Farben, Anschriften und Wappen |
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Grosse farbliche Freiheiten hatte der
Hersteller des Zuges jedoch nicht. Die Vorgaben in diesem Bereich waren
klar, denn der Zug sollte farblich nach den Normen der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB gehalten sein. Gerade in den Jahren, als diese Züge
gebaut wurden, waren grosse Konzerne darauf fixiert, möglichst homogene
Konzepte beim Auftritt des Unternehmens umzusetzen und sich so zu
profilieren. Das bedeutete beim «Giruno», dass die Farben Rot, Weiss und Schwarz vertreten sein mussten. Gänzlich verschwunden waren die früher ebenfalls noch ver-wendeten Farben Blau und Grün. Vielmehr sah man sich bei den
Staatsbahnen
dem Land verbunden, so dass man neben der schwarzen Schrift die Farben der
Fahne verwendete. So waren die Züge der Schweizerischen Bundesbahnen SBB
auch international leicht zu erkennen. Zudem sollte sich der neue Triebzug farblich in die bestehende Flotte eingliedern. Insbesondere wurden die Triebzüge RABDe 500 angeführt. In der Folge soll-te der «Giruno» einen Anstrich bekommen, der sich nur in wenigen Details von den bereits eingesetzten Triebzügen der Baureihe RABe 503 unterscheiden sollte. Es wird daher Zeit, wenn wir uns den am Zug
vor-gesehenen Anstrich etwas genauer ansehen und dabei beginnen wir mit
der Grundfarbe. Der Anstrich für den
Triebzug
wurde mit wasser-löslichen Dispersionsfarben aufgetragen und war daher
wegen dem deutlich geringeren Anteil von toxischen Lösungsmitteln
umweltverträglich. Eine spezielle Beschichtung schützte die Grundfarben
des Zuges, wie die weiteren verwendeten Farben, vor den schädlichen
Auswirkungen der illegalen Graffitis. Diese konnten dank dieser
Beschichtung leicht abgewaschen werden. Aus dem Grund der nationalen Verbundenheit
erhielt der
Triebzug
eine weisse Grundfarbe, die seitlich im Bereich des Kastens kaum durch
andere Farben oder Zierlinien aufgelockert wurde. Trotz der Problematik
dieser hellen Farbe, wirkte sie freundlich und ansprechend auf Reisende.
Ein Effekt, den sich der Betreiber natürlich damit erhoffte und dafür auch
in Kauf nahm, dass eine häufigere Reinigung nötigt sein würde. Die roten Akzente nach den Vorgaben der Schweizerischen Bundesbahnen SBB fanden sich beim Anstrich in erster Linie in der Front wieder. Seitlich war nur im Dachbereich ein roter Streifen vorhanden. Auch hier orientierte man sich deutlich an
den voran-gehenden Baureihen, denn auch dort war das rote Band auf der
Seite nur schwach zu erkennen, da es über den Köpfen der Leute verlief und
so eher selten wahrgenommen wurde. Die rote Farbe war dabei wie eine Zunge über der Ab-deckung für die automatische Kupplung geführt worden. Die Ausführung dieser Frontpartie entsprach damit den Trieb-zügen der Baureihe ETR 610, beziehungsweise RABe 503. Dadurch wirkte die
Front
entgegen der Seite eher rötlich. Ein Umstand, der in der Schweiz von den
Staatsbahnen
grundsätzlich angewendet wurde, weil man sich so eine bes-sere
Erkennbarkeit erhoffte. Gerade in diesem Bereich der
Front
konnte man bei der Ge-staltung ein Problem von internationalen Zügen
umgehen. Mit der bereits in roter Farbe gehaltenen Front der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB waren auch die in Italien
vorgeschriebenen roten Flächen in der Front des Zuges vorhanden. Daher
fiel diese Vorschrift an den
Triebzügen
nicht sonderlich auf. Ein Punkt, der bei anderen Bahnen komische rote
Flächen ergab. Rot wurde auch für die Türen des
Triebzuges
übernommen. Die zahlreichen seitlichen
Einstiegstüren
waren, mit Ausnahme jener für das
Lokomotivpersonal
deutlich zu erkennen. Damit konnte den Schweizer Gesetzen Rechnung
getragen werden, denn diese verlangten gut erkennbare Türe für
sehbehinderte Personen. Ein Umstand, der bereits bei sehr vielen
Fahrzeugen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB so umgesetzt wurde. Der Fensterbereich der Front wurde mit einer schwarzen Maske versehen. Diese wurden unten rund abgeschlossen und wirkte daher nicht so kantig, wie das beim Fenster alleine der Fall gewesen wäre. Im oberen Bereich wurde diese Maske in das
Dach geführt und von diesem übernommen. Das hatte unweigerlich zur Folge,
dass das Dach ebenfalls schwarz gehalten wurde. Ein Umstand, der schon
früher mit dunklen Farben angezeigt wurde. Wie das bei den meisten modernen Zügen der Fall war, wurden die seitlichen Fenster mit einer schwarzen Umrand-ung versehen, die seitlich zu einem geschlossenen Fenster-band führte. Dieses Band begann jeweils beim ersten
Fenster des Zuges und wurde anschliessend durch diesen hindurchgeführt.
Ein-zig im Bereich der
Einstiegstüren
und beim
Speisewagen,
wo das Band rot wurde, gab es davon Abweichungen. Letztlich blieben nur noch die technischen Bereiche im Bo-denbereich übrig. Diese wurden in einer schwarzen Farbe gehalten. Der Bereich umfasste den unteren Teil des Kastens und die Laufwerke. Gerade hier waren die Fahrzeuge schon immer
sehr anfällig auf Verschmutzungen. Mit der Wahl von dunklen Farben konnte
man diesem Effekt etwas begegnen. Die
Triebzüge
konnten so über eine längere Zeit ohne Reinigung des
Laufwerks
eingesetzt werden. Das Gesamtbild des
Triebzuges
der Baureihe RABe 501 wirkte gegenüber den anderen Triebzügen der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB eher kräftig und bullig. Gegenüber den
RABe 503 war die
Front
weniger flach, so dass die Seite in diesem Bereich eine grosse weisse
Fläche hatte. Die nach unten gezogene Front verstärkte diesen Effekt zudem
noch. Jedoch kann gesagt werden, dass diese Lösung den Charakter des Zuges
wiederspiegelte. Farbliche Akzente, wie aufwendige grafische
Elemente fehlten beim
Triebzug
RABe 501 schlicht. Es war ein schlichter und zu einem Zug passender
Anstrich entstanden. Akzente gab es, sofern man solche suchen wollte, nur
durch die Bahnanschriften. Doch auch hier waren keine grossen
Überraschungen zu erwarten, denn die Grundfarben bildeten schliesslich die
Unternehmensfarben der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Diese Bahnanschriften erfolgten ganz klar
nach den Vorgaben des Käufers. Daher wurde an jedem Wagen seitlich das
bekannte Signet in Weiss auf rotem Grund und die Abkürzung SBB CFF FFS in
Schwarz angebracht. Dabei befand sich die Anschrift bei jedem Wagen links
von der Türe. Anders gesagt entsprach diese Anschrift dem bekannten
Erscheinungsbild der Schweizerischen Bundesbahnen SBB und war eigentlich
auch nicht anders zu erwarten. Bei den
Fronten
wurden diese Bahnanschriften lediglich auf das Signet reduziert. Dieses
wurde im Gegensatz zu den anderen
Triebzügen
nicht in der Mitte in weiss ausgeführt. Vielmehr verwendete man hier ein
verchromtes Signet, das etwas an die älteren
Lokomotiven
mit den verchromten Bahnanschriften erinnern sollte. Bei der Position
änderte man hingegen nichts mehr, denn auch hier wurde dazu die Mitte
ausgewählt. Uns fehlen damit eigentlich nur noch die
technischen Anschriften zu den auch die Nummer des Fahrzeuges gehörte. Mit
Ausnahme der für die Reisenden bestimmten Piktogramme. Für diese war der
Bereich bei der Türe für die erste
Wagenklasse
auch mit einem gelben Streifen versehen. Doch nun zu den technischen
Anschriften, die ausnahmslos im unteren schwarzen Teil der einzelnen
Kästen erfolgte. Wenn wir zur Vergabe der Nummern kommen, wird die An-gelegenheit nicht so einfach, wie man dies allgemein anneh-men könnte. Geänderte Vorschriften, die nun zumindest europäisch einheitlich waren, führten zu einer komischen Aufgliederung der Nummern. Der Grund war, dass neu jedes Fahrzeug eine
eigene Num-mer besitzen musste. Dabei spielte es keine Rolle, ob diese
getrennt, oder nicht gelöst werden konnten. Bei einem Gliederzug wie dem «Giruno» wurde dazu mei-stens die fünfte Stelle vorgesehen. Dort konnten die einzel-nen Fahrzeuge leicht unterteilt werden. Da dazu beim hier vorgestellten
Triebzug
jedoch die zehn Ziffern nicht ausreichten, waren andere Lösungen zu
su-chen. Wir beschränken uns jedoch auf den kompletten Zug, denn dieser
gab letztlich die Vorgaben für die weiteren Fahrzeuge im Verband. Die Anschrift erfolgte nach der geltenden TSI-Norm. Daher wurden bereits viele Informationen in die Nummern einge-baut. Am Beispiel des Zuges mit der Nummer 93 85 0 501 002-6 CH-SBB betrachten wir die Hinweise. Mit der Zifferngruppe 93 kennzeichnete man
den
Triebzug
als schneller als 190 km/h fahrend. Die am Schluss stehende Bezeichnung
CH-SBB gab letztlich, wie die
Länderkennung 85, das Heimatland und den Besitzer des Fahrzeuges an. Bleiben eigentlich nur noch die technischen
Anschriften des Zuges. Diese waren bei neuen Fahrzeugen immer
umfangreicher ausgefallen, als man sich das von älteren Modellen her
gewohnt war. Neben den allgemeinen Hinweisen zur Befahrbarkeit von
gewissen Anlagen, waren auch das Länderraster vorhanden. Hier war
spannend, dass eine
Höchstgeschwindigkeit
von 250 km/h aufgeführt wurde. Dies obwohl immer wieder von 249 km/h
gesprochen wurde. Im Länderraster selber befanden sich neben der Schweiz auch die Abkürzungen für die benachbarten Länder. Wobei Frankreich nicht aufgeführt wurde, da der Trieb-zug auch nicht dazu ausgelegt worden war. In der Folge konnte der «Giruno» auch in
Österreich, in Deutschland und in Italien eingesetzt werden. Bei der
Zulassung
wurden Erleichterungen erwartet, da der Zug nach den harmonisierten
TSI-Normen
gebaut worden war. Ein nicht weiter bedeutendes Raster war für
spezielle Strecken der Schweiz vorgesehen. Hier waren insbesondere die
speziellen Bedingungen verlangenden Abschnitte zu erwähnen. Neben der
NBS (geschlossenes WC) und dem LBT (NBÜ),
war natürlich auch die Abkürzung GBT (Brandschutz) vorhanden. Natürlich
hätte der GBT ausgereicht, denn auch dort waren die anderen Bedingungen zu
erfüllen. Aber wichtig war die Angabe der Strecke. Eigentlich könnte man hier den Teil mit dem
Anstrich und den Farben abschliessen. Jedoch wurde beim «Giruno» eine
einzigartige Neuerung eingeführt. Erstmals sollte ein neues Fahrzeug
getauft werden. Dazu wurden bereits einmal vorhandene Taufen der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB verwendet. Das in sich wäre nicht neu,
wenn man die Angelegenheit nicht als Erinnerung an die verschwundenen
Lokomotiven
der Baureihe Ae 6/6 ausgeführt
hätte. Jedoch verzichtete man auch die aufwendige
Ausführung der Wappen. Diese wurden nur noch mit einer Folie am Kasten
aufgetragen. Dazu ebenfalls mit der Folie der Kantonsnamen in der dort
geltenden Landessprache. Besonders bei zweisprachigen Kanton ergab das
unterschiedliche Seiten. Als Erinnerung an die Baureihe
Ae 6/6 wurde deren Originalwappen
im Speiseraum aufgehängt, so dass an die
Lokomotive
erinnert wurde.
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