Kennzeichnung

Letzte

Navigation durch das Thema

Nächste

In der Einleitung habe ich sie schon erwähnt, die speziellen Kennzeichnungen an den Fahrzeugen, die gefährliche Güter transportieren. Diese erfüllen eigentlich nur einen Zweck. Sie erleichtern die Identifikation des Stoffes bei einem Unfall oder beim Um- oder Ausladen. Die Arbeiter können so kontrollieren, ob wirklich das Verladen ist, was sie erhalten wollten.

Diese Symbole geben an, was für Schutzmassnahmen zu treffen sind. Das muss aber nicht nur ein Unfall sein, denn der Stoff muss ja be- und entladen werden. Die Arbeiter erkennen den Stoff anhand einer Nummer und wissen dann, mit ihrer Erfahrung, wie sie sich schützen müssen. Das kann bedeuten, dass zum Beispiel Entlad von verflüssigtem Sauerstoff, Handschuhe zu tragen sind, da er sehr kalt ist und sich die Arbeiter die Hände verbrennen würden.

Daher sind diese Kennzeichnen besonders wichtig und müssen mit dem verladenen Stoff übereinstimmen. Doch bevor ich zu den einzelnen Hinweisen komme noch eine kleine unbedeutende Nebensächlichkeit. Die Bezeichnungen sind nach Transportmittel unterschiedlich anzubringen. Es gibt also keine einheitliche Regel, die besagt, wo welches Kennzeichen, wie angebracht werden muss. Der Fahrer des LKW hat andere Regeln als der Verlader eines Bahnwagens.

Die Eisenbahnen arbeiten dabei nach dem Regelwerk mit der hübschen nichts sagenden Abkürzung RID. Die Abkürzung kommt aus dem französischen Sprachraum und lautet: „Règlement concernant le transport international ferroviaire de marchandises dangereuses“. Auch wer kein französisch spricht, erkennt schnell, dass es mit der Eisenbahn (ferroviaire) und Gefahr (dangereux) zu tun hat. Damit wissen wir, dass es ein Reglement ist, das auf Bahnen zutrifft. Nicht aber für LKW.

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen der Kennzeichnung. Beginnen will ich mit der rechteckigen orangen Tafel. Diese ist Ihnen vielleicht schon aufgefallen und dabei haben Sie eventuell bemerkt, dass dort nicht immer Zahlen drauf stehen. Hat der Fahrer vielleicht diese Zahlen vergessen? Oder haben diese keine besondere Bewandtnis? Sie sehen, es gibt viele Deutungen für diese Tafel, doch wir wollen uns die korrekte Kennzeichnung ansehen.

 

Gefahrentafel

Bevor wir uns mit Zahlen oder nicht Zahlen befassen, müssen wir die Tafel identifizieren, denn wie alles, hat sie ihren Namen. Man nennt diese Tafel die Gefahrentafel und sie ist immer orange eingefärbt. Andere Farben für diese Tafel sind nicht zugelassen. Selbst die Ränder müssen schwarz sein. Die Tafel kann Nummern erhalten, wobei oben die Gefahr und unten der Stoff angegeben wird. Abweichung von dieser Darstellung sind zugelassen, betreffen aber nicht die Farben.

Bei der Grösse können auch kleinere nur halb so hohe Versionen beobachtet werden. Im Verkehr mit der Schifffahrt auf Ozeanen, kann diese Tafel sogar ganz entfallen. Dann wird die Stoffnummer, die bei kleinen Tafeln immer enthalten ist, im Placard, das wir später noch kennen lernen werden, angeschrieben. Eine Vereinfachung, die das Reglement für die Schifffahrt auf Weltmeeren zulässt.

Das RID lässt das jedoch nicht zu. Ein Container, der vom Schiff auf den Zug wechselt, muss aber nicht anders bezeichnet werden. Zumindest dann, wenn der Weg über die Weltmeer länger war. Massgebend für die übergreifende Regelung ist der längere Laufweg des Behälters. Das wird üblicherweise das Weltmeer sein, so dass diese Behälter nach den Regeln der Schifffahrt bezeichnet werden.

Für Sie gilt, dass diese Tafel nur ein Hinweis ist, aber mit der Tafel nur in beschränktem Masse auf vorhandenes Gefahrgut hingewiesen wird. Das ist auch der Grund, warum Sie diese Stoffnummern an den kleinen Verpackungen im Supermarkt nicht finden, denn dort ist sie nicht mehr vorgeschrieben, die Menge dazu ist zu gering.

Die leere Tafel gibt an, dass sich auf dem Fahrzeug oder im Container gefährliche Güter befinden, die in eigenen Behältern verpackt wurden. Als Beispiel nehmen wir hier einen Lastwagen, der Benzin (1203) geladen hat. Dieses führt er jedoch nicht in einem Tank, sondern in Kanistern oder Fässern mit. Diese Verpackungen nennt man Gebinde. Bei diesen Gebinden sind Fahrzeuge selber nicht mit der Stoffnummer zu versehen. Es dürfen dabei durchaus auch mehrere unterschiedliche Stoffe auf dem Fahrzeug verladen sein.

Ist die Gefahrentafel jedoch mit Zahlen versehen, dann enthält der Behälter oder der LKW, diesen Stoff. Die Tafel oder der Kleber sind dabei direkt auf dem Behälter angebracht, der diesen Stoff enthält. Also wenn der Lastwagen bei der Tankstelle vorfährt, ist der Treibstoff nur durch die Bleche des Tanks von der Umwelt getrennt. Der Fahrer schliesst einen Schlauch an um zu entladen und entlädt nicht einzelne Gebinde.

Das kann bei der Eisenbahn zum Beispiel in einem Kesselwagen der Fall sein. Oder aber der Wechselbehälter ist als Ladeeinheit so gekennzeichnet worden. Wichtig ist, dass die Stoffe bei einer Beschädigung dieser Ladeeinheit direkt freigesetzt werden können. Beim vorherigen Beispiel ohne Zahlen, kann der LKW beschädigt sein, aber die Behälter im Innern blieben ganz. Die Unterscheidung dieser Transportarten erfolgt nur durch die Nummern auf dieser orangen Tafel.

Dabei kann man die Zahlen und Ziffern auf Gefahrentafeln nicht nach Belieben kombinieren. Die Anordnung der Ziffern ist genau geregelt. Dabei ist oben immer die Gefahr angegeben. Diese Zahlen sind auch nicht willkürlich gewählt worden, sondern stehen immer im Bezug zur unteren Ziffer. So kann die obere Zahlenkombination nie alleine stehen. Speziell hier ist das X, das vor dieser Zahl stehen kann. In diesem Fall reagiert der Stoff gefährlich mit Wasser.

Selbst die hier verwendeten Zahlenkombinationen sind nicht frei wählbar. Daher lohnt es sich, wenn wir einen kurzen Blick auf die möglichen Zahlen werfen. Dabei werden Sie vermutlich schnell eine Überraschung erleben, denn es darf nie eine Ziffer alleine stehen, es sind mindestens zwei Ziffern zu verwenden. Maximal dürfen drei Ziffern verwendet werden, wobei das nicht bei allen Stoffen ausreichend ist.

 

Ziffer Definition
2 Entweichen von Gas durch Druck oder durch chemische Reaktion
3 Entzündbarkeit von flüssigen Stoffen (Dämpfen) und Gasen oder selbsterhitzungsfähiger flüssiger Stoff
4 Entzündbarkeit von festen Stoffen oder selbstentzündungsfähiger fester Stoff
5 Oxidierende (brandfördernde) Wirkung
6 Giftigkeit oder Ansteckungsgefahr
7 Radioaktivität
8 Ätzwirkung
9 Gefahr einer spontanen heftigen Reaktion
0 Keine zusätzlichen Gefahren
X

Der Stoff reagiert mit Wasser

Darf nur im Einverständnis mit Sachverständigen verwendet werden.

 

Eine Verdoppelung der Ziffer weist auf eine Zunahme der Gefahr hin. Einzig das X kann nicht verdoppelt werden, da es die Gefahr einer Berührung mit Wasser angibt. Wasser kann bekanntlich vom Himmel fallen und so eine um den Behälter herum vorhandene Gefahr bedeuten. Daher wird das X immer vor die Gefahrnummer gestellt.

Die Reihenfolge der Ziffern ist immer mit abnehmender Gefahr festgelegt. So ist bei der Gefahr 265, der Stoff Gasförmig, ist Gift und wirkt noch brandfördernd. Beim Stoff 1017 fehlt hier jedoch die Ziffer 8 für die Gefahr der Ätzwirkung. Aber so gesehen, ist es wichtig, dass wir wissen, dass es sich um ein giftige Gas handelt und dass es bei Bränden diese zusätzlich anfacht. Gefahren, die wirken, auch wenn man den Stoff nicht berührt.

Im unteren Teil steht dann die spezifische Nummer des Stoffes. Diese vierstellige Ziffer identifiziert den verladenen Stoff. Diese Nummer steht alleine bei den kleineren Ausführungen und ist immer vorhanden, wenn oben eine Gefahr angezeigt wird. Die Liste dieser Stoffe ist jedoch sehr gross, so dass sie ganze Ordner füllt und immer wieder mit neuen Stoffen ergänzt wird. Man kann die Stoffe aber auch im Internet nachschlagen.

Diese Nummer ist bei der Alarmierung wichtig, denn wenn gemeldet wird, dass ein Wagen mit dem Stoff 1203 brennt, wissen die Rettungskräfte um welchen Stoff es sich handelt. Sie reagiert dann anders, als wenn Sie melden, dass bei einem Wagen der Stoff 1017 austritt. Denn der Stoff 1017 entpuppt sich als Chlor und er ist sehr gefährlich, auch wenn er im Schwimmbad eventuell noch verwendet wird und Sie eine Flasche Chlorbleiche im Putzschrank haben. Sie gehört eigentlich in den Giftschrank.

Jetzt will ich aber den Stoff 1203 als Beispiel verwenden. Ich nehme hier bewusst kein Beispiel mit komplizierten Gefahrnummern und mit Bezeichnungen, mit denen Sie nicht viel anfangen können und die Ihnen womöglich nur Angst machen, denn 1203 ist ein Stoff, den Sie kennen und mit dem die meisten von uns vermutlich schon einmal zu tun hatten. Zumindest dann, wenn Sie noch kein Auto mit elektrischem Antrieb haben, denn es ist Benzin.

Die Gefahr wird beim Stoff 1203 mit 33 angegeben. Diese 33 muss im oberen Teil angegeben werden und hat mit der Ziffer drei in der vierstelligen Nummer keinen direkten Bezug. Die drei steht für einen flüssigen brennbaren Stoff mit Flammpunkt unter 23°C. Der Stoff ist daher sehr leicht brennbar, da der Flammpunkt des Stoffes einen niedrigen Wert hat. Der Stoff ist leicht entflammbar und so wird die Ziffer verdoppelt.

Bei der vierstelligen Ziffer handelt es sich um den eigentlichen Stoff. Hier ist das 1203 und wird gemäss den Listen als Benzin geführt. Genau, es handelt sich um dieses Benzin, das Sie vielleicht benötigen um ihren Wagen zu tanken. Ach, Sie betreiben ihren Wagen mit Dieselöl? Dann tanken Sie in dem Fall den Stoff 1202, der nun eine Kennzeichnung der Gefahr mit 30 hat. Die Null ergänzt auf die minimalen zwei Ziffern und sagt aus, dass keine weitere Gefahr besteht.

Beides benutzen Sie aber um ihren Wagen zu tanken. Dabei ist aber Dieselöl 1202 mit den Kennzeichnung 30 erst bei höherer Temperatur entflammbar und stellt dabei eine geringere Gefahr dar, als das beim Benzin der Fall ist, das sehr leicht entzündbar ist. Der LKW, der bei der Tankstelle vorfährt, hat also eine dieser beiden Kennzeichnungen. Dabei dürfen die Stoffnummern und die Gefahrnummer nicht vertauscht werden.

Bei Wagen oder Behältern, die mit Gasen beladen sind, müssen die Seitenwände zusätzlich mit einem orangen Streifen gekennzeichnet werden. Damit wird auf die zusätzliche Gefahr der leichten Ausbreitung des Stoffes hingewiesen. Gase, die aus einem Wagen austreten sind gefährlich, selbst dann, wenn es sich bei dem Gas um den Stoff 1072 (Sauerstoff) handelt. Somit ein Stoff, der jedes Lebewesen zum Atmen braucht. Trotzdem gilt der Stoff beim Transport als Gefahrgut, da er als Brandbeschleuniger gilt.

 

Placard oder Grosszettel

Wenn wir aber einen Wagen oder Behälter mit Gefahrgut sehen, werden wir noch weitere Kennzeichnungen entdecken. Diese sind in unterschiedlichen Farben gehalten, sind quadratisch, stehen auf einer Ecke und enthalten ein Symbol. Das Symbol kann dabei weiss oder schwarz sein, zudem dürfen auch Schriftzüge angebracht werden. Wichtig sind die Farbe und das verwendete Symbol.

Diese zusätzlichen Kennzeichnungen, die Placards genannt werden, sind ebenso wichtig, wie die orange Tafel und sie sind immer auf dem Behälter angebracht, der den Stoff enthält. In diesem Placards kann die Stoffnummer auch enthalten sein, dann darf auf die orange Gefahrentafel verzichtet werden. Diese Lösung ist aber nur in Kombination mit dem Schiffsverkehr auf Weltmeeren üblich.

Sie glauben mir nicht, dass diese Symbole immer angebracht sind? Schauen Sie sich doch die Flasche mit dem Brennsprit an. Dort finden Sie zumindest das Symbol, eventuell ist es sogar noch farbig angebracht worden. Die Kennzeichnung ist also auch an durchaus kleinen Behältern noch angebracht. Auch dort ist es wichtig, dass vor der akuten Gefahr dieses Stoffes gewarnt wird, denn Alkohol in dieser reinen Form ist giftig und leicht brennbar. Diese Eigenschaft geht nicht verloren, wenn es sich nur um einen Liter handelt.

Hingegen werden Sie kaum eine Stoffnummer auf der Flasche finden. Daher ist diese Kennzeichnung vermutlich wichtiger? Ja, der Hinweis, warnt Sie vor der Gefahr dieses Stoffes, die Stoffnummer für den Gefahrguttransport interessiert Sie nicht, da Ihre Flasche in die sogenannte Freimenge fällt. Ach, bei Ihnen steht an der Flasche einfach nur brennbar? Dann sollten Sie vermutlich nach einer neuen Flasche Ausschau halten, denn das Exemplar ist veraltet.

Es wird nun Zeit, dass wir diese Placards einmal etwas genauer ansehen. Sie sind so wichtig, dass sie nicht fehlen dürfen. Auch wenn wir nun Symbole sehen werden, die nur schon beim Anblick Angst machen. Wie gesagt, die Kennzeichnung ist nur dazu da um zu warnen, wenn der Stoff austritt, ist das nicht der Fall, besteht keine Gefahr und Sie können diese Kennzeichen beruhigt ansehen. Ihr Computer bringt Sie nicht um, nur weil Sie das Placard mit dem Giftsymbol ansehen.

Bevor wir uns diese Placards ansehen, ein Frage? Haben Sie schon einmal gelesen, dass im Behälter Brennsprit enthalten ist? Genau, diese Benennung des Stoffes hat mit dem Transport von gefährlichen Gütern keinen Einfluss, denn wenn Sie nicht deutsch sprechen heisst der Stoff anders und ist daher nicht überall gleich. Man musste eine Lösung finden, die in allen Sprachregionen der Welt identisch ist. Gefunden hat man die Zahlen, Symbole und Farben.

Ziffern und Zahlen sind jeder Sprachregion dieser Welt identisch und so wird der Stoff in Russland genau gleich gekennzeichnet, wie in den USA oder in Europa. Der Stoff hat daher überall die Nummer 1072, jedoch heisst er nur bei uns Sauerstoff. So sind Zahlen klar zum Definieren geeignet. Es sei denn, Sie wohnen noch im alten Rom, tragen Sandalen und kämpfen gegen diese widerspenstigen Gallier.

 

Placards im Gefahrguttransport

Gefahr Placard Beschreibung Beispiel
1, 1.5 und 1.6

Explosive Stoffe und Gegenstände mit Explosivstoff

Kann eine Reihe von Eigenschaften und Auswirkungen wie Massendetonation, Splitterwirkung, starker Brand / Wärmefluss, Bildung von hellem Licht, Lärm oder Rauch haben.

Schlagempfindlich und / oder stossempfindlich und / oder wärmeempfindlich

1)
1.4

Explosive Stoffe und Gegenstände mit Explosivstoff

Leichte Explosions- und Brandgefahr

 
2.1

Entzündbare Gase

Brandgefahr, Explosionsgefahr. Kann unter Druck stehen, Erstickungsgefahr. Kann Verbrennungen und / oder Erfrierungen hervorrufen. Umschliessungen können unter Hitzeeinwirkung bersten

Butan
2.2

Nicht entzündbare, nicht giftige Gase

Erstickungsgefahr. Kann unter Druck stehen. Kann Erfrierungen hervorrufen. Umschliessungen können unter Hitzeeinwirkung bersten.

Argon, Helium
2.3

Giftige Gase

Vergiftungsgefahr. Kann unter Druck stehen. Kann Verbrennungen und / oder Erfrierungen hervorrufen. Umschliessungen können unter Hitzeeinwirkung bersten.

 
3

Entzündbare flüssige Stoffe

Brandgefahr, Explosionsgefahr. Umschliessungen können unter Hitzeeinwirkung bersten

Benzin, Diesel
4.1

Entzündbare feste, selbstzersetzliche oder desensibilisierte, explosive feste Stoffe

Brandgefahr, Entzündbar oder brennbar, kann sich bei Hitze, funken oder Flammen entzünden.

Kann selbstzersetzliche Stoffe enthalten, die unter Einwirkung von Hitze, bei Kontakt mit anderen Stoffen (Wie Säuren, Schwermetallverbindungen oder Aminen), bei Reibung oder Stössen zu exothermer Zersetzung neigen. Dies kann zur Bildung gesundheitsgefährdender oder entzündbarer Gase oder Dämpfe oder zur Selbstentzündung führen. Umschliessungen können unter Hitzeeinwirkung bersten.

Streichhölzer
4.2

Selbstentzündliche Stoffe

Brandgefahr durch Selbstentzündung bei Beschädigung vom Versandstücken oder Austritt von Füllgut

Kann heftig mit Wasser reagieren

 
4.3

Stoffe, die in Berührung mit Wasser entzündbare Gase entwickeln

Bei Kontakt mit Wasser Brand- und Explosionsgefahr.

Kalziumkarbid
5.1

Entzündend (oxidierend) wirkende Stoffe

Gefahr heftiger Reaktion, Entzündung und Explosion bei Berührung mit brennbaren oder entzündbaren Stoffen

 
5.2

Organische Peroxyde

Gefahr exothermer Zersetzung bei erhöhten Temperaturen, bei Kontakt mit anderen Stoffen (wie Säuren, Schwermetallverbindungen oder Aminen) Reibung oder Stössen. Diese kann zur Bildung Gesundheitsgefährender und entzündbarer gase oder Dämpfe oder zur Selbstentzündung führen

 
6.1

Giftige Stoffe

Gefahr der Vergiftung beim Einatmen, bei Berührung mit der Haut oder bei Einnahme.

Gefahr für Gewässer oder Kanalisation

 
6.2

Ansteckungsgefährliche Stoffe

Ansteckungsgefahr. Kann bei Menschen oder Tieren schwere Krankheiten hervorrufen.

Gefahr für Gewässer oder Kanalisation

 
7A, 7B, 7C und 7D

Radioaktive Stoffe

Gefahr der Aufnahme und der äusseren Bestrahlung.

 
7E

Spaltbare Stoffe

Gefahr nuklearer Kettenreaktion

 
8

Ätzende Stoffe

Gefahr von Verbrennungen durch Ätzwirkung. Kann untereinander, mit Wasser und mit anderen Stoffen heftig reagieren. Ausgetretener Stoff kann ätzende Dämpfe entwickeln.

Gefahr für Gewässer oder Kanalisation

 
9

Verschiedene gefährliche Stoffe und Gegenstände

Brandgefahr, Explosionsgefahr

Gefahr für Gewässer oder Kanalisation

 

 

1)Darf nicht unmittelbar vor der Schiebelokomotive eingereiht sein und muss zu anderen Fahrzeugen mit Gefahrgut mit einem Schutzwagen getrennt werden.

Soweit die verwendeten Placards. Dabei geben diese Symbole die Gefährdung an. Sie sind aber einem steten Wandel unterworfen, so dass sich diese Symbole immer wieder verändern und daher anders dargestellt werden müssen. Hier erfolgt diese Anpassung jedoch nur, wenn es deutliche Unterscheidungen zur bisherigen Version gibt. Die Details, sind für Leute wichtig, die in diesen Vorschriften geschult wurden, und die müssen es wissen und nicht hier nachlesen.

Erfüllt ein Stoff mehrere Kriterien, werden die Placards ergänzt. So können Stoffe mit zusätzlichen Placards versehen werden. Als Beispiel führe ich hier den schon erwähnten Sauerstoff auf. Dieser Stoff, der grundsätzlich für Mensch und Tier wichtig ist, muss mit den Placards 2.2 (nicht giftiges Gas) und 5.1 (oxydierend wirkender Stoff) versehen werden. Der Grund liegt nahe, denn Sauerstoff ist ein Brandbeschleuniger, der auf alle Stoffe wirkt.

Haben Sie den LKW oder den Wagen genau angesehen? Genau, da ist ja eventuell noch so ein Placards angebracht worden. Ein weisses, das komische Symbole enthält, die bisher noch nicht erwähnt worden sind. Genau diese Symbole waren bis vor wenigen Jahren nicht vorhanden und wurden ab dem Jahre 2011 eingeführt. Sie geben beim Stoff die Gefährdung für die Umwelt an und gelten als zusätzliche Gefahrensymbole. Daher ist es wichtig, dass wir uns diese Symbole auch einmal genauer ansehen.

 

Zusätzliche Kennzeichnungen

Placard Beschreibung Beispiel

Begaste Einheit UN 3359

Begaste Transporteinheiten müssen mit dem Warnzeichen gekennzeichnet sein damit nicht Personen ohne Vorsichtsmassnahmen, Türen öffnen oder sich ins Innere begeben.

 

Begrenzte Mengen, Limited Quantity

Wagen und Container, die Gefahrgut in begrenzten Mengen von > 8 Tonnen beinhalten, muss der Absender mit der Kennzeichnung versehen.

 

Kennzeichnung umweltgefährdende Stoffe

Muss bei Stoffen, die eine Gefährdung für Gewässer oder Kanalisationen darstellen, zusätzlich angebracht werden.

 

 

Nun haben wir viele Placards, Gefahrnummern und solche Dinge kennen gelernt. Sachen, die Sie nicht im Geringsten interessiert haben. Sie haben auch kennen gelernt, dass solche Symbole selbst bei Ihnen zu Hause zu finden sein können. Seien Sie deshalb nicht beunruhigt. Es gibt viele Symbole, die zur Kennzeichnung von gefährlichen Stoffen verwendet werden. Bei solchen Stoffen ist immer Vorsicht geboten, selbst dann, wenn Sie eine Flasche mit Putzmitteln in die Finger nehmen.

Schauen Sie sich solche Behälter einmal etwas genauer an und Sie werden diese Symbole finden. Gerade bei den Behältern, die Sie zu Hause haben, sind diese Symbole sehr oft klein und unscheinbar angebracht, zudem haben sie vielleicht noch eine andere Farbe, dann sind sie nicht aktuell. Die Händler wollen ja nicht, dass Sie die Gefahrhinweise abschrecken und Sie das Produkt deswegen nicht kaufen. So rücken solch wichtige Hinweise plötzlich in den Hintergrund und in einer Einkaufstasche finden sich die gefährlichsten Stoffe nebeneinander.

Beim Transport ist das anders, denn dort werden grosse auffällige Symbole nach den Mustern oben verwendet. Diese werden gut sichtbar an den Behältern und den Wagen angebracht, so dass auch wirklich niemand die Gefährlichkeit dieser Stoffe übersieht. Man will, dass die Leute diese Kennzeichen sehen, denn sie dienen zum Schutz der Leute. So lange die Behälter dicht sind, ist das kein Problem, dann sollen die Symbole nur verhindern, dass Sie sich vorsätzlich an den Behältern zu schaffen machen.

Bei gewissen Stoffen geht man beim Transport sogar so weit, dass zwischen bestimmten Stoffen, Wagen ohne Gefahrgut eingereiht werden müssen. Diese Wagen nennt man Schutzwagen. Sie kommen auch zu mit Leuten besetzten Wagen zum Einsatz oder verbieten, dass sie unmittelbar vor einer Schiebelokomotive eingereiht werden dürfen. Das sind jedoch Punkte, die für Profis gelten und nicht für Sie, denn wenn Sie eine Schiebelok kuppeln müssen, wurden Sie im Umgang mit diesen Stoffen geschult worden.

Sie dürfen in Ihrem Wagen mit den Kindern an der Tankstelle tanken, im Kofferraum dabei das Feuerwerk für den nationalen Feiertag, den Brennsprit, die Holzkohle und die Zündhölzer haben. Jeder, der solche Stoffe transportiert, wird bei solchen Situation angst und bange, denn beim normalen Transport macht man das nicht. Nur, Sie machen nichts falsch, denn das, was sie im Kofferraum haben, sind Freimengen, die nicht gekennzeichnet werden müssen.

Leider, denn die Rakete für den Feiertag, darf nicht zusammen mit dem Brennsprit transportiert werden. Da ist sogar mindestens ein Schutzwagen erforderlich. Sie sehen, beim Transport solcher Stoffe handelt man wirklich äusserst vorsichtig, denn niemand will, dass damit etwas passiert. Daher können Sie beruhigt an einem Bahnhof stehen und sich diese Symbole ansehen.

Wie gesagt, wer mit dem Transport und der Handhabung mit solchen Stoffen zu tun hat, ist speziell geschult worden. Er besucht auch regelmässig Weiterbildungen, so dass er auf dem neusten Stand ist. Nur, wussten Sie, dass man beim Transport solcher Stoffe sogar persönliche Ausweispapiere mitführen muss. Nicht jeder darf somit solche Stoffe transportieren.

Doch auch für Sie sind die Kenntnisse über diese Stoffe in den Grundzügen wichtig, denn auch Sie können plötzlich an einen Unfall geraten, wo solche Stoffe austreten. Wie schützen Sie sich? Was tun Sie? Wie alarmieren Sie richtig? Und nicht zu Letzt, warum tun Sie das nicht schon lange? Fragen über Fragen, die wir im nächsten Kapitel beantworten, denn beim Schutz vor gefährlichen Gütern sollte niemand die Augen verschliessen, den grössten Fehler, den man machen kann ist, nichts.

 

Letzte

Navigation durch das Thema

Nächste
Home SBB - Lokomotiven BLS - Lokomotiven Kontakt

Copyright 2014 by Bruno Lämmli Erstfeld: Alle Rechte vorbehalten