Änderungen der Farbgebung |
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Eigentlich ist es mit der Farbgebung von
Lokomotiven
einfach. Diese werden bei der Auslieferung mit einem Farbauftrag versehen
und danach mit diesem bis zur ersten grösseren
Revision
eingesetzt. Dann erfolgt ein Neuanstrich mit veränderten Farben. Deutlich
zu erkennen war das bei den älteren Baureihen, die so von braun auf Grün
umgestellt wurden. Bei der Lokomotive der Reihe Re 4/4 gab es in diesem
Punkt jedoch deutliche Abweichungen.
Als erste Abweichung vom beschriebenen Anstrich wurden bei den
später abgelieferten
Lokomotiven
mit den Nummern 427 bis 450 die seitlichen
Griffstangen
wieder gelb gestrichen. Damit hätten wir die Farbgebung der Baureihe bei
der Ablieferung bereits behandelt, denn grössere Veränderungen gab es
während der Zeit mit der Übernahme nicht mehr. Später wurden schliesslich
alle Stangen gelb, was klar eine Abweichung von den anderen Baureihen war.
Am 19. September 1955 sorgte die
Lokomotive
mit der Nummer 416 für Aufsehen. Sie wurde mit einem neuen Anstrich
versehen. Dabei verwendete man statt dem bisherigen tannengrünen Anstrich
eine neue Farbgebung in lindengrün. Die restlichen Farben in hellgrau und
Silber blieben, wie die Anschriften, identisch und wurden nicht verändert.
Einfach gesagt, man ersetzte das dunkle grün durch einen helleren Farbton. Dieses helle Grün sollte an der Lokomotive im Betrieb getestet werden und bei Erfolg später auf allen Maschinen zur Anwendung kommen. Ähnlich gefärbt wurden auch die drei grossen Ae 8/14, die zu dieser Zeit gerade die Revisionen durchliefen.
Weitere
Lokomotiven
mit diesem besonderen Anstrich gab es jedoch nicht mehr. Damit wurde diese
Maschine zum
Versuchsträger
einer neuen Farbgebung, die das Unternehmen einführen wollte.
Die Farbe war besonders bei der Baureihe Re 4/4, die im Einsatz
mit
Pendelzügen
verkehrte, sehr schnell schmutzig. Ähnlich war der Erfolg auch bei der
Reihe
Ae 8/14. Ein Erfolg
konnte so für diesen Anstrich nicht verbucht werden. Die Re 4/4 mit der
Nummer 416 wurde am 14. Dezember 1957 wieder normalisiert und verkehrte
wieder im gewohnten dunkelgrünen Anstrich. Dieser passte irgendwie auch
besser zur kleinen
Lokomotive.
Ein neuerliches Experiment startete am 26. Juli 1957 mit der
Lokomotive
Nummer 409. Wie bei der Nummer 416 wählte man auch hier eine neue
Farbgebung für den Kasten. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB waren
damals wirklich bemüht das alle Farbkleid abzulegen und sich so einen
neuen Auftritt zu verpassen. Man könnte behaupten, dass die neuen grünen
Lokomotiven
Ae 4/4 der
BLS dafür ausschlaggebend gewesen sind.
Die
Lokomotive
erhielt jedoch nun an Stelle des tannengrünen Anstrichs eine kobaltblaue
Farbe. Auch jetzt beliess man die restlichen Farben wie die Anschriften im
bisherigen Stil. So war daher auch hier nur die grüne Farbe der Lokomotive
ersetzt worden. Dank den dunklen Farben in diesem Versuch erhoffte man
sich im Direktorium eine Verbesserung bei der Verschmutzung. Nur so
gelungen war auch diese Idee nicht. Diese Farbe passte zu den niederländischen Lokomotiven und wurde wohl einfach übernommen. Das königliche blau an einer Lokomotive in einem demokratisch aufgebauten Land, war schon etwas gewöhnungs-bedürftig, stand aber der Lokomotive noch recht gut.
Auch die Verschmutzungen waren nicht sehr gut zu erkennen, so dass
man bei der Nummer 409 durchaus von einem erfolgreichen Versuch sprechen
konnte.
Es blieb bei dieser
Lokomotive,
die am 17. Juli 1959 wieder normal-isiert wurde. In Zukunft sollten die
Triebfahrzeuge
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB grün bleiben und zwar wurde
Tannengrün verwendet. Ob nun auch jetzt die BLS wieder ursächlich war,
kann nicht bestätigt werden. Jedoch begann man im Berner Oberland die
Lokomotiven
Ae 4/4
wieder braun zu färben. Die Positionen waren jedoch klar bezogen worden.
Wie schon bei den technischen Änderungen erwähnt, wurde die
Nummern der
Triebfahrzeuge
neu vergeben. Die bisherigen dreistelligen Nummern wurden für
Traktoren
benötigt und so wurde die Zuteilung der Fahrzeuge neu überdacht. Da die
Triebwagen
vierstellige Nummern erhielten, blieb nur noch die Lösung aus der kleinen
leichten Maschine eine vollwertige
Lokomotive
zu machen und dort kam sie gleich an die Spitze.
Als schnellste
Lokomotive
der damaligen Zeit, war sie sicherlich das Zugpferd, so dass man die
Nummern der Lokomotive neu mit 10 001 bis 10 050 bestimmte. Dabei gab es
innerhalb der Serie jedoch keine Verschiebungen. Während die beiden
Endziffern von der alten Nummer übernommen wurden, änderte man die Ziffer
4. Aus dieser wurde nun 100. Dank den einzelnen Ziffern, war das keine
besonders aufwendige Aktion, die nur einen Bohrer und zusätzliche
Schrauben benötigte. Nach dem Jahre 1964 zeigte sich dann, dass die Wahl, die Typenbezeichnung nur mit Re 4/4 anzuschreiben nicht nur gut war. Die Typenbezeichnung der Lokomotiven änderte nun.
Da mit der neuen
Lokomotive
vom Typ Re 4/4 II, die
bis-herige Baureihe Re 4/4 zu klaren Kennzeichnung als Re 4/4 I
beschriftet wurde. Der
Index
wurde dabei anfänglich ein-fach hinter der Typenbezeichnung angemalt. So
mussten keine neuen Schilder erstellt werden. Es blieb dann lange Jahre ruhig um die Lokomotiven. Einzig der helle graue Farbton für die Bereiche unterhalb des Kas-tens wurde durch einen dunkleren grauen Farbton ersetzt. Dadurch wirkten die Lokomotiven in diesem Bereich nicht mehr so stark verschmutzt und erschienen daher auch nach längeren Einsätzen noch einigermassen sauber.
Diese Änderung betraf jedoch nicht nur diese
Lokomotiven,
sondern wurde bei allen Maschinen der
Staatsbahnen
nun entsprechend geändert.
Wenn wir uns auf die Maschinen der
Bauart
mit
Vielfachsteuerung
beschränken, können wir ruhig erwähnten, dass sich nun bis zur zweiten
Hauptrevision
mit Neuanstrich nichts mehr veränderte. Jedoch gab es für die
Lokomotiven
der zweiten Serie mit den Nummern 10 027 bis 10 050 neue Arbeit. Diese
wollte man damals noch nicht der neuen Baureihe
Re 4/4 II übergeben
und so kamen die etwas älteren Modelle zu diesen Ehren.
Die neu eingeführten
TEE-Züge
mit
Lokomotiven,
benötigten passende Maschinen. Die Reihe Re 4/4 I waren dazu ideal, denn
die nur mit der ersten
Wagenklasse
verkehrenden Züge waren kurz und leicht. Da benötigte man keine
Lokomotiven, die über eine hohe
Leistung
verfügte. Aus diesem Grund kam zu dieser Zeit nicht die Baureihe
Re 4/4 II zu diesen
Ehren. Die
Höchstgeschwindigkeit
der
Schnellzüge
reduzierte sich auf 125 km/h.
Damit man die Züge kennzeichnen konnte, brachte man anfänglich
einfach ein Schild «TEE»
an der
Front
an. Später wurden die für diesen Dienst vorgesehenen
Lokomotiven
mit einem geänderten Anstrich versehen. Dabei machte man jedoch an den
Maschinen auch einige Versuche um den optimalen Anstrich zu finden. Dies
jedoch auch, weil die internationalen Regelungen zwischen den Bahnen ein
einheitliches Erscheinungsbild dieser Züge enthielten. Grundsätzlich bekamen alle Lokomotiven die Farben Rot und Creme der TEE-Züge. Auch die Trennlinie dazwischen wurde bei der gleichen Höhe belassen.
So passten die
Lokomotiven
farblich bestens zu den Zügen, die aus ebenfalls so gestrichenem
Wagenmaterial der unterschiedlichsten
Staatsbahnen
bestanden. Damit hätten wir die grundsätzliche Farbe der Lokomotiven
erhalten. Sie passten bestens zu den modernen
TEE-Zügen.
Jedoch fehlen uns die Details, denn da gab es zwischen den
Maschinen klar erkennbare Unterschiede, die bei den Farben und den
Beschriftungen zu finden waren. Wir müssen uns nun nahezu jede Maschine
einzeln ansehen. Dabei bliebt jedoch klar, dass der Grundanstrich nach den
Vorgaben für die
TEE-Züge
gehalten blieb. Am Schluss erhalten wir jedoch den definitiven Anstrich,
der an diesen
Lokomotiven
aufgetragen wurde.
Die
Lokomotive
mit der Nummer 10 046 bekam unten zusätzlich eine graue Schürze, wie sie
bei der Reihe
Re 4/4 II verwendet
wurde, verpasst. Dabei wurde der Untergurt des Kastens neu im dunkelgrauen
Farbton der
Drehgestelle
gestrichen. Die Lokomotive für die
TEE-Züge
hatte somit die genau gleichen Farblinien der Wagen erhalten und passte so
optimal vor die Züge. Optisch wirkte sie dadurch auch etwas länger, als
sie wirklich war.
Bei der
Lokomotive
mit der Nummer 10 050 verzichtete man auf die graue Schürze. Die Maschine
hatte also nur einen farblich in zwei Farben gehaltenen Kasten erhalten.
Damit passte die Lokomotive nicht mehr optimal vor die Wagen. Neu brachte
man an den beiden
Fronten
ein Wappen an. Dieses wurde im Stil der neuen Baureihe
Re 4/4 II gehalten und
sollte an allen neuen Lokomotiven angebracht werden. Die dritte im Bunde war dann die Nummer 10 034. Diese erhielt den Anstrich der Nummer 10 046, be-kam jedoch zwischen dem roten und grauen Farbton eine cremefarbene Zierlinie.
Die Lokomotivnummer der
Front
schob man nach oben, wobei hier die Nummer auf einen Schild mon-tiert
wurde. Dieses änderte die Farbe von zuerst cre-me auf Rot. Die weiteren
Anschriften wurden an kei-ner der drei Maschinen geändert. Es war dann an der Lokomotive mit der Nummer 10 046, den endgültigen Anstrich zu erhalten. Die Ma-schine der zweiten Bauart wurde mit der Zierlinie der 10 034 ergänzt. Die Nummer an der Front wanderte nach oben und kam nun auch in den creme gefärbten Bereich. Auf das zusätzliche Schild verzichtete man jedoch wie-der.
Zusätzlich montierte man an der
Front
der
Lokomo-tive
das neu eingeführte Logo der schweizerischen Bundesbahnen SBB in
verchromter Ausführung. Die anderen beiden Lokomotiven wurden entsprech-end angepasst. Zusätzlich wurde nun auch die Ma-schine mit der Nummer 10 033 im TEE-Anstrich gestaltet.
Die
Lokomotiven
verkehrten danach viele Jahre in diesem Anstrich. Letztlich wurden sie mit
Ausnahme der Maschine mit der Nummer 10 050 wieder normalisiert. Das
heisst, die Lokomotiven erhielten den grünen Farbton, den sie vorher schon
hatten, behielten jedoch gewisse Merkmale.
Neue Experimente mit den Farben sollte es bei der Baureihe Re 4/4
I nicht mehr geben. Die neuen
Schnellzüge
Swissexpress
mit einer neuen Farbe wurden von den Modellen der
Bauart
Re 4/4 II übernommen.
Die ältere Maschine wurde daher endgültig ins zweite Glied geschoben und
dort werden kaum farbliche Experimente vorgenommen. Jedoch standen die
nächsten
Hauptrevisionen
R3
mit einem Neuanstrich an.
Die
Lokomotiven,
die nach dem Jahre 1984 eine
Hauptrevisionen
R3
durchliefen, bekamen anlässlich dieser
Revision
den geänderten Anstrich der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Diese hatten
sich nach zahlreichen Versuchen dazu entschlossen, die Lokomotiven in
roter Farbe zu gestalten. Ab 1984 wurde diese Farbe auch auf ältere
Bauarten
übertragen und so traf es auch die Baureihe Re 4/4 I, die damals gerade
die R3 durchlief. Der Kasten wurde nun rot gestrichen und der graue Untergurt, den es schon bei den Lokomotiven im TEE Anstrich gab, wurde generell eingeführt. Dazwischen verlief jedoch rund um die Lo-komotive eine weisse Trennlinie nach dem Muster der Baureihe Re 4/4 II.
Das Dach wurde nun ebenfalls in einem hellen grau gestrichen. Auch
jetzt musste sich die ältere Maschine dem Diktat der grossen Reihe
Re 4/4 II fügen, denn
das Schema stammte von diesem Modell.
Wir können nun die Änderungen bei der Farbgebung beinahe
abschliessen. Der Grund ist einfach, die Baureihe Re 4/4 I war nun so alt
geworden, dass nicht mehr alle Maschinen die
Hauptrevisionen
R3
durchliefen. Einige hatten sie vor der Umstellung. So blieben einigen
Lokomotiven
zeit ihres Lebens in der grünen Farbe erhalten, ein Rekord den kaum eine
andere Baureihe bis zu diesem Zeitpunkt erreicht hatte. Nur es gab da noch
einen Punkt.
Mit der Baureihe
Re 4/4 II hatten die
Schweizerischen Bundesbahnen SBB alle drei Landessprachen in Form der
Abkürzungen angebracht. So war dort auf einer Seite SBB CFF und auf der
anderen Seite SBB FFS angeschrieben. Gerade die zahlreich im Tessin
verkehrenden Maschinen der Baureihe Re 4/4 I hatten jedoch ausgerechnet
nur SBB CFF erhalten. Damit war sie eine Ausnahme, denn bei der Reihe
Ae 6/6 gab es Unterschiede.
An den Anschriften der
Lokomotiven
änderte man jedoch nichts mehr, so blieben die Maschinen die ganze Zeit
ihres Einsatzes, mit der Bezeichnung SBB CFF versehen. Obwohl die Reihe Re
4/4 I auch im italienisch sprachigen Teil des Netzes eingesetzt wurden,
gab es keine Lokomotive, die mit SBB FFS beschriftet worden wäre. Die Re
4/4 I waren daher die einzigen Lokomotiven, bei der die ganze Serie immer
mit SBB CFF angeschrieben war.
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