicht eingefärbt wurden die
Lüftungsgitter
in den beiden Seitenwänden. Lediglich jenes für das WC war grün gehalten
worden. Daher leuchteten die technischen Lüftungsgitter beim frisch
abgelieferten
Triebwagen
metallisch silbern. Nach kurzer Betriebsdauer wechselten sie jedoch durch
die Verschmutzungen der Luft ihre Farbe und sie wurden immer dunkler, so
dass mit längerem Einsatz eigentlich nur die Türen als auffällig
bezeichnet werden konnten.
Mit dieser Farbgebung sollten die neuen Fahrzeuge einfacher von
den bisherigen Modellen unterschieden werden, aber trotzdem als Modelle
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB zu erkennen sein. Zusammen mit den
neuen
Einheitswagen
entstand so ein einheitlich aussehender Zug, bei dem der
Triebwagen
kaum bemerkt wurde. Damit war eine wichtige Forderung des
Pflichtenheftes,
welches von den
Wagenbauern
vollumfänglich umgesetzt worden. An den beiden Seitenwänden wurden auch die Bahnanschriften angebracht. Seit Jahren hatten sich hier die Abkürzungen der Bahngesellschaften durchgesetzt. Bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB wurden daher die Abkürzungen in den drei befahrenen Landessprachen ange-schrieben.
Im Gegensatz zu den
Leichtstahlwagen
gab es hier und bei den
Einheitswagen
eine deutlich erkennbare Veränderung bei den Bahnanschriften. So wurden pro Seite immer nur zwei Landessprachen verwen-det. Angeführt wurden diese beiden Sprachen immer mit dem Kürzel SBB. Diesem folgten dann entweder auf Französisch CFF oder in italienischer Sprache FFS.
Angeordnet wurden diese links und rechts von der Mitte. Dort wurde
bei den
Einheitswagen
das bisher verwendete Schweizer Kreuz angebracht. Bei diesen
Triebwagen
fehlte dieses jedoch und das war technisch bedingt.
Aufgetragen wurden die Abkürzungen mit gelber Farbe. Im Gegensatz
zu den
Lokomotiven verzichtete man hier auf die
verchromten Buchstaben. Dabei wurden die Anschriften analog den
Einheitswagen
angebracht, das bedeutete, dass die linke Wand mit SBB FFS beschriftet
wurde. Die rechte Seite mit der Kabine für das WC erhielt jedoch die
Anschrift SBB CFF. Abweichungen von dieser allgemeinen Lösung gab es
eigentlich nur bei der Baureihe
Ae 6/6.
Beim
Triebwagen
musste auf das Schweizer Kreuz der
Einheitswagen
verzichtet werden. Dieses wäre nach den Vorgaben mittig am Fahrzeug
angeordnet worden. Das hätte ergeben, dass dieses in der rechten Wand auf
dem
Lüftungsgitter
platziert werden musste. Bei der linken Seite war dort die Trennlinie der
beiden Tore, die das Kreuz verhinderte. Daher gab es hier eine kleine
technisch bedingte Abweichung zu den angehängten Wagen. Keine Abweichung zu den Einheitswagen gab es hingegen bei der Anschrift für die Bezeichnung der Wagenklassen. Diese erfolgte mit gelber Farbe im Bereich der Einstiegstüren. Unterhalb der Ziffer 2 wurde dann in Deutsch und Französisch ange-schrieben, ob es sich um ein Abteil für Raucher oder Nichtraucher handelte.
Auf die italienische Anschrift in diesem Bereich wurde verzichtet,
da dieser Hinweis in der französischen Version sehr ähnlich war. Die Nummern des Fahrzeuges wurden sowohl an den beiden Front, als auch bei jeder Klassenbezeichnung angebracht. Es waren daher nicht weniger als sechs Nummern vorhanden. Auch für diese wurde eine gelbe Farbe verwendet.
Es muss jedoch gesagt werden, dass man sich hier an den
Einheits-wagen
orientierte, denn auch deren Nummer war bis zur Einführung der UIC-Nummern
an dieser Stelle angeschrieben worden. Die seitlichen Fahrzeugnummern wurden zudem mit der Fahrzeug-bezeichnung RBe 4/4 ergänzt. Hier wurde diese ebenfalls mit Farbe gestaltet. Das war aber ein Konsens, den man beim Triebwagen mit der Einheitlichkeit zu den Einheitswagen, wo eine ähnliche Anschrift verwendet wurde, eingehen musste.
Damit wurde der
Triebwagen
grundsätzlich so angeschrieben wie ein
Reisezugwagen
und hatte keine speziellen Beschriftungen erhal-ten. Damit hätten wir jedoch auch schon sämtliche technischen Anschrif-ten behandelt. Am Triebwagen waren weder Bremsanschriften noch erweiterte Informationen zum Fahrzeug vorhanden.
Hier entsprach die Lösung den üblichen
Triebfahrzeugen
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB und nicht den
Einheitswagen.
Die für die
Bremsrechnung
benötigten Angaben wurden in Tabellen geführt, konnten dort abgelesen
werden und wurden daher nicht am Fahrzeug angeschrieben.
Schilder wurden am
Triebwagen
nur sehr sparsam angebracht. So fehlten hier die bei den
Lokomotiven verwendeten Herstellerschilder. Diese
Schilder wurden ins Fahrzeug verbannt und waren bei der Rückwand der
Führerstände
gegen die
Plattform
gerichtet, montiert worden. Es kamen auch nicht mehr die schweren
gegossenen Modelle, sondern Emailtafeln zur Anwendung. Man orientierte
sich hier daher wieder an den Wagen.
Aussen am Fahrzeug gab es pro Seite nur ein Schild, das angebracht
wurde. Diese war im Bereich der
Führerstände
auf der Seite der Sitzbank ganz unten am Rand angebracht worden. Es
handelte sich um das Depotschild in silberner Farbe mit schwarzem
Schriftzug. Diese Schilder besassen jedoch sämtliche
Triebfahrzeuge
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB und somit auch diese
Triebwagen.
Es war klar ein angetriebenes Fahrzeug.
Neu waren jedoch die im Bereich des Depotschildes angebrachte
Anschrift mit den Daten der Übernahme. In diesem Bereich wurden im Betrieb
diese Angaben immer wieder verändert, so dass später die
Revisionen
dort eingetragen wurden. Damit die Übernahme jedoch bis zur grossen
Revision R4 vorhanden blieb, wurde dieses Datum auch in der
Führerkabine
angeschrieben. So gab es Hinweise an diesen
Triebwagen,
die individuell auf das Fahrzeug abgestimmt wurden.
|
|||
Letzte |
Navigation durch das Thema |
Nächste | |
Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt |
Copyright 2019 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |