Beleuchtung und Steuerung |
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Steuerungssysteme können sehr unterschiedlich aufgebaut sein. Da
die Maschinen der Reihe Ce 4/6 von zwei unterschiedlichen Elektrikern
aufgebaut wurden, bestand das Problem, dass die beiden Systeme
grundsätzlich unterschiedlich ausgeführt wurden. Ein Punkt, der uns bei
all den anderen Maschinen nicht gross aufgefallen ist. Warum das so war,
wurde auch hier festgelegt und da spielten die Bahnen eine sehr grosse
Rolle.
Sowohl bei der Baureihe
Be 5/7, als auch bei den
Lokomotiven der Reihe
Ce 6/8 II für die Schweizerischen Bundesbahnen SBB kamen von der MFO
entwickele Lösungen für die Steuerung vor. Es war die
Staatsbahn,
die verlangte, dass dieses System auch bei den Maschinen der BBC eingebaut
werden soll. Das grosse Unternehmen wollte möglichst einheitliche Lösungen
um so den Aufwand für die notwendige Schulung und den Unterhalt zu
minimieren.
In der Folge kam es, dass die BBC in diesem Punkt keine grosse
Entwicklung machte. Mit anderen Worten, in Münchenstein hatte man keine
eigene Steuerung. Da nun die Reihe Ce 4/6 von der Maschinenfabrik Oerlikon
MFO entwickelt wurde, legte diese auch die Steuerung fest. Bei der
Aufteilung der Bestellung wurde die Steuerung nicht mehr grundlegend neu
aufgebaut. Das führte dazu, dass einheitliche Werte definiert wurden.
Eine Steuerung muss. wie die
Beleuchtung
funktionieren, wenn der
Hauptschalter
ausgelöst hatte. Schliesslich konnte er nur so wieder eingeschaltet
werden. Somit muss ein von der
Fahrleitung
unabhängiges
Bordnetz
geschaffen werden. Damals wurde dieses
Stromnetz
einfach noch als
Steuerstromnetz
bezeichnet. Es bestand aus zwei Bereichen, der in die Beleuchtung und in
die Steuerung der
Lokomotive aufgeteilt wurde. Beide Stromkreise wurden mit Gleichstrom betrieben. Das war kein grosses Wunder, denn man konnte nur diese Spannung speichern. Mit Wechselstrom war das schlicht nicht mög-lich.
Jedoch war die Speicherung sehr wichtig und daher musste mit
diesem
Stromsystem
gearbeitet werden. Daher beginnen wir auch hier mit den eingebauten
Batterien,
denn diese bildeten die Quelle für die beiden auf der
Lokomotive verbauten
Stromkreise. Verfügbar waren damals noch nicht viele Lösungen. Das Problem war, dass man eine Batterie benötigte, die mehrmals geladen und entladen werden konnte. Die heute bekann-ten Lösungen gab es schlicht noch nicht.
Unter den angebotenen
Batterien
gab es nur ein Modell, das auf einem Fahrzeug wieder geladen werden
konnte. Auch wenn man von
Bleibatterie
sprach, es waren vom Aufbau her eher
Akkumulatoren
und diese sehen wir uns an. Bleibatterien besitzen Zellen, in der zwei Bleiplatten durch eine Flüssigkeit umgeben sind. Dabei bestand eine Platte aus Blei und die andere aus Bleioxyd. Der Elektrolyt bildete eine stark verdünnte Schwefelsäure.
So entstand eine
Spannung
von zwei
Volt.
In einem Behälter eingebaut wurden neun solche Zellen, die in Reihe
geschaltet wurden. Das führte dazu, dass bei den so aufgebauten
Bleibatterien
eine Spannung von 18 Volt vorhanden war.
Um für das
Steuerstromnetz
die festgelegte
Spannung
von 36
Volt
zu erreichen, mussten zwei solche Behälter eingebaut werden. Dabei war das
Problem jedoch beim schweren Blei zu finden. Ein Behälter hatte ein
Gewicht von rund 400 Kilogramm. Das konnte niemand heben und es wirkte
sich auf die einzelnen Radlasten aus. Daher wurden die
Batterien
bei der hier vorgestellten
Lokomotive in der Mitte auf beiden Seiten eingebaut.
So konnten die
Achslasten
eingehalten werden. Das hier verwendete Gehäuse für die
Batterien
stammte von der Baureihe
Ce 6/8 II
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Dank dem Deckel mit Gleitbahnen, war
der Tausch leicht möglich. Zudem sorgte dieser Kasten auch für eine gute
Belüftung. Das war wichtig, weil
Bleibatterien
während dem Ladevorgang Wasserstoff abgeben. Dieses
Gas
ist leicht flüchtig und dabei erst noch explosiv. Mit Hilfe dieser Batterien konnte die Lokomotive eingeschalt-et werden. Die genaue Handlung sehen wir uns später an. In dem Moment, wo der Ölhauptschalter erfolgreich eingeschalt-et werden konnte, nahm die Umformergruppe die Arbeit auf.
Dabei wurde von diesem
Umformer
eine
Spannung
von unge-fähr 40
Volt
abgegeben. Der höhere Wert war jedoch nicht immer vorhanden. Jedoch war er
für die
Bleibatterien
sehr wichtig. Die höhere Spannung vom Umformer führte dazu, dass der Stromfluss in der Zuleitung zu den Bleibatterien umgekehrt erfolgte. Das führte automatisch dazu, dass die Batterien geladen wurden.
Eine aufwendige Lösung war daher nicht erforderlich. Es musste
einfach ein höherer Wert vorhanden sein. Sollte die
Spannung
von
Umformer
unter den Wert der
Batterie
sinken, wurde die fehlende Energie wieder durch die
Akkumulatoren
ergänzt.
Wir haben damit eine für das
Bordnetz
geeignete
Spannung
erhalten und können diese nun nutzen. Dabei gab es auf der
Lokomotive zwei
Stromkreise,
die an den
Batterien
angeschlossen wurden. Wir beginnen mit der Betrachtung des ersten Teils,
da dieser direkt an den
Bleibatterien,
beziehungsweise an der
Umformergruppe
angeschlossen wurde. Benötigt wurde dieser Teil für Funktionen, die auch
ohne die Steuerung funktionieren mussten.
Dabei handelte es sich effektiv nur um sehr wenige Bereiche. Es
war die
Beleuchtung
und dabei auch nur jene des
Führerstandes
und des
Maschinenraumes.
Diese stand bei ausreichend
Spannung
in der
Batterie
zur Verfügung und sie konnte mit einfachen Schaltern angemacht werden. So
war es dem
Lokomotivpersonal
möglich, die in diesen Bereichen erforderlichen Arbeiten auszuführen. Dazu
gehörte auch, dass der zweite
Stromkreis
zugeschaltet wurde. Mit diesem Stromkreis für die Steuerung wurden auch die restlichen Beleuchtungen aktiviert. So stand die Dienstbeleuchtung der Lokomotive erst zur Verfügung, wenn die Steuerung aktiviert werden konnte.
So wurde diese mit dem
Hauptschalter
der Steuer-ung aus- beziehungsweise eingeschaltet. Jede Seite der
Lokomotive hatte daher das in der Schweiz üb-liche
Spitzensignal erhalten und auch hier gab es nicht so viele Unterschiede zu
den Modellen der
Staatsbahnen. Es wurde drei Lampen in Form eines A angeordnet. Diese waren mit Glühbirnen bestückt worden und sie besassen Reflektoren. So konnte zumindest ein schwaches Licht vor der Lokomotive erzeugt wer-den.
Eine ausreichende Helligkeit war jedoch nicht vor-handen. Man
wollte mit der
Dienstbeleuchtung
auch nicht den Fahrweg erhellten, sondern den Betriebs-zustand der
Lokomotiven anzeigen und auf der Fahrt spezielle
Signalbilder
erzeugen.
Die beiden unteren Lampen wurde auf gleicher Höhe unmittelbar über
dem
Puffer
montiert. Die mittlere obere Lampe fand ihren Platz unterhalb des
mitt-leren Fensters. Das führte dazu, dass das
Signalbild
mit drei Lampen gedrückt wurde. Ein Effekt, der jedoch bei den meisten
elektrischen
Lokomotiven damals der Fall war, denn es mussten bekanntlich
auch spezielle Signalbilder erzeugt werden, die manuell erstellt werden
mussten.
Die Vorschriften zur Signalisation an den
Triebfahrzeugen
verlangte, dass am Tag farbige Scheiben genutzt wurden. In der Nacht und
bei Fahrten durch längere
Tunnel
wurden die
Signalbilder
mit farbigem Licht erzeugt. Da bei den elektrischen
Lokomotiven die Lampen immer montiert waren, wurden die
gefärbten Gläser auch am Tag gesteckt. Mitgeführt wurden diese unmittelbar
bei der Lampe und einem hinten am Gehäuse vorhandenen Fach. Auf der Fahrt führte die Anordnung der Lampen zu einem besonderen Effekt. Da sich das Drehgestell unter dem Kasten bewegte, schien die obere Lampe sich seitlich und in der Höhe zu verstellen.
Eine Situation, die es bis zu diesen Modellen noch nicht so oft
gegeben hat und der wegen den
Vorbauten
zusätzlich begünstig wurde. Jedoch erlaubten die Vorschriften dieses
unruhige Bild während der Fahrt und daher bestand kein Problem. Neben der Bereitstellung der Beleuchtung, hatte der Stromkreis zur Steuerung noch weitere Aufgaben wahrzunehmen. So stellte sie die Spannung bereit, mit der das Lokomotivpersonal die Befehle an die Funktionen erteilen konnte.
Wie diese Handlungen genau erfolgten, lernen wir später noch
genauer kennen. Wichtig dabei ist, dass bei jeder Handlung nur ein Kontakt
geschlossen, oder geöffnet wurde. Die eigentliche Aufgabe führte die
Steuerung aus. Dabei waren in den Leitungen gewisse Verschlüsse vorhanden, die verhinderten, dass gewisse Schaltungen falsch ausgeführt werden konnten. Davon betroffen war nur der Hauptschalter. Dieser
konnte vom
Lokomotivpersonal
erst eingeschaltet werden, wenn der
Steuer-schalter
zum
Stromabnehmer
richtig eingestellt wurde. Eine Kontrolle, ob dieser jedoch gehoben war,
gab es nicht und der
Hauptschalter
konnte direkt und ohne Verzögerung geschaltet werden. Mit dieser Schaltung des Hauptschalters sind wir jedoch bei einem wichtigen Teil der Steuerung angelangt. Das Lokomotivpersonal konnte mit den Steuerschalter nur wenige Aufgaben übernehmen.
Die einzelnen Schritte, die erforderlich waren, dass der Schalter
korrekt eingeschaltet wurde, übernahm die Steuerung. Dabei umfasste deren
Aufgabe auch die Kontrolle der
Fahrleitungsspannung,
denn diese musste auch damals bereits vorhanden sein.
So wurde beim
Hauptschalter
mit einem
Relais
zur Minimalspannung geprüft, ob genug
Spannung
in der
Fahrleitung
vorhanden war. War das nicht der Fall, sorgte das
Minimalspannungsrelais
dafür, dass der Hauptschalter nach einer kurzen Verzögerung wieder
ausgeschaltet wurde. Damit stellte sich das Relais jedoch zurück. Speziell
bei diesem Relais war, dass es als einziges seiner Art die Spannung
überprüfte und nicht den
Strom.
Weitere auf der
Lokomotive verbaute
Relais
übernahmen andere Kontrollen. Dabei sprachen diese immer an, wenn der
gemessene
Strom den beim Relais eingestellten Wert
überschritten hat. Mit Hilfe der Steuerung sorgten diese Relais dafür,
dass der
Hauptschalter
ausgelöst wurde. Damit fiel die Kontrolle aus und die Lokomotive konnte
wieder eingeschaltet werden. Eine Beschränkung der Wiederholungen war
jedoch nicht vorhanden.
Damit das Personal erkennen konnte, welches
Relais
für die Probleme gesorgt hatte, waren spezielle Meldeklappen vorhanden. So
konnte erkannt werden, welcher Bereich einen zu hohen
Strom hatte. Wie diese Störung zu
beseitigen war, musste das
Lokomotivpersonal
wissen, denn viel mehr konnte die Steuerung damals noch nicht übernehmen.
Es waren daher bei diesen Maschinen nur die wichtigen Steuer- und
Überwachungsfunktionen vorhanden.
Die Steuerung war auch dafür verantwortlich, dass die verbauten
Stufenschalter
die einzelnen Schritte korrekt ausführten. Damit hatte das Bedienpersonal
nur die
Fahrstufe
zu bestimmen. Die Steuerung regelte die einzelnen Schritte, was dazu
führte, dass eine zeitliche Differenz vorhanden war. Doch das ist nun
wirklich ein Punkt, der zur Bedienung gehörte. Auch hier war diese sehr
eng mit der Steuerung der
Lokomotive verbunden.
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