Fahrwerk mit Antrieb |
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Das
Laufwerk
der
Lokomotive
war wegen den drei verbauten Lauf- und
Triebachsen
asymmetrisch aufgebaut worden. Die
Achsfolge
2 Co 1 zeigt uns, dass bei dieser Baureihe ein führendes
Laufdrehgestell
verbaut wurde. Die einzelne
Laufachse
war hingegen nachlaufend angeordnet worden. Wir beginnen die Betrachtung
mit dem führenden
Drehgestell
und wenden uns vor den Triebachsen noch der einzelnen
Achse
am anderen Ende zu. Das Laufdrehgestell war nach der Bauart Bissel aufgebaut worden und es bestand aus einem Rahmen aus mit Nieten verbundenem Stahlblech. Soweit waren bei allen Maschin-en die Drehgestelle noch identisch ausgeführt worden. Unterschiede gab es jedoch bereits beim
Aufbau des
Drehgestellrahmens,
denn bei der Baureihe Ae 3/6 I kamen zwei unterschiedliche Lösungen zur
Anwendung. Der Grund dafür lag bei den benötigten Ersatzteilen. Bei den Lokomotiven mit den Nummern 10 601 bis 10 676 kam das Modell zum Einbau, das auch bei der Baureihe Ae 3/6 II verwendet wurde. Für die Nummern 10 677 bis 10 714 entschied
man sich jedoch für das
Bisseldrehgestell
der Baureihe Ae 4/7. Der Grund war,
dass dieses eine etwas bessere Konstruktion hatte. Bei der weiteren
Betrachtung hat das jedoch keine grossen Auswirkungen, da der Rahmen
einfach optisch etwas anders aussah. Um das
Fahrwerk
vor auf den
Schienen
liegenden Gegenständen zu schützen waren auf der Seite des
Stossbalkens
am
Drehgestellrahmen
Schienenräumer
montiert worden. Die dazu erforderlichen Bleche stammten von den bereits
eingesetzten Maschinen, so dass hier keine neuen Modelle benötigt wurden.
Auch die Stange zur Stabilisierung der Schienenräumer war verbaut worden.
Das
Laufwerk
war so gut geschützt. Im
Drehgestell
wurden im Abstand von 2 150 mm zwei
Achsen
eingebaut. Diese liefen in
Gleitlagern,
welche sich in ein lineares mit
Fett
geschmiertes
Lager
und in ein Rotationslager aufteilten. Das eigentliche
Achslager
besass eingelegte
Lagerschalen.
Hier wurden dazu aber nicht mehr solche aus
Weissmetall,
sondern aus Bronze gefertigte Teile verwendet. Diese hatten den Vorteil,
dass sie nicht so sehr auf zu hohe Wärme anfällig waren. Trotzdem mussten auch diese Lager ge-schmiert werden. Wie bei den anderen Reihen wurde eine Sumpfschmierung ver-wendet. Jedoch gab es nun nicht mehr nur die unten montierten Schmierkissen. Neu kamen auch oben liegende Kissen zum Ein-bau. So konnte die
Schmierung
deutlich verbes-sert werden. Das verwendete
Schmiermittel
entsprach den anderen eingesetzten
Loko-motiven,
so dass auch hier übliches
Öl
dafür verwendet wurde. Auf den Achsen wurden zwei Räder aufge-schrumpft. Dabei kamen Speichenräder mit aufgezogenen Bandagen zum Einbau. Das so aufgebaute Laufrad hatte bei den Lokomo-tiven mit den Nummern 10 601 bis 10 638 einen Durchmesser von 930 mm erhalten. Bei den restlichen Maschinen kamen jedoch
Räder
zum Einbau, die mit 950 mm einen leicht höheren Durchmesser erhalten
hatten. Dabei kamen jedoch nur anders bearbeitete
Radreifen
zur Anwendung. Jede Laufachse wurde gegenüber dem Dreh-gestellrahmen abgefedert. Dazu kam eine oben liegende doppelte Federung zur An-wendung. Die über dem Achslager eingebaute Blatt-feder stützte sich beidseitig auf Schrauben-federn ab. So waren die Achsen sehr gut abgefedert worden. Diese spezielle Lösung erlaubte es, dass
das
Laufdrehgestell
gegenüber dem Rahmen der
Lokomotive
nicht mehr abgefedert werden musste. Die
Lokomotive
stützte sich dabei mit einem am
Lokomotivrahmen
montierten Kugel-zapfen auf eine am
Drehgestell
montierte Drehpfanne ab. Diese wiederum besass ein Gleitstück aus Bronze,
das es dem
Laufdrehgestell
auch erlaubte, sich seitlich zu verschieben. Das so entstandene Spiel
betrug auf beide Seiten 80 mm Abweichung zur Längsachse der Lokomotive.
Damit war genug Weg vorhanden, um auch enge
Kurven
zu befahren. Damit das so eingebaute
Drehgestell
nicht ins schlingern geraten konnte und damit es sich leichter wieder
zentrierte, waren kräftige Zentrierfedern eingebaut worden. Bei den
Lokomotiven
mit den Nummern 10 601 bis 10 636 verwendete man dazu normale
Blattfedern.
Bei den restlichen Maschinen entschied man sich jedoch für Kegelfedern,
die eine etwas bessere Wirkung erzielten. Der Unterschied war leicht zu
erkennen. Wir können somit das Laufdrehgestell bereits ab-schliessen und uns der Laufachse auf der anderen Seite zuwenden. Dabei handelte es sich um eine Bissellaufachse, die mit einer Deichsel am Lokomo-tivrahmen gehalten wurde. Ihre seitliche Auslenkung betrug auf beide
Seiten je 70 mm. Alle weiteren Punkte entsprachen dem
Drehgestell,
wobei die dort erwähnten Unter-schiede bei den Durchmessern der
Laufräder
auch bei der
Laufachse
vorhanden waren. Damit bleiben uns nur noch die drei Triebachsen. Diese wurden direkt im Rahmen der Lokomotive eingebaut. Dabei wurden die drei Achsen in jeweils einem Abstand von 2000 mm angeordnet. Wie bei den drei Laufachsen wurden Wellen aus geschmiedetem Stahl verwendet, die mit innen liegenden Gleitlager im Rahmen gehalten wurden. Beim Aufbau der
Gleitlagern
gab es zu den
Lauf-achsen
keinen Unterschied, so dass wir uns den Teil ersparen. Da nun aber drei in einem Rahmen eingebaute
Achsen
in
Kurven
klemmen, wurde das
Lager
der mittleren
Triebachse
mit einem seitlichen Spiel von jeweils 10 mm versehen. Der feste
Radstand
bei den Triebachsen und somit bei der
Lokomotive
wurde so auf einen Wert von 4 000 mm gesteigert. Für die Lokomotive
bedeutete das jedoch, dass sie ohne grössere Probleme Radien bis hinunter
auf 100 Meter ohne Probleme befahren konnte. Auf den Achsen wurden zwei Triebräder aufgezogen. Es kamen dabei jedoch zwei verschiedene Räder zum Einbau. Diesmal gab es jedoch keinen Unterschied zwischen den Maschinen. Vielmehr lag der Unter-schied innerhalb jeder Achse. Das bedeutet aber, dass wir die beiden
Räder
ge-trennt ansehen müssen. Auf der Seite mit den Ap-paraten kamen normale
Speichenräder
mit einer auf-gezogenen
Bandage
als Verschleissteil zum Einbau. Für das Triebrad auf der Seite mit dem Antrieb wurde jedoch ein spezielles Rad verwendet. Zwar blieb die Bandage als Verschleissteil, aber der Radkörper war nicht als normales Speichenrad ausgeführt worden. Die bei einem normalen
Speichenrad
vorhanden Hohl-räume wurden hier ausgefüllt. Damit haben wir ei-gentlich
ein besonders aufgebautes
Scheibenrad
er-halten. Der Grund lag beim später noch vorgestellten
Antrieb. Bei den Triebachsen mussten jedoch wegen dem An-trieb überraschend grosse Räder verwendet werden. Der Durchmesser des fertig aufgebauten Triebrades hatte einen Wert von 1 610 mm erhalten. Da deren Abnützung wegen dem
Antrieb
jedoch unterschiedlich sein konnte, wurde festgelegt, dass die Differenz
bei den
Triebrädern
einen Wert von 30 mm nicht überschreiten durfte. Damit die
Achslasten
nicht verändert wurden, mussten die
Laufachsen
angepasst werden. Auch die drei
Triebachsen
mussten gegenüber dem
Lokomotivrahmen
abgefedert werden. Wegen dem verfügbaren Platz wurden hier tief liegende
Federn verwendet. Auch wurden im Unterschied zu den
Laufachsen
nur
Blattfedern
verbaut. Damit die
Achsen
bei
Kuppen
und
Senken nicht über zu grosse Unterschiede bei den
Achslasten
verfügten, mussten die Federn mit Ausgleishebeln verbunden werden. Gerade
hier gab aber die Unterschiede. Die Maschinen mit den Nummern 10 601 bis 10 636 wurden mit Ausgleichhebeln zwischen den Trieb-achsen eins und zwei, sowie zwischen den Achsen zwei und drei versehen. Die bei den
Lokomotiven
der Baureihe Ae 3/6 II
ge-machten Erfahrungen führten dazu, dass bei den Nummern 10 637 bis
10 714 nur noch ein Aus-gleichshebel verbaut wurde. Dieser war wie beim
Muster zwischen den
Triebachsen
eins und zwei eingebaut worden. Wir haben das Fahrzeug damit auf die
Räder
gestellt und können wieder zum Messband greifen. Der gesamte Radstand
betrug 10 700 mm. Jedoch wird nun auch die Höhe der
Lokomotive
wichtig. Diese wurde mit den gesenkten
Stromabnehmern
gemessen. Es wurde dabei eine Höhe von 4 560 mm erreicht. Die Baureihe Ae
3/6 I nutzte deshalb das
Lichtraumprofil
gut aus. Wichtig war das hier, weil die Maschine in der Längsachse leicht
schief im
Gleis
stand. Diese Neigung entstand, weil die
Antriebe
nur auf einer Seite verbaut wurden. Zwar konnte mit den Einstellung bei
den
Federn und mit dem Einbau der Apparate das Gewicht etwas ausgeglichen
werden, aber so richtig gerade standen die Maschinen nie. Doch damit
kommen wir zu den Antrieben, die aus dem bisher aufgebauten Fahrzeug eine
Lokomotive
machten. Zur Vereinfachung reicht es jedoch, wenn wir nur einen Antrieb
ansehen. Die
Lokomotive
der Baureihe Ae 3/6 I, hatte wie das Modell
Ae 3/5 der SAAS, für jede
Triebachse
einen eigenen
Antrieb
erhalten. In der
Achsfolge
ist das mit dem Co zu erkennen. Da zudem jeder Antrieb mit einem eigenen
Hilfsrahmen am
Lokomotivrahmen
montiert wurde, waren drei identische Ausführungen verbaut worden, die
sich zudem innerhalb der Serie nicht unterschieden. Ich stelle deshalb
nachfolgend den Antrieb der Triebachse eins vor. Verbaut wurde ein Einzelachsantrieb der Firma BBC. Dieser wurde von Herrn Jakob Buchli entwickelt. Bei der Versuchslokomotive der Reihe Ae 4/8 hatte sich diese Lösung als besonders gut erwiesen. Das führte letztlich auch dazu, dass sich
der Hersteller für dieses Modell ent-schieden hatte. Im Gegensatz zur
Versuchslokomotive
wurde hier aber ledig-lich eine einseitige Ausführung verwendet. Wie bei
jedem anderen
Antrieb
be-gann alles mit einem Motor. Der Fahrmotor war im Lokomotivrahmen eingebaut worden. Das dort erzeug-te Drehmoment wurde von der Rotorwelle auf ein Ritzel übertragen. Dieses Ritzel war jedoch gegenüber dem Motor tangential abgefedert worden. Damit wollte man die vom Motor erzeugte
Drehmomentpulsation
auffangen und so vom
Getriebe
fernhalten. Dieses wiederum besass ein zweites grös-seres
Zahnrad.
Die dabei vorhandene
Übersetzung
betrug
1 :
2.57. Durch diese Übersetzung wurde das Drehmoment so verändert, dass eine geringere Drehzahl entstand, die Kraft jedoch erhöht wurde. Eine Lösung, wie nahezu bei allen elektrischen Lokomotiven umgesetzt werden musste. Jedoch war auch das
Getriebe
gegenüber der
Triebachse
abgefedert worden. Bevor wir jedoch zum Ausgleich der
Federung
kommen, müssen wir die gerade verzahnten
Zahnräder
des Getriebes noch schmieren. Bei diesem
Antrieb
verwendete man eine verstärkte
Schmierung.
Dazu wurde das
Schmiermittel
mit Hilfe einer
Ölpumpe
in Bewegung versetzt. Diese Pumpe wiederum wurde vom sich drehenden
Zahnrad
angetrieben. Dank der verstärkten Lösung, konnten aber auch die anderen
Bereiche des Antriebes versorgt werden. Das besonders beim erforderlichen
Ausgleich der
Federung
wichtig war. Dieser war auch der Grund für die grossen
Räder.
Innerhalb
des
Zahnrades
wurde das
Drehmoment
mit der Hilfe von Ausgleichshebeln, die über Zahnsegmente verfügten, auf
einen am
Triebrad
montierten Mitnehmer übertragen. Durch die
Federung
des
Rades
kam es innerhalb des
Antriebes
zu einer Änderung des Winkels, der nun von den Hebeln so aufgefangen
wurde, dass das Zahnrad seine Position behalten konnte. Eine Lösung, die
einfach war, aber viel Platz benötigte. Der ganze Antrieb war in einem Gehäuse verbaut worden und wurde so vor Verschmutzungen geschützt. Dieser Kasten war am Hilfsrahmen befestigt worden und besass vier Öffnungen, die zur Kontrolle der Hebel und der beiden Stangen dienten. Verschlossen wurden diese runden Öffnungen
mit einfachen Deckeln, welche mit Verschraubungen fixiert wurden. Die
Köpfe der Schrauben waren so ausgeführt worden, dass sie von Hand gelöst
werden konnten. Das nun auf die Achse übertragene Drehmoment wurde in den beiden Rädern mit Hilfe der Haftreibung zwischen Lauffläche und Schiene in Zugkraft umgewandelt. Diese wiederum wurde im Rahmen zu den Zug-vorrichtungen übertragen. Nicht von der
Anhängelast
benötigte
Zugkraft
wurde jedoch durch die
Adhäsion
in eine Beschleunigung umge-wandelt. Wie gut das jedoch funktionierte war
direkt von der verfügbaren Reibung abhängig. Gerade bei schlechtem Zustand der
Schienen
neigten
Lokomotiven
mit einzeln angetriebenen
Achsen
sehr schnell zum schleudern einzelner
Triebachsen.
Damit die
Adhäsion
verbessert werden konnte, waren
Sandstreueinrichtungen
verbaut worden. Wegen den bekannten Problemen war die Anlage so ausgelegt
worden, dass vor jedes
Triebrad
Sand gestreut werden konnte. Der dazu benötigte
Quarzsand
wurde in Behältern mitgeführt.
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