Laufwerk und Antrieb |
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Eigentlich könnte ich es immer wieder erwähnen, doch
diesmal lasse ich es, denn sonst wird es wirklich ausgesprochen
langweilig. Für jene, denen keine Marter zu gross ist, erwähne ich nur
dass wir nun zwei Mal Ee 3/3 IV haben. Doch kommen wir nun zum
Laufwerk
der
Lokomotive, denn trotz der bekannten Lösungen von zwei bewährten
Baureihen gab es hier wirklich eine kleine ganz besondere Abweichung zu
beachten.
Diese Achsen bestanden aus geschmiedetem Stahl und waren dadurch sehr kräftig und dabei trotzdem noch elastisch genug, dass sie hier verwendet werden konnten. Bei jeder Achswelle wurden
schliesslich die Aufla-gen für die beiden
Räder und die
Achslager
vorge-sehen. Auf jeder Achse wurden zwei identische Räder auf-gezogen und lediglich mit Hilfe von mechanischen Kräften gehalten. Der auf der Achswelle vorhan-dene Sitz verhinderte, dass die Räder mehr als er-laubt nach innen gedrückt werden konnten. Wichtig war das, weil durch
die Kräfte das
Rad nach innen ausweichen möchte. Fehler hier führten
unweigerlich zu
Entgleisungen, da das genormte Innenmass der
Spurkränze
nicht mehr stimmte. Diese
Triebräder bestanden aus dem Radkörper, der als
Vollrad ausgeführt wurde und der aufgezogenen
Bandage mit
Lauffläche und
Spurkranz. Bei der Ausführung der Spurkränze gab es einen Unterschied bei
der mittleren
Achse eines
Laufwerks, denn diese wurden geschwächt
ausgeführt. Das ist eine bei dreiachsigen Lösungen häufig verwendete
Lösung um zu verhindern, dass ein Laufwerk in engen
Kurven klemmte. Die
Bandage diente, wie der Reifen bei einem Auto,
als Verschleissteil und sie konnte in einer
Hauptwerkstätte leicht
ausgewechselt werden. Nötig wurde dieser Wechsel, wenn die neu einen
Durchmesser von 1040 mm aufweisende Bandage auf einen Wert von 980 mm
abgenützt war. Wann das zu erfolgen war, konnte dank der vorhandenen
Verschleissrille auch optisch leicht erkannt werden. Die Abmessungen bei
der Höhe der
Lokomotive wurden bei halber Abnützung bestimmt.
Eingebaut wurden hier
doppeltreihige
Rollenlager, wie sie sich bei anderen Baureihen bewährt
hatten. Ihr Vorteil lag bei der
Schmierung mit
Fett, die dauerhaft
ausgeführt werden konnte. Daher be-nötigten diese
Lager im Betrieb keinen
Unterhalt mehr. Auch die Lager wurden nicht gleich ausgeführt. So besass die mittlere Achse Lager, die ein seitliches Spiel von acht Millimeter in beide Richtungen hatte. Damit konnten mit dem Laufwerk auch sehr enge Radien befahren werden. Verhindert wurde dies bei dieser
Lokomotive jedoch durch die
Kurzkupplung, die mit 135 mm wirklich sehr eng
war und so kleinere Radien als 80 Meter verhinderte. Dieser spezielle Fall
entstand, weil das
Laufwerk
der Reihe Em 3/3 verwendet wurde. Die Position im Rahmen wurde durch seitliche Führ-ungen gehalten. Diese Führungen behinderten die Be-wegung der Lager in vertikaler Richtung nicht. Da hier keine schnellen Bewegungen vorhanden wa-ren, beschränkte man sich auf die Anwendung von Gleitlagern. Besonders
bei längs verlaufenden
Lagern waren diese Modelle sehr gut und auch hier
konnte zur
Schmier-ung einfaches
Fett verwendet werden. Beim regel-mässigen
Unterhalt erfolgte daher eine Nachschmier-ung. Jede
Achse war mit Hilfe von hoch montierten und gut
zu erkennenden
Blattfedern gegenüber dem Rahmen abgefedert worden. Diese
Federung war dank der langen Schwingungsdauer so gut, dass keine
Dämpfer
verwendet werden mussten. Sie konnte bei
Triebfahrzeugen mit geringen
Geschwindigkeiten problemlos verwendet werden. Da
Rangierlokomotiven
allgemein nicht als grosse Renner galten, war die
Feder keine
Überraschung.
Dieses
Laufwerk
wurde für die zweite Hälfte
gespiegelt. Wir können nun den Radstand bestimmen. Dieser war zwischen den
Achsen bei beiden Hälften identisch und zwischen den beiden Hälften
entstand ein Abstand von 3 815 mm. Somit wurde der maximale Achsstand von
11 815 mm erreicht. Auch wenn das hier nicht so gut zu erkennen war, wegen
dem
Gelenk wurde der feste Achsstand in jedem Teil auf vier Meter
reduziert. Spezielle Lösungen, wie radial einstellbare
Radsätze,
gab es nicht. Das war auch nicht erforderlich, da das
Laufwerk
bei der
Lokomotive
Em 3/3 zeigte, dass es gut aufgebaut wurde. Das sollte sich
auch nicht ändern, wenn davon zwei Stück verbaut wurden. Vorgreifend kann
jedoch gesagt werden, dass dem nicht so war. Die Folgen davon werden wir
später beim Betriebseinsatz der Lokomotive Eem 6/6 noch genauer ansehen. Wir kommen damit zum
Antrieb. Durch die Wahl des
Laufwerkes gab es hier auch keine grossen Überraschungen. Der
Fahrmotor
stammte von der Baureihe Ee 3/3 IV und er lagerte sowohl im Rahmen
gefedert, als auch fest auf der angetriebenen
Achse. Aus diesem Grund
wurde hier von einem
Tatzlagerantrieb gesprochen. Bei langsam fahrenden
Lokomotiven, wie die im
Rangierdienst eingesetzten Maschinen, war diese
Lösung vertretbar.
Dieses schräg
verzahnte
Getriebe hatte eine
Übersetzung
von
1 :
6.75. Damit wurde die
Drehzahl des Motors an jene der
Achsen angepasst. So wurde die Drehzahl
gemindert und da-mit die
Zugkraft
erhöht. Nicht verändert wurde jedoch das
Drehmoment. Das Getriebe war in einem geschlossenen Gehäuse eingebaut worden. Nötig war dieses um die Zahnräder vor Verschmutz-ungen zu schützen und um die Schmierung der Zahnflanken zu ermöglichen. Diese Schmierung erfolgte mit Öl, das in einer Wanne lagerte. Das
Zahnrad lief
dabei durch dieses
Schmiermittel und nahm dieses auf. So wurde letztlich
das Schmieröl auch auf das Ritzel übertragen. Durch die Drehzahl wurde das
Öl jedoch weggeschleudert und tropfte wieder nach unten. Direkt von einem
Fahrmotor angetrieben wurden die
Achsen eins und zwei, sowie die
Triebachsen fünf und sechs. Es waren daher
vier
Fahrmotoren eingebaut worden. Deren
Drehmoment wurde in der
Lauffläche mit Hilfe der
Haftreibung zwischen
Rad und
Schiene in
Zugkraft
umgewandelt. Da nun die erzeugte Kraft für die
Adhäsion zu hoch werden
konnte, musste das Drehmoment der beiden Fahrmotoren einer Hälfte besser
verteilt werden. Aus diesem Grund wurden die beiden
Triebachsen mit
Hilfe einer
Kuppelstange miteinander verbunden. Zusätzlich war nun auch
eine solche Stange zwischen der zweiten und dritten und zwischen der
vierten und fünften
Achse vorhanden. So entstand nun die
Achsfolge C. Für
die
Lokomotive wurde diese wegen den zwei
Laufwerken mit C + C angegeben.
Dem aufmerksamen Leser ist sicher aufgefallen, dass dies den Baureihen
Em 3/3 und Ee 3/3 IV entsprach.
Um das Gewicht der Stangen auszugleichen, besass dieses
Anschlussstück auch die benötigten Gegengewichte. Auf die
Achse übertragen
wurde das
Drehmoment schliesslich mit dem
Presssitz mit den das Bauteil
befestigt worden war. Die drehenden Lager der Triebstangen lagerten in Gleitlagern. Hier kamen, wie bei den anderen Rangierloko-motiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB, jedoch Lagerschalen aus Tokatbronze zur Anwendung. Diese speziellen
Gleitlager konnten trotz der hohen Dreh-zahl
mit
Fett geschmiert werden. Dank der geschlossenen Ausführung musste auch
hier das
Schmiermittel lediglich im regelmässigen Unterhalt ergänzt
werden. Wir haben somit das Drehmoment von zwei Fahrmotoren auf drei Triebachsen übertragen. So konnten die Kräfte besser auf die Schienen übertragen werden. Es kam bei normalem Zustand des
Geleises zu
keiner Über-schreitung der
Haftreibung mehr. Jedoch konnte der Wert für die
Adhäsion bei schlechtem Zustand so reduziert wer-den, dass die
Räder
trotzdem frei drehen konnten. Um dies zu verhindern, musste die
Haftreibung erhöht werden. Dies erfolgte bei den Schweizerischen Bundesbahnen
SBB traditionell mit
Quarzsand. Dieser wurde in am Rahmen montierten
Behältern mitgeführt und mit Hilfe der vorhandenen
Sandstreueinrichtung
auf die
Schienen gestreut. Diese
Sander wirkten bei der hier vorgestellten
Lokomotive jedoch nur auf die beiden äussersten
Achsen der Maschine und
nicht beidseitig vor jedes
Laufwerk. Eine Reduktion, die vertretbar war
und die Quarzsand sparte. Letztlich wurde die in den
Rädern der
Triebachsen
erzeugte
Zugkraft mit Hilfe der Achslagerführungen auf den Rahmen einer
Hälfte übertragen. Dort wurde diese je nach Fahrrichtung über die
Kurzkupplung auf die zweite Hälfte, oder über die
Zugvorrichtungen auf die
Anhängelast übertragen. Eine Lösung, die auch bei anderen Baureihen
angewendet wurde. Auch jetzt wurde überschüssige Zugkraft durch die
physikalischen Gesetze in Beschleunigung umgewandelt. Da wir die
Lokomotive nun auf die
Schienen gestellt
haben, können wir deren Höhe bestimmen. Zur Erinnerung sei erwähnt, dass
die Masse bei halb abgenützten
Radreifen bestimmt wurden. So kam das Dach
auf eine Höhe von 3 939 mm über der Schienenoberkante zu liegen. Da nur
noch die Bauteile der elektrischen Ausrüstung vorhanden waren, wurde bei
gesenktem
Stromabnehmer eine Höhe von 4 500 mm angegeben.
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