Farben und Anschrften |
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Die Behandlung mit Farbe ist für Fahrzeuge der Eisenbahn wichtig.
Der für den Bau verwendete Stahl neigt ohne Behandlung schnell dazu, an
der Luft zu oxidieren. Die Folge davon ist als Rost bekannt. Zuviel davon
kann die tragenden Strukturen schwächen und so dazu führen, dass die
Konstruktion in sich zusammenbricht. Der Vorgang kann nicht verhindert
werden, jedoch wussten die Leute schon früh, dass man diesen Effekt
verzögern kann.
Dabei wurden damals bereits zwei Schichten verwendet. Eine erste
direkt auf dem Metall aufgetragene Farb-schicht diente dazu das Metall zu
schützen. Gleich-zeitig wurden mit dieser Schicht auch kleine Unebenheiten
aus der Fertigung gefüllt und so ausgeglichen.
Beim zweiten Auftrag mit dem Mittel, wurde das gleiche Material
und die gleichen Lösungsmittel verwendet. Es waren daher damals noch nicht
unterschiedliche Lacke verwendet worden. Der Unterschied zu ersten Schicht
bestand darin, dass nun die Pigmente eingerührt wurden. Damit entstand die
Farbe, die exakt nach den Wünschen des Kunden aufgetragen wurde. Im Fall
dieser
Motorwagen
war das eine neue
Bahngesellschaft.
Neue
Bahngesellschaften
suchen oft die Möglichkeit, sich den Fahrgästen in einem optimalen Licht
zu präsentieren. Daher waren die Anstriche immer einem gewissen Zeitgeist
entsprechend ausgeführt worden. Wegen den Dampflokomotiven und dem dort
ausgestossenen Russ kamen oft dunklere Farben zur Anwendung. Doch auch
hier sollten die Ausnahmen die Regel bestätigen. Die
Motorwagen
sollten jedoch genau diese
Dampfmaschinen
ablösen.
Trotzdem sollten auch hier weiterhin traditionelle Farbtöne
verwendet werden. Das betraf zum Beispiel das
Fahrwerk,
aber auch den Rahmen des Kasten mit den Zug- und
Stossvorrichtungen.
Diese wurden mit schwarzer Farbe behandelt. Ein Farbton, der schon bei den
eingesetzten Fahrzeugen gezeigt hatte, dass er gut mit den in diesem
Bereich auftretenden Verschmutzungen harmonierte. Besonders die
ausgetretenen
Schmiermittel
waren kaum zu erkennen.
Es gab in diesem Bereich durchaus Stellen, die nicht farblich
behandelt wurden. So wurden die
Bremsklötze
nicht eingefärbt, denn deren Belastung war so hoch, dass die Farbe
verbrannt wäre. Aber auch die
Bandage
hatte keine Farbe. Die hier verwendeten hochwertigen Stähle waren nicht so
anfällig auf Rost und zudem fand hier eine Abnützung statt, die der Farbe
natürlich zugesetzt hätte. Daher unterliess man den Anstrich.
Auch das Dach erhielt die bewährten Farben der damaligen Epoche.
Es handelte sich hier um einen hellen Grauton, der sich nahezu als Silbern
präsentierte. Auch hier hatte sich gezeigt, dass der Anstrich gut mit den
Verschmutzungen harmonierte. Mit Ausnahme der
Dachleitung
und der
Isolatoren
wurden auch die auf dem Dach montierten Bauteile der elektrischen
Ausrüstung mit dieser Farbe behandelt.
Bleibt noch der Bereich zwischen dem
Laufwerk
und dem Dach. Das war jene Zone, die von den Reisenden wahrgenommen wurde.
Mit anderen Worten, hier wurde die
Bahngesellschaft
erkennbar. Die neue BLS wollte sich dabei auch von den alten Zügen der SFB
abgrenzen. Aus diesem Grund wurde für die Seitenwände und die beiden
Führerstände
eine neue Farbe verwendet. Man wollte so auch die neue Zeit
unterstreichen.
Aus diesem Grund wurde eine dunkelrote Farbe verwendet. Auch wenn
wir heute diese Farbe eher als trist ansehen würden, damals waren diese
dunklen Farbtöne durchaus angebracht. Die BLS wollte mit dem Anstrich auch
zeigen, dass sich mit der neuen Technik auch andere Lösungen ergeben
können. Speziell dabei war, dass dieser Farbton bei der späteren BLS-Gruppe
nicht mehr angewendet wurde. Rot sollte den
Staatsbahnen
vorbehalten bleiben.
Der neue
Motorwagen
glänzte dabei mit seinen roten, fast schwarzen Farbtönen in der Sonne.
Eine ansprechende Farbe, die jedoch mit den Bahnanschriften aufgelockert
wurde. Gerade die BLS konnte sich hier nicht zurück-halten. Die Bahnanschriften wurden nur seitlich aufgetragen. Dabei war es damals in der Schweiz durchaus üblich, dass nur die Abkürzungen angeschrieben wurden.
Davon nahm das Direktorium der BLS jedoch abstand. Man wollte
deutlich zeigen, dass eine neue
Bahnlinie
gebaut wurde. Gleichzeitig sollte auch verhindert werden, dass die
Arbeiter die Abkürzung erklären müssen. Daher wurde der Name in seiner
ganzen Länge ausgeschrieben.
Die Anschrift BERN – LÖTSCHBERG – SIMPLON war an den beiden
Seitenwänden mittig ausgerichtet worden und sie nahm von der Länge her
jeweils auf beiden Seiten zwei Fenster ein. Speziell dabei war nur, dass
der Name Lötschberg in einer grösseren Schrift gehalten wurde. Die bisher
auf der Strecke verkehrende SFB wurde nicht mehr erwähnt, da sie zusammen
mit der TSB bereits im Vorfeld in die BLS integriert worden war.
Man verwendete für den Schriftzug eine einfache gelbe Farbe. Daher
war er sehr gut zu erkennen. Das galt zudem auch für die bei den
Einstiegen angebrachten Hinweise zur
Wagenklasse.
Diese wurden mit römischen Zahlen angeschrieben und darunter befand sich
der Hinweis zum Abteil. Diese Angaben waren auch bei anderen Bahnen
üblich, so dass der Unterschied bei den Anschriften wirklich nur bei den
Bahnanschriften zu finden war.
Bei den seitlichen Hinweisen wurde die Nummer an der Seitenwand
des
Führerstandes
ange-schrieben. Damit keine Fragen entstehen konnten, nutzte man beide
Seiten der Kabine. Mit anderen Worten, die Betriebsnummer des Fahrzeuges
fand sich sechsmal. Die Fahrzeugnummern wurden mit gelber Farbe aufgetragen und damit auf Schilder verzichtet. Speziell war hier, dass man im Gegensatz zu den Bahnanschriften in diesem Fall eine auffällige Schattenschrift verwendete.
Dabei wurde der Schatten mit einer leicht nach unten links
verschobenen Schrift in einer etwas dunkleren Farbe ausgeführt. Eine
Schreibweise, die damals oft umgesetzt und die bei der BLS noch öfters
angewendet wurde.
Diese Schriftart kam auch bei der seitlich über den Nummern
angeschriebenen Typenbezeichnung vor. Die
Motorwagen
wurden als Baureihe Ce 2/4 geführt. Dabei wurde die
Achsfolge
als Bruch dargestellt und entsprach den Dampflokomotiven. Neu war hingegen
die Buchstabenfolge. Das C wurde von den Wagen genommen und mit dem klein
geschriebenen e sollte zusätzlich auf die elektrische Versorgung
hingewiesen werden.
Weitere Anschriften gab es nicht mehr und die Schilder der
Hersteller fanden sich im Fahrzeug. Es muss jedoch erwähnt werden, dass
die
Motorwagen
im Betrieb immer mit einer Linientafel versehen wurden. Diese waren jedoch
nicht fest am Fahrzeug, sondern sie wurden in der Mitte in speziellen
Halterungen gehalten. Gerade bei der Seite mit dem WC meinte man deshalb,
dass das Fenster nach unten verlängert wurde.
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