Die Aufbauten |
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Der grundsätzliche Aufbau der neuen
Lokomotive war für den Einsatz als Fahrzeug im
Rangierdienst
und bei
Bauzügen
ausgelegt worden. In diesen beiden Bereichen war mit oft vorkommenden
Wechseln bei der Fahrrichtung zu rechnen. Daher wurde an der Stelle von
Endführerständen ein zentrales
Führerhaus
aufgebaut. So erlaubte die Lokomotive schnelle Wechsel bei der
Fahrrichtung, da nicht der
Führerraum
gewechselt werden musste.
So ergaben sich drei unterschiedliche
Aufbauten, die auf einem stabilen Rahmen aufgestellt wurden. Dieser Rahmen
war jedoch als
Lokomotivbrücke
ausgeführt worden. Gegenüber den Maschinen der Reihe Bm 4/4
hatte sich deren Ausführung nicht gross verändert. Lediglich die Fertigung
war geändert worden. Es lohnt sich daher, wenn wir einen etwas genaueren
Blick auf die Lokomotivbrücke werfen, auch wenn hier von einem Rahmen
gesprochen wurde. Als Werkstoff für die
Lokomotivbrücke
verwendete der Hersteller Stahlbleche. Diese Platten aus normalem Baustahl
hatten eine Wandstärke von 30 mm erhalten. Nach dem Zuschnitt der
einzelnen Bauteile und deren Bearbeitung, wurden diese anschliessend mit
Hilfe der elektrischen
Schweisstechnik
zu einem stabilen Rahmen verbunden. Eine Bauweise, die sich im
Lokomotivbau längst durchgesetzt hatte. Neu war jedoch die Bodenplatte als
Abdeckung. Diese Bodenplatte war das grösste
Einzelteil der
Lokomotivbrücke.
Beim Zuschnitt wurden gleich zu Beginn alle erforderlichen Öffnungen
ausgeschnitten. Mit der Bodenplatte haben wir jedoch bereits die
Abmessungen der
Lokomotive. In der Länge dehnte sich die Platte auf 12 920
mm aus. Bei der Breite wurde ein Mass von 2 900 mm erreicht. Womit wir
hier bereits das Endmass haben, denn es gab bei der Lokomotive kaum Teile,
die seitlich abstehen sollten. Auch wenn es sich bei der Bodenplatte um
ein massives Bauteil handelte, sie reichte nicht aus. Um die auftretenden
Kräfte aufnehmen zu können, musste sie verstärkt werden. Das erfolgte
jedoch unter der erwähnten Platte, so dass eine in sich stabile
Lokomotivbrücke
entstand. Massgeblich dazu beigetragen haben die beiden massiven
Längsträger. Diese beiden Träger wurden von unten an die Bodenplatte
geschweisst und verstärken diese so.
Jedoch mussten die Kräfte des
Drehgestells in den Rahmen abgeführt werden. Aus diesem
Grund wurden die Längs-träger in diesem Bereich mit Querträgern verstärkt.
Es ent-stand eine optimal aufgebaute
Lokomotivbrücke. Schliesslich wurde unten an den Längsträgern ein zweites Bodenblech eingebaut. Es entstand so bei der Loko-motivbrücke ein massiver Hohlrahmen, der die auftretenden Kräfte optimal aufnehmen konnte. Eine Bauweise, die dieses massive und damit
sehr schwere Teil leichter werden liess. Trotzdem mussten keine Ab-striche
bei den Kräften gemacht werden. Besonders bei jenen, die von den beiden
Stirnseiten in den Rahmen über-tragen wurden. Stirnseitig wurde die
Lokomotivbrücke
mit massiven Ab-schlussblechen versehen. Diese Bleche wurden an den
wich-tigen Stellen mit weitern Blechen verstärkt und bildeten so den
Stossbalken.
Insbesondere bei der Einleitung der
Stosskräfte
musste darauf geachtet werden, dass diese so abgeführt werden konnten,
dass sich der Rahmen nicht verformte. Doch damit können wir zu den Zug-
und
Stossvorrichtungen
wechseln. Mittig im Abschlussblech befanden sich die
Zugvorrichtungen.
Diese bestanden aus dem federnd im Rahmen gelagerten und seitlich
verschiebbaren
Zughaken.
Dieser war nach den Normen der UIC
aufgebaut worden und wurde daher nicht wie sonst bei solchen
Lokomotiven üblich, verstärkt. Das wirkte sich auch auf die
am Zughaken montierte
Schraubenkupplung
aus. Die Maschine hatte normale Zugvorrichtungen nach UIC erhalten.
Eine Vorrichtung, die den anderen Baureihen
entsprach. Daher konnte hier der Hersteller nicht viel verändern, da er an
die Normen der UIC
gebunden war. Das galt auch für die beiden seitlichen
Stossvorrichtungen. Seitlichen am Stossbalken wurden die Stossvorrichtungen montiert. Diese ergänzten die Zugvorrichtungen und nahmen die Stosskräfte auf. Auch hier kamen die Normen nach der UIC zur Anwendung und so können wir nun auch die Länge der Loko-motive bestimmen. Die komplette Länge, die über die
Puffer
gemessen wurde, betrug bei der hier vor-gestellten Baureihe 14 160 mm.
Daher konnte der
Berner Raum
in diesem Bereich eingehalten werden. Verwendet wurden für die Stossvorrichtungen die üblichen Hülsenpuffer. Diese wurden mit Hilfe von Schrauben direkt am Stossbalken montiert. Als Ergänzung war unterhalb noch der obligate Kupplergriff vorhanden. Ansonsten gab es keine besonderen Merkmale.
Zerstörungsglieder
fehlten und so wurden die Kräfte direkt in die
Lokomotivbrücke
übertragen. Das war auch der Grund, warum der
Stossbalken
verstärkt ausgeführt werden musste. Versehen wurden die
Puffer
mit rechteckigen
Puffertellern.
Auf Grund der Länge, wären diese nicht notwendig gewesen. Aus diesem Grund
wurden nicht die üblichen Modelle verwendet. Die Pufferteller waren massiv
und kaum grösser, als die bekannte runde Ausführung. Der Grund für dieses
Modell war simpel, denn diese Bauform war billiger und erst noch
kräftiger. So verwundert es wenig, dass diese Lösung auch bei anderen
Baureihen verwendet wurde.
Beginnen werden wir mit den an der Lokomotiv-brücke aufgehängten Baugruppen. Diese wurden entweder mit Schrauben befestigt und gleich mit dem Rahmen verschweisst. Das galt zum Beispiel für die
Batteriekästen
der
Lokomotive, denn diese wurden mit der
Lokomotiv-brücke
verschweisst. Diese Batteriekästen schützten die Batterien vor den Einflüssen der Witterung. Sie waren daher möglichst dicht verschweisst worden. Die Länge der Kästen war jedoch durch die Drehgestelle beschränkt wor-den. Das hatte zur Folge, dass man sich nicht
mit einem einzigen
Batteriekasten
begnügen konnte. Daher musste beidseitig einer eingebaut werden. Das hatte
aber den Vorteil, dass die Gewichte der
Batterien
besser verteilt wurden. Mittig wurden noch die
Treibstoffbehälter
an der
Lokomotivbrücke
aufgehängt. Diese mussten wegen der Befüllung tief eingebaut werden und
sie wurden mit Schrauben befestigt. Zudem wurden sie mit dem Träger für
die Bauteile der Schweizerischen
Zugsicherung
ergänzt. Auch hier verwendete man Schrauben für die Befestigung. Das war
jedoch erforderlich, da gerade die Sonden in der Höhe an die Abnützung der
Räder
angepasst werden mussten. Um die unter der
Lokomotivbrücke
montierten Bauteile abzuschliessen, sehen wir uns die beiden
Bahnräumer
an. Durch den weit nach unten gezogenen
Stossbalken
konnten nur sehr niedere Bahnräumer verwendet werden. Daher waren sie frei
von Halterungen. Ein Vorteil, denn diese Bauteile konnten gerade auf
Baustellen sehr schnell beschädigt werden. Aus diesem Grund wurde der
Bahnräumer sehr einfach gehalten.
Es zeigte sich aber auch, dass der
Hersteller gerade im Bereich der
Bahnräumer
auf einen schnellen Austausch achtete. Das war nicht besonders
überraschend, wurde doch das Muster bereits im Baudienst eingesetzt und so
zeigte sich, was schnell beschädigt werden konnte. Die Seiten der
Lokomotivbrücke
wurden mit einem Abschlussblech versehen. Dieses hatte nicht unbedingt die
Aufgabe, die Tragfähigkeit des Rahmens zu verbessern, oder diesen sonst
wie zu verstärken. Vielmehr bilden die Bleche einen seitlichen Abschluss.
Hier wurden auch die mit dem Querträger verbundenen Hebesupporte
eingebaut. Dabei wurden diese Supporte so ausgelegt, dass normales
Gurtzeug eingehängt werden konnte. Als Öffnungen in dem Abschlussblech, das
einen sauberen Abschluss der
Lokomotivbrücke
bildete, gab es bei den
Batteriekästen
und den erforderlichen Aufstiegen Aussparungen. Aufsteige gab es im
Bereich des
Führerhauses
und bei den beiden
Stossbalken.
Dabei wurden bei den Stossbalken Nischen vorgesehen, die Platz für eine
Treppe boten. Dabei diente der unterste Tritt auch als Standfläche für
mitfahrendes Personal.
Der Gitterrost verhinderte dabei auch, dass
das
Rangierpersonal
bei Nässe ausrutschen und abstürzen konnte. Es waren so sichere Aufstiege
in diesem Bereich vorhanden. Über die Aufstiege erreichte das Personal die oberhalb des Stossbalkens vor-gesehene Rangierplattform. Diese befand sich auf dem Bodenblech. Damit man auf dem Stahl nicht ausrutschen konnte, wurde das Blech im Bereich der Plattform verändert. An Stelle eines speziellen Belages, der
abgenutzt werden konnte, wurden in dem Bereich Schweissnoppen verwendet.
Diese sorgten für den erforderlichen rauen Boden und so für den sicheren
Stand. Im Bereich der Plattformen war ein Schutzblech vorhanden. Dieses wurde seitlich mit den bei den Aufstiegen vorhandenen Handläufen ergänzt. Bei der Ausführung unterschied es sich jedoch von anderen Baureihen. Das Blech war im oberen Bereich leicht nach
vorne geneigt worden. Dadurch überragte es den
Stossbalken und beschränkte so den
Berner Raum.
Beim kuppeln von anderen Fahrzeugen musste das beachtet werden. Diese Lösung war nötig, um dem Personal auf den Plattformen genug Platz zu bieten. Wegen den Vorbauten wurde der Platz beengt und das hätte auf Höhe des Bauches zu engen Situationen geführt. Dabei wurde nicht auf übergewichtiges
Personal geachtet, sondern berück-sichtigt, dass das
Rangierpersonal
auf dem Bauch oft die
Funkgeräte
trug. So war in diesem Bereich genug Bewegungsfreiheit für das mitfahrende
Personal vorhanden. Haltestangen, wie es sie an der Front gab, waren auch seitlich neben den Vorbauten angebracht worden. Bei diesen seitlichen Plattformen war jedoch kein Schutzblech vorhanden. Es war jedoch eine Absturzsicherung
vorhanden, die allenfalls hier mitfahrendes Personal schützte, aber auch
das Lokomotivpersonal
sicherte, wenn es bei den
Vorbauten
Kontrollen ausführen musste. Auch hier waren natürlich auch die
Schweissnoppen und damit ein guter Stand vorhanden.
Somit war der Zugang zum
Führerhaus
über einen gewöhn-lichen Aufstieg möglich. Speziell war nur die rechte
Griff-stange,
die im oberen Bereich der
Einstiegstüre
folgte und daher gebogen war. Damit können wir uns dem Führerhaus zuwenden. Dieses konnte nicht ganz in der Mitte der Lokomotivbrücke mon-tiert werden. Um die Übertragung von Schallwellen zu un-terbinden, wurde die Kabine nicht mit dem Rahmen ver-schweisst. Vielmehr wurde sie auf speziellen
Gummifedern
montiert. Somit bekam die
Lokomotive ein verhältnismässig ruhiges
Führerhaus,
was die Bedingungen am Arbeitsplatz des
Loko-motivpersonals
deutlich verbesserte. Wie bei Lokomotiven mit Vorbauten üblich, musste das Füh-rerhaus etwas erhöht werden. Das führte wegen dem Licht-raumprofil dazu, dass die Seitenwände nicht bis ganz nach oben senkrecht aufgestellt werden konnten. Die so entstandene Kante befand sich
unterhalb der Seitenfenster. Das hatte direkte Auswirkungen auf die
Einstiegstüre,
die im oberen Bereich abgekantet werden musste. Nur so konnte sie nach
innen geöffnet werden. Die beiden
Einstiegstüren
hatten keine Scheiben erhalten und konnten daher einfach ausgeführt
werden. Fenster gab es daher nur auf beiden Seiten davon. Dabei war das
kleinere sich rechts von der Türe befindliche Fenster fest eingebaut
worden und konnte nicht geöffnet werden. Das grössere Seitenfenster war
jedoch als normales Schiebefenster ausgeführt worden. Alle hier verbauten
Scheiben waren flach und wurden aus
Sicherheitsglas
erstellt. Die beiden Seitenwände wurden mit den
beiden
Frontwänden
verbunden. Dabei wurden die einzelnen Bleche verschweisst. Diese wurden im
unteren Teil durch die
Vorbauten
verdeckt und besassen im oberen Teil die beiden fest eingebauten
Frontfenster.
Diese waren überraschend klein ausgefallen und wurden durch eine breite
Säule getrennt. Das war eine direkte Folge des Musters, das im heissen
Spanien eingesetzt wurde. Für die Gläser der
Frontscheiben
verwendete man dreilagiges
Sicherheitsglas,
das sehr gut vor einem Bruch geschützt war. Damit die Festigkeit auch bei
kalter Witterung gegeben und die Sicht immer optimal war, wurden die
Scheiben mit einer
Scheibenheizung
versehen. Diese Massnahme war bei Fahrzeugen der Eisenbahn schon seit
Jahren angewendet worden und sie sorgte dafür, dass auch schwere Teile
nicht so leicht die Scheibe durchschlagen konnten. Um bei Regen die
Frontscheiben
zu reinigen, waren pneumatisch betriebene
Scheibenwischer
an der oberen Kante montiert worden. Eine
Scheibenwaschanlage
war jedoch nicht vorhanden. Jedoch besassen die
Frontfenster
innen
Sonnenrollos,
die verhinderten, dass die Sonne das
Führerhaus
zu sehr aufheizen konnte. Auch ein Merkmal, dass vom Muster stammte. Die
Lokomotive sollte daher auch im Sommer kühl bleiben. Das Dach des
Führerhauses
war beidseitig mit Vordächern versehen worden und wirkte sehr aufgeräumt,
da keinerlei Elemente der
Abgasanlage,
oder einer elektrischen Ausrüstung darauf montiert wurden. Die einzigen
Bauteile auf dem Dach waren die
Signalhörner
und die Antennen der Funkanlagen. Das Dach hatte ebenfalls seitlich
beidseitig eine markante Abschrägung erhalten. Nur so konnte auch hier die
Umgrenzung des Fahrzeuges eingehalten werden.
Schliesslich gab es ja keine Fenster neben
den
Vorbauten,
so dass die Strecke nur mit dieser Sicht überblickt werden konnte. Die
Lokomotive wurde aber trotz den grösseren Fenstern recht
unübersichtlich. Damit kommen wir zu den beiden Vorbauten. Dabei war der vordere Vorbau der Lokomotive etwas länger geworden, als die hintere Ausführung. Beide Vorbauten wurden aus Stahl-blechen und Profilen erstellt, welche mit der Schweiss-technik verbunden wurden. Auf dem Bodenblech wurden die
Vorbauten
mit Schrauben befestigt und gegenüber dem
Führerhaus
wurden sie gefe-dert. Der rechteckige Aufbau wurde gegen die
Rangier-plattformes
leicht abgeschrägt. Im vorderen Bereich des vorderen
Vorbaus
wurden seitlich die Luftansauggitter montiert. Im gleichen Bereich wurde
auf dem Vorbau der
Lüfter
für die
Kühlung
des
Dieselmotors
angebracht. Nach diesem Bereich schloss sich dann der geschlossene Vorbau
an. Durch die am Vorbau angebrachten Türen konnten die Bauteile im Vorbau
leicht erreicht werden. Diese Türen konnten auch auf der Strecke geöffnet
werden, da das
Lichtraumprofil
nicht verletzt wurde. Den grössten Teil dieses
Vorbaus
nahm der Bereich für die Maschinengruppen ein. Dieser Bereich, in dem die
grössten Lärmquellen einer
Diesellokomotive
zu finden sind, wurde speziell gegen aussen isoliert. So konnten die von
den Schweizerischen Bundesbahnen SBB geforderten Lärmgrenzwerte
eingehalten werden. Gerade für Baudiensteinsätze war eine ruhigere
Lokomotive sicher sinnvoll, da diese Arbeiten oft in der
Nacht und auch in Wohngegenden ausgeführt werden mussten. Hinter dem
Führerhaus
schloss sich dann der hintere
Vorbau
an. Er entsprach vom Aufbau her dem vorderen Modell. In diesem Vorbau
fanden jedoch die Bauteile der elektrischen Kraftübertragung Platz, so
dass hier keine grossen
Lüftungsgitter
vorhanden waren. Auch hier wurden die gleichen seitlichen Türen montiert,
so dass der Vorbau optisch nur wegen der kürzeren Bauweise vom vorderen
Exemplar unterschieden werden konnte.
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