Neben- und Hilfesbetriebe |
|||
Navigation durch das Thema | |||
Neben- und
Hilfsbetriebe
klingen bei einer Dampflokomotive etwas komisch. Bekannt wurden diese
beiden Bereiche erst mit den elektrischen
Lokomotiven,
die es damals bereits gab und die solche Einrichtungen für die
Kühlung
benötigten. Bei einer Dampflokomotive will man jedoch nicht kühlen, denn
man will die Hitze möglichst gut für die Produktion von Dampf nutzen.
Daher werden die Hilfsbetriebe hier sicherlich bescheiden ausfallen.
Die vorhandene
Dampfheizung
war jedoch bei dieser
Lokomotive
etwas speziell. So wurde sie für die Bespannung von
Güterzügen
und für
Vorspanndienste bei
Reisezügen
verwendet. Bei beiden Einsätzen ist eine Dampfheizung schlicht unnötig,
denn die wurde wirklich nur bei Bespannung von Reisezügen benötigt. Daher
konnte man davon ausgehen, dass auch die C 5/6 zumindest gelegentlich vor
Reisezüge gespannt werden sollten. Da Reisezugwagen mit dem Dampf aus dem Kessel geheizt wurden, musste man bei der Lokomotive eine Entnahmeeinrichtung im Kessel vorsehen. Ab dort gelangte der Dampf schliesslich durch Leitungen in den Bereich der Stossbalken.
Eine weitere Aufbereitung des
Dampfes gab es nicht. Dieser war heiss genug, dass auch längere Züge
geheizt werden konnten. Deshalb bleiben eigentlich nur noch die beiden
beweglichen Leitungen beim
Stossbalken
zu erwähnen.
Es wird nun Zeit, sich den
Hilfsbetrieben
zuzuwenden. Der Umfang war auch hier nicht so gross, wie man meinen
könnte. Diese nicht direkt mit dem Betrieb der
Lokomotiven
benötigten Baugruppen waren wichtig, damit ein langfristiger Betrieb
möglich wurde. Bei einer Dampflokomotive ging es bei den Hilfsbetrieben
daher lediglich um ein Thema. Wie bringe ich das Wasser aus dem
Wasserkasten
so in den
Kessel,
dass der Betrieb der Lokomotive nicht gefährdet wurde.
Um das Wasser aus dem
Tender
in den unter Druck stehenden
Kessel
zu bringen war ein
Injektor
nötig. Diese Einrichtung war so ausgelegt worden, dass mit einem
Druckabfall in einer Leitung eine Sogwirkung entstand. Dadurch wurde das
Wasser vom Tender regelrecht in den Kessel gezogen. Eingeleitet wurde
dieser Vorgang vom
Heizer,
der dazu vom Kessel her Dampf zum Injektor führte und so den Vorgang
einleitete.
Wobei das natürlich je nach
Grösse des
Kessels
diese
Nachspeisung
länger dauerte. Die hier vorgestellte Maschine behielt daher den Rekord.
Je kälter das Wasser war, desto besser funktionierte der Vorgang, weil die
Abkühlung den Unterdruck begünstigte. Die Einrichtung stellte eigentlich ab, wenn der Druck im Kessel zu weit abgesunken war. Im Betrieb der Lokomotive konnte das aber Einschränkungen bedeuten, weil ohne ausreichenden Druck nicht gefahren werden kann.
Daher konnte das
Ventil
manuell geschlossen werden. In vielen Fällen wurde nur kurz, dafür öfters
die
Nachspeisung
aktiviert. Der Druck im
Kessel
konnte dabei gehalten werden und trotzdem kam Wasser in den Kessel.
Obwohl eine optimale Funktion
des
Injektors
bei kaltem Wasser gegeben war, war der Druckabfall trotzdem zu gross.
Gerade wenn auf der Fahrt die
Nachspeisung
aktiviert wurde. Um diesem Problem zu begegnen wurden die Lokomotiven mit
einem Speisewasservorwärmer ausgerüstet. Diese Einrichtung sorgte dafür,
dass das Wasser heisser war, wenn es in den
Kessel
gelangte und so der Druck schneller wieder ergänzt wurde.
Der Speisewasservorwärmer
wurde jedoch nur bei Bedarf eingesetzt und konnte auch verhindern, dass
das Wasser im Winter gefrieren konnte. Wobei diese Gefahr im Betrieb nicht
bestand, denn Wasser, dass unter Bewegung steht, gefriert nicht so
schnell. Trotzdem musste verhindert werden, dass bei einem längeren
Stillstand das kalte Wasser gefrieren konnte, denn Eis und Dampf waren
keine gute Kombination, wie Sie sich denken können.
Nicht nur die Eisbildung war
ein Problem bei Dampflokomotiven. So gelangte Schmutz durch die Öffnungen
beim
Wasserkasten
in denselben. Dieser wurde dort abgelagert. Spezielle Filter bei der
Wasserleitung verhinderten, dass dieser in den
Kessel
gelangen konnte. Jedoch waren die im Speisewasser enthalten gelösten
Stoffe ein grösseres Problem. Sie kennen den entsprechenden Stoff
vermutlich aus der eigenen Küche.
Dieser konnte die Leitungen
zu den
Dampfmaschinen
verstopfen. Besonders im
Kessel
konnte der Kalk zu schweren Schäden an der Dampfmaschine führen. Daher
wurde das Speisewasser chemisch behandelt. Die Zusätze verhinderten, dass
sich Kalk im Kessel festsetzen und lösen konnte. Durch das Mittel wurde
jedoch ein Schlamm gebildet, der im Kessel war und ausgeschieden werden
musste. Dazu waren Abschlammventile eingebaut worden.
Damit haben wir jedoch schon
alle Punkte bei den
Hilfsbetrieben
abgeschlossen. Es gab auf Dampflokomotiven nicht mehr und sie waren
wirklich sehr einfach aufgebaut worden. So gab es keine
Elektrizität
auf der Maschine und im
Führerstand
und auch
Heizungen
für das Personal waren nicht nötig. Die
Lokomotive
ist so, wie wir sie nun kennen, fertig aufgebaut und kann dem Personal
übergeben werden. Wir können auch sagen, dass wir den Ablieferungszustand
haben.
|
|||
Letzte |
Navigation durch das Thema |
Nächste | |
Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt |
Copyright 2017 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |