Farben und Anschriften |
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Nachdem wir den
Triebzug
aufgebaut und auf die
Drehgestelle gestellt haben, wird es Zeit,
wenn wir diesem einen Farbauftrag verpassen. Dabei boten neue Triebzüge
immer wieder die Gelegenheit neue farbliche Kombinationen zu erproben.
Bekannte Beispiele waren die im Raum Zürich eingesetzten Triebzüge, die in
Dunkelrot, oder violett/gelb daherkamen.
Daher überrascht es niemanden besonders, wenn ich nebenbei
erwähne, dass sich die Schweizerischen Bundesbahnen SBB dazu entschlossen
hatten, dem neuen
Triebzug
ein verändertes Farbschema zu verpassen. Dieses sollte zum Zug passen und
das moderne Fahrzeug mit den Farben unterstreichen. Daher lohnt es sich,
wenn wir etwas genauer hinsehen und uns so ein Bild machen.
Bisher wurden die Reisezug- und
Triebwagen
bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB mit grünen Farben versehen.
Lokomotiven waren jedoch mittlerweile auch rot und die
Triebwagen waren mit einem blauen Fensterband versehen worden. An diese
Farben hatten sich die Leute gewöhnt und identifizierten damit die
Schweizerischen Bundesbahnen SBB.
Daher drängte sich ein neuer Anstrich für die
ICN
direkt auf. Zwar galt der Anstrich an den
RAe TEE II als sehr
elegant, aber dieser war für die Form dieser Züge geschaffen worden und
die
TEE
gab es nicht mehr.
Blickte man auf die Farben des Unternehmens, zeigte sich deutlich,
dass hier rot, blau und weiss dominierten. Diese wurden mit dunkelgrauen
oder schwarzen Akzenten unterstützt. Wer an einen
Bahnhof kam, sah diese Farben sofort und wusste,
dass er sich auf einem Bahnhof der
Staatsbahnen
befand. Wobei in gewissen Bereichen die
Privatbahnen
mitgezogen waren.
Besonders die Farben rot und weiss waren für die
Staatsbahnen
der Schweiz wichtig, verkörperten sie schliesslich den engen Zusammenhalt
der Schweiz mit den wichtigen Schweizerischen Bundesbahnen SBB, die als
Staatsbahn die Farben des Landes verwenden konnte und auch sollte. Daher
war das Unternehmen grundsätzlich rot und weiss, wie die Schweiz. Ein
Umstand, den man den Zügen jedoch nicht ansah.
Die bisherigen grünen Farben galten eher als Relikt vergangener
Tage und waren nicht mehr zeitgemäss. Daher überraschte es eigentlich
nicht, dass die Farben weiss und rot am neuen
Triebzug
dominierten. Grundsätzlich war jedoch rot nur auf wenige Bereiche
beschränkt worden und die Grundfarbe des Zuges war ganz klar als weiss zu
erkennen.
Man wusste bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB sehr wohl über
die Problematik der weissen Farbe und dem Schmutz, trotzdem stand der
Anstrich dem neuen Zug hervorragend, so dass man von einem gelungenen
Farbkonzept sprechen konnte. Jedoch erkaufte man sich dies mit einer
häufig angesetzten Fahrt durch die Waschanlage.
Die Idee war hier klar, dass Rot als Signalfarbe deutlicher zu erkennen war, als ein weisser Zug, der gefahren kommt.
Die Idee im Direktorium war, dass eine
Lokomotive oder ein
Triebzug
der Schweizerischen Bundesbah-nen SBB über eine rote
Front
verfügte. Die Front wurde daher rot und im unteren Bereich wurde die weisse Grundfarbe als Farbband um den Stossbalken geführt.
Die Kanten zwischen den Farben waren geschwun-gen, so dass eine
rote Zunge über dem
Führerstand
zu liegen kam. Zwar wirkte diese Angelegenheit anfänglich etwas komisch,
jedoch gab das dem Zug ein freundliches Gesicht. Die gerundeten Kanten unterstützten diese Lösung für den Farbauftrag. Die Zunge war zudem so ge-rundet worden, dass ein lächeln erkannt werden konnte.
Der neue Zug kam deshalb freundlich daher und war vom Personal
auch gut zu erkennen. Ein Anstrich, der so gut gelungen war, dass später
ähnliche Lösungen auch bei anderen Zügen verwendet wurden. Wobei dort der
Effekt nicht gleich wirkte.
Diese Zunge wurde nun bis zur
Frontscheibe
hochgezogen. Dort wurde durch die Scheibe bedingt, die Zunge auf zwei
seitliche Bänder reduziert. Diese beiden Bänder übernahm man nun und
führte sie über den ganzen Zug der Dachkante entlang zum anderen
Führerstand,
wo sie sich nach dem
Frontfenster
wieder zu einer Zunge formten. So war seitlich dem Zug entlang eine rote
Linie zu erkennen.
Neu war die dunkle Farbe für das Dach jedoch auch nicht, denn
diese ver-wendete man schon bei der
Lokomotive
Re 460.
Dort zeigte sie sich sehr gut bei Verschmutzungen, wie sie im Dachbereich
schnell auftreten konnten. Wie schon erwähnt, war die Grundfarbe des Zuges weiss. Diese Farbe wurde auf der Seite deutlich sichtbar. Die Kante zwischen der roten Front und der weissen Seite erfolgte genau in der Rundung der Ecke.
Seitlich war daher nur ein schmales rotes Band zu erkennen. Die
Züge er-schienen von der Seite her weiss, was sehr ungewohnt war, weil
diese Farbe bisher nur bei den
Doppelstockwagen
der
IC 2000
angewendet wurde. Der untere Bereich des Kastens und die Drehgestellel waren dann wieder in einem dunklen grau gestrichen worden. Damit war auch dieser Bereich, der schnell verschmutzte, mit einer dunklen Farbe versehen worden.
Der Zug wirkte so wie von einem weissen breiten Band umzogen.
Darauf ab-gelegt war dann das dunkle Dach mit dem roten Band. Insgesamt
aber ein gelungener Anstrich.
Bisher hätten die Fenster mit ihrer dunkel erscheinenden Fläche
eher störend gewirkt. Es war in der reinen weissen Wand schwarze Tupfer.
Damit diese dunklen Seitenfenster nicht als unschöne Tupfer etwas störend
wirkten, wurden sie mit einem schwarzen Fensterband verbunden. Dieses Band
war lediglich auf die Höhe der Fenster beschränkt worden.
Diese Lösung hatten zum Beispiel schon die
Triebzüge
ICE
der DB angewendet und auch bei den
IC 2000
kamen ähnliche Farben zur Anwendung. Beim
Neigezug
ICN
führte dieses schwarze Band dazu, dass die getönten Seitenfenster des
neuen Neigezuges eigentlich nicht mehr zu erkennen waren. Wobei das Licht
im Fahrzeug die Fenster leicht erhellte.
Das Band begann bei der vorderen Türe des
Steuerwagens
und wurde danach eigentlich nicht mehr unterbrochen, sondern nur an einer
Stelle grundlegend verändert. Das erfolgte jedoch nicht bei allen Zügen,
denn bei den ersten ausgelieferten Einheiten war dieses schwarze Band
einfach auf der ganzen Länge durchgezogen worden
Diese Lösung hatte jedoch den Mangel, dass der
Speisewagen
nicht mehr deutlich zu erkennen war. Daher änderte man hier die Farbe des
Fensterbandes von Schwarz auf Rot. Der
Neigezug
zeigte so deutlich, dass er einen Speisewagen mitführte und wo dieser im
Zug zu finden war. Anfänglich waren die Speisewagen mit grossem Besteck
zusätzlich erkenntlich gemacht worden.
Für die erste
Wagenklasse
wurde anstelle von Türkis eine gelbe Farbgebung für das Fensterband der
Türen verwendet. Gelb diente schon seit Jahren als Kennzeichnung für Wagen
in der ersten Wagenklasse. Diese gelbe Farbe wurde bisher mit
Längsstreifen am Dach angewendet. Hier fehlte dieser Streifen jedoch, so
dass die erste Wagenklasse nur bei der gelben Türe zu erkennen war.
Ein Mangel sah man nicht, weil die Leute ja die Türe ansehen
mussten, um in den Zug zu gelangen. Trotzdem kann natürlich bemängelt
werden, dass die Türen nicht deutlich hervorgehoben wurden. Jedoch waren
zu jener Zeit auch Züge unterwegs, bei denen es selbst sehenden Reisenden
kaum möglich war, die Türe zu finden. Hier war immerhin eine farbliche
Kennzeichnung vorhanden.
Diese Farbgebung liess den
Neigezug
elegant und schnittig erscheinen, bedingte aber eine regelmässige
Reinigung des Zuges, da die weisse Farbe sehr schnell schmutzig aussah.
Trotzdem durfte man beim Anstrich des Neigezuges RABDe 500 von einem
gelungenen Anstrich sprechen. Es verwunderte daher nicht, dass diese Farbe
auch auf anderen Fahrzeugen übernommen wurde und so dieser Anstrich zur
neuen Farbe des Unternehmens wurde.
Die für den Anstrich verwendeten Farben wurden auf Wasserbasis
aufgebaut. Daher handelte es sich um spezielle Dispersionsfarben, welche
umweltverträglich waren, da nur sehr wenig Lösungsmittel verwendet wurden.
Eingeführt hatte man diese Farben wegen den damals anhaltenden
Diskussionen um gesundheitlich bedenkliche Lösungsmittel, die als Aerosole
in die Atemluft gelangen konnten.
Diese Farben hatten jedoch den Nachteil, dass sie nicht so
resistent gegen die in den Waschanlagen verwendeten Reinigungsmittel
waren. Der
Neigezug
hatte daher einen umweltverträglichen, aber schlecht zu reinigenden
Anstrich bekommen. Zusammen mit der weissen Farbe sicherlich betrieblich
gesehen keine gute Kombination. Man durfte farbliche Veränderungen
erwarten.
An jedem Wagen wurde die Bahnanschrift in Form des mittlerweile
bekannten Logos und mit dem Schriftzug SBB CFF FFS angebracht. Die
Anschrift war von der Mitte gegen links gerutscht und wurde daher analog
der anderen Wagen angebracht. Damit war der Zug klar als Eigentum der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB zu erkennen. Gerade in Zürich, wenn der
Zug neben den weissen
ICE
stand, war das besonders wichtig.
Die
Piktogramme
der
Bahnhöfe
wurden nun auch auf den Zügen angebracht und sollten zum
Informationsmittel der Bahnen werden. Es war ein erster Schritt, die
Informationen zu vereinfachen und sprachliche Unterschiede zu
eli-minieren. Eine rot durchgestrichene rauchende Zigarette war klar als
Rauchverbot zu erkennen, auch wenn die Anhänger von Pfeifen und Zigarren
das nicht wussten.
Bei den Einstiegen, die bei den
Führerständen
angeordnet waren, wurden zudem mit einem Symbol eines Fahrrades in der
Scheibe der Selbstverlad gekennzeichnet. Dieses Symbol diente zur
Kennzeichnung der dort vorhandenen Stellplätze für Fahrräder und war den
Leuten von den Wagen des
Nahverkehrs
her bereits bekannt. Der
ICN
wurde daher auch für den Transport von Fahrrädern eingerichtet.
Gegenüber den anderen damals eingesetzten Fahrzeugen, befand sich
jedoch kein Hinweis auf spezielle Familienabteile auf dem Zug. Der Grund
ist simpel, wegen dem geringen Platz konnte man nicht noch spezielle Zonen
für Kinder ausweisen. Der Zug hatte daher die Merkmale, die er bieten
konnte und die entsprachen den üblichen eingesetzten Wagen, einfach mit
Piktogrammen.
Daher war dort ein
grosses Anschriftenfeld mit allen für das Personal notwenigen
Informationen wie der Nummer des Zuges und Angaben zu Ge-wicht und
Bremsen
vorhanden. Diese Anschriftenfelder nach den Normen der UIC hatten sich durchgesetzt und waren bei allen neu-eren Wagen und Triebwagen so gewählt worden. Sie enthielten standardisierte Symbole und konnten so auch von der Sprache unabhängig erkannt wer-den.
Die Lösung hätte zudem
einen internationalen Ein-satz des
Neigezuges
erlaubt. Jedoch war er tech-nisch nicht dafür ausgelegt worden. Speziell war jedoch die Nummerierung des Zuges. Wie schon erwähnt, wurde die Nummer des Zuges beim Anschriftenfeld angebracht. Jedoch bekam jeder einzelne Wagen eine eigene Nummer.
Obwohl der
Neigezug
betrieblich nicht getrennt werden konnte, waren diese eigenen Nummern bei
Reparaturen sehr hilfreich, weil so das betreffende Fahrzeug schnell
erkannt werden konnte.
Diese Nummer baute sich
genau gleich auf, wie die Nummer des Zuges. Da jedoch die Nummer des Zuges
an der vierten Stelle eine «0» hatte, wurden dort die Wagennummern
eingefügt. Der Zug mit der Nummer 500 001 formierte sich daher aus den
Wagen 500 101, 500 201 und den weiter folgenden Nummern. Wobei 500 101 der
vordere
Steuerwagen
war.
Neben diesen normalen
Anschriften und Farben kamen an den Zügen ganz zu Beginn noch die Hinweise
auf die EXPO 02 an den Zug. Diese hatte jedoch mit dem normalen Anstrich
des
Neigezuges,
wie später ebenfalls angebrachte Abweichungen, nichts gemeinsam. Die
korrekte Farbe des ausgelieferten Zuges wurde hier beschrieben, alle an
irgendeinem Zug zu erkennen Veränderungen davon, waren auf diesen
beschränkt und wurden nicht generell eingeführt.
Einzige Ausnahme war
der Hinweis EXPO 02, der an allen Zügen vorhanden war, da sie als
Zubringer zu dieser Ausstellung eingesetzt wurden. Aus diesem Grund wurde
diese Anschrift hier erwähnt, die anderen farblichen Veränderungen werden
Sie später beim Betriebseinsatz dieser
Neigezüge vorfinden. Auch die spätere
Anpassung wird anderweitig genauer erwähnt werden.
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