Betriebseinsatz Teil 3 |
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Nachdem die
Lokomotiven der Baureihe E 3/3 den
zweiten Weltkrieg ohne Verluste überlebt hatten, musste man sich nach dem
Krieg notgedrungen von den ersten beiden Maschinen verabschieden. Dabei
handelte es sich jedoch nicht um die beiden Exoten, sondern um die Nummern
8452 und 8457, die einfach nicht mehr zu retten waren. Die Kosten für die
anstehende Reparatur waren wohl höher als die Kosten für den Abbruch. So fehlten nun zwei Stück im Bestand, was dank neuen Ee 3/3 zu verkraften war. Wobei man nicht so recht wusste, ob man die komischen Dinger nun den alten Dampfmaschinen zuschlagen soll, oder sie doch als elektrische Rangierloko-motive ansehen muss. Den heute geläufigen
Begriff einer Hybridlokomotive kannte man damals noch nicht. Doch auch das
stimmte nicht so richtig. Selbst mit der Bezeichnung wollte man sich nicht
anfreunden. Sie haben richtig gelesen, denn nach dem Krieg begann die Auslieferung von neuen elektrischen Rangierlokomotiven erneut. Das Unternehmen wollte so viel mit der eigenen Energie abdecken. Zwar konnte
die
Kohle nun wieder normal beschafft wer-den, aber deren Preis sollte
nicht mehr auf den ursprüng-lichen Wert sinken. Der Betrieb mit den
Dampflokomotiven war teuer. Die elektrische Variante war schlicht billiger
unterwegs. Wobei gesagt werden musste, dass der Aufbau einer
Fahrleitung viel Geld kostete, Diese Investitionen wurden jedoch wegen den
Strecken gemacht und da wurden die
Bahnhöfe nebenbei auch mit einem
Fahrdraht versehen. Die elektrische Variante der
Rangierlokomotiven konnte
daher von diesen Begebenheiten profitieren, ohne dass man die Kosten
diesem Bereich zuschlagen musste. Im Betrieb war man aber jederzeit
günstiger. 1950 benötigte die
Lokomotive mit der Nummer 8506
einen neuen
Kessel. Ihr eigener war dabei einfach nicht mehr zu retten.
Eigentlich hätte das bereits das Todesurteil für die Maschine bedeutet.
Da aber die Lokomotive mit der Nummer 8454 älter und sie in schlechterem
Zustand war, rangierte man diese aus. Den noch guten Kessel montierte man
auf dem Untergestell der Nummer 8506. Es war wieder eine weniger im
Bestand. Im Jahre 1951 beruhigten sich die Gemüter wieder. Die beiden Exoten wurden von ihrer elektrischen Heizung befreit und kam wieder als normale Dampflokomotiven in den Einsatz. Das Experiment hatte also nach knapp acht Jahren ein Ende gefunden und die Zeit der elektrischen Dampflokomotive war vorbei. Dabei konnte man mit den
Lokomotiven im Jahr
Kohlen von 36 000 Franken einsparen. Die Ein-richtung hatte sich also
gelohnt und konnte ruhig entfernt werden. Auch wenn man die Kosten bei der Einsparung auf diese beiden Lokomotiven beschränkte, die Zahl zeigt es deutlich. Eine normale Dampflokomotive war in einem Jahr rund 40 000 Franken höher, als die elektrische Variante. Ein Vorteil, der bei vielen Modellen durchaus einen
grossen Betrag bedeutete. Doch das war nicht mehr so wichtig, da man bei
den Schweizerischen Bun-desbahnen nach einer anderen Lösung suchte. Auf die ursprünglich geplante Umrüstung einer Serie
kam es nicht mehr. Im Bestand der Schweizerischen Bundesbahnen SBB gab es
erste
Lokomotiven mit einem neuen
Dieselmotor. Diese waren von der Grösse
und von der
Leistung her mit den hier vorgestellten Maschinen
vergleichbar. Es zeigte sich, dass die Zeit der Maschinen mit Dampf
gekommen zu sein schien. Doch noch fehlte das Modell, dass die Reihe E 3/3
ersetzen konnte.
Das Problem, das die knapp 40 Jahre alten Maschinen
beschäftigte, war jedoch gross. Im Direktorium hatte man beschlossen, dass
die alten Dampflokomotiven endlich verschwinden sollten. Dazu gehörte die
Rangierlokomotive der Reihe E 3/3. Ihr Vorteil war eigentlich nur, dass es
für ihr Einsatzgebiet keine andere Lösung gab. So verschwanden die
Maschinen nicht so schnell. Jedoch wurden immer mehr neue elektrische
Modelle beschafft. So blieb es bei den Lokomotiven vorerst noch ruhig. Bis ins Jahre 1954 folgten nur drei Lokomotiven den ersten ausrangierten Maschinen. Dabei wurden die Nummern 8460, 8461 und 8468 wegen dem schlechten Allgemeinzustand nicht mehr instand gestellt und aus-rangiert. Das gab es bei Dampflokomotiven immer wieder, denn der
Kessel war stark
belastet und der der Dampf waren auch nicht gut. Hinzu kam das von der
Verbrennung stammende Schwefeldioxyd. Dieses Gas griff das Kupfer der Decke in der Feuer-büchse direkt an. Zwar konnte man mit spezieller Kohle das Problem etwas entschärfen. Doch vollständig eliminieren war nicht möglich. Zudem war dieser Brennstoff bei der Beschaffung nicht so billig. Aus diesem
Grund wurde auch die
Kohle gemischt. Das führte unweigerlich zu mehr
Schwefeldioxyd und das sorgte auch ausserhalb für grössere Probleme, mit
denen man nicht rechnen konnte.
Dampf und Schwefeldioxyd waren eine Kombination, die
dem Lack zusetzte und so das Metall angegriffen. In der Folge entstand
Rost. Nach einer gewissen Zeit war der Schaden so gross, dass sich eine
Reparatur nicht mehr lohnte. Besonders, wenn man neue elektrische Modelle
hatte. Die
Ausmusterung
war daher nur eine Folge der Logik und der
Schrotthändler versuchte die noch vorhandenen Metalle zu verkaufen. Die
Maschine war jedoch Geschichte. Nach einem Einsatz von über 40 Jahren musste man also
jederzeit damit rechnen, dass eine
Lokomotive dieser Baureihe verschwand.
Das galt auch für die Maschinen mit den Nummern 8451 und 8463, die in den
beiden darauffolgenden Jahren aus dem gleichen Grund ausrangiert wurden.
Es sollte jedoch die berühmte Ruhe vor dem Sturm sein, denn in Bern machte
man mit der Idee durchaus keinen Spass, die alten Klapperkisten sollten
verschwinden. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB bestellten deshalb noch-mals Lokomotiven der Reihe Ee 3/3, aber neu auch Maschinen der Baureihe Bm 6/6. Erstmals war eine Serie von Diesellokomotiven in Betrieb genommen worden. Die Reihe E 3/3 hatten immer mehr das Nachsehen.
Besonders dann, als sich abzeichnete, dass auch ein Modell mit der
Be-zeichnung
Em 3/3 kommen sollte. Das war der direkte Ersatz für den hier
vorgestellten Typ. Noch war die passende
Diesellokomotive nur auf dem
Papier vorhanden. Doch die neuen elektrischen
Rangierlokomotiven sorgten
dafür, dass an den einzelnen Orten die
Dienstpläne neu erstellt wurden.
Die
Dampfmaschine sollte nur noch dort eingesetzt werden, wo es nicht
anders ging. Das führte nun aber dazu, dass an jedem Standort Maschinen
der Baureihe E 3/3 freigestellt werden konnten. Abnehmer dafür gab es
jedoch nicht mehr. Ab dem Jahre 1957 setzte dann bei den Cholis eine
richtige Ausrangierungswelle ein. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB
konnten immer mehr auf die veralteten
Lokomotiven verzichten. Möglich
wurde diese Massnahme auch, da die
Dienstpläne im
Rangierdienst neu
gezeichnet wurden. Die Arbeit wurde nun von den Modellen mit
Stromabnehmer
übernommen und nur, wenn es in ein
Gleis ohne
Fahrdraht ging, packte man
den Tiger aus. Zudem war man nun daran auch die verbliebenen
Abschnitte ohne
Fahrleitung mit neuen
Lokomotiven zu befahren. Man setzte
bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB auf den
Dieselmotor. Zudem wurden
nun auch Anlagen mit dem
Fahrdraht versehen, die vor wenigen Jahren
schlicht nicht in Erwägung gezogen wurden. Viele
Anschlussgeleise
verschwanden daher ebenfalls unter dem Fahrdraht. Mit Dampf wurde kaum
mehr rangiert. Schliesslich kam sie. Die erste Lokomotive der Bau-reihe Em 3/3 wurde in den Werken montiert und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie übernom-men werden konnte. Eine Ablösung, die jedoch dafür sorgte, dass man vorgängig schon mit dem Aufräu-men begann. Das spürten nun die Dampflokomotiven der Reihe E 3/3 am eigenen Leib.
Besonders die alten kurzen Modelle waren auch bei den Arbeitern im
Rangier-dienst unbeliebt. Diese Tatsache bedeutete für insgesamt 21 Exem-plare der Baureihe E 3/3 den sicheren Tod. Sie wurden ausrangiert und dadurch aus den Listen der Staatsbahnen gestrichen. Es sollte der grösste Einbruch
gewesen sein. Dabei verschwanden nun nicht nur die abgewrackten Modelle.
Es war abzusehen, dass es nun schnell gehen sollte. Doch noch konnten sich
einige Maschinen hartnäckig halten, denn es gaben Gebiete, wo es schlicht
nicht anders ging. Doch nun wurde es für die mit Dampf betriebenen
Rangierlokomotiven wirklich ausgesprochen schwer. Konnten sie sich bisher
mit den elektrischen
Lokomotiven arrangieren, kam nun ein Konkurrent, der
wirklich gefährlich war. Die ersten Modelle der neuen Baureihe
Em 3/3
machten ihre Gehversuche. Diese waren, wie die Reihe
Bm 4/4 als direkter
Ersatz für die noch verbliebenen
Altbaulokomotiven mit
Kessel geplant.
Die Zukunft gehörte den Moellen mit
Fahrmotoren
und das spürte man. Da bei den neuen Diesellokomotiven vorerst nur die Prototypen im Einsatz standen, konnten sich die Maschinen der Reihe E 3/3 bis ins Jahre 1962 noch gut halten. In dieser Zeit wurden somit nur 14 Lokomotiven ausrangiert. Jedoch bedeutete die Ausrangierung bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB schon lange nicht mehr das endgültige Aus für die Lokomotive. Viele wurden aufgekauft und fuhren fortan in diversen Werksgeländen herum. Diese Lokomotiven in diesem Abschnitt zu erfassen würde den Umfang sprengen. Ein Muster soll diesen Wechsel aufzeigen. Ich wählte dazu die Nummer 8481. Diese wurde nicht abgebrochen, sondern sie wurde an die Brauerei Feldschlösschen verkauft. Dort wurde sie auf dem
Anschlussgleis mit der alten Nummer der
Staatsbahnen eingesetzt. Die
Steigung und die schweren Bierwagen sollten nun ihre Arbeit für die
nächsten Jahre sein. Sollten Sie sich fragen, warum ich ausgerechnet diese Maschine nahm, denn es gab auch andere Werke, das hatte das seinen Grund. Der Grund war nicht direkt bei der Lokomotive zu finden. Die Brauerei
setzte die
Dampfmaschinen viele Jahre ein. Letztlich wurden sie zur
Schonung jedoch abgestellt. Die Nummer 8481 war damit eine der letzten in
der Schweiz im
Rangierdienst eingesetzten Dampflokomotiven. Sie stand
nahezu 100 Jahre im Einsatz. Mit dem Einsetzten der Ablieferung der in Serie
gebauten Modellen der Baureihe
Em 3/3 waren die verbliebenen E 3/3 nicht
mehr zu retten, es gab dabei regelrechte Leichenzüge mit ausgemusterten
Maschinen. So verschwanden alleine im Jahre 1963 insgesamt 17 Maschinen
aus den Listen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Das Ende des
Dampfverkehrs war beschlossen und wurde im darauffolgenden Jahr
vorgesetzt. So gingen weitere acht Stück den letzten Weg. Was der Baureihe
Em 3/3 noch widerstehen konnte,
kapitulierte bei der Reihe Bm 4/4. Das Unternehmen hatte nun Modelle
gefunden, die ohne Probleme die Baureihe E 3/3 ersetzen konnten. Das Ende
der Dampflokomotiven war beschlossen worden und nur die Expo verhinderte,
dass es nicht noch schneller ging. Es gab kaum mehr einen Blumentopf zu
gewinnen. Besonders dann nicht, wenn man Dampf für das Fortkommen
benötigte. Das Ende der Dampflokomotiven war beschlossen und nun mussten sie einfach weg. Dabei achtete man nicht immer darauf, dass eine Ersatzmaschine vorhanden war. Man wollte die alten Monster endlich loswerden. Eine Maschine der Reihe E 3/3 passte einfach nicht mehr zum modernen Bahnbetrieb. So wurde 1965 die Stilllegung der ganzen Flotte beschlossen. Bei der Reihe E 3/3 bedeutete das, dass in einem Jahr nicht
weniger als 14
Lokomotiven ausrangiert wurden. Im Bestand der Schweizerischen Bundesbahnen SBB
blieben im Jahre 1965 nur noch die abgestellte
Lokomotive Nummer 8512 und
die weiterhin verwendete Maschine E 3/3 mit der Nummer 8529. Sie konnte
sich wie durch ein Wunder noch halten, aber auch das konnte nicht mehr
lange so bleiben, denn man wartete eigentlich nur noch auf die
Auslieferung der neuen
Diesellokomotive. Diese kam einfach nicht mehr in
diesem Jahr. Doch 1966 war es auch um die Nummer 8529 geschehen
und die letzte Maschine der Baureihe E 3/3 wurde aus dem Planbetrieb
abgezogen und die
Ausrangierung
verfügt. Die Schweizerischen Bundesbahnen
SBB hatten somit nur noch die Nummer 5812, die aber nicht mehr fahrbereit
war, aber sie sollte der Nachwelt erhalten bleiben. Es war eine
historische
Lokomotive nach dem Baumuster E 3/3 vorhanden. Doch damit war
nun auch etwas anderes klar. Der
Dampfbetrieb bei den
Rangierlokomotiven endete
somit im Jahre 1966 und daher ein Jahr nach dem Ende auf der Strecke. Die
Schweizerischen Bundesbahnen SBB waren modern geworden und konnte nun auf
die Reihe E 3/3 verzichten. Doch, die
Lokomotive, die mittlerweile überall
zum «Tigerli» wurde, hatte es geschafft, dass sie auch weiterhin vorhanden
sein würde. Es waren wirklich sehr viele Exemplare verkauft worden.
Daher kann man jetzt nur behaupten, dass die
Lokomotiven der Reihe E 3/3 im Bestand der
Staatsbahnen im Jahre 1966
endgültig verschwunden waren. Viele Maschinen verdingten sich jedoch noch
bei den Werksbahnen. Dort war das
Lokomotivpersonal um die guten Maschinen froh. Es gab
daher «Tiger», die ein auch für Lokomotiven ein sehr hohes Alter hatten.
Mit der Nummer 8481 endete auch auf den Werksbahnen der mit Dampf geführte
Rangierdienst.
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