Fahrleitungssignale

 

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Die Vorschriften über die Signale der beiden Länder haben gerade hier einen grossen Unterschied. In der Schweiz gehören diese Signale zur Grundausstattung und somit gelten sie für sämtliche Lokführer und Züge. Ausnahmen gibt es keine. Anders ist es in Deutschland, denn die Signale gelten nur für Triebfahrzeugführer mit elektrischen Triebfahrzeugen. Es wird daher erwähnt, dass die Diesellokomotive die Signale nicht zu beachten hat.

Warum es zu diesem Unterschied kam? Einfach, in der Schweiz fahren die Züge grundsätzlich mit elektrischen Lokomotiven. Die Diesellokomotive ist eine Ausnahme und daher reicht es, wenn der Lokführer dieser Lokomotive weiss, dass er die Signale nicht zu beachten hat. In Deutschland gibt es Strecken, die werden mit Diesellokomotiven bedient. Das Personal auf diesen Strecken ist vielleicht gar nicht für Fahrleitungen ausgebildet worden.

Gerade dieser grundsätzliche Unterschied wirkte sich bei den Signalen der Fahrleitung aus. Die Signale selber wurden daher ähnlich aufgebaut, wie in der Schweiz. Gerade hier könnte man Rückschlüsse auf den gemeinsamen Start mit Wechselstrom 1902 ziehen, denn dort arbeiteten die MFO und die SSW eng zusammen. Beide sorgten in ihren Ländern für den Durchbruch der Anlagen. Auch der Signale? Der Verdacht könnte entstehen.

Die Fahrleitung unterscheidet sich im Aufbau massiv von der Schweiz. Das können Sie an den Stromabnehmern der Lokomotiven leicht erkennen. Die Breite ist direkt vom Fahrleitungsaufbau abhängig. Das führt bei den Schnittstellen der beiden Bahnen zu grösseren Problemen. So muss die Fahrleitung im Bereich, wo Lokomotiven der Schweiz verkehren, angepasst werden. Bereiche, die nicht von Lokomotiven aus der Schweiz befahren werden, mussten so gekennzeichnet werden, dass sie nur für diese Lokomotiven gelten.

Im Raum Basel sind daher Schilder zu beobachten, die mit "Halt für SBB-Lok" bezeichnet wurden. Es handelt sich bei diesen Signalen um Signale, die sich an Lokomotiven richten, die nach dem Modus für die Schweiz verkehren. Im Grunde dabei aber nur an die Lokomotiven mit Stromabnehmer, da ab diesem Signal die Fahrleitung nicht mehr angepasst wurde. Eine Diesellokomotive könnte, wie Lokomotiven im DB-Modus weiter fahren.

Doch kommen wir nun zu den eigentlichen Signalen der Fahrleitung. Sie richten sich an die Triebfahrzeugführer elektrischer Lokomotiven. Dabei ist es nebensächlich, nach welchem Modus sie fahren. Die Signale gelten für alle elektrischen Lokomotiven und die Lokomotive aus der Schweiz hat spezielle Signale erhalten, die hier nicht enthalten sind, da die den Triebfahrzeugführer mit der elektrischen Lokomotive aus Deutschland nicht interessieren.

 

El 1 v

Signal El 1 erwarten.

Das Signal steht im halben Bremswegabstand und wird bei einfachen örtlichen Verhältnissen nicht angezeigt.

 

 

 

Das Schweizer Signal finden Sie hier.

El 1 Ausschaltsignal

Ausschalten

Beim Signal ist mit ausgeschaltetem Hauptschalter vorbei zu fahren.

 

 

 

Das Schweizer Signal finden Sie hier.

El 2 Einschaltsignal

Einschalten erlaubt

Weiterfahrt mit eingeschaltetem Triebfahrzeug erlaubt. Bei Systemwechselstellen wird zudem die ab dem Signal vorhandene Spannungsart angezeigt.

 

 

 

Das Schweizer Signal finden Sie hier.

El 3 „Bügel ab“ Ankündesignal

Signal „Bügel ab“ erwarten

Das Signal befindet sich in der Regel im halben Bremswegabstand zum Signal Bügel ab.

 

 

 

Das Schweizer Signal finden Sie hier.

El 4 „Bügel ab“-Signal

Bügel ab

Kennzeichnet einen Abschnitt, der nur mit gesenkten Stromabnehmern befahren werden darf.

 

 

 

Das Schweizer Signal finden Sie hier.

El 5 „Bügel an“-Signal

Bügel an.

Ab dem Signal darf wieder mit gehobenem Stromabnehmer gefahren werden. Bei Systemtrennungen wird das Signal mit Zusatzsignalen ergänzt, welche die Spannungsart angibt.

 

 

 

Das Schweizer Signal finden Sie hier.

El 6

Halt für Fahrzeuge mit gehobenen Stromabnehmern

Das Signal kennzeichnet das Ende der Fahrleitung. Es entspricht  nahezu unserem Senksignal.

 

 

 

 

Ein vergleichbares Schweizer Signal gibt es nicht.

 

Sie haben wohl kaum grosse Unterschiede zwischen den beiden Ländern festgestellt. Die Form der Signale ist einheitlich und die verwendeten Symbole sind gleich. Nur bei der Farbe gibt es einen grossen Unterschied. Doch, wie kam es dazu? Ganz einfach, in beiden Ländern suchte man eine eigene Farbe für die Signale der Fahrleitung. In Deutschland war gelb schon besetzt, so dass man eine andere Farbe verwendete.

Spannend stellen sich die Signale El 1v, El 1 und El 2 dar. Sie kennzeichnen Fahrleitungsschutzstrecken. Diese wurden an den Schnittstellen der beiden Länder eingebaut. Im Raum Basel, verwendete man dazu die Signale der Schweiz. Im Raum Schaffhausen jene aus Deutschland. Die Funktion ist gleich, aber nur die Lokführer aus dem Musterdepot Goldau treffen auf die Variante aus Deutschland und müssen diese Signale daher kennen.

Vielleicht ist Ihnen die unterschiedliche Namensgebung aufgefallen. Aber sicherlich haben Sie sich eines gefragt, wo denn der Unterschied zwischen einem Senksignal, das „Bügel ab“ genannt wurde, und dem El 6 zu finden ist. In beiden Fällen darf die elektrische Lokomotive doch nicht mehr mit eigener Kraft weiterfahren. Es würde doch keine Rolle spielen, welches Signal verwendet wird. Doch, es spielt eine Rolle, die nicht unterschätzt werden darf.

Trifft der Lokführer in Deutschland auf ein El 6 muss er sich zuerst fragen, ob er den Stromabnehmer gehoben hat, wenn nicht, darf er weiterfahren. In der Schweiz muss der Lokführer einfach den Stromabnehmer senken. Klingt etwas blöd, ich weiss, aber eigentlich ist es so. Ich kann es nicht ändern, aber etwas breiter erklären kann ich die Situation schon, denn es handelt sich hier um einen Unterschied bei der Überlegung der beiden Länder.

In der Schweiz, wo nahezu alle Geleise mit einem Fahrdraht überspannt wurden, gilt genereller elektrischer Betrieb. Man geht in den Vorschriften davon aus, dass es eine elektrische Lokomotive ist, die gefahren kommt. Daher kann man sich mit einem Senksignal begnügen. Wer keinen Bügel senken kann, darf weiterfahren, aber wenn die Fahrleitung endet, muss der Stromabnehmer gesenkt werden. Grundsätzlich ist das so.

In Deutschland gilt der Mischbetrieb und so kommen Fahrleitungsenden noch recht oft vor und die Lokomotiven haben entweder elektrische Motoren oder einen Dieselmotor. Elektrische Lokomotiven müssen deshalb vor den Fahrleitungsenden anhalten. Ein direkter Auftrag, den Stromabnehmer zu senken gibt es jedoch hier nicht. Es empfiehlt sich aber, den Stromabnehmer zu senken, wenn man vor dem Signal nicht mehr anhalten kann.

 

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