Einleitung

Kupplungen verbinden, das ist eigentlich klar, doch ist das wirklich so? Vermutlich haben Sie den Begriff Kupplung schon öfters gehört oder gelesen. Dabei vermute ich, dass wir nicht unbedingt das gleiche Bauteil meinen. Der Grund ist simpel, denn der Begriff wird an vielen Stellen verwendet und bedeutet in den meisten Fällen sogar das Gleiche. Daher lohnt es sich, wenn wir den Begriff Kupplung etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Ich verwende diesen Begriff hier immer wieder und das ohne zu bedenken, dass Sie vermutlich etwas anderes darunter verstehen könnten, als ich. Bevor ich nun damit beginne, meine Kupplung zu erklären, müssen wir zuerst klären, warum es zu diesen Differenzen kommen konnte. Schliesslich gibt es Kupplungen bei der Eisenbahn, auf der Strasse und in anderen technischen Bereichen. Dabei gleicht kaum eine Kupplung der anderen Bauart.

Eine Kupplung ist eine trennbare Stelle in einer Verbindung. Darunter befinden sich Kupplungen, die eine Leitung trennen und so den Fluss der Luft oder der Flüssigkeit verhindern. Mechanische Kupplungen unterbrechen den Kraftfluss an einer dazu vorgesehen Stelle. Sie sehen also, dass man mit einer Kupplung immer eine Verbindung löst, oder im gegenteiligen Fall verbindet. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir Flüssigkeiten, Gase oder Kräfte mit der Kupplung lösen und so trennen.

Sie verstehen nichts mehr? Gut, nehmen wir ein Beispiel, das Sie vermutlich kennen. Dazu nehme ich das Auto, denn dort gibt es eine Kupplung. Gut, nicht jedes Auto hat eine Kupplung, aber diese Modelle lassen wir einmal beiseite und betrachten die Autos mit dem komischen Knüppel zwischen den beiden Sitzen und drei Pedalen am Boden. Genau der Knüppel der bei Ihrer Frau, so komische Geräusche im Wagenboden verursacht.

In der Fahrschule hat Ihnen vermutlich der Fahrlehrer erklärt, dass Sie die Kupplung drücken müssen, dann den neuen Gang einlegen und erst dann die Kupplung wieder loslassen dürfen. Der Wagen ruckte dabei immer wieder, weil Sie das mit dem Schleifpunkt nie so richtig verstanden hatten. Mehr hat Sie nicht interessiert und nun komme ich mit dieser Kupplung, mit der Sie immer wieder im Clinch stehen. Dabei ist der Umgang mit meiner Kupplung viel einfacher.

So gross ist der Unterschied zu den hier beschriebenen Kupplungen jedoch nicht, denn die prinzipielle Arbeitsweise ist identisch. Beim Auto trennen Sie durch das drücken des Pedals den Kraftfluss in der Antriebswelle Ihres Wagens. Dadurch ist das Getriebe nicht mehr belastet, sondern läuft leer mit. Es lässt sich jetzt schalten und so ein neuer Gang einlegen. Wenn Sie das Pedal wieder loslassen, wird der Kraftfluss wieder hergestellt und der Wagen kann weiter beschleunigen.

Sie können also mit dieser Kupplung die Kraftübertragung beliebig trennen und wieder verbinden. Genau das passiert bei der Eisenbahn auch. Es ist deshalb nur logisch, spricht man auch hier von einer Kupplung. Natürlich ist es bei der Eisenbahn mit einem simplen Pedaldruck nicht getan. Aber die Kraftübertragung wird auch hier getrennt oder verbunden. Einziger Unterschied ist, dass Sie beim Wagen die Antriebskraft trennen und wir hier die Zugkräfte.

Bleiben eigentlich nur noch die Kupplungen in den Leitungen. Diese Kupplungen verbinden oder lösen Leitungen, so dass Flüssigkeiten oder Gase übertragen werden können. Solche Kupplungen benutzen Sie vielleicht im Garten, wo Sie den Wasserschlauch am Hahn anschliessen, um den Rasen zu befeuchten. Stecken Sie die Kupplung ein, fliesst das Wasser. Lösen Sie sie wieder, wird der Fluss unterbrochen. So gesehen die gleiche Lösung, wie beim Auto, nur dass nun eine Flüssigkeit getrennt wird.

Bei der Eisenbahn kommt jedoch noch ein weiterer Punkt hinzu, denn die Kraftübertragung funktioniert hier, im Gegensatz zum Automobil auf Zug- oder Stosskraft. Das heisst, unsere Kupplung muss einen Kraftfluss in beiden Kraftrichtungen zulassen und trotzdem lösbar sein. Mit der gängigsten Kupplung geht das aber nicht, deshalb muss man die Kupplung mit speziellen für die Übertragung der Stosskräfte bestimmten Bauteilen ergänzen.

Damit umfassend berichtet werden kann, gehören die Einrichtungen zur Übertragung der Stosskräfte auch dazu, denn nur so wissen wir, warum denn eine Kupplung bei der Eisenbahn funktioniert und warum eine andere nicht. Damit kommen wir nun zu unseren Kupplungen und entfernen uns von Ihrem Wagen und dem Schlauch im Garten, denn die Kupplungen bei den Bahnen sind eine eigene Geschichte. Dieser Geschichte wollen wir uns nun annehmen.

Im Lauf der Jahre wurden bei den Eisenbahnen immer wieder andere Varianten der Kupplung geprüft und eingeführt. Diese Kupplungen nennt man automatische Kupplungen. Diese funktioniert entweder gänzlich oder nur teilweise automatisch, also ohne dass ein Mitarbeiter zwischen die Wagen treten muss. Schon öfters wurde eine generelle Einführung dieser automatischen Kupplung vorgesehen, doch letztlich scheiterten diese am Widerstand der Bahngesellschaften.

Beginnen wir aber mit den Kupplungen, die normalerweise verwendet werden. Es sind die normalen Zug- und Stossvorrichtungen und somit, die älteste noch verwendeten Form der Kupplung. Das sind auch die Arten der Kupplung, die Sie vermutlich bei den Eisenbahnen in Europa schon oft gesehen haben. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie im folgenden Abschnitt. Daher beginnen wir nun mit den Zug- und Stossvorrichtungen, wie die Kupplungen korrekt benannt werden.

 

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