Betriebseinsatz SBB Cargo

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Zu Beginn des Einsatzes bei SBB Cargo gab es noch grosse Probleme zu lösen. Die vom Hersteller auf den Maschinen neu installierte Software zur ETCS Ausrüstung wurde von den Behörden als Modelländerung angesehen und daher eine erneute Zulassung verlangt. So konnten die Lokomotiven nicht einmal in eigener kraft in die Schweiz überführt werden. Doch auch das hätte keine grossen Vorteile gebracht, denn auch hier durfte nicht gefahren werden.

Das Problem waren die Fahrten in ETCS Level 1 LS. Bei diesen gab es vermehrt viele Probleme mit den Brems-kurven. Diese waren zu flach ausgeführt worden und passten so nicht zur Fahrweise der Schweizer Lok-führer.

Bei schweren Güterzügen hätte man zudem die erlaub-ten Geschwindigkeiten massiv vermindern müssen. Das hätte schlich von den Strecken nicht aufgenommen werden können. Erstmals zeigte ETCS die Probleme.

Aus diesem Grund wurde in der Schweiz die Zulassung für die Vectron in der Version Baseline 3.6 entzogen. Diese sollte jedoch nur vorübergehend sein, denn alle in der Schweiz verlegten Balisen zu ETCS mussten vor-gängig geändert werden.

Sie wurden mit den heute dem Personal bekannten Bremskurven nach ZUB 121 programmiert werden. Erst Modelle für den Güterverkehr sollten eine Anpassung bringen, und das obwohl bereits Reisezüge grosse Pro-bleme hatten.

Für SBB Cargo war das schlimmer, als man vermuten könnte. Die neuen Maschinen wurden dringend benötigt, denn bei den alten Modellen kamen immer mehr Störungen auf Grund des Alters vor.

Die alte Dame ist nicht mehr so rüstig und das führt zu mehr Unterhalt. Die direkte Folge, es gab einen Engpass bei den Maschinen, dem nur mit Ausfällen begegnet werden konnte. Das nur wegen Behörden, die nicht beraten werden können.

So standen die neuen noch sauberen Lokomotiven in München herum und im Land konnten nicht alle Güterzüge geführt werden. Auch mit den Schulungen konnte das Unternehmen nicht beginnen, denn die bereits verkehrenden Vectron waren mit der Software Baseline 2 ausgerüstet worden. Eine Schulung bring nichts, wenn dann mit einer anderen Version gefahren wird. Lokomotiven sind mit der Leittechnik komplizierter geworden.

Gerade als in München die erste Maschine der Reihe BR 193 in den endgültigen Farben präsentiert wurde, über-rasche eine Pressemeldung.

In dieser wurde kommuniziert, dass 129 neue Güterzugs-lokomotiven für SBB Cargo ausgeschrieben worden sind. Sollte nach Jahren der Stagnation endlich etwas gehen?

Beim Zeithorizont 2035 waren auch die neusten Modelle der Reihe Re 620 bereit nahezu 60 Jahre alt und das war viel.

Wer jedoch die Mitteilung aufmerksam las, wurde stutzig. Die Ausschreibung war nicht durch SBB Cargo erfolgt, sondern wurde vom Konzern getätigt. Böse Zungen behaupteten, dass dies auch ein Zeichen der Rückführung sein könnte. Auf die unternehmerische Politik will ich hier nicht eingehen, denn eines ist klar, Siemens hätte daran Freude, denn 129 weitere Vectron würde dem Unternehmen sehr gut anstehen.

 

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