Das Schleuderaggregat Xrotm 2/3 Nr. 97 - 98 |
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Wie
schon bei der elektrischen Schneeschleuder, wurden auch hier zwei
Aggregate nebeneinander eingebaut. Die grossen Schleuderräder nach dem
Baumuster Leslie waren einfach zu massiv geraten und damit war kaum eine
Sicht auf die Strecke vorhanden. Jedoch müssen wir auch bedenken, dass es
sich dort um eine Technik handelte, die noch vor 1900 entwickelt wurde.
Neue Lösungen gab es auch bei der
Schneeräumung. Letztlich aber, zeigte die Xrote 99 aber auch, dass damit die Räumhöhe nicht mehr erreicht werden konnte. Bei gefallenem Schnee war das auch kein Problem, da dieser selten so hoch zu liegen kam.
Hinzu kam, dass dieser locker war und so auch von kleineren Einheiten
bewältigt werden konnte. Hingegen mussten sich die Erbauer bei der
Be-wältigung von Lawinen neue Lösungen finden. Gefragt war eine
verbes-serte Sicht, die mit einer grossen Räumhöhe kombiniert werden kann. Die Schleuderaggregate waren gegenüber der elektrischen Vorgängerin noch etwas kleiner ausgefallen. Lieferant war auch diesmal wieder die Firma Beilhack aus Rosenheim.
Obwohl dieser Hersteller mittlerweile auch komplette Fahrzeuge im
An-gebot hatte, wurden die beiden neuen Schneeschleudern für die
Schwei-zerischen Bundesbahnen SBB bei der einschlägigen Industrie in der
Schweiz bestellt. Daher lieferte Beilhack nur die Aggregate. Die beiden Schleuderräder hatten einen Durchmesser von 1 300 mm er-halten. Sie wurden nebeneinander angeordnet und mit den Gehäusen konnte schliesslich eine Räumbreite von 3 150 mm erreicht werden.
Auch jetzt wurde das
Lichtraumprofil
in diesem Bereich komplett ausge-schöpft. Dank den beiden seitlich
angebrachten Rafferblechen konnte die Räumbreite der Schneeschleuder auf
bis zu 3 600 mm gesteigert werden. Gegenüber der Xrote 99 wurden hier die beiden Aggregate nicht mehr direkt am Fahrzeug montiert. Vielmehr waren sie an zwei Armen befestigt worden.
Diese führten seitlich am
Führerhaus
vorbei zum massiven
Drehzapfen.
Durch deren Konstruktion konnte man bei der fertigen Schneeschleuder
annehmen, dass diese einen abgeschrägten Boden erhalten hatte. Dabei waren
dafür nur die beiden Arme verantwortlich.
Diese Arme konnten mit einer Hydraulik gehoben und gesenkt werden.
Dadurch war es nun möglich, die Aggregate bei der Überfuhr anzuheben und
bei der Arbeit als Schneeschleuder diese bis auf die Oberkante der
Schiene
abzusenken. Vor einem Hindernis konnte die Einrichtung auch während dem
Betrieb so weit angehoben, werden, dass es nicht zur Kollision kam. Solche
Hindernisse waren zum Beispiel die
Fangschienen
bei
Weichen.
Daher sind die Angaben zur Räumhöhe nicht allzu genau zu
betrachten, denn diese schwankten mit der Höhe des Schleuderaggregates im
Bereich von mehreren Zentimetern. Auf mittlere Höhe eingestellt,
erreichten die Aggregate eine Räumhöhe von lediglich 1 500 mm. Das war
nicht besonders hoch, reichte aber für gewöhnliche Schneehöhen. Meistens
sollten ja die
Bahnhöfe
von Schnee befreit werden und nicht nur Lawinen.
Das Schleuderrad wurde auch verändert. Dieses hatte nur noch vier
Schneidmesser, die jedoch von der Ausführung her wie Schaufeln aussahen.
Diese nahmen den Schnee auf und beförderten diesen ins Gehäuse. Dort wurde
er schliesslich gelockert und anschliessen über die Auswurföffnung ins
Freie entlassen. Speziell war hier, dass jedes Aggregat eine eigene
Auswurföffnung erhalten hatte. Die gemeinsame Lösung war einfach zu
wichtig ausgefallen. Zudem liefen die Schleuderräder gegenläufig. Das hatte auf die eigentliche Räumung keinen Einfluss, sorgte jedoch dafür, dass die beiden Auswurfrohre nebeneinander ange-ordnet werden konnten.
Das war bei dieser Schneeschleuder wichtig, da sonst die
Dienstbeleuchtung
nicht erkannt werden konnte. Selbst jetzt war das nur bei senkrecht
gestellten Rohren der Fall. Sie sehen, dass es durchaus galt den Platz
optimal zu nutzen. Die mit 330 Umdrehungen in der Minute arbeitenden Aggregate erlaubten es bei gefallenem und daher leichtem Schnee bei einer Höhe von einem halben Meter mit 11.4 km/h zu räumen.
Bei maximaler Höhe von 1.5 Metern wurde noch eine Ge-schwindigkeit
von 3.2 km/h erreicht. Dabei konnten in einer Stunde bis zu 28 300 m3
Schnee durch die Schleuder befördert werden. Das ergab in dieser Zeit eine
Masse von 5 660 Tonnen.
Der so durch die Aggregate aufgenommene und beschleu-nigte Schnee
wurde durch schwenkbaren Auswurföffnung in einem Bogen 35 bis 40 Meter
ausgeworfen. Dabei konnte die Auswurfrichtung durch das Bedienpersonal
jederzeit angepasst werden. Es war zudem auch möglich, die beiden
Aggregate unabhängig zu verändern. Daher konnten diese beiden Schleudern
den Schnee erstmals gleichzeitig zu beiden Seiten auswerfen.
Die beiden Arme und die Gehäuse der Aggregate wurden in einem
hellen Grau gestrichen. Die beweglichen Teile, sowie die Innenseite der
Auswurföffnung erhielten jedoch zur besseren Erkennbarkeit einen leuchtend
roten Anstrich. Lediglich bei den seitlichen Rafferblechen kam auf der
Aussenseite ein spezieller Warnanstrich mit gelben und schwarzen Streifen
zur Anwendung. Daher war auch hier eine einfache und zweckmässige
Farbgebung vorhanden.
Die so aufgebauten Aggregate konnten bei gepresstem Schnee nicht
verwendet werden. Durch die leicht vorstehenden Gehäuse gelangte der
Schnee nicht bis zu den Rotoren. Kam hinzu, dass die Kraft der
Schneeschleuder dafür auch nicht ausreichte. Das hätte dazu geführt, dass
wieder eine Schublokomotive benötigt wurde. Dies sollte jedoch vermieden
werden. Daher musste der Schnee vor der Schleuder gelockert werden. Damit trotzdem mit den neuen Schleudern auch Lawinen geräumt werden konn-ten, wurde vor dem Schleuderrad jedes Aggregates ein einfacher Propeller montiert. Dieser wurde als Vorschneidepropeller bezeichnet.
Er wurde vom Aggregat selber angetrieben und bestanden aus zwei
Messern. Da-mit konnte der gepresste Schnee vor der Schleuder gelockert
werden. Dieser ge-langte letztlich zum Schleuderrad und wurde
anschliessend ausgeworfen. Um in die Räumhöhe bei Lawinen deutlich zu erhöhen, wurden auch über den Aggregaten solche Vorschneidpropeller montiert. Diese waren auch Auslegern montiert worden und konnten in der Höhe und der Breite verändert werden.
Speziell war, dass diese Propeller nur bei Bedarf zugeschaltet
werden konnten. Bei leichtem Schnee wurden sie nicht benötigt und daher
nutzte man die verfügbare Energie für die Aggregate. Durch ihre Position vor dem Gehäuse mit Schleuderrad, fiel der gelockerte Schnee vor die Schleuder, wurde von den unteren Propellern zusätzlich gelockert und anschliessen vom Schleuderrad aufgenommen.
Damit konnte die Räumhöhe der neuen Schneeschleuder auf bis zu
3 500 mm erhöht werden. Das war sogar höher, als bei der
Rotary mit dem Prinzip Leslie.
Eine weitere Erhöhung war jedoch nicht mehr sinnvoll, da sonst das
Fahrzeug überragt worden wäre. Die Vorschneidepropeller der neuen Schneeschleuder hatten jedoch auch Nach-teile. Durch ihre Konstruktion konnten sie so in den Schnee gepresst werden, dass sie an einem Hindernis blockierten.
Das
konnte besonders bei Lawinen passieren, wenn sich im Schnee mitgerissene
Bäume darin versteckten und diese vom Propeller nicht zerschlagen werden
konn-ten. Er blieb in der Folge im
Holz
stecken und blockierte schliesslich.
Das
wäre jedoch für den
Antrieb
der Aggregate nicht gut gewesen. Durch die mechanische
Kupplung
wäre der elektrische Motor angehalten worden, was dort zu Schäden am
Kollektor geführt hätte. Daher besassen diese Propeller Abscherbolzen,
welche die maximal zulässige Kraft beschränkten. Sprach dieser an, lief
die Welle leer durch. Der Schaden konnte anschliessend jedoch vor Ort
behoben werden. Dazu musste die Schleuder einfach zurücksetzen.
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