Die historischen Fahrzeuge

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Bevor wir uns den einzelnen erhaltenen Fahrzeugen zuwenden, müssen wir klar erwähnen, dass von den Triebwagen De 4/4 mit Stahlkasten kein einziges Fahrzeug überlebt hat. Solche Modelle hatten es immer schwer und in diesem Punkt zeigte sich das sogar bei einem engen Verwandten. Die Baureihe Be 4/6, als die umgebauten Triebwagen, verschwanden ebenfalls endgültig von den Schienen. Es war schlich kein langjähriger Rückhalt vorhanden.

Alle erhalten gebliebenen Triebwagen dieser Baureihe sind mit einem Holzkasten ausgerüstet worden, womit wir be-reits bei den beiden erhalten gebliebenen Fahrzeugen sind.

Dabei waren diese jedoch in einem sehr unterschiedlichen Zustand und gerade der Stahlkasten, der nicht sofort verschwand, hätte hier viel bewirken können. Aber das ist eben nicht so gekommen und daher haben wir eigentlich nur ein historisches Fahrzeug.

Begonnen hatte alles mit dem Triebwagen De 4/4 mit der Nummer 1678, der im Wallis mustergültig zum Motorwagen Fe 4/4 aufgearbeitet wurde. Wenn man bei dem gut gestalteten Fahrzeug einen Mangel auflisten wollte, sind es die Emailschilder, die nicht mehr angebracht wurden. Stattdessen wurden einfachere Lösungen gewählt und das sollte in einem Museum nicht so ein grosses Problem sein. Besonders dann nicht, wenn niemand weiss, dass es sie so gab.

Das Fahrzeug machte in der Folge im Verkehrshaus der Schweiz mit der auffälligen Farbe sicher eine gute Figur in der neuen Schienenhalle. Neben all den in dunklen Farben gehaltenen Modellen, war ein Farbtupfer. An ihn erinnerte sich niemand und bei den alten Farben war natürlich eher der rote Pfeil der Magnet beim Publikum. Der Fe 4/4 hatte aber nur noch diese Chance, denn seine Motoren waren durch defekte Exemplare ersetzt worden.

Um den Fe 4/4 sollte es daher ruhiger werden. Daher wollen wir uns dem erhaltenen De 4/4 mit Holzkasten zuwenden. Dieser war aus dem letzten Bestand für die Strecke zwischen Gossau und Sulgen entnommen worden. Dort waren nur die beiden Brücken nicht für die Streckenklasse C3 zugelassen. Die Sanierung der 134 Meter langen Sitterbrücke und der 99 Meter langen Sorentalbrücke sollte zwar noch etwas auf sich warten lassen.

Der Triebwage De 4/4 mit der Nummer 1679, der die alten An-schriften erhielt, wurde jedoch immer noch als De 4/4 be-zeichnet.

Auch hier sind die Anschriften aufgemalt worden, was aber historisch stimmt, denn die Fe 4/4 mit Holzkasten hatten nie eine andere Variante der An-schrift erhalten.

Das Fahrzeug wurde farblich und technisch aufgearbeitet, so dass er noch viele Jahre ein-gesetzt werden konnte. Ergänzt mit einem weiteren Stromab-nehmer war der Fe 4/4 fast per-fekt.

Seine Heimat fand die Nummer 1679 in der Ostschweiz genauer im Depot Rorschach. Dabei ist er der einzige Vertreter der ersten Generation Triebwagen geblieben, der noch fahrbar ist.

Die Reihe Be 4/6 wurde komp-lett modernisiert und entsprach nicht mehr der Ausführung der Ablieferung. Die Ce 4/4 wurden schon vor Jahren der Entsorg-ung zugeführt und waren daher längstens verschwunden. Daher konnte das Fahrzeug profitieren.

Der Triebwagen De 4/4 müsste nur die alte Nummer, sowie die alte Bezeichnung erhalten und wäre wieder so, wie bei der Ablieferung. Damals begegnete der Motorwagen damals Lokomotiven der Baureihen Ae 3/6 I, und Natürlich der Reihe Ae 4/7. Zwei davon tummelten sich sogar noch zwischen den Krokodilen und Rehböcken im Tessin. Die erste Generation der elektrischen Fahrzeuge war somit mit einem Motorwagen ergänzt worden.

Klar, auch hier müsste man Einschränkungen bei der Aufarbeitung in Kauf nehmen, denn die Führerstandstüren fehlten und das Fahrzeug sähe nicht mehr korrekt aus. Daher vertrete ich die Meinung, dass es sogar gut war, dass man einfach den letzten Zustand eingefroren hat und so ein korrektes Fahrzeug erhalten blieb, das in seiner Form aber ursprünglich blieb. Selbst das war etwas, was erhalten werden musste, da es einmalig war.

 

Lebenslauf des 1679

1928 – 1975 Zürich Einsatz auf Strecken im Raum Zürich Rapperswil
1975 – 1983 Rorschach Einsatz St. Gallen – Gossau – Sulgen
1983 Rorschach Als historisches Fahrzeug klassiert
2009 Rorschach Einbau ETM

 

So begann eine ruhige Phase der beiden Triebwagen. Die Fahrzeuge blieben an ihren Orten, wobei der 1679 immer wieder in Bewegung gesetzt wurde und so aktiv blieb. Der Fe 4/4 im Verkehrshaus konnte das bekanntlich nicht mehr mit eigener Kraft. Es war ein Museumsstück und sollte es auch bleiben. Zumindest war man viele Jahre dieser Meinung und behielt den Motorwagen Fe 4/4 im Verkehrshaus der Schweiz, wo er einen Standplatz hatte.

Als dann im Museum ein Umdenken stattfand, war es um den Motorwagen Fe 4/4 geschehen. Er war überzählig und wurde aus dem Verkehrshaus der Schweiz entfernt.

Ab dort wurde das Fahrzeug nach Erstfeld verschoben und dort in einer dunklen Ecke abgestellt. Der Dornröschenschlaf begann und dieser sollte auch nicht so schnell ändern. Der Fe 4/4 war in den Bergen und dort ging er vergessen. Na ja nahezu verges-sen wäre besser.

Bessere Zeiten sollten nicht mehr so schnell kommen, denn er war im Museum nicht mehr willkommen und Erstfeld hatte bis zu diesem Tag schlicht keine Triebwagen dieser Baureihe gege-ben.

Das dortige Team drängte auch wegen dem vorhandenen Platz-mangel darauf, dass der Motorwagen abgezogen wird. Ziel sollte dabei sein Bruder sein. Man bot sogar an, die Fahrt selber zu übernehmen. Doch so weit sollte es nicht kommen.

Der De 4/4 mit der Nummer 1679 wurde im Jahre 2009 sogar noch mit der modernen Sicherungseinrichtung ausgerüstet. So konnte er weiterhin eingesetzt werden und so sicher noch eine Zukunft hat.

Als Vertreter einer Generation Triebwagen bleiben kann, die letztlich auch mit den De 4/4 eingeführt wurde. Zu gönnen wäre es diesen Fahrzeugen, die erst die Elektrifizierung auf Nebenstrecken mit schwachem Oberbau ermöglichten.

Letztlich kam doch noch etwas Bewegung in den Motorwagen. Dieser wurde von Erstfeld nach Arth-Goldau und letztlich von dort nach Olten überstellt. Das war es auch schon in die Nähe seines Bruders sollte er nicht kommen.

Umgekehrt rückte diese näher, als er nach Winterthur über-führt wurde, weil sein Dach in Buchs SG so marode war, dass man sich um die alten Fahrzeuge ernsthafte Sorgen machen musste. So kann man auch dafür sorgen, dass der Mist verschwindet.

 

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