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Betriebseinsatz Teil 4 |
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Bis 1993 verschwanden daher weitere neun Maschinen
ohne
Vielfachsteuerung von der Bildfläche. Nicht alle wurden dabei
abgebrochen, einige Maschinen der Baureihe Ae 4/7 verdienten sich noch ein
Gnadenbrot als Heizlokomotiven in verschiedenen
Bahnhöfen. Dazu wurde zur
Warnung der herannahenden Fahrzeugen der gegen das
Gleis gerichtete
Führerstand gelb angestrichen. Es sah beschissen aus, erfüllte jedoch den
Zweck.
Der Grund
dafür war jedoch nicht bei neuen Bau-reihen zu finden, sondern der Tatsache
zu ver-danken, dass stationäre Anlagen installiert wurden. Die benötigten
auch den Platz auf dem
Gleis nicht mehr, so dass dieses besser ausgenutzt
werden konnte.
Dazu trugen aber auch die neu abgelieferten Ma-schinen
der Reihe
Re 460 bei. Diese
Lokomotiven verdrängten die Baureihe
Re 4/4 II
vor den
Schnellzügen und
Intercitys. Diese suchten neue Arbeit und fanden
sie im
Güterverkehr. Aber selbst im Güterverkehr begannen, die fast 70
Jahre jüngeren Maschinen die Reihe Ae 4/7 direkt zu verdrängen. Von allen
Seiten drückten neue Baureihen in die Dienste der alten Maschine.
Die
Lokomotiven kämpfen aber tapfer, nur war der
Kampf längst verloren, denn die neuen waren einfach viel besser, als das
Relikt aus den Anfängen der elektrischen Traktion. Schliesslich waren die
Lokomotiven der Reihe Ae 4/7 die Stars bei den Feiern zur Elektrifizierung
einer neuen
Hauptstrecke. Die neue Baureihe musste sich mit so komischen
Worten wie «Lok 2000» schmücken. Zum Glück kämpfte diese mit
Startschwierigkeiten.
Eigentlich erwartete man nun jeden Tag die
Meldung,
dass die Baureihe Ae 4/7 abgestellt werde. Wir müssen dabei bedenken, dass
die
Lokomotiven nun so alt waren, dass es keinen Lokführer mehr gab, der
sie nicht in der Ausbildung kennen lernte. Gut die Lokführer im Tessin
wurden schon seit Jahren nicht darauf geschult, aber alle anderen kannten
die Ae 4/7 und die ersten waren längst im Ruhestand und den mochte man der
Reihe gönnen.
Bisher beschränkte sie
sich auf die Strecken der Schweizerischen Bundesbahnen mit Ausnahme der
Linie zwischen Sulgen und Gossau, denn dort war die Reihe Ae 4/7 mit ihrer
Meterlast und der hohen
Achslast immer noch zu schwer für die
Brücken.
Bei der MThB wurde sie schnell mit dem Schriftzug
Mittelthurgaubahn versehen. Das gefiel den Verant-wortlichen der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB gar nicht und so musste dieser Schriftzug
auf Druck aus Bern wieder entfernt werden. Die Vermietung war jedoch eine
Ausnahme, denn die meisten Maschinen der Baureihe Ae 4/7 verblieben in
Diensten der
Staatsbahnen, wenn auch in sehr zweifelhaften. Denn es gab
kaum mehr vernünftige Arbeit.
Sie ahnen es vielleicht schon, aber die Baureihe
Re 460 sorgten dafür, dass sich die Reihe Ae 4/7 im grossen Stil zu
verabschieden begannen. Alleine im Jahre 1994 wurden 24
Lokomotiven
ausrangiert und dem Schrotthändler übergeben. Das waren in einem Jahr fast
so viele Maschinen, wie man bisher verloren hatte. Diese Lücken begann man
zu merken und immer mehr Dienste für die Reihe Ae 4/7 wurden mit jüngeren
Re 4/4 II oder
Ae 6/6 besetzt.
Unter den 24 ausrangierten Maschinen befand sich auch
jene mit der Nummer 10 901. Das war die erste
Lokomotive dieser Baureihe,
die am 16. März 1927 in Betrieb genommen wurde. Am 31. Juli 1994 war es um
die über 67 Jahre alte Lokomotive geschehen. Noch blieb aber der zweite
Prototyp im Einsatz. Sein Vorteil lag in der Tatsache, dass er umgebaut
worden war. Nur in diesem Alter spielte dies eigentlich keine Rolle mehr.
Das zeigte
auch, dass man damit begann die
Doppeltraktionen aufzulösen. Man konnte
sogar die Stunden zählen, bis die nächste
Lokomotive verschwand. Hier war zu erkennen, dass es immer mehr von den Lokomo-tiven der Baureihe Re 460 gab. Diese sollten mit 118 Exem-plaren die Baureihe Ae 4/7 auf den dritten Platz in der ewigen Liste der grössten Serien verbannen.
Immer noch ein guter Wert, den die Ae 4/7 nicht mehr
abgeben sollte, denn mit der Reihe
Re 460 wurde die letzte universelle
Lokomotive an die Schweizerischen Bundesbahnen SBB geliefert. Nur wusste
man das damals noch nicht.
Kaum eine
Lokomotive verschwand so schnell wie die
Bau-reihe Ae 4/7. Waren bei anderen Serien oft zum Schluss noch vereinzelte
Exemplare irgendwo in einem vergessenen
Depot im Einsatz, waren die
Lokomotiven Ae 4/7 eine Lokserie, die den schnellen Tod vorzog, daher muss
das Jahr 1996 bereits in Monate unterteilt werden, will man annähernd den
Überblick behalten. Es ging nun rasend schnell zu Boden mit den stolzen
Lokomotiven.
Es begann im März 1996, genauer am 31. März 1996
wurden 18 Stück ausrangiert und waren für den Abbruch vorgesehen. Eine
Privatperson rettet jedoch die
Lokomotiven mit den Nummern 10 902, 10 908,
10 914, 10 922, 10 961, 10 997, 10 999, 11 002 und 11 022 vor den
Schneidbrenner. Sehr zum Missfallen des mit dem Abbruch beauftragten
Unternehmens, wobei auch dort später noch tüchtig am Ruf der Unternehmen
gekratzt wurde.
Keine
Lokomotive der Strecke, die im Ein-satz der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB stand, erreichte bisher ein Alter von 69
Jahren. Das sprach deutlich Worte für eine der erfolgreichsten Baureihe
der Schweiz. Die nun im Freien abgestellten Lokomo-tiven sollten in einem historischen Depot der Welt gezeigt werden. Da dies aber vorderhand noch nicht möglich war, wurden die Maschinen abgestellt.
Die Idee war
eigentlich nicht so schlecht, nur fehlte es den Initianten an einem ganz
bestimmten Punkt. Man hatte schlicht kein
Depot, wo diese Idee hätte
umgesetzt werden können. Auch sonst erachteten viel Fachleute die Idee als
utopisch.
Im Einsatz geblieben waren nun aber nur noch die
Maschinen der SAAS. Diese verkehrten in den letzten
Doppeltraktionen.
Jedoch wurden auch diese immer öfters getrennt. Manchmal half ein Feuer
mit, aber in den meisten Fällen war es das extrem hohe Alter. Selbst viele
Lokführer, die auf der Baureihe geschult wurden, kannten diese nur noch
von den seltenen Begegnungen. Eigentlich war keiner mehr so richtig kundig.
Ungefähr in dieser Zeit basteltete man bei der
Lokleitung noch einmal zwei Ae 4/7 zu einer
Doppeltraktion zusammen.
Dieses letzte Gespann setzte man in Biel vor einen
Güterzug und die Fahrt
ging wie früher in Richtung Osten. In Olten war dann ein Stopp vorgesehen
und ein junger Lokführer aus Erstfeld, der die Reihe Ae 4/7 noch knapp
kannte, bestieg die Doppeltraktion. Darauf ging die Fahrt nach Erstfeld,
wo wohl erstmals seit Bestehen eine doppelte Ae 4/7 zu Gast war.
In Göschenen wären vermutlich nicht
ge-nügend Bremswagen dafür bereit gestan-den. So durften sich die
versammelten Fotografen an einer
Lokomotive
Ae 6/6 erfreuen, denn die
letzte doppelte Ae 4/7 scheiterte an den Vorschriften. Im April und Sommer waren die Num-mern 10 923, 10 939, 10 942, 10 987 und 11 001 an der Reihe. Zwei Maschinen wurden verkauft und die restlichen Ae 4/7 einem Schrotthändler in Kaiseraugst übergeben.
Dort
sammelten sich die zum Abbruch bestimmten Maschinen in einem
An-schlussgleis. Sie warteten, bis sie an der Reihe waren, denn der Abbruch
ging nicht so schnell von der Bühne, wie man sich das im Direktorium in
Bern erhofft hatte.
Wegen dem langen Radstand, konnten die Maschinen
nicht ohne Schwierigkeiten das
Anschlussgleis befahren. Der Radius war
dort enger als die erlaubten 105 Meter. Daher mussten vor der Fahrt zum
Abbruch die
Räder der mittleren beiden
Achsen abgetrennt werden. Danach
ging es zwar mit gigantischen
Achslasten, aber langsam in den Abbruch. Man
könnte fast meinen, dass sie sich vehement gegen den beschlossenen Abbruch
wehrten.
Die Tage der Baureihe Ae 4/7 schienen nun endgültig
gezählt zu sein, denn die Karriere dieser vielseitigen
Lokomotiven endete
offiziell am 30. November 1996, als die Lokomotiven endgültig aus den
Dienstplänen gestrichen wurden. Begonnen hatte alles am 16. März 1927 mit
der Nummer 10 901. Die Reihe schaffte es auf ein Alter von 69 Jahren.
Keine andere Lokomotive in der Schweiz konnte in diesem Punkt mithalten.
Schön dabei war, dass wirklich jemand auf die ursprüng-lichen
Unterschiede achtete. Wobei das aussen entweder am
Stossbalken, oder an
den Anpassungen zu erkennen war. Obwohl in den Jahren 1994 bis 1996 ein Gemetzel durch-geführt wurde, das die Schweiz bis anhin bei einer Baureihe noch nie erlebt hatte, gab es noch ein paar Überlebende.
Wer sich in den Trümmern
herum sah, erkannte durchaus
Lokomotiven, die in der Eile mit samt aller
Teile, die man noch hätte brauchen können zum Schrotthändler gestellt
wurden. Fast hätte man vermutet, dass sie selber dorthin gefahren war.
Es ist schwer die letzte Maschine im Planeinsatz zu
be-nennen, denn 1996 wurden die letzten vorhandenen Ma-schinen der Baureihe
Ae 4/7 in einem Atemzug ausrangiert. Man löschte nicht mehr einzelne
Nummern, sondern löschte gleich die Baureihe. Dabei muss noch erwähnt
werden, dass diese elektronisch geführt wurden und dort aus der Reihe Ae
4/7 eigentlich die Baureihe Ae 497 werden sollte. Umgesetzt wurde dieser
Schritt praktisch jedoch nie.
Trotz dem Absturz fanden sich in den Trümmern einige
Schätze wieder. Nicht alle Maschinen der Baureihe Ae 4/7 wurden
abgebrochen und einige begannen eine neue Karriere als historische
Lokomotive. Somit endeten nur die planmässigen Einsätze am 30. November
1996. Nicht aber die Karriere der Baureihe. Nur, es gab noch extrem viele
Exemplare, die in einem vergessenen
Gleis von Gebüsch eingekesselt wurden
und dem Rost schutzlos ausgeliefert waren.
Und so begannen sich
diese beiden
Lokomotiven wieder zu bewegen. Sie sollten wieder
flottge-macht werden und das mit allen
Zugsicherungen. Alles war jedoch
streng geheim. Sie fuhren letztlich, sehr zum Ärger der Staats-bahnen, wieder zusammen im Jahr 2008 für ein privates EVU mit einem Ölzug über den Bözberg. Die Lokomotiven, die beinahe 80 Jahre alt war-en, wurden mit modernster Technik vollgestopft.
Das passte wirklich nicht mehr zusammen.
Aber dank den billigen Maschinen wollte das Unter-nehmen in diesem Sektor
mit extrem tiefen Preis-en Aufträge in diesem Bereich an Land ziehen. Nur, es blieb bei dieser Fahrt und die Maschinen wurden anschliessend wieder abgestellt. Die Ma-schinen waren wirklich zu schwach für die modernen Ölzüge.
Daher scheiterte die Idee letztlich an
den Steig-ungen. Ein unrühmliches Blatt in der Geschichte um möglichst
tiefe Transportkosten. Nun scheint sich die Hoffnung von
SBB Cargo zu
bewahrheiten, dass die
Lokomotiven endgültig weg sind. Die Gewinne bei den
Ölzügen waren jedoch auch weg.
Dabei muss erwähnt werden, dass Classic Rail
Locomotives mit diesem Verhalten vielen zukünftigen privaten Betreibern
von historischen Lokomotiven geschadet hat, denn diese werden schwer zu
einer Lokomotive kommen und wenn, müssen sie sich mit von den
Schweizerischen Bundesbahnen SBB diktierten strengen Bedingungen
auseinandersetzen. Diese lassen kaum eine Fahrt, auch mit nostalgischen
Zügen, mehr zu.
Lassen wir deshalb die planmässig eingesetzten
Lokomotiven Ae 4/7 endgültig ruhen und schauen uns die historisch
wertvolleren Lokomotiven an. Es darf wirklich gesagt werden, dass ein
Einsatz der Baureihe von 69 Jahren keine Wünsche offenlässt. Auch wenn man
sich so sehr in die Lokomotive verliebt hat, es muss einmal Schluss sein.
In den modernen Verkehr passten diese Maschinen längst nicht mehr und das
ist gut so.
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