Farbgebung und Anschriften |
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Wenn wir nun zu den Farben und den
Anschriften kommen, wir es bei der
Baureihe
Re 4/4 IV erstmals kompliziert. Seit 1928 wurden die neuen
Lokomotiven
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB mit einer grünen Farbgebung
ausgeliefert. Diese Farbe hatte den Vorteil, dass sie nicht so stark
verschmutzte. Jedoch führte die dunkle Farbe auch dazu, dass die Fahrzeuge
bei schlechter Sicht kaum zu erkennen waren. Anhand der Grafik sehen wir uns diesen kurz an. Der Anstrich zeichnete sich damit aus, dass in den technischen Bereichen graue Farbtöne verwendet wurden. Nur der Kasten wurde dann dunkelgrün eingefärbt. Die gewählte Helligkeit der Farbe wurde
zudem so gewählt, dass die betrieblichen Verschmutzungen ein optimales
Bild ergaben. Mit anderen Worten, die so gefärbten Modelle mussten nicht
so oft ge-waschen werden. So richtig zu einer modernen Eisenbahn
wollte dieser Anstrich nicht passen. Die eher düsteren Farbtöne wirkten
veraltet und bieder. Mit den damals gewählten Formen für den Kasten wirkte
die Farbgebung jedoch elegant. Doch auch die Rundungen wirkten nicht so
modern, wie sich das Unternehmen präsentieren wollte. Aus diesem Grund
wünschten die Schweizerischen Bundesbahnen SBB bei den vier
Prototypen
einen neuen Anstrich. Da man diesbezüglich jedoch nichts dem Zufall überlassen wollte, sollten mehrere Lösungen erarbeitet werden. Das führt nun dazu, dass wir bei der Baureihe Re 4/4 IV wirklich jede Lokomotive einzeln ansehen müssen. Teilweise sogar noch beide Seiten. Wer sich mit den Triebwagen RBDe 4/4 befasste, weiss, dass auch dort die Prototypen mit neuen Lösungen und mit unterschiedlichen Varianten ausgeliefert wurden. Es gab Bereiche, die bei allen Maschinen
identisch waren. Das war zum Beispiel der Aufbau der Farbe. Diese wurde
aus mehreren Schichten erstellt. So wurde mit Spachtelmasse und einer
Grundierung das Metall so geebnet, dass ein gefälliger Anstrich entstehen
sollte. Das war keine Neuerung und die Lösungen zeigten, bei älteren
Modellen, dass mit diesem Aufbau eine lange intakte Lackierung erreicht
werden kann. Die letzte Farbschicht bil-dete dann den Bereich mit den Pigmenten. Welche da-bei in die Farbe gemischt wurden, sehen wir uns spä-ter noch an. Hier soll zuerst erwähnt werden, dass die neuen Far-ben nicht mehr so glänzend waren, als früher. Mit anderen Worten, die Ma-schinen Re 4/4
IV kamen mit einem Anstrich in Betrieb, der über einen natürlichen Glanz
verfügte. In Zukunft sollte an dieser Praxis nichts mehr geändert werden. Es gab durchaus Bereiche, die bei allen
Maschinen identisch gefärbt wurden. Das waren die technischen Zonen. So
wählte man für das
Laufwerk
und den Untergurt mit den dort vorhandenen Bauteilen eine graue Farbgebung
aus. Diese unterschied sich nicht von den vorhandenen
Baureihen.
Der Grund war simpel, denn dieser kam mit den Verschmutzungen in diesem
Bereich sehr gut zurecht. Und das galt auch für das Dach. Das Dach war mit einem helleren Grau
gestrichen worden. In diesem Bereich gab es jedoch einige Bauteile der
elektrischen Ausrüstung, die mit einem Orangeton eine abweichende Farbe
erhalten hatten. Nicht gestrichen wurden jedoch die eloxierten
Düsenlüftungsgitter.
Diese waren zumindest bei der neuen
Lokomotive
noch silbern glänzend. Eine Massnahme, die durchaus üblich war und daher
auch hier keine Abweichungen bedeutet. Damit hatte es sich mit den gemeinsamen
Punkten bereits. Selbst bei den Anschriften gab es Abweichungen. Daher
werden wir uns nun jede
Lokomotive
einzelnen ansehen. Dabei werde ich natürlich die einzelnen Anstriche nicht
werten und die Maschinen in der Reihenfolge der Nummern vorstellen. Sie
können sich dann selber ein Bild davon machen, welche Version Ihnen am
besten gefällt. Genau das machte auch der Besteller. |
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Re 4/4
IV Nr. 10101 |
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Eigentlich hatte gerade die Nummer 10101 den
einfachsten Anstrich erhalten. Wenn Sie es mir nicht glauben, wähle ich
den Aufbau. Der Bereich zwischen dem Untergurt und dem Dach wurde einfache
in der Farbe des Untergurtes gehalten. Als Variante wurde bei der halben
Lokomotive
eine weisse Trennlinie zwischen der Seite und dem unteren
Bereich vorgesehen. Daher haben wir auch bereits die Unterschiede der
Seiten kennen gelernt. Damit hätte jedoch die Front weiterhin einen dunklen An-strich erhalten. Damit die Lokomotive bei schlechter Wit-terung besser erkannt werden konnte, wurden die beiden Führerstände anders eingefärbt. Die Wahl fiel hier auf einen Anstrich in Rot. Dabei sollte mit dieser
Farbe auch die Verbundenheit mit dem Staat unterstrichen werden. Ein
Punkt, der von den Schweize-rischen Bundesbahnen SBB auch gewünscht wurde. Die Bahnanschriften wurden nach den neusten Vorgaben ausgeführt. Im grauen Bereich wurde auf der linken Seite die Anschrift SBB CFF FFS mit weisser Farbe angebracht. Diese wurde unmittelbar davon mit
dem neuen Signet in weiss ergänzt. Auf die rote Einfassung, wie das bei
Dokumenten vorgesehen war, konnte jedoch verzichtet werden, da der Kasten
in diesem Teil bereits die passende Farbe erhalten hatte. Für die Nummer der
Lokomotive
wählte man ebenfalls
eine weisse Farbe. Anschrieben wurde diese auf der Seite im grauen
Bereich, nun aber auf der rechten Seite. An den beiden
Fronten kam die
Nummer in der gleichen Grösse in der unteren Hälfte zur Anschrift. Auf die
bisher verwendeten Schilder wurde daher bei der Reihe Re 4/4 IV
verzichtet. Ein Punkt, der eine allenfalls vorgesehene neue Nummerierung
vereinfachte. Wie alle Maschinen dieser Baureihe, wurde die
Lokomotive
getauft und mit einem Wappen bei der
Einstiegstüre versehen.
Bei der Nummer 10101 wurde mit dem Namen Vallée du Joux ein Ort im
französischen Bereich der der Schweiz ausgesucht. Für das Wappen selber
wurde jedoch nur noch eine einfache Lösung gewählt. Auf einem Schild aus
Alublech wurde das Wappen schliesslich aufgetragen und dieses mit
Schrauben montiert.
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Re 4/4 IV Nr. 10102 |
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Bei der Nummer 10102 wurde ein etwas grösserer
Aufwand bei der Farbgebung gewählt. Diese
Lokomotive
sollte mit einer
Farbgebung versehen werden, die zeigen sollte, dass die Maschine zu den
Einheitswagen IV passte und dass der Besitzer ein staatliches Unternehmen
darstellte. Doch auch hier wollen wir uns den Anstrich ansehen und dabei
auch gleich die Unterschiede zur vorher vorgestellten Nummer 10101
erkennen. Der Bereich mit den beiden Führerständen wurde gege-nüber der Nummer 10101 nicht verändert. Daher wurde auch diese rote Farbe verwendet. Es muss nun aber erwähnt werden, dass bei der Wahl nicht mehr auf spezielle Farben geachtet wurde. Vielmehr verwendete man die
Codierungen, wie sie international mit RAL bezeichnet wurden. Das Rot
hatte daher den Code RAL 3001. Er wurde auch als Signalrot bezeichnet und
wirkte passend. Gegenüber der Nummer 10101 wurde jedoch die Seiten-wand verändert. Hier wurde der Bereich hell einge-färbt. Wie bei den
Einheitswagen IV verwendete man daher eine steingraue Farbe. Dieses helle
Grau wirkte nicht so grell, wie weiss und es sollte die Verbundenheit mit
dem Land vermitteln. Auf die weissen Trennlinien wurde jedoch gänzlich
verzichtet, so dass die Nummer 10102 zwei identische Seiten erhalten
hatte. Die Bahnanschriften und die Nummer des Fahrzeuges
wurden jedoch wegen der hellen Seite verändert. Auf der steingrauen Farbe,
wäre die weisse Schrift kaum zu erkennen gewesen. Daher wurde die Farbe
der identischen Anschriften auf schwarz geändert. Die Nummer 10102 sollte
die einzige Re 4/4 IV sein, die schwarze Anschriften erhalten hatte. Das
Signet und die Nummer an der
Front wurden jedoch gegenüber der vorherigen
Maschine nicht verändert. Damit kommen wir auch bei dieser
Lokomotive
zur
Taufe. Das Wappen wurde natürlich nach dem Muster der Nummer 10101
aufgebaut. Lediglich mit dem Ort Ostermundigen wurde eine Gemeinde
gewählt, die sich im
Kreis I befand. Ein Punkt, der klar zeigt, dass die
Wahl der Namen nach einem Muster des Unternehmens gewählt wurde. Ein
Punkt, der bereits bei der
Baureihe
Re 6/6 mit dem Heimatort der
Generaldirektoren angewendet wurde.
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Re 4/4 IV Nr. 10103 |
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Mit der Nummer 10103 wurde für den Anstrich eine
komplett andere Lösung gewählt. Es sollte eine Version entstehen, die
dafür sorgen sollte, dass die Verbundenheit mit dem Land vorhanden war.
Daher kam für den Kasten im Bereich zwischen dem Untergurt und dem Dach
ein Anstrich in roter Farbe zur Anwendung. Es war daher ein sehr
schlichter Farbauftrag vorhanden. Auch weisse Trennlinien suchte man hier
vergebens. Auch geändert wurden die aufgetragenen Bahnanschriften. Die Abkürzung SBB CFF FFS fehlte gänzlich. Dafür wurde das neue Signet in weisser Farbe verwendet. Dieses wurde aber auf der rechten Seite der Seitenwand angebracht. Damit es gut erkannt werden
konnte, wurde das Signet stark vergrössert, so dass es nahezu die
komplette Höhe einnahm. Die Begrenzung der Höhe wurde mit der obersten und
unter-sten Sicke gewählt. Bei der Anschrift der Nummer wurde wieder für alle
vier Sei-ten eine weisse Farbe verwendet. Dabei gab es bei den beiden
Fronten zu den anderen Nummern keinen Unterschied. Ledig-lich auf der Seite
musste eine andere Lösung gefunden werden, denn der Platz war durch das
Signet belegt worden. Daher wurde die Nummer nun links an der Seitenwand
angebracht. Die Nummer hatte schlicht mit dem Signet die Position
getauscht. Sehr speziell war hier jedoch die Taufe. Für die
Nummer 10103 sollte ein Ort im
Kreis II und im Tessin verwendet werden.
Die Lösung führte schliesslich zum Taufnamen Luino. Damit sollte diese
Lokomotive
eines der wenigen Exemplare sein, das mit einer ausländischen
Gemeinde versehen wurde. Da dazu Italien gewählt wurde, war auch die
italienisch sprechende Region des Landes berücksichtigt worden. Sie sehen
eine willkürliche Wahl. Bei dieser Variante muss noch erwähnt werden, dass
diese Farbgebung letztlich den Schweizerischen Bundesbahnen SBB am besten
gefallen sollte. Eine spätere Serie, wäre vermutlich in dieser Version
erschienen. Das zeigt auch die Tatsache, dass die Reihe
Re 460 eine leicht
angepasste Lösung erhalten hatte. Die älteren
Baureihen sollten jedoch nur
die rote Farbe erhalten. Damit stand das neue Farbschema für die
Staatsbahnen.
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Re 4/4
IV Nr. 10104 |
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Bei der Nummer 10104 wurde ebenfalls eine andere
Version beim Anstrich verwendet. Dabei wurde von den vorherigen Lösungen
einige Punkte übernommen und hier umgesetzt. So wurde der Kasten, wie bei
der Nummer 10103 komplett rot gestrichen. Die beiden Hälften unterschieden
sich jedoch, da hier, wie bei der Nummer 10101 eine Version mit und eine
ohne weisse Trennline verwendet werden sollte. Die Bahnanschriften und die Nummern wurden ebenfalls von der Nummer 10101 übernommen. Es entstand so ein eleganter roter Anstrich, der nur dezent mit den Bahn-anschriften versehen wurde. Die
Nummer 10104 wurde daher sehr oft als Favorit ge-nannt, weil sie auf der
Tradition mit den älteren
Baureihen aufbaute. Wäre diese Version mit dem
grossen Signet der Nummer 10103 versehen worden, hätten wir nun die
de-finitive Lösung. Auch die vierte im Bunde sollte getauft werden. Da nur noch der Kreis III nicht berücksichtigt wurde, war klar, es sollte eine Gemeinde in diesem Teil beehrt werden. Die Wahl fiel auf Walenstadt.
Der betreffende
Bahnhof befand sich, wie jener von Ostermundigen an einer
der ersten Strecken des Landes, die mit 160 km/h befahren werden konnten.
Auch hier war daher die zufällige Wahl genau geplant worden. Damit fehlen uns noch ein paar Anschriften, die
jedoch bei allen vier
Lokomotiven auf die gleiche Weise ausgeführt wurden.
So wurde im Bereich des Untergurtes die Typenbezeichnung angebracht. Dazu
wurde, wie dies traditionell der Fall war, ein Schild verwendet. Dieses
wurde aus Aluminium gegossen und die vertieften Bereiche grau gestrichen.
Auf den Hinweis des Baujahres, wurde jedoch, wie schon bei der Reihe
Re 6/6 verzichtet. Die beiden Hersteller brachten ihre Schilder bei der
Typenbezeichnung an, die übrigens nicht mehr in der Mitte angebracht
wurde. Dabei wurden zwei von der Grösse her identische Herstellerschilder
verwendet, die nebeneinander montiert wurden. Eine Lösung, die durchaus
üblich war und die bis zum Untergang dieser Firmen beibehalten blieb. Auch
bei der Reihe Re 4/4 IV war daher gut zu erkennen, wer sie gebaut hatte. Es bleiben noch die technischen Anschriften. Diese
waren im Bereich der
Führerstände angebracht worden. Dabei befanden sich
auf der linken Seite die Hinweise zu den
Bremsen und zum Gewicht der
Lokomotive. Auf der rechten Seite wurden die Hinweise zu den
Revisionen
und das
Heimatdepot mit weisser Farbe angeschrieben. Das klassische
Depotschild verschwand und es wurde in diesem Fall nur noch Lausanne
angeschrieben. |
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