Inbetriebsetzung BLS |
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Zur
Inbetriebsetzung kann gesagt werden, dass diese
ausgesprochen schnell abgehalten wurde. Das war jedoch nur möglich, da die
vielen wichtigen Fahrten für die
Zulassung mit den RABe 511 der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB erfolgten. Trotzdem mussten aber noch
Versuchsfahrten ausgeführt werden, weil der veränderte
Führerstand eine
Änderung des Typs war. Die Behörden verlangten deshalb auch hier Versuche. Der erste Triebzug für die BLS AG wurde beim Hersteller im Januar 2012 fertig gestellt und anschliessend durch die-sen in das Inbetriebnahmezentrum in Erlen überführt. Dort konnten die Endarbeiten unabhängig der Produktion aus-geführt werden. Wobei hier für
die Arbeiter nicht so viele Anpassungen vorhanden waren, denn in der
gleichen Zeit wurde die Baureihe RABe 511 ausgeliefert. Diese waren in
vielen Punkten gleich aufgebaut. In Erlen wurden die ersten Versuche und Tests mit dem stehenden Fahrzeug vorgenommen. Auch Einstellungen an der Leittechnik konnten so im geschützten Bereich vorge-nommen werden. Noch war man nicht bereit um den neuen Triebzug einzusetzen. Wir müssen wissen, dass die hier
beim ersten Fahrzeug vorgestellten Arbeiten bei allen
Triebzügen
vorgenommen werden mussten. Jeder neue Zug landete hier. Der
Triebwagen wurde dabei mit der neuen Nummerierung
versehen und die lautete 94 85 7515 001-6 CH-BLS. Die Fahrzeuge in der
Schweiz wurden seit kurzer Zeit mit der neuen elfstelligen Nummer nach
UIC
versehen. Bestandteil dieser TSI-Nummer war auch das Kürzel des Halters.
Erkennbar war die Nummer auf der Seite des
Triebzuges. Die einzelnen Wagen
hatten zudem eigene Fahrzeugnummern erhalten. Doch das war nur ein Punkt am Rande der
Inbetriebsetzung des ersten Zuges für die BLS AG. Denn es begannen in der
Ostschweiz die ersten Gehversuche mit dem neuen Zug. Dazu konnte die
Strecke zwischen Sulgen und Romanshorn genutzt werden. Diese war an
einigen Stellen für Versuche hergerichtet worden und sie bot den Platz für
diese
Versuchsfahrten, die oft auch mit Problemen behaftet sein konnten. Diese Fahrten verliefen erwartungsgemäss ohne grössere Schwierigkeiten. Das war auch nicht zu erwarten, hatte man doch schon die Erfahrungen mit den neuen Zügen für die Schweizerischen Bundesbahnen SBB gesammelt. Dieses Wissen konnte man nun nutzen. Das
bedeutete auch, dass viele
Versuchsfahrten nicht mehr wiederholt werden
mussten. Das hatte zur Folge, dass die
Inbetriebsetzung deutlich verkürzt
werden konnte. Bereits im März des gleichen Jahres konnte der zweite Zug in der Ostschweiz beobachtet werden. Die Lieferung der 28 Züge setzte daher zügig ein und konnte nur ermöglicht wer-den, da die Schweizerischen Bundesbahnen SBB noch etwas auf ihre Züge warten konnten. Auch wenn dort
die
S-Bahn in Zürich wichtig war, die
Staatsbahnen benötigten eine gewisse
Zahl um eine Linie umstellen zu können. Bis diese vorhanden war, ging das
nicht. So hatte man schnell zwei Triebzüge beisammen und konnte alle Funktionen prüfen. Jedoch liefen immer noch die dyna-mischen Versuche mit den Zügen. Auch wenn viele Punkte mit den Modellen der
Staatsbahnen identisch waren, sorgte die geänderte Form des
Führerstandes
für komplett andere Verhältnisse. Insbesondere die veränderten Luftwirbel
konnten auf das Fahrverhalten einen grossen Einfluss haben. Während mit dem ersten Zug in der Ostschweiz die
letzten erforderlichen
Testfahrten erfolgten, wurde der Zug mit der Nummer
515 002 am 25. Mai 2012 von der Ostschweiz in das
Depot Ausserholligen der
BLS AG überführt. Zuvor fand jedoch noch die offizielle Übergabe an das
Eisenbahnverkehrsunternehmen statt und diesmal sollte das in der
Ostschweiz bei der Bahngesellschaft der Fall sein. Der Hersteller lud eine Delegation der BLS AG
ein. Die nahm es sich nicht, mit einer Sonderfahrt anzureisen. Die Zeiten, wo ein Hersteller den fertigen Zug der Bahnge-sellschaft vor die Nase stellt und dann zusieht, wie diese das neue Fahrzeug misshandelt, sind vorbei. Man präsentiert die neuen Fahrzeuge,
wie Stars. Wenn dazu die Delegation anreisen musste, konnte dies natür-lich
nicht mit den regulären Verkehr erfolgen. So kam es zur Sonderfahrt für
einen Zug. Von der Ostschweiz erfolgte die Überführung des Zuges in die Bundeshauptstadt in Schleppfahrt durch eine Lokomo-tive von SBB Personenverkehr. Diese Lösung musste gewählt werden, da der Hersteller Stadler Rail das Fahrzeug im Depot der BLS AG übergeben sollte und er mit einem bestimmten Anbieter arbeitet. Dieser mietete für solche Einsätze
immer eine
Lokomotive der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Daher war es
keine Lokomotive der BLS AG. Die neuen
Triebzüge verfügten noch nicht über die
erforderliche
Zulassung und durften daher nicht mit eigener Kraft
überführt werden. Bisher verkehrten sie in einem beschränkten Rahmen mit
einer den Hersteller gehörenden provisorischen Zulassung. Die
Inbetriebsetzung der neuen Züge für die Behörden erfolgte daher im
Depot
Ausserholligen und somit beim späteren Besitzer der Triebzüge. Besonders
war, dass die Behördenmitglieder nicht weit reisen mussten. Mit dem neuen
Triebzug sollten
Versuchsfahrten im
Raum Bern und im Aaretal nach Thun durchgeführt werden. Das schnelle
Aaretal war schon bei den Modellen für die
Staatsbahnen genutzt worden.
Jetzt konnte auch bei hohen Geschwindigkeiten ein Vergleich zwischen den
beiden Kopfformen durchgeführt werden. Gleichzeitig zeigte der Triebzug
auch, was er konnte, sollten die RABe 515 doch hier eingesetzt werden. Die Anlagen nach Schwarzenburg waren jedoch noch nicht für den Betrieb mit solchen Zügen vorbereitet, so dass man dort noch etwas warten musste. Trotzdem konnten im Sommer 2012 die Versuchsfahrten bereits abgeschlossen werden. Die BLS AG war mit den neuen Zügen zu
frieden. Probleme gab es nur noch mit dem
Kundeninformationssystem, das
noch an die Strecken angepasst werden musste, denn es fehlten die
Positionen. Sobald die Strecke nach Schwarzenburg für doppel-stöckige Fahrzeuge bereit war, sollten die dort noch erforderlichen Fahrten durchgeführt werden. Sie sehen, wie knapp bemessen die Auslieferung war. Gerade die Tatsache, dass auch die Strecken teilweise
noch ertüchtigt werden mussten, zeigt uns die Situation auf. Die BLS AG
hatte wirklich einen sehr knappen Zeitplan, der aber wegen den Strecken
nicht gehalten wurde. Der erste Triebzug RABe 515 für die BLS AG wurde im Januar 2012 zur Endmontage überstellt und ein halbes Jahr später konnten die Versuche damit abgeschlossen werden. Einen neuen Zug in Betrieb zu
nehmen und das innerhalb von sechs Monaten ging nur, wenn die meisten
Fahrten nicht erfolgen mussten. Das konnte man hier machen, denn diese
erfolgten mit den Modellen der
Staatsbahnen SBB und deren Werte wurden
übernommen. Daher profitierte die BLS AG von den Aufträgen beim
Hersteller. Doch damit können auch wir die erforderliche
Inbetriebsetzung
beschliessen und uns nun dem Betriebseinsatz zuwenden. Es wird sicher
spannend werden, wie die BLS AG das Problem mit den noch nicht angepassten
Strecken lösen konnte. So richtig neu waren die im Raum Bern eingesetzten
doppelstöckigen Züge der BLS AG, die von Stadler Rail gebaut wurden.
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