Anstrich und Anschriften

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Kommen wir zum Anstrich und den Anschriften, dürfen wir die Erscheinung nicht vernachlässigen. Die Lokomotiven dieser Nummerngruppe wirkten auf den Betrachter wegen den aussen montierten Niederdruckzylindern massiger, als das bei der Baureihe A 3/5 der 700er Gruppe der Fall war. Das passte jedoch zur gesteigerten Leistung. Die Hühnerleiter bei der Serie liess einen amerikanischen Einfluss auf die Maschinen erkennen.

Beim Anstrich der Lokomotive ging man bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB keine grundlegend neuen Wege. Dabei veränderte sich die farbliche Gestaltung nur im Bereich des Kessels.

Das teure Glanzblech wurde nicht mehr verwendet. An dessen Stelle trat eine normale Verkleidung, die schwarz gestrichen wurde. Damit erschien diese Maschine in einem eleganten zu einer Dampflokomotive passenden schwarzen Anstrich.

Die Vereinfachung beim Kesselblech stand dabei der Lokomotive sehr gut. Durch die etwas kräftigere Erscheinung hätte ein elegantes glänzendes Farbbild nicht so gepasst. Aus der eleganten und herausgeputzten Schnellzugslokomotive der Baureihe A 3/5 700 wurde das Arbeitstier. Daher passte der neue Anstrich sehr gut zur neuen Maschine. Damit die Lokomotive nicht zu schlicht wurde, gab es überall verteilt andere Farben.

Keine Farbe, sondern das blanke Metall war bei den Triebstangen und bei der Steuerung vorhanden. Bei den Triebstangen wurde der etwas vertiefte Bereich schwarz eingefärbt. Das hatte aber zur Folge, dass hier viel investiert werden musste, damit das Metall nicht zu rosten begann. Nur eine Fahrt im Regen führte zusammen mit dem Bremsstaub dazu, dass die Stangen rostrot wurden. Nur mit schneller Reinigung konnte dies verhindert werden.

Auch nicht eingefärbt wurden die Bandagen der Räder. Diese schimmerten daher ebenfalls in einem metallischen Glanz. Der hier verwendete Stahl war nicht so sehr auf Rost anfällig. So wurde der Bereich im Betrieb zwar dunkel, aber er wirkte nicht rostig und ungepflegt. Man konnte so verhindern, dass die Farbe durch die beim Bremsen entstehende Wärme lösen konnte. Daher liess man die Farbe schlicht weg, was aber zu einem schönen Gesamtbild führte.

Ebenfalls nicht gestrichen wurden die Griffstangen der Aufstiege zum Führerhaus. Während beim Muster das auch für die vordere Griffstange galt, konnte das hier nicht mehr so klar gesagt werden. Zwar besassen die Prototypen die gleichen Stangen, aber sie wurden eingefärbt. Die Leiter der in Serie gebauten Lokomotiven wurde jedoch schwarz gestrichen. Hier kann gesagt werden, dass diese Stangen durch den steten Gebrauch kein Problem mit Rost hatten.

Aufgelockert wurde der Anstrich durch die in Messing gehalten Bereiche. Dazu gehörten die Türen der Lampen, aber auch der am Kamin zur Kennzeichnung des Überhitzers angebrachte Ring.

Diese Teile wurden durch die Anzeige am Tender noch ergänzt, so dass nur wenige Auflockerungen vorhanden waren, was der Lokomotive jedoch nicht zu schlecht bekam. Eine Lokomotive ist kein Sportwagen und wurde daher immer schlicht gehalten.

Für die seitlichen Betriebsnummern wurden ebenfalls aus Messing erstellte Ziffern verwendet. Diese wurden am Führerhaus unmittelbar unterhalb des Handlaufes angebracht. Dabei wurden die einzelnen Ziffern mit Schrauben montiert.

Das war damals bei den Lokomotiven so üblich. Analog zur Seite, wurde auch die Stirnseite am Tender beschriftet. Daher kann hier gesagt werden, dass grundsätzlich keine Schilder verwendet wurden.

Bei der Frontnummer ging es nicht ohne Schild. Dieses Nummernschild wurde am Kamin oberhalb des Ringes angebracht. Es bestand aus Messingguss, dessen vertiefte Bereiche schwarz gestrichen wurden.

Die erhabenen Stellen waren blank und so war die Nummer in einem rechteckigen Ring aus Messing gut zu erkennen. Auch hier verwendete man die bekannten Schilder, so dass bei der Nummerierung kaum Veränderungen vorgenommen wurden.

Bahnanschriften fehlten gänzlich. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB pflegten lange Jahre die Tradition, dass Lokomotiven nicht mit den Bahninitien versehen wurden. Man wusste ja bei der Bahngesellschaft, wem die Lokomotive gehörte.

Ein Umstand, der gerade in der Zeit bis zur Übernahme der Gotthardbahn zu Problemen führen konnte. Daher wurden die Maschinen der Gotthardbahn am Tender mit den Buchstaben GB ergänzt.

Die Zuteilung zu den jeweiligen Kreisen wurde am Führerhaus angebracht. Dabei wählte man den Bereich an der oberen Kante des Führerhauses. Die Position zwischen den beiden Seitenfenstern wurde von der Musterlokomotive übernommen.

Diese Kreisplakette war aus Messing, wurde rund ausgeführt und enthielt die Ziffer des Kreises. Die Einfärbung entsprach dabei dem Nummernschild an der Front der Lokomotive.

Neu war hingegen, dass hier erstmals die Bezeichnung der Baureihe angeschrieben wurde. Diese schrieb man seitlich am Führerhaus einfach mit weisser Farbe an die Wand. In Zukunft sollte die A 3/5 einfacher zu erkennen sein. Jedoch fehlten weiterhin die Bremsanschriften und allenfalls nötige Hinweise zu technischen Angaben. Diese wurden weiterhin in einem Verzeichnis geführt, das dem betroffenen Personal abgegeben wurde.

Der Hersteller verewigte sich an der Lokomotive mit dem obligaten Herstellerschild. Dieses wurde ebenfalls an den Wänden des Führerhauses angeschrieben und es wurde aus Grauguss hergestellt. Dieser wurde jedoch farblich gleich behandelt, wie die Schilder der Nummern. Der Hersteller vermerkte jedoch auf den Schild auch die Nummer aus der laufenden Produktion der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik in Winterthur.

Speziell waren die Lagerdeckel des Tenders. Diese wurden anfänglich nur in einer etwas helleren Farbe gehalten. Später wurden sie sogar mit einem roten Kreis versehen, so dass erstmals das bekannte Schweizerkreuz an einer Lokomotive zu sehen war. Ein Punkt, der erst mit der Baureihe Ae 6/6 so richtig umgesetzt wurde. Bei den Dampflokomotiven begnügte man sich mit einem dezenten Hinweis an den Deckeln der Achslager.

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