Neben- und Hilfsbetriebe |
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Sowohl die Neben- als auch die
Hilfsbetriebe bei
einer Dampflokomotive waren nie besonders umfangreich. Man kann sogar
behaupten, dass es sie eigentlich gar nicht gab. Trotzdem gab es sie und
deshalb müssen sie behandelt werden. Dabei beginne ich, wie ich das bei
den elektrischen
Lokomotiven auch mache, mit den besonderen
Nebenbetrieben. Diese waren nie ein umfangreiches Thema, sie konnten aber
nie so leicht zugeordnet werden.
Als Nebenbetriebe bezeichnet man Einrichtungen,
die nicht der
Lokomotive dienlich sind. Dazu gehörte bei einer Lokomotive,
die für
Reisezüge gebaut wurde, natürlich auch die
Zugsheizung. Diese
wurde kurz vor dem Jahre 1900 eingeführt und ermöglichte insbesondere in
der kalten Jahreszeit, die Wagen zu erwärmen. Dabei nutzte man die Hitze
des Dampfes und nicht dessen Druck, wie das bei der
Dampfmaschine der Fall
war.
Für die
Zugsheizung wurde der Dampf dem
Kessel
über einen
Regulator entnommen und der Leitung zugeführt. Diese Leitung
wurde bei der
Lokomotive zu beiden
Stossbalken geführt. Dort stand sie in
speziellen Rohrleitungen den Wagen zur Verfügung. Daher wurde die
Zugsheizung auf der Lokomotive schlicht nicht genutzt. Vielmehr müssen wir
uns daher kurz den angehängten Wagen zuwenden um die Funktion kennen zu
lernen.
Die Dampfleitung wurde durch die Wagen geführt und
in denselben wurden die Leitungen durch den Dampf erwärmt. Diese Wärme
wurde letztlich der Luft im Wagen abgegeben und dieser so erwärmt. Am
letzten Fahrzeug musste die Leitung jedoch geöffnet sein, damit der
abgekühlte Dampf ins Freie entlassen werden konnte. So erfolgte dauernd
eine kontrollierte Zufuhr der Wärme, wobei bei den letzten Wagen davon
nicht mehr so viel zu spüren war.
Wenn wir zu den
Hilfsbetrieben kommen, waren diese
insbesondere für den
Kessel und die Verbrennung ausgelegt worden. Bei der
Verbrennung war nicht diese das Problem, sondern die dabei entstehenden
Rauchgase. Je nach Verbrennung wurden diese mit mehr oder weniger
sichtbarem Rauch versehen. Dieser Rauch behinderte die Sicht insbesondere
in langen
Tunnel. Daher wurden bei der
Gotthardbahn entsprechende Lösungen
eingeführt.
Der Rauchverbrenner nach Langer war bei der
Gotthardbahn so ein grosser Erfolg, dass dieser auch bei den hier
vorgestellten
Lokomotiven eingebaut wurde. Das führte dazu, dass die
Verbrennung, die wegen der verwendeten
Briketts schon recht sauber war,
zusätzlich verbessert wurde. Was damit jedoch nicht behandelt wurde, waren
die gefährliche
Gase, wie zum Beispiel das
Kohlenmonoxyd, das schon damals
sehr gefürchtet war.
Beim
Kessel selber war das Problem, dass durch den
entnommenen Dampf der Wasserspiegel im Kessel sank. Das war in erster
Linie für die Decke der
Feuerbüchse eine gefährliche Situation. Daher
musste man während dem Betrieb Wasser in den Kessel befördern. Bei einem
unter Druck stehenden Gefäss war und ist das jedoch keine einfache
Angelegenheit. Daher musste man bei der
Lokomotive die entsprechende
Einrichtung vorsehen.
Die Einrichtung bestand aus dem
Injektor der
Bauart Friedmann. Dabei wurde mit Hilfe des Dampfes im
Kessel, Wasser in
den selbigen gezogen. Dazu wurde der Dampf durch eine Verengung stark
beschleunigt. Diese Beschleunigung führte nun dazu, dass in diesem Bereich
ein Unterdruck entstand. Dieser Unterdruck wurde schliesslich mit dem
Wasser aus dem
Tender ausgeglichen. So wurde das Was-ser in den Kessel
gezogen.
Durch das kühle Wasser, das in den
Kessel
gelangte, sank der Druck. Dadurch wurde der
Injektor funktionslos und das
Nachspeisen wurde eingestellt. Damit war wieder genug Wasser im Kessel und
es konnte erneut Dampf erzeugt werden. Jedoch entstand durch den
Druckabfall das Problem, dass die
Dampfmaschinen nicht mehr optimal
arbeiten konnten. Auf der Fahrt, wo das durchaus auch erfolgen musste, ein
Problem.
Um den Druckabfall im
Kessel geringer zu halten
und trotzdem noch genug Wasser in den Kessel zu bringen, musste man das
Wasser aus dem
Tender zuerst vorbereiten. Daher wurde die
Lokomotive mit
einem Speisewasservorwärmer ausgerüstet, der dafür sorgte, dass das Wasser
warm war, wenn es in den Kessel geleitet wurde. Zwar sank der Druck immer
noch, aber die Dampfproduktion setzte unverzüglich wieder ein.
Damit haben wir bereits alle Bereiche der
Lokomotive kennen gelernt. Wir können somit den Aufbau abschliessen und
mit der Maschine losfahren. Damit das jedoch ging, musste die
Dampflokomotive auf die Fahrt vorbereitet werden. Das begann in erster
Linie damit, dass man den
Kessel mit Wasser füllen musste. Dazu war
schlicht ein einfacher Anschluss mit einem
Absperrhahn vorhanden. So wurde
der drucklose Kessel gefüllt.
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