Fahrgasteinrichtungen |
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Die Einrichtungen für die Fahrgäste des
Zuges wurden nach den Vorgaben des Bestellers ausgeführt. Oft wurden dabei
neue Ideen bei den Polstern und den Sitzen umgesetzt. Beim RABe 501
verzichtete man jedoch auf gänzlich neue Lösungen in diesem Bereich. Man
orientierte sich bei der Gestaltung des Innenraumes an den vorhandenen
Triebzügen
der Baureihen RABDe 500 und
RABe 503. Eine Lösung, die ein
einheitliches Erscheinungsbild garantierte. Bei der Aufteilung der Abteile verfolgte
man die klare Regelung der Neuzeit. In der Folge wurden die Abteile in
zwei
Wagenklassen
aufgeteilt und dazwischen der Speiseraum eingereiht. So hatte man eine
natürliche Trennung der beiden Klassen erhalten, was den Zugang für beide
Gruppen
zum Speiseraum, der sich nahezu in der Mitte befand, erleichterte. Gerade
auf der Strecke Zürich – Milano war das jedoch nicht optimal. In beiden
Kopfbahnhöfen
sollten die vier Wagen mit den Abteilen in der ersten
Wagenklasse
jeweils auf der Seite des
Prellbockes
angeordnet sein. Durch die Anordnung der Abteile beim «Giruno» passierte
es jedoch, dass in einem der
Bahnhöfe
die sechs Wagen der zweiten Wagenklasse und der
Speisewagen
passiert werden mussten um in den Bereich mit der ersten Wagenklasse zu
gelangen. Welcher das war, hin von der Richtung des Zuges ab. Jeder Wagen des Zuges verfügte über einen
eigenen Einstieg. Dabei fehlten die langen Treppen, wie sie bisher im
Fernverkehr
vorhanden waren, bei jedem Wagen. Der Boden lag in diesem Bereich auf
lediglich 940 Millimeter. Ab einem
Bahnsteig
nach der Norm P55 mit 550 Millimeter über
Schienenoberkante
konnte man mit Hilfe eines Schiebetrittes und einer Stufe in den Zug
gelangen. Bei Bahnsteigen nach P76 war jedoch nur noch eine Stufe
vorhanden. Jedoch war der Boden damit für Benutzer von
Rollstühlen und für Kinderwagen immer noch zu hoch und ein Einstieg ohne
Hilfe war nicht möglich. Aus diesem Grund wurden die beiden Wagen, die
unmittelbar an den
Speisewagen
grenzten, mit speziellen Einstigen versehen. In diesen Wagen befanden sich
auch die Abteile mit den Stellplätzen für Rollstühle. So mussten diese
Reisende keine langen Fahrten durch den Zug durchführen.
So war es möglich, dass sowohl ab Bahnsteigen P55, als auch bei Bahnsteigen P76, wie es sie in Deutschland gab, ohne Stufe eingestiegen werden konnte. Die Steuerung des Zuges war so ausgelegt
worden, dass je-weils die richtige Türe frei gegeben wurde und so keine
ge-fährlichen Situationen entstehen konnten. Im gesamten Triebzug wurden die Abteile mit einem dun-kelgrauen Teppich belegt. Dieser Teppich war nicht so an-fällig auf Verschmutzungen wie bei heller Ausführungen und er konnte mit handelsüblichen Staubsaugern gereinigt wer-den. Die dazu benötigten Steckdosen waren im
ganzen Zug vor-handen. Technisch bedingte Abschlüsse des Teppichs wur-den
mit Metallprofilen ausgeführt, so dass es innerhalb des Zuges keine
Stolperfallen gab. Die Wände waren, sofern nicht Glas zur
besseren Übersicht verwendet wurde, mit einem weissen Kunststoffbelag
ver-sehen worden. Sichtbare Befestigungen wurden dabei nach Möglichkeit
verhindert. Diese hellen Wände wurden mit der ebenfalls weissen Decke der
Abteile ergänzt. So entstand ein freundlich erscheinender Fahrgastbereich.
Der Innenraum wirkte beim «Giruno» modern und für den Reisenden sehr
einladend. Im Bereich des Überganges von der
Seitenwand zur Decke waren in sämtlichen Abteilen Längsgepäckträger
vorhanden. Diese dienten der Aufnahme von leichtem Gepäck. Schwerere und
sperrige Gepäckstücke fanden unter den Sitzen zwischen den Rücklehnen
Platz. Sofern dieser nicht ausreichte, standen überall Ablagen zur
Verfügung. Diese waren auch so ausgelegt worden, dass besondere Teile, wie
Skier, abgelegt werden konnten. Für die seitlichen Fenster der jeweiligen
Abteile waren
Sonnenrollos
vorhanden. Diese konnten von den Reisenden nach Wunsch manuell bedient
werden. Dabei konnte bei Bedarf das ganze Fenster mit den Rollos abgedeckt
und so die empfundene Belästigung durch die Sonne verringert werden. Damit
der Innenraum durch die
Sonnenblenden
nicht unnötig verdunkelt wurde, waren die Storen in weisser Farbe
gehalten.
So fanden in den vier verfügbaren Wagen
insgesamt 177 Reisende einen Sitzplatz. Einige Sitze konnten zudem
hoch-geklappt werden, so dass zwei Rollstühle gestellt werden konnten. Die Sitze wurden mit einem grauen Stoff bezogen, waren gepolstert worden und besassen im Bereich der Kopfstützen rote Kissen mit der Aufschrift für die erste Wagenklasse. Sie entsprachen damit den neuen Sitzen in
der gleichen
Wa-genklasse
der sanierten RABDe 500 und den
RABe 503. Dank einer
Verstellmöglichkeit konnte das Sitzpolster nach vorne gezogen und die
Sitzlehne bei den Sitzen etwas flacher ein-gestellt werden. Bei jedem Sitz gab es zudem seitliche
Armlehnen, die mit Ausnahme jener bei den Wänden, heruntergeklappt werden
konnten. Auch die Lehne war mit einem Polster und dem zum Sitz passenden
Stoff bezogen worden. Damit war ein angenehmes Sitzen möglich, auch wenn
die Polsterung längst nicht mehr so weich ausgeführt wurde, wie das bei
früheren
Reisezugwagen
der Schweiz der Fall gewesen war. Jedoch entsprach der Zug damit dem
aktuellen Standard. Bei den vierer Abteilen befanden sich unter
den mittleren Armlehnen Steckdosen. Dabei stand jedem Sitz sowohl eine
Steckdose für die Schweiz, als auch eine für das angrenzende Ausland zur
Verfügung. Zudem waren runde Einbuchtungen für die Aufnahme von
Getränkeflaschen vorhanden. Gerade diese von den Automobilen her bekannten
Dosenhalter waren eine Neuerung, denn bisher mussten diese immer auf dem
Tisch abgestellt werden. Der Tisch bestand aus einem festen Teil,
der mittig durch das gesamte Abteil geführt wurde. Bei jedem Sitz gab
zudem Elemente, die nach unten geklappt werden konnten. Dadurch entstand
eine doppelt so grosse Fläche, die problemlos ausreichte um auch Laptops
sicher darauf abstellen zu können. Anfallende Abfälle konnten zudem im
unter dem Tisch an der Wand montierten Abfallbehälter entsorgt werden.
Dazu gehörte der Speisesaal mit Stühlen für 17 Personen und den üblichen mit Tischtüchern be-deckten Tischen. Diese Tische waren so ausgelegt worden,
dass durchaus normale Mahlzeiten bei voller Besetzung serviert werden
konnten. Seitliche Tischleuchten rundeten das Ambiente eines Speisesaals zudem ab. Gerade in diesem Bereich war weniger auf Komfort, als auf eine angenehme Art der Zunahme von Speisen, geachtet worden. Das zeigte sich in erster Linie in den einfacher gehaltenen
Sitzgelegenheiten. Jedoch war das kein Problem, da auch eine Verpflegung
der Reisenden am Sitzplatz ein der vorgesehenen Möglichkeiten darstellte. Für das Personal stand ein Office zu
Verfügung. Dort konnten die Getränke gekühlt werden. Zudem war eine
Kaffeemaschine für die Zubereitung von frischen Kaffee vorhanden. In der
angrenzenden Küche waren auch die diversen Schränke mit Kühlmöglichkeit
für die angebotenen Speisen vorhanden. Diese Speisen konnten in den
entsprechenden Geräten durch das Personal erwärmt und anschliessend der
Kundschaft serviert werden. Im Bereich der Küche waren seitliche Tore
vorhanden. Diese erlaubten es dem Personal den
Speisewagen
mit frischen Vorräten unabhängig vom Fahrgastwechsel zu bestücken. Da die
Küche auch als Vorratsraum für eine allenfalls mitfahrende Minibar genutzt
werden konnte, waren die Tore ausreichend bemessen worden. Dadurch konnte
ein schneller Umschlag erfolgen, was die Zeit für den Aufenthalt des Zuges
reduzierte. Zusammenfassend kann für den
Speisewagen
gesagt werden, dass dieser für einen Zug des
Fernverkehrs
ausgelegt worden war. Wegen dem benötigten Platz für Küche und Office
musste jedoch bei diesem Wagen auf den Einstieg verzichtet werden. Daher
blieb der Speisewagen nur von den Abteilen her zugänglich, was aber bei
einem
Triebzug
keinen Nachteil darstellte, da der Speisewagen nie alleine eingesetzt
wurde.
Wie bei der ersten
Wagenklasse
gingen diese jedoch zu Lasten von mehreren Sitzplätzen. Ein Umstand, der
jedoch nicht an-ders gelöst werden konnte, da man
Triebzüge
grundsätzlich auf eine möglichst optimale Platzausnutzung auslegte. Hier kamen ebenfalls einzelne Sitze zur Anwendung. Diese wurden in der Regel in Abteile zu je vier Sitzplätzen aufge-teilt. Je zwei solche Abteile wurden durch den in der Mitte verlaufenden Längsgang getrennt. Bezogen wurden die gepolsterten Sitze und
die Rückenlehne mit einem blaugrauen Stoff, der ein gesprenkeltes Muster
be-sass. Im Gegensatz zur ersten
Wagenklasse
wurden hier die Kopfstützen jedoch mit blauem Leder bezogen. Auch in dieser Wagenklasse wurden die Sitze mit seitlichen Armlehnen versehen. Dabei war jene an der Wand fest und nur die restlichen Lehnen konnten hochgeklappt werden. Dabei mussten sich die Fahrgäste jedoch die
zwischen den Sitzplätzen angeordnete Armlehne teilen. Die zusätzlich
verfügbare Breite wurde daher dem Durchgang zur Verfügung gestellt und
nicht für zusätzlichen Komfort, der in dieser
Wagenklasse
neu gewesen wäre, aufgebraucht. An der Wand war ein Tischchen montiert
worden, das nur für die am Fenster sitzenden Gäste ausgelegt wurde. Die
hier gewählte Ausführung entsprach jedoch jener der ersten
Wagenklasse.
So konnten auch hier Elemente abgeklappt und so die Ablagefläche
verdoppelt werden. Gleich war der darunter montierte Abfallbehälter. Sie
sehen, dass sich diese Klasse lediglich in geringem Masse, von der ersten
Wagenklasse unterschied. Wie bei der ersten
Wagenklasse
wurden auch hier Steckdosen für die Schweiz und das angrenzende Ausland
eingebaut. Jedoch fand eine Reduktion statt, denn zwischen den Sitzen
stand nur je eine Steckdose zur Verfügung. Das war jedoch ein Umstand auf
den wegen der zweiten Wagenklasse eingegangen wurde. Man erwartete in
diesem Bereich weniger Reisende mit Laptops, die ihre Geschäfte während
der Reise ausübten. Für Familien mit Kindern stand zudem ein
Wagen zur Verfügung, der auch Stellplätze für Kinderwagen bot. Auf
spezielle Spielzonen wurde jedoch verzichtet. Vielmehr konnten dort diese
Reisenden einen eigenen Bereich nutzen. Das verhinderte die immer wieder
getätigten Reklamationen wegen den Kindern. Die etwas grösseren Tische
ermöglichten auch Spiele und so eine Beschäftigung für die sich schnell
langweilenden Kinder. Erhellt wurden die Abteile durch eine
indirekte
Beleuchtung
mit Leuchtstoffröhren. Diese war im Dachbereich vorhanden und strahlte die
Decke an, welche das Licht streute und so eine blendfreie Erhellung des
Fahrgastbereiches ermöglichte. Im Einstiegsbereich, wie in der ersten
Wagenklasse
waren zudem Spots mit
LED vorhanden. Allgemein wurde bei der Beleuchtung darauf geachtet,
dass diese wenig Energie benötigte. Auch bei der
Heizung
und der Klimatisation suchte man nach sparsamen Lösungen. Durch die
Isolation
der Wände und durch entsprechende Fenster konnte viel Wärme gespeichert
werden. Hingegen sorgen gerade die Fenster für viel Wärme im Sommer. Durch
die entsprechende Beschichtung der Fenster konnte dieser Effekt jedoch
reduziert werden. Daher blieben einzig die
Einstiegstüren
für einen Verlust übrig. Die
Klimaanlagen
der Abteile waren jeweils für einen Wagen zuständig. Durch die offene
Bauweise des Zuges führte der Ausfall einer Klimaanlage nicht zum Verlust
eines Abteils. Diese Lösung war gerade auf den befahrenen Strecken
wichtig, da insbesondere der
Basistunnel
am Gotthard starke und schnelle Wechsel bei den Aussentemperaturen
bedeutete. Im Zug sollte man davon nach Möglichkeit nichts spüren.
Zugänglich waren die eingebauten WC-Anlagen
allen Reisenden. Dabei gab es jedoch Unter-schiede. In den Wagen mit den
Abteilen für behinderte Reisende wurde eine Toilette mon-tiert, die auch
von Benutzern von Rollstühlen ohne fremde Hilfe besucht werden konnte. In
anderen Bereichen reichte eine für gehende Reisende bestimmte Anlage aus.
Hier waren jedoch auch die Hinweise für sehbehinderte Personen angebracht
worden. Sie sehen, dass möglichst darauf geachtet
wurde, dass Reisende mit Einschränkungen sich so normal, wie es nur ging,
bewegen konnten. Dabei ergaben sich jedoch die grössten Einschränkungen
lediglich für Reisende, die auf die Benützung eines Rollstuhls angewiesen
waren. Sehbehinderte Leute konnten sich im Zug frei bewegen. Eine
optimalere Lösung, wie sie von entsprechenden Organisationen geforderte
wurden, waren nicht möglich. Auch die Information der Reisenden wurde
entsprechend angepasst. So wurden die Laufwege und der nächste Halt nicht
mit schwer lesbarer Laufschrift angezeigt. Die An-zeigen, die an den
Wänden über den Übergängen angebracht wurden, war daher entweder der
Laufweg, oder der nächste Halt angeschrieben. Informationen über
Anschlüsse erfolg-ten auf zusätzlichen
Bildschirmen,
die im Bereich der Einstiege auch von nahe betrachtet werden konnten. Um sich im Zug zu orientieren und so den
Weg zum
Speisewagen
zu finden, waren überall die von den
Bahnhöfen
her bekannten blauen
Piktogramme
vorhanden. Diese erkannten die Reisenden unabhängig der Sprache und fanden
so auch ohne sprachliche Hindernisse schnell den Weg zu den entsprechenden
Bereichen des
Triebzuges.
Gerade bei einem International eingesetzten Fahrzeug war das eine wichtige
Angelegenheit. Durchsagen im Zug waren sowohl dem
Lokomotivpersonal,
als auch dem
Zugpersonal
möglich. Diese akustischen Ansagen wurden mit einer entsprechenden
optischen Anzeige angekündigt. Das ermöglichte es zu Bespiel
hörbehinderten Reisenden die entsprechende Hilfe lauter zu stellen. So
konnten auch diese Reisenden den Hinweisen des Zugpersonals folgen. Gerade
in Notsituationen war das ein wichtiger Punkt. Notsituationen sollten nach Möglichkeit
ausgeschlossen werden. Dabei ist es schwer die Reisenden vor sich selber
zu schützen. Offene Bereiche verhinderten versteckte Aktionen und sorgten
so bereits für ein Gefühl der Sicherheit. Jedoch reichte das bei weitem
nicht aus. Sie müssen sich jenen Reisenden vorstellen, der unbedingt eine
Zigarette rauchen muss. In einem Zug für Nichtraucher kein einfach zu
lösendes Problem. Nach dem illegalen Vergnügen muss die Kippe
entsorgt werden. Naiv, wie Reisende nun mal sind, werfen sie die Zigarette
in den Abfall. Das dort vorhandene Papier kann dadurch in Brand geraten.
Eine
Brandmeldeanlage
mit der entsprechend eingebauten Brandlöschanlage verhinderte dabei
schnell eine grössere Ausbreitung der Flammen. Es ist immer noch besser
nasse Reisende zu betreuen, als einen Zug zu verlieren. In der Panik greifen die Reisenden
augenblicklich zur
Notbremse.
Das kann jedoch dazu führen, dass der Zug an ungünstiger Stelle zum Stehen
kommt. Damit das verhindert werden konnte, wurde der Zug mit einer
Notbremsanforderung
ausgerüstet. Im Bereich von
Haltestellen
führte dabei die Notbremse zu einem sofortigen Halt. Ausserhalb dieses
Bereiches wurde jedoch die entsprechen Anforderung blockiert und der Zug
konnte geordnet anhalten.
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