Farben und Anschriften

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Die Farbgebung von Lokomotiven ist natürlich von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich und wird je nach Epoche angepasst. Jede Bahngesellschaft versucht sich mit einem optimalen Erscheinungsbild in den Vordergrund zu stellen. Lokomotiven sind dazu ideal, da sie an der Spitze der Züge eingereiht werden. Dank den glatten Seitenwänden war es sogar möglich jedes erdenkliche Design zu verwirklichen.

Zudem wird mit neuen Fahrzeugen oft auch ein neues Erscheinungsbild für das Unternehmen eingeführt. Dabei dürfen die Lokomotiven Re 460 der Schweizerischen Bundesbahnen SBB und die Baureihe Re 465 der BLS AG ruhig als Beispiel verwendet werden. Beide Unternehmen sorgten mit diesen Lokomotiven für farblich neue Akzente. Bei den Staatsbahnen wurde sogar beschlossen ältere Lokomotiven anzupassen.

Es versteht sich, dass es hier nicht anders war. Im Gegenteil man suchte erneut neue Wege. Trotzdem sollten die Lokomotiven farblich neue Akzente setzen. Da hier insgesamt vier unterschiedliche Lokomotiven von zwei Bahnunternehmen vorgestellt werden ist klar, dass es zu unterschiedlichen Anstrichen gekommen ist. Dabei gab es nicht weniger als drei unterschiedliche Varianten, die vorgestellt werden müssen.

Wenn ich nun mit den Schweizerischen Bundesbahnen SBB beginne, ist der Einstieg etwas einfacher, da hier die Anstriche und Anschriften mit wenigen Abweichungen einheitlich ausgeführt wurden. Die Lokomotiven der BLS AG, die im Vergleich kunterbunt waren, folgen anschliessend und müssen einzeln vorgestellt werden. Sie sehen, dass es jetzt nicht einfach werden wird. Doch kommen wir zu den ersten Lokomotiven.

Re 482 und Re 484

Durch die Aufteilung des Unternehmens in diverse Bereiche, hatte jeder Bereich seine eigenen Ideen, wie die Fahrzeuge auszusehen haben. So führte SBB Cargo sehr schnell ein neues Design ein. Dieses wurde auf zwei Lokomotiven Re 6/6, einer Re 4/4 II und einer Re 460 Maschine angebracht. Mit den grünen und weissen Farben stiess das neue Design bei der Geschäftsleitung der SBB AG nicht auf grossen Zuspruch.

Es galt der Tenor, dass eine SBB-Lokomotive in den Farben der SBB AG zu halten war. Das galt nun auch für den Güterverkehr, der sich immer mit grünen Farben vom restlichen Bereich abgrenzte. Somit war nun klar, es darf nur rot, blau und weiss für den Anstrich verwendet werden. Jedoch stand man bei der Kombination dieser Farben frei da und konnte sich so ein für die Lokomotiven passendes Design ausdenken.

Als Grundfarbe für den Kasten wurde deshalb ein Anstrich in dunkelblauer Farbe gewählt. Es kam auf der ganzen Seite mit Ausnahme des Untergurtes, des Daches und der Ecken im Bereich der Führerstände zur Anwendung.

Daher hatte die Lokomotive grundsätzlich ein blaues Er-scheinungsbild erhalten. Die roten Seitenwände waren damit verschwunden und die Lokomotiven sollten sich deutlich von jenen des Personenverkehrs abheben.

Rot und somit die Hauptfarbe des Unternehmens wurde jedoch für die Fronten verwendet. Dabei wurde der rote Farbton über dem Führerstand in den Dachbereich verlängert.

Von vorne betrachtet war die Lokomotive daher rot und klar als Lokomotive der Schweizerischen Bun-desbahnen SBB zu erkennen. Blau war in den Fronten jedoch nicht mehr enthalten, so dass wir zwei An-sichten der Lokomotive erhalten haben.

Die Frontfenster wurden, wie das schon bei den Lokomotiven Re 460 und HGe 4/4 II gemacht wurde, mit einer schwarzen Binde versehen.

Dabei beschränkte sich die schwarze Binde jedoch nur noch auf den Bereich der Frontfenster. Da dieser Bereich nach unten verlängert wurde, waren die obere Stirnlampe und die beiden UIC-Steckdosen ebenfalls im schwarzen Bereich angeordnet worden. Es entstand so ein stimmiges Erscheinungsbild.

Ein grau abgesetzter Streifen am unteren Kastenrand lies die Lokomotive optisch noch etwas länger erscheinen. Beim Dach wurde hingegen, wie beim Laufwerk ein etwas dunklerer Grauton verwendet. Das hatte den Vorteil, dass die dort schnell auftretenden Verschmutzungen nicht so gut zu erkennen waren. Daher kann gesagt werden, dass diese in den technischen Bereichen verwendeten Farben optimal auf den Betriebseinsatz abgestimmt waren.

Die weisse Farbe, die sich im Signet der Schweizerischen Bundesbahnen SBB wieder fand wurde jedoch auch für die Anschriften verwendet. So wurde das erwähnte Signet in der Grösse, wie es auch bei den Reisezugwagen angebracht wurde, angebracht. Jedoch wurde der übliche Schriftzug SBB CFF FFS mit dem Zusatz Cargo ergänzt. Während üblicherweise die linke Hälfte für diesen Schriftzug benutzt wurde, verwendete man hier den rechten Bereich der Seitenwand.

Im nun freien linken Bereich der Seitenwand wurde mit grossen weissen Buchstaben der Schriftzug „cargo“ angebracht. Dieser war so gross gestaltet worden, dass er die gesamte Höhe und mehr als die halbe Länge der Seitenwand beanspruchte und so schon von weit her zu erkennen war. Der untere Bogen des g reichte sogar bis zum unteren Kastenrand und war der einzige Teil der Anschriften, die in diesem grauen Bereich ragten.

Auch an der Front gab es Anschriften. Hier wurde jedoch nicht der offizielle Schriftzug der Schweizerischen Bundesbahnen SBB angebracht. Vielmehr schrieb man die Adresse der Webseite von SBB Cargo in den roten Bereich unter der schwarzen Maske. Daher war dort in weisser Farbe www.sbbcargo.com zu lesen. Eine Lösung, die neu war, denn bisher wurde weniger deutlich auf den Webauftritt des Unternehmens hingewiesen.

Die Nummer der Lokomotive wurde an allen vier Seiten in weisser Farbe angeschrieben. Dabei positionierte man diese an der Front zwischen den unteren beiden Lampen.

Die sechsstellige Nummer wurde dabei bei den Lokomotiven Re 482 mit der Kontrollziffer angeschrieben. Bei den Lokomotiven der Baureihe Re 484 wurde hier jedoch die in Italien gültige Nummer angebracht. Daher war dort zum Beispiel E 484.019 SR zu lesen.

Auch bei der Nummer auf der Seite war man sich nicht einig. So schrieb man die Nummer der Lokomotiven bei den Re 482 im grauen Bereich unter dem c vom Schriftzug Cargo, also auf der linken Seite der Seitenwand. Bei den Lokomotiven Re 484 positionierte man die Nummer jedoch unter dem o des Schriftzuges. Wobei jetzt die in der Schweiz gültige Nummer angebracht wurde. So konnten die Maschinen anhand der Position der Nummer leicht unterschieden werden.

Alle technischen Anschriften der Maschine wurden im grauen Band mit weisser Schrift angebracht. Diese Anschriften umfassten neben den Angaben zu den Bremsen auch das bei internationalen Fahrzeugen mit speziellen Vereinbarungen benötigte Länderraster. Dort war der Unterschied der beiden Typen durch den vorgesehenen Einsatz vorgegeben. Daher stand neben CH entweder D oder I im Länderraster.

Von den technischen Anschriften waren nur die Kennzeichnungen der Führerstände in den blauen Bereich verschoben worden. Auch die Angaben zum Hersteller wurden in den grauen Bereich verbannt. Man verzichtete jedoch auf ein Herstellerschild. Vielmehr wurde der Schriftzug Bombardier mit einem schwarzen Kleber aufgetragen. Im Vergleich zu anderen Maschinen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB waren daher umfangreiche Anschriften vorhanden.

Das so entstandene Design von SBB Cargo gefiel und passte optimal zur Lokomotive. Man kann sogar sagen, dass die Maschinen dank dem Anschrift sogar noch an Attraktivität gewonnen haben und durchaus zu den schönsten Lokomotiven gehörten. Durch den Erfolg bei den Re 482 angestossen, wurden in der Folge alle Lokomotiven von SBB Cargo mit diesem Anstrich versehen. Jedoch fand die Umstellung nur bei einem regulären Neuanstrich statt.

Re 485

Kommen wir nun zur Lokomotive der Baureihe Re 485. Natürlich verpasste auch die BLS AG dieser Lokomotive ein neues Design. Damit es jedoch nicht zu langweilig wurde, beschloss man, dass die Maschinen der Baureihe Re 486 ein anderes Design erhalten sollten. So kommt es, dass wir die Lokomotiven der BLS AG getrennt ansehen müssen. Wir müssen uns daher den Ideen der Chefetage fügen und betrachten zuerst die Re 485.

Bei der Gestaltung der Re 485 orientierte man sich erstaunlicherweise an den Ideen von SBB Cargo. Jedoch verwendete man andere Farben. Die beiden Seitenwände wurden in einem silbergrauen Farbton gehalten und auf das unten abgesetzte graue Band wurde verzichtet. Daher wirkte die Lokomotive optisch etwas kürzer, als die Maschine der Schweizerischen Bundesbahnen SBB, wobei die helle Farbe freundlich wirkte.

Wenn wir zu den Fronten kommen, dann stellen wir fest, dass man sich hier an den Schweizerischen Bundesbahnen SBB orientierte. Die Lokomotive der BLS erhielt statt einer roten Front eine Partie, die in einem Lindengrünen Anstrich gehalten wurde.

Diese Farben wurden vom Unternehmen neu als Firmenfarbe verwendet. Die brauen Farben der alten Lokomotiven waren daher endgültig vergessen und es wirkte mit diesen Farben viel frischer.

Während man bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB die Frontfenster mit einer schwarzen Umrandung versehen hatte, kam hier eine identische Maske zur Anwendung. Jedoch wurde die Farbe ersetzt und so kam ein blauer Anstrich zur Anwendung.

 Diese blaue Farbe wurde von den Re 465 über-nommen, so dass von den alten, erst vor wenigen Jahren eingeführten Farben doch noch ein kleiner Farbtupfer vorhanden war.

Beim Dach und beim Laufwerk gab es bei der Farbgebung jedoch keine Unterschiede zur Lokomotive der Baureihe Re 482.

Auch hier kamen dunkelgraue Farben zur Anwendung und sorgten dafür, dass die Verschmutzungen nicht so schnell zu erkennen waren. Es zeigte sich, dass hier immer mehr funktionale Farben verwendet wurden und diese Bereiche nicht so in die Designs der Unternehmen eingebunden wurden.

Kommen wir zu den Bahnanschriften. Diese wurden auch nach neuen Kriterien gestaltet. Auf den beiden Seiten kam der neu gestaltete Schriftzug bls zur Anwendung. Neu wurde die Abkürzung also in Kleinbuchstaben gehalten. Dahinter stand schliesslich auf einer lindengrünen Fläche der blaue Schriftzug cargo. Dabei war die blaue Farbe so ausgeführt worden, dass sie bei Blitzlicht silbern wurde und daher verschwand.

Um die Seitenwand abzuschliessen muss noch erwähnt werden, dass in weisser Farbe der grosse Schriftzug „connecting europe“ angebracht wurde. Dabei standen die beiden Wörter untereinander. Bei der Gestaltung wurde jedoch bewusst dafür gesorgt, dass der Schriftzug „connecting“ teilweise durch die grüne Fläche abgedeckt wurde. Man wollte damit die Verbindung durch die Schweiz in den Vordergrund rücken.

Bei den Positionen der Fahrzeugnummern gab es zu den Lokomotiven Re 482 keinen Unterschied. Die Nummern wurden einfach in schwarzer Farbe an den gleichen Positionen, wie bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB angebracht. Jedoch wurden die Nummern durch die drei Endziffern, die in grosser blauer Schrift an der Front angeschrieben wurden ergänzt. Diesen Effekt hatte man von den Maschinen der Baureihe Re 465 übernommen.

Leicht abgeändert wurde die Front bei den später abgelieferten Lokomotiven. Die drei Ziffern der Nummern wechselten die Seite und an der bisherigen Stelle wurde neu der Schriftzug bls cargo angebracht. So war nun auf allen Seiten die Unternehmung aufgeführt worden. Der Farbwechsel beim Blitzlicht wurde jedoch beigehalten. Nun verschwand die Schrift nicht mehr vollständig, sondern es blieb ein blauer Rand vorhanden.

Bei den weiteren technischen Anschriften gab es jedoch kaum Unterschiede zur Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Das überrascht eigentlich nicht, da die Lokomotiven bekanntlich die gleichen technischen Merkmale, wie die Baureihe Re 482 aufwiesen. Daher gab es auch im Länderraster keine Abweichungen der Zulassungen. Jedoch erfolgten die Anschriften in schwarz, weil diese wegen dem hellen Grundton besser zu lesen waren.

Re 486

Bei der Re 486 mussten einige Anpassungen wegen dem Einsatz der Lokomotive vorgenommen werden. Dazu kam, dass man das bisherige bei den Maschinen der Baureihe Re 485 verwendete Schema nicht mehr weiter verfolgte. Der bisherige Schriftzug schien nicht mehr zeitgemäss, denn man besann sich auf die Wurzeln des Unternehmens und so wurden die Seitenwände bei der Lokomotive Re 486 neu gestaltet.

Mit Ausnahme der Frontpartie wurden die gleichen Farben verwendet. Daher betrachten wir die Frontpartie, die neu ebenfalls silbergrau war. Die grüne Farbe war daher nur noch an den Ecksäulen vorhanden.

Auch die blaue Maske bei den Fenstern verschwand und wurde nicht mehr ersetzt. Dadurch wirkte die Front gegenüber den Maschinen der Baureihe Re 485 höher und schmaler. Sie sehen, wie sich der Charakter mit etwas Farbe verändern kann.

Während die blauen Farbflächen bei der Lokomotive der Reihe Re 486 vollständig verschwunden waren, kam neu zwischen den Lampen ein rotes Band zu liegen. Dieses Band umfasste selbst die unteren Lampen der Lokomotive.

Dabei handelt es sich bei diesem Band um eine Vorschrift für Italien, wo eine rote Fläche gefordert wurde. Bei den Lokomotive Re 484 fiel diese Vorschrift nicht auf, da die Front Rot gehalten war.

Gänzlich verändert wurden die Anschriften der Bahngesellschaft. Diese waren nun nicht mehr so gross angebracht worden. Vielmehr dominierte auf der linken Seite der Wand eine Abbildung eines Alpinisten das Bild. In der Brille des Alpinisten spiegelte sich ein Zug der BLS AG im Winter. Natürlich war die Kleidung des Alpinisten in den Farben des Unternehmens gehalten und passte so optimal zur Lokomotive.

Das bisherige Logo mit der grünen Fläche wechselte die Seite und war weiterhin vorhanden. Der neu angebrachte Schriftzug war in blauer Farbe gehalten und am oberen Rand der Seitenwand im Bereich des Logos angebracht worden. Man entsann sich an die Funktion der Alpenbahn und so wurde der Schriftzug „BLS Cargo. Die Alpinisten.“ angebracht. Auf der anderen Seite in italienischer Sprache, als „BLS Cargo. Gli Alpinisti.“.

Damit kommen wir zur Anschrift der Loknummer. Diese wurde bei der Lokomotive Re 486 erstmals nach den neuen Regeln der TSI-Normen vorgenommen.

Daher wurde nur noch an der Seite die vollständige Nummer angeschrieben. Diese lautete zum Beispiel 91 85 4486 507-7 CH-BLSC. Die Abkürzung BLSC stand dabei für die Firma BLS Cargo. Zudem war dank der neuen Nummer das Land deutlich zu erkennen.

Wie bei den Re 484 der Schweizerischen Bundesbahnen SBB konnten diese Nummern in Italien natürlich nicht verwendet werden. Daher erfolgte an der Front die Bezeichnung nach italienischen Normen.

So war bei der erwähnten Lokomotive an der Front E 486 507 SF angebracht worden. Im Gegensatz zu den Re 484 wurden die Nummerngruppen getrennt und nicht mit einem Punkt unterteilt. Trotzdem war auch hier für Italien eine eigene Nummer vorhanden.

Verändert wurden auch die technischen Anschriften. So wurde das Länderraster der Maschine erweitert. Die Lokomotive der Baureihe Re 486 besass daher die Zulassungen für die Schweiz, Deutschland, Österreich und Italien. Wobei die TSI-Nummer klar darüber Auskunft gab, dass die Lokomotiven in der Schweiz beheimatet waren und wer der Besitzer der Lokomotive war. Nicht verändert wurden hingegen die Anschriften für die Bremsen.

 

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