Taufen und Wappen |
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Taufnamen hatten sich bei den Bahnen schon immer einer grossen
Tradition erfreut. Jedoch ging diese gegen Ende des 19ten Jahrhunderts
immer mehr vergessen. Die „Limmat“ oder die „Reuss“ waren längst
vergessen. Daher verwunderte es nicht, dass diese Tradition bei der BLS
lange keinen Einzug fand. Man hatte
Lokomotiven und keine Namensträger. Daher war man sich einig,
dass diese Idee für immer vergangen sein sollte.
Wie weit zurück das wirklich lag, zeigt ein Bilck in die
Geschichte. Bei der BLS gab es nie getaufte
Lokomotiven, denn nur die Bödelibahn hatte den Maschinen Namen
wie „Zephir“ gegeben. Diese existierte jedoch längst nicht mehr und so
liess man im Berner Oberland die Finger von solchen Aktionen. Unnötiger
Schmuck brauchte keine Lokomotive und die Maschinen glänzten durch den
Aufbau und die technischen Daten. Hingegen nahmen die Schweiz-erischen Bundesbahnen SBB die-se Tradition wieder auf. Dabei montierte man zuerst noch als Versuch, an den mit Zierstreifen ausgerüsteten Maschinen der Baureihe Ae 6/6 die Wappen vom Kanton Tessin und vom Kanton Uri.
Die damit hervorgerufene Be-liebtheit der
Lokomotiven, führ-te dazu, dass jeder Kanton mit Wappen und
Namen versehen wurde. Später kamen Städte und andere Baureihen, wie die
Reihe
Re 6/6
dazu. Die BLS liess sich da nicht lumpen und montierte an den grossen Maschinen der Baureihe Ae 8/8 die Wappen der Kantone Bern und Wallis.
Nur, getauft wurden diese
Lo-komotiven im Gegensatz zu den Modellen der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB nicht. Es war eher eine Erinnerung an die Gebiete, die
man mit der Maschine befuhr. Die Bekanntheit der Baureihe
Ae 6/6
konnte damit jedoch nicht erreicht werden.
Damit hatte es sich auch und beim Auftauchen der Ae 4/4 II
unterlies man eine ähnliche Aktion. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB
dachten da anders, auch aus der Tradition heraus, dass sie die
Staatsbahn
war, und montierte immer mehr Wappen. Somit war für die Leute klar, die
getauften
Lokomotiven gehörten den Schweizerischen Bundesbahnen SBB,
andere
Bahngesellschaften
waren da etwas zurückhaltender. Besonders bei der BLS war das kein Thema.
Als sich das grosse 75 Jahr Jubiläum 1988 ankündigte, änderte sich
dieser Gedanke. Die BLS wollte nun auch auf die Tradition der Wappen und
Namen aufspringen. Dazu wurde die neuste
Lokomotive im Fuhrpark auserwählt, was damals die Baureihe Re
4/4 war. Zudem gab es nur hier genügend Maschinen um niemand sonderlich zu
benachteiligen. Bei anderen Baureihen hätte sich die Vergabe von Kantonen
gerade als ausreichend erwiesen.
Damit war der Entscheid gefallen, die BLS würden nun auch
Lokomotiven mit Wappen und Namen von Gemeinden erhalten.
Damit konnte man in diesem Punkt mit den Schweizerischen Bundesbahnen SBB
gleichziehen. Nur an die Bekanntheit der SBB-Lokomotiven anschliessen
konnte man nicht mehr. Dazu war man schlicht zu spät und die Baureihe
Ae 6/6
hatte sich in die Herzen der Bevölkerung gefahren. Man identifizierte sich
auch im Berner Oberland damit.
Nach Abschluss der Taufakte, waren sämtliche Maschinen Re 4/4 mit
Wappen und Namen versehen worden. Die dazu ausgewählten Gemeinden lagen
entlang einer Strecke der BLS-Gruppe
oder waren wichtige Betriebspunkte für die BLS. Wobei es keine Rolle
spielte, ob für diese Gemeinde ein
Haltepunkt
bestand oder nicht. Daher kamen plötzlich Gemeinden in den Genuss einer
Wappenlokomotive, die nie damit gerechnet hatten.
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Nr. | Name | Nr. | Name | Nr. | Name | |||
161 | Domodossola | 173 | Lötschental | 185 | Lalden | |||
162 | Court | 174 | Frutigen | 186 | Leissigen | |||
163 | Grenchen | 175 | Gampel | 187 | Mund | |||
164 | Lengnau | 176 | Hohtenn | 188 | Naters | |||
165 | Moutier | 177 | (SEZ) Zweisimmen | 189 | Niedergesteln | |||
166 | Aeschi | 178 | (GBS) Schwarzenburg 1) | 190 | Raron | |||
167 | Ausserberg | 179 | (BN) Bern | 191 | Reichenbach | |||
168 | Baltschieder | 180 | (BN) Ville de Neuchâtel | 192 | Spiez | |||
169 | Bönigen | 181 | Interlaken | 193 | Steg | |||
170 | Brig – Glis | 182 | Kandergrund | 194 | Thun | |||
171 | Därligen | 183 | Kandersteg | 195 | Unterseen | |||
172 | Eggerberg | 184 | Krattigen | |||||
1) Wappen des Amtsbezirk
Grün hinterlegt wurden die
Lokomotiven, die ursprünglich als Baureihe Ae 4/4
II abgeliefert wurden und während dieser Zeit die Nummern 261 bis 265
hatten. Dabei wurden an den Lokomotiven nur die ersten Ziffern geändert,
eine Änderung bei der Reihenfolge der Maschinen gab es jedoch nicht. Der
Nummernwechsel war letztlich auch erfolgt, weil man mit bestehenden
Baureihen (Ae 8/8)
in Konflikt geraten war. Zudem gilt, dass diese Lokomotiven mit den geänderten Nummern auch über die Zulassung zur Zugreihe R verfügten und ab dann als Re 4/4 bezeichnet wurden.
Das war aber nur, weil man die
Lokomotiven im gleichen Zeitraum umbaute und so
den nachfolgenden Lokomotiven anpasste. Ein Exot blieb jedoch die Nummer
161, die als
Prototyp
angesehen werden konnte, denn richtig an die Serie angepasst wurde diese
Maschine nie. Gelb hinterlegte Nummern sind mit ETCS Level 2 ausgerüstet worden und konnten auch auf der Neubaustrecke zwischen Rothrist und Mattstetten, im Basistunnel am Lötschberg sowie am Gotthard und im dortigen Basistunnel verkehren.
Damit wurden diese
Lokomotiven auf den neusten Stand der
Sicher-ungsausrüstung vorbereitet.
ETCS
Level 2
bedingte eine grössere Änderung im
Führerstand,
denn die Anzeigen wurden über
Bildschirme
verwirklicht. Wie bei den Lokomotiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB wurden Lokomotiven, die aus dem aktuellen Einsatz verabschiedet werden mussten, rot gekennzeichnet.
Historische
Lokomotiven werden in der Tabelle jedoch nur
ersichtlich sein, da diese nicht ausrangiert wurden und so bis zuletzt als
im Betrieb befindlich gelten. Daher können Sie sich ein Bild über die
vorhandenen Maschinen machen.
Ebenso gilt auch hier, der Diebstahl von Wappen ist strafbar und
wird zur Anzeige gebracht. Diese gehören an die
Lokomotive oder der BLS und sicherlich nicht in
eine private Wohnung. Schon gar nicht in einen verschlossenen Keller, weil
sie niemand sehen darf. Trophäen sind etwas für Jäger und nicht für
Sammler. Lokomotiven werden abgebrochen und nicht erlegt, daher gibt es
keinen Grund für Trophäen.
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