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Als im Jahre 1925 die
BLS-Gruppe
diese beiden
Motorwagen
der Reihe CFe 2/6 beschaffte, war bereits von der Nutzung vorhandener
Ersatzteile die Rede. Damit war die Gesellschaft im Berner Oberland jedoch
nicht alleine. Auch die grossen Schweizerischen Bundesbahnen SBB begannen
damit, die vorhandenen Ersatzteile bei den neuen Modellen zu verwenden.
Räder
mit identischen Durchmessern sollten von den Dampflokomotiven übernommen
werden.
Der Betrieb verlangte
nach Lösungen, die von speziellen
Motorwagen
erbracht werden sollten. Jedoch waren die Erfahrungen mit den Modellen der
Reihe Ce 2/4 nicht
besonders gut. Besonders zu Beginn von
Kurven
machten sich unbequeme Schläge bemerkbar. Ein Problem, dass mit einem
Einlauf der ersten
Achse
in
Verbindung
gebracht wurde.
Laufachsen
sollten das Problem bei den
Triebachsen
beseitigen.
Auch die neuen
Motorwagen
für die
Staatsbahnen
SBB zeigten, dass es nicht leicht war, solche Fahrzeuge zu bauen. Die hier
verwendete Baureihe Ce
4/6 war so gut unterwegs, dass selbst das Direktorium feststellen
musste, dass das Fahrzeug den Kunden nicht zugemutet werden kann. Der neue
Motorwagen verkam zu einer
Lokomotive
mit Abteilen, die von niemandem genutzt wurde. Besser war er daher auch
nicht.
Daher sollte eine
neue Lösung zum erhofften Erfolg führen, denn diese heute als
Triebwagen
bekannten Fahrzeuge steckten in den Kinderschuhen. Ein Problem dabei war,
dass die schlechten
Laufeigenschaften
von den Kunden bemerkt wurden. Diese konnten jedoch nicht so leicht in die
Schranken gewiesen werden, wie das Personal. Dieses fand kaum gefallen an
den neuen Fahrzeugen. Besonders diese neue
Totmannpedal
war Schrott.
So entstand ein
komisch anmutendes Fahrzeug, das halb
Lokomotive
und halb Wagen war. Nur so konnte man auf bestehende Ersatzteile der Wagen
und der Lokomotiven zurückgreifen. Eine durchaus gute Idee, auch wenn
damit auf die Umsetzung von neuen Lösungen verzichtet wurde. Damals machte
die Technik grosse Schritte und diese wurden mit der hier vorgestellten
Ausnahme immer sofort umgesetzt. Dass dieses Fahrzeug nie in einer grösseren Serie gebaut wurde, verdanken wir der immer besser wer-denden Triebwagen. Die Reihe Fe 4/4 der Staats-bahnen und die schlechten Laufeigenschaften des hier angehängten Wagen, sorgten dafür, dass es bei zwei Exemplaren blieb.
Die Nutzung von
Ersatzteilen war gut, aber bessere
Laufeigenschaften
waren wichtiger. Neben den Schä-den am Fahrzeug, gab es diese auch an den
Schienen.
In diesem Punkt war
der neue CFe 2/6 so gut, dass die Leute des Baudienstes lieber die Reihe
Ce 2/4
sahen. Die notwendigen Abklärungen brachten dann den Schock. Die
Spurkränze
wurden bei diesen Schlägen stark beansprucht. Diese Schäden konnten nur
mit überdrehten
Radsätzen
behoben werden. Eine Abnützung, die so nicht von den Direktoren gewünscht
wurde. Kombiniert mit der bescheiden
Leistung
ergab dies das Todesurteil.
Neue verbesserte
Bauteile ermöglichten schnell
Leistungen,
die der
Motorwagen
CFe 2/6 mit seiner Technik nicht mehr erbringen konnte. Viele Bauteile
waren 1925 bereits fünf Jahre alt und galten daher bereits als veraltet.
Die
Triebwagen
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB, die ebenfalls zu jener Zeit
abgeliefert wurden, zeigten es zu deutlich, hatten sie doch wesentliche
Vorteile bei der möglichen
Zugkraft.
Als Vergleich nehme
ich den
Motorwagen
der Reihe
Ce 4/6 der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Dieser besass die doppelte Anzahl von
Triebachsen
und hatte bei nahezu gleichen
Achslasten
eine grössere
Leistung.
Ein Vorteil, der bei der BLS-Gruppe
mit der Angst vor Ersatzteilen leichtsinnig aufgegeben wurde. Man war dort
geblendet von der grossen Serie
Lokomotiven
Ce 4/6 und daher wollte man
diese als Muster nutzen. Das zählte damals besonders bei Bergbahnen, wie die BLS nun mal eine war. In der Folge kamen neue Modelle und mit den Triebwagen CFe 4/5 auch die Leistung, die solche Fahr-zeuge spannend machte.
Aufhalten konnte man
die
Triebwagen
nicht mehr. Doch diese führten zu Modellen, die sich stark an den hier
vorgestellten Modellen orientierten. Doch noch befinden wir uns am Anfang
und da waren die beiden CFe 2/6.
So waren die als
«Halbesel» oder «Trottinette» bezeichneten Fahrzeuge halt nicht optimal
und wurden daher nicht weiter verfolgt. Während sich dabei der erste
Begriff auf die zwei unterschiedlichen Fahrzeuge bezog, lag «Trottinette»
bei einem anderen Punkt. Die
Motorwagen
waren mit dem neuen
Totmannpedal
versehen worden. Wie bei einem Trottinette musste mit einem Fuss auf ein
bestimmtes Teil getreten werden.
Probleme, die auch
die Schweizerischen Bundesbahnen SBB hatten. Niemand kann mit Sicherheit
behaupten, dass sich das Personal nicht abgesprochen hatte. Die nicht
erlaubte Lösung mit der Mappe, gab es bei beiden Bahnen. Gemeinsam war
auch, dass die Devise nicht erwischen lassen bei beiden Gesellschaften
galt. Doch diese erste Lösung wurde bei der BLS-Gruppe
noch mehr mit dem Fahrzeug in
Verbindung
gebracht, als bei den
Staatsbahnen.
Ein Fahrzeug, dass
nicht den Wünschen des Personals entsprach und bei dem jeder Lokführer
verzweifelt versuchte mit mehr
Fahrmotorstrom,
noch ein bisschen schneller zu beschleunigen um den
Fahrplan
doch noch halten zu können. Dabei drückte er mit aller Kraft das blöde
Pedal
in den Boden. So ein Fahrzeug erhält schnell einen schlechten Ruf, der
sich dann in oft sarkastischen Übernamen niederschlägt. Die Reihe CFe 2/6
traf es dabei nicht einmal so schlecht. Die Übernamen für den Motorwagen der Reihe CFe 2/6 verdeutlichen die Probleme des Triebwagens, denn er war weder Lokomotive noch Wagen. Wenn dann noch die Technik bockte, war schnell der sprichwörtlich sture Esel als Pate gefunden.
Die beiden
Motorwagen
waren jedoch wirklich so störrisch, wie das bedauernswerte Tier. Wer dann
noch mit dem
Totmannpedal
einen Kampf austragen wollte, findet keine lobenden Worte. Mit einem Fuss trat man das Fahrzeug, oder besser trat man verbissen das Pedal der primitiven Sicher-heitssteuerung in den Boden. Nur einmal den Fuss entlastet und der Triebwagen meinte, dass er nun abbremsen müsse.
Es musste wieder von
vorne begonnen werden. Schnell zuschalten, dass das Malheur nicht bemerkt
wird. Das
Relais
für den maximalen
Fahrmotorstrom
erklärte dann, dass dies keine gute Idee war.
Bei mit einphasigem
Wechselstrom
betriebenen
Voll-bahn
blieben diese zwei
Triebwagen
einmalig. Die Kombination
Lokomotive
und Wagen wurde in der Folge immer so gelöst, dass die elektrischen Teile
der Lokomotive in den Wagen gebaut wurden und so ein Triebwagen entstand.
Dabei nahm man immer wieder Nachteile in Kauf. Die Triebwagen konnten sich
so aber durchsetzen und dem
Personenverkehr
zu einfachen Lösungen verhelfen.
Nur so falsch man
heute meinen könnte, war die Idee mit separaten Fahrzeugteilen gar nicht.
Nur, man hatte damals nicht die Mittel um dieses Konzept umzusetzen. Die
Baureihe CFe 2/6 scheiterte nicht nur an der
Leistung,
vielmehr war der Wagen nicht gelungen. Auch wenn dessen
Laufeigenschaften
mit den Lenkgestellen gut waren, die Änderung kam schlicht zu spät. Der
Umbau zu
Traktoren
verhinderte, dass man die
Motorwagen
vergass. Erst die durch die Firma Stadler in Bussnang ge-bauten Triebzüge mit dem Kürzel GTW sollten wie-der nach diesen Gesichtspunkten aufgebaut werden. Dabei kam jedoch ein Triebteil in der Mitte des Fahrzeuges zu Anwendung und es sind mindestens zwei Wagenhälften daran aufgehängt worden.
So entstanden leichte
Fahrzeuge, die zu einem grossen Erfolg für den Hersteller wurden.
Letztlich kamen solche Fahrzeuge sogar auch zur BLS AG. Das Problem mit der einzelnen Achse, die sich während der Fahrt nahezu auflöste, wurde damit gelöst, dass die Wagen am Triebkopf aufgehängt wurden. Eine Lösung, die beim CFe 2/6 schlicht noch nicht in Erwägung gezogen wurde.
Wir wissen daher
nicht, wie sich die Geschichte verändert hätte, wäre das Problem mit der
Achse
nicht entstanden. In Spiez löste man das Problem schliesslich mit dem
Umbau zu
Traktoren.
Der Vorteil dieser
Lösung bestand nun jedoch beim Triebteil. Wollte man bei der Reihe CFe 2/6
hier noch Ersatzteile sparen, sollte nun der
Antrieb
leicht angepasst werden. Neben der elektrischen Lösung mit Motoren für
Drehstrom,
gab es nun auch Modelle mit
Dieselmotor
und der Zug hatte so den erhofften Erfolg. Im Jahre 1925 hatte man einfach
die dazu erforderliche Technik nicht zur Verfügung. Doch geblieben war die
Reduktion der Kosten.
So falsch dieser Weg
bei den Modellen der Baureihe CFe 2/6 noch war, so richtig war er bei den
GTW. Auch, hätte ich es doch beinahe vergessen, die
Achsfolge
der GTW wird oft auch mit 2/6 angegeben. Ein Umstand, der jedoch
verschwieg, dass nun alle
Achsen
in
Drehgestellen
eingebaut wurden. Die Technik mit dem starren
Plattenrahmen
war bereits 1925 nicht mehr zeitgemäss, da erste
Lokomotivbrücken
mit Drehgestellen gebaut wurden. Die
Motorwagen
waren bei Bahnen für
Wechselstrom
einfach der Zeit voraus und doch veraltet.
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