Die Hilfsbetriebe |
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Auf die Betrachtung von
Nebenbetrieben
könnten wir verzichten, denn diese gab es schlicht nicht mehr. Bisher
wurden elektrische
Rangierlokomotiven
in der Schweiz mit einer
Zugsammelschiene
versehen. Diese wurde genutzt um
Reisezugwagen
vorzuheizen und dabei konnten bei stehender Maschine sogar deutlich höhere
Ströme
abgegeben werden. Jedoch war hier eine solche Einrichtung bereits im
Pflichtenheft
nicht vorgesehen worden. Der Grund für diesen Verzicht waren die vier unterschiedlichen Spannungen. Diese bewirkten auch bei der Zugsheizung unterschiedliche Werte. Gerade bei den Systemen mit Gleichstrom betrug der Wert in der Zugsammelschiene bei den gleichen Werten. Bei
Wechselspannung
wurden jedoch deutlich tiefere Werte verwendet. Daher hätte technisch
sicherlich gelöst werden können, jedoch gab es aus betrieblicher Sicht
unüberwindbare Probleme. Es war daher schlicht einfacher, wenn auf die Nebenbetriebe verzichtet wurde. Bei den Hilfsbetrieben ging das jedoch nicht mehr, denn diese mussten vorhanden sein und sie mussten zudem bei allen vier Spannungen in der Fahrleitung funktionieren. Dabei waren hier die Probleme sogar noch
grösser als bei den
Fahrmotoren,
denn man konnte nicht mit speziellen Schaltungen die gleichen Werte bei
Gleichstrom
erhalten. Ein Verzicht auf die Hilfsbetriebe unter einer bestimmten Spannung war auch nicht möglich. Daher waren auch hier je nach verwendetem System andere Schaltungen für die eigentlichen Hilfsbetriebe vorgesehen. Dabei unterteilte man auch jetzt wieder in
Gleich- und
Wechselstrom
und auch jetzt betrachten wir die Lösungen für die
Hilfsbetriebe
bei
Spannungen
von 15 000 und 25 000
Volt
in der
Fahrleitung
und somit die
Wechselspannung. Beim Betrieb unter
Wechselstrom
stammte die für die
Hilfsbetriebe
benötigte
Spannung
aus dem
Transformator.
Wie bei anderen Baureihen wurde hier eine eigene
Wicklung
dafür vorgesehen. Jedoch war die Spannung, die ab dieser
Spule
abgegriffen werden konnte, mit 1 500
Volt
deutlich höher, als das bei den anderen Baureihen der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB der Fall war. Zudem gab es immer noch zwei
Frequenzen. Nach dem
Transformator
wurde die
Spannung
der
Hilfsbetriebe
einem separaten
Gleichrichter
zugeführt und dort in
Gleichstrom
mit einer Spannung von 1 500
Volt
umgewandelt. Hier konnten die billigeren
Siliziumdioden
verwendet werden, da man die ausgehende Spannung nicht verändern musste
und diese
Dioden
zuverlässig funktionierten. Damit haben wir auch hier wieder den Wechsel
in
Gleichspannung
vorgenommen. Wir haben bei Fahrten unter
Wechselstrom
einen Wert erhalten, der zum System mit 1 500
Volt
Gleichstrom
passte. Damit die
Hilfsbetriebe
auch bei der
Spannung
von 3 000
Volt
funktionierten, wurden spezielle Schaltungen notwendig. Diese wurden mit
speziellen Motoren möglich, die daher an den Klemmen immer mit einer
Spannung von 1500 Volt betrieben wurden. Daher müssen wir von den
Hilfsbetrieben unter hoher Spannung sprechen. An diesem Teil der
Hilfsbetriebe
wurden ausschliesslich Motoren angeschlossen. Die Motoren hatten zwei
unabhängige
Wicklungen
sowohl beim
Stator,
als auch beim
Rotor
erhalten. Diese waren je für eine
Spannung
von 1500
Volt
Gleichstrom
ausgelegt worden. Wurde die
Lokomotive unter einer
Fahrleitung
mit 3 000 Volt Gleichstrom eingesetzt, wurden die beiden Wicklungen der
Motoren in Reihe geschaltet. In den anderen Netzen war jedoch eine
parallele Schaltung der Wicklungen vorhanden. Auch diese Schaltungen wurden mit dem
Systemwahlschalter eingestellt und hatten keinen Einfluss auf die
Leistung
der
Hilfsbetriebe.
Wir haben so eine Lösung erhalten, die es erlaubte zumindest diese Motoren
unter allen vier
Stromsystemes
zu nutzen. Jedoch hatten diese Motoren einen grossen Nachteil, denn sie
waren sehr schwer und andere Verbraucher konnten nicht so gelöst werden,
da es wirklich nur mit Motoren möglich war. Direkt angeschlossen wurden daher nur die Motoren des Kompressors und der beiden rotierenden Umformer. Be-ginnen wir deren Betrachtung mit dem Kompressor. Dieser wurde wegen den grossen Leistungsbedarf so ange-schlossen und er entsprach damit nicht in jedem Punkt dem Modell von den anderen Lokomotiven. Wobei wirklich nur der Zweispulenmotor die
grosse Än-derung bei der Baugruppe war. Auch hier war zur Ab-sicherung
eine
Schmelzsicherung
vorhanden. Man hatte damit jedoch ein Problem erhalten. Die Erzeug-ung von Druckluft konnte bisher immer auch über den Depotstrom erfolgen. Das war hier nicht möglich, denn einerseits fehlten die Depotsteckdosen und die Spannung mit 220 Volt Wechsel-strom war für den Kompressor zu gering. Aus diesen Grund konnte der
Stromabnehmer
bei fehl-ender
Druckluft
nur mit der
Handluftpumpe
gehoben wer-den. Jedoch gab es auch hier eine zweite Lösung. Da die
Lokomotive über eine
Speiseleitung
verfügte, die zu den beiden
Stossbalken
geführt wurde, konnte die
Druckluft
auch über diese Anschlüsse in die Lokomotive übertragen werden. Dazu
musste die Leitung lediglich an einem anderen Fahrzeug, beziehungsweise an
einem eventuell vorhandenen stationären Anschluss im
Depot
angeschlossen werden. Die
Hauptluftbehälter
wurden so gefüllt und die Lokomotive konnte normal eingeschaltet werden. Die beiden weiteren Motoren, die an dieser
Hochspannung angeschlossen wurden, gehörten zu zwei
Umformergruppen.
Dabei kam bei jedem
Umformer
auch einer dieser speziellen Motoren zur Anwendung. Es gab für die beiden
Baugruppen eigene
Sicherungen,
jedoch keine Schalter. Wurde die
Lokomotive eingeschaltet nahmen diese
Umformergruppen den Betrieb auf und erzeugten so eine für die restlichen
Hilfsbetriebe
benötigte
Spannung. Sehen wir uns zuerst die Umformergruppe für die Erregung der Fahrmotoren an. Diese sorgte bei den Fahr-motoren für die Fremderregung. Dabei wurde diese bei den speziellen hier eingebauten Motoren auch benötigt, wenn gefahren wurde. Durch Veränderungen bei der Erregung wurde
die
elektrische
Bremse aktiviert und war so auch über diese
Umformergruppe
möglich. Da diese für den Betrieb wichtig war, wurden keine anderen
Verbraucher hier angeschlossen. Wenden wir uns der zweiten Umformergruppe zu. Diese war für die Hilfsbetriebe mit niederer Spannung vorgesehen. Daher wurde die hohe Gleichspannung in einem Generator in eine deutlich niedere von der Fahrleitung unabhängigen Spannung umgewandelt. Somit war man hier bei der Wahl des Systems
frei. Daher mag es überraschen, dass man sich auf 220
Volt
Gleichstrom
und nicht auf den erwarteten
Wechselstrom
festlegte. Obwohl man hier eigentlich die Möglichkeit hatte, die Hilfsbetriebe mit dem üblichen Wechselstrom von 220 Volt und 16 2/3 Hertz zu betreiben, wählte man für die Hilfsbetriebe jedoch Gleichstrom. Dadurch konnte man hier nicht auf Bauteile von anderen Lokomotiven zurückgreifen. Wobei das lediglich für die Motoren galt,
denn einem
Widerstand,
oder einer
Glühbirne
war es egal, ob sie mit Gleich- oder
Wechselstrom
betrieben wurde. Sie erwarten nun, dass damit die Anzahl der Ersatzteile erhöht worden wäre. Das war nur bedingt so, denn es war durchaus möglich, einen für Wechselstrom gebauten Motor mit Gleichstrom zu betreiben. Das ergab weniger Probleme, als wenn die Frequenz nicht stimmte. Jedoch werden wir bei den motorischen
Verbrauchern erkennen, dass dort so spezielle Lösungen vorhanden waren,
dass sich eine Kombination mit Ersatzteilen anderer Baureihen nicht
lohnte. Doch nun haben wir, wenn wir die
Gleichspannung
ausblenden, endlich auch normale
Hilfsbetriebe
erhalten. Diese waren durchaus umfangreich, so dass wir einen etwas
genaueren Blick darauf werfen müssen und dabei beginne ich mit den auf dem
Fahrzeug benötigen
Kühlung.
Sie werden überrascht sein, denn hier gab es sogar mehr, das gekühlt
werden musste, als das bei einer normalen
Lokomotive der Fall gewesen wäre. Einer der drei vorhandenen Ventilatoren wurde für die Kühlung des Transformators und des Gleichrichters benötigt. Dabei verfügte der Spannungswandler über eine Kühlung mit Flüssigkeiten. Dazu wurde das Gehäuse mit einem speziellen
Öl
gefüllt. Dieses auch
Transfor-matoröl
genannte Öl übernahm dabei auch noch die Funktion der
Isolation.
Damit konnte das Gewicht dieses schweren Bauteiles leicht reduziert
werden. Das an den Leitern erwärmte Kühlmittel wurde mit einer Ölpumpe in Bewegung versetzt und so die Wärme abgeführt. So gelangte das Transformatoröl in den Öl-kühler und wurde dort am kühlen Metall abgekühlt. Es konnte anschliessend wieder dem
Transformator zugeführt werden. Ein Kreis-lauf, der
jedoch so stark belastet wurde, dass der Kühler alleine nicht ausreichend
war. Daher musste auch der Ölkühler abgekühlt werden und dazu benutzte man
Luft. Von einem Ventilator wurde die Luft über seitlich am Vorbau vorhandene Gitter angesaugt. Diese Kühlluft wurde schliesslich beschleunigt und vorbei am Kühler dem Gleichrichter zugeführt. So nahm sie die Wärme auf und konnte
anschliessend wieder ins Freie entlassen werden. Eine Aufbereitung der
Luft war jedoch nicht vorhanden, jedoch sorgte der stete Luftstrom auch
dafür, dass die zu kühlenden Elemente vom Schmutz befreit wurden. Der zweite Ventilator diente lediglich den Bremswiderständen. Diese wurden bei der Bremsung sehr stark belastet, wurden anschliessend bei Fahrten unter Gleich-strom auch wieder als Anfahrwiderstände benötigt und mussten daher zusätzlich belüftet werden. Dazu war ein eigener
Lüfter
vorhanden, der die Luft ähnlich, wie vorher beim
Transformator bezog und diese an den
Widerständen
vorbeiführte. Auch diese Luft gelangte anschliessend wieder ins Freie. Wie wichtig die
Kühlung
in diesem Bereich war, zeigt nur schon die Tatsache, dass die
Widerstände
alleine durch den Fahrtwind gekühlt werden konnten. Daher wurden sie in
der Regel auf dem Dach montiert, was hier schlicht unmöglich war. Durch
die künstliche Kühlung wurden auch die Widerstände regelmässig von Schmutz
befreit. Was wirksam verhinderte, dass sich darauf abgelagerter Schmutz an
den heissen Widerständen entzünden konnte. Es fehlt damit nur noch der dritte
Ventilator.
Dieser besorgte die
Kühlung
der beiden
Fahrmotoren.
Dabei wurde auch jetzt die Luft an den
Vorbauten
bezogen und anschliessend mit dem Lüfter beschleunigt. Dadurch wurde die
Kühlluft
durch die Fahrmotoren gepresst und nahm die dort entstandene Wärme auf.
Durch Reibung entstandene Schmutzpartikel wurden, wie Feuchtigkeit
ebenfalls mitgerissen. So blieben auch die Motoren sauber. Anschliessend wurde die
Kühlluft
im Gegensatz zu den anderen
Ventilationen
wo sie bei den
Vorbauten
entlassen wurde, unter der
Lokomotive ins Freie entlassen. Gerade die
Kühlung
der
Fahrmotoren
erfolgte immer so. Bei einer Lokomotive für den
Rangierdienst
war jedoch wichtig, dass diese Luft neben der Maschine aufstieg und so
auch Passagiere belästigen konnte. Daher war es auch möglich ohne
Ventilation zu fahren. Damit haben wir die wichtigsten Verbraucher
an den
Hilfsbetrieben
kennen gelernt. Es waren jedoch auch hier
Heizungen
für das
Führerhaus,
die Fenster und die Bodenplatte vorhanden. Hier wurden die Bauteile der
anderen
Lokomotiven im Bestand der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB verwendet. Das war leicht möglich, da es einem
Widerstand
egal ist, ob er mit Wechsel- oder
Gleichstrom
belastet wird. Er wird einfach warm, was man hier auch wollte. Nicht an den Hilfsbetrieben angeschlossen war hingegen die sonst hier vorhandene Anzeige der Fahrleitungsspann-ung. Der Grund dafür ist simpel, denn unabhängig von der Spannung in der Fahrleitung betrug der Wert in diesem Teil 220 Volt Gleichstrom. So konnten keine vernünftigen Anzeigen für
die
Spannung
in der
Fahrleitung
verwirklicht werden. Daher wurde die-se anders gelöst, wie wir später noch
erfahren werden. Damit bleibt nur noch die Batterieladung. Diese wurde wie bei anderen Baureihen der Schweiz mit einer Umformer-gruppe verwirklicht. Man musste diese Lösung hier anwenden, weil die Spann-ung der Hilfsbetriebe zwar Gleichstrom war, aber die Spannung für die Batterien viel zu hoch eingestellt wurde. Damit haben wir einen der selten
umgesetzten
Umformer
von Gleich- auf
Gleichstrom
mit anderer
Spannung
erhal-ten. Da nun auch der elektrische Teil mit Ausnahme von eini-gen für die Steuerung benötigten Baugruppen fertig aufge-baut wurde, können wir die Lokomotive erneut auf die Waage stellen. Diese hatte nun ein Gewicht von 48 Tonnen
erhalten und war damit eine Tonne leichter als die als Muster verwendete
Reihe Em 3/3. Für den elektrischen
Teil der
Lokomotive Ee 3/3 IV kann damit ein Gewicht von 17
Tonnen berechnet werden.
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