Schutz der Reisenden |
|||||
Vielleicht ist der Titel etwas irreführend. Muss man denn Reisende
wirklich schützen? Dienen nicht die meisten Massnahmen zum Schutz der
Reisenden? Sie sehen, für Diskussionen ist gesorgt. Oder muss man gar die
Eisenbahn vor den Reisenden schützen? Egal wie, aber hier soll es um den
Schutz von Personen gehen und damit sollte man nicht spassen. Daher gehen
wir ernst an den Schutz der Reisenden.
Ich will hier ein paar Massnahmen auflisten, die Sie als Reisenden
vor den Gefahren der Eisenbahn schützen und zwar so, dass Sie davon kaum
etwas mitbekommen. Gerade die nicht entdeckten Schutzmassnahmen sind die
besten, denn wenn man sie nicht erkennen kann, kann man auch nicht
versuchen, diese Schutzmassnahmen zu umgehen. Gerade der Reisende ist
überraschend kreativ, wenn es darum geht, getroffene Schutzmassnahmen zu
umgehen.
Andere Schutzmassnahmen haben Sie vielleicht erkannt und sich
gefragt, warum denn diese überhaupt eingeführt wurden. Das ist einfach,
denn man muss die Reisenden vor sich selber schützen. Viele Kunden sind
sich den Gefahren gar nicht bewusst und bringen sich so ungewollt in
kritische Situationen. Gerade dieser Gefahr muss man sich annehmen, denn
unbedachte Leute befinden sich plötzlich an Orten, wo sie nicht
hingehören.
Wie auch, denn sie haben mit der Eisenbahn gar nichts am Hut und
müssen diese nur benutzen, weil ein Polizist gefunden hat, dass sie auf
den Ausweis und den schicken Sportwagen verzichten müssen. Kennen Sie das?
Dann steigen Sie notgedrungen auf die Bahn um und kommen plötzlich mit den
Gefahren der Eisenbahn in Kontakt. Ist logisch, denn Sie wissen
schliesslich nicht, wo es gefährlich ist und wo nicht.
Erst einmal kennen sich die Leute nicht aus. Das heisst, der
Reisende muss sich orientieren und so läuft er Gefahr, plötzlich in einen
gefährlichen Bereich zu gelangen, ohne dass er das beabsichtigte. Das muss
man verhindern. Die Bahnen benutzen dazu einfache Anlagen, die der Kunde
benutzt. Er hat zur Orientierung Hinweise und Bezeichnungen, mit denen er
etwas anfangen kann. So ist schon ein grosser Punkt aufgedeckt.
|
|||||
Schutz beim Bahnhof |
|||||
Beginnen werde ich bei der Vorstellung der Schutzmassnahmen bei
den
Bahnhöfen.
Die Bahnhöfe treffen Sie als Reisender als erstes an und so begeben Sie
sich dort in den gefährlichen Bereich. Natürlich gelten die hier anhand
des Bahnhofes vorgestellten Massnahmen auch auf der Strecke und in anderen
Bereichen der Eisenbahn. Es ist Ihnen verboten, den Gleisbereich zu
betreten, denn selbst die Lokführer dürfen das eigentlich nicht.
Der
schienenfreie Zugang:
Eine solche Massnahme zur Sicherheit der Reisenden ist der schienenfreie
Zugang. Das heisst, die Reisenden können den Bereich zu den Zügen ohne das
überqueren der
Geleise
erreichen. In den meisten Anlagen heisst das, dass Sie durch einen
unterirdischen Zugang zu den Zügen kommen. Andere Anlagen benutzen dazu
Brücken.
Entscheidend ist, dass Sie dazu keine Geleise übertreten müssen. Denn die
Eisenbahn ist nur im Bereich der Geleise gefährlich. Merkmale der
schienenfreien Zugänge sind die waagerecht zum Boden montierten
Haltestangen, die Ihnen die Benützung einer Treppe erleichtern. Diese
Stangen werden als Handlauf bezeichnet und sie befinden sich wirklich
überall, wo eine Treppe, oder eine
Rampe
benutzt werden muss. Sie werden vermutlich schon oft einen Handlauf
gesehen, oder sogar benutzt haben, denn sie bieten einen Schutz vor einem
Sturz. Fehlt ein solcher Zugang, müssen Sie die Geleise überqueren, wenn Sie zum Zug kommen wollen. Solche Bahnhöfe gibt es immer noch und es halten dort auch viele Reisezüge. Dabei gilt das für die schweizerischen Bundes-bahnen SBB genauso, wie für alle anderen Bahnen in der Schweiz. Man kann einfach nicht jeden Bahnhof immer auf dem aktuellsten Stand halten.
Sie gehen dabei einfach über die
Geleise
und schauen dabei weder nach links oder nach rechts. Warum tun Sie das? Als Kind haben Sie doch gelernt, dass man nach rechts, links und wieder nach rechts schauen soll, bevor man die Strasse überquert. Auf dem Bahnhof laufen Sie ohne lange zu überlegen einfach über die Geleise.
Es ist das normalste der Welt und niemand denk daran, dass es auch
noch Züge gibt. Dagegen müsste ich aber energisch protestieren, denn die
meisten Unfälle mit Reisenden passieren genau aus diesem Grund. Mit Hilfe von schienenfreien Zugängen hat man das Problem etwas entschärft. Immer weniger Bahnhöfe sind nicht damit ausgerüstet. Das heisst, Sie werden durch bauliche Massnahmen vor den Gefahren der Eisenbahn geschützt. Bei einem mit schienenfreien Zugängen ausgerüsteten Bahnhof haben Sie das vermutlich gar nicht bemerkt, weil es für Sie selbstverständlich war. Oder gehören Sie zu der Gruppe Idioten, die trotzdem einfach über die Geleise latschen?
Dabei fragte ich mich immer wieder, warum das von den Leuten
gemacht wird. Letztlich kam ich zum Entschluss, dass die Leute blind, taub
und hirnlos sein müssen. So wird über das
Geleise
gelatscht und ein Hinweis, dass man das nicht machen soll, mit unflätigen
Bemerkung abgetan. Doch nun meine Frage, verstehen Sie das Symbol oder
eine der vier Sprachen nicht? Das Schild unten ist wohl zu deutlich. Normalerweise stellt man Ihnen bei einem Bahnhof mit schienenfreiem Zugang eine Unterführung zur Verfügung. Genau dort, stehen diese Schilder im Bereich der Geleise.
Das ist kein Hinweis, dass man es trotzdem machen soll. Daher
können die Leute nur blöd sein, denn das Symbol ist deutlich und eine der
vier Sprachen sollte man schon ein wenig verstehen. Doch betrachten wir
nun diese Unterführungen etwas genauer. Die Unterführung ist ein sicherer Weg, um unter den Bahngeleisen oder den Strassen hindurch auf die andere Seite dieses Verkehrsweges zu gelangen.
Diese künstlichen
Tunnel
sind hell beleuchtet und oft grosszügig ausgelegt worden. Damit soll Ihnen
die Angst vor einem dunklen Bereich genommen werden. Oft gibt es in
Unterführungen keine versteckten oder dunklen Ecken. So gelten die
Unterführungen auf den
Bahnhöfen
als sehr sicher.
Alternativ zu Unterführungen werden
auch
Überführungen verwendet. Hier führt der Weg über den Verkehrsweg und
verhindert so, dass man mit dem Verkehr auf der Strasse oder der
Schiene in
Konflikt kommen kann. Im Gegensatz zu den Unterführungen geht man hier
über eine
Brücke
und bleibt somit unter dem freien Himmel. Damit umgeht man die Angst vor
der dunklen Höhle, die bei Unterführungen immer wieder für Probleme sorgt.
Der Zugang zur Unterführung, oder zur Überführung, erfolgt
meistens mit Treppen, Fahrstühlen oder
Rampen.
Oft sind die Anlagen so ausgelegt, dass die Leute geradewegs zum Zugang
geleitet werden. Meistens ist neben der Treppe immer noch ein Fahrstuhl
oder eine Rampe vorhanden. So können auch gehbehinderte Leute einfach zur
Unter- oder Überführung gelangen. Achten Sie sich doch einmal und nehmen
Sie die Über- oder Unterführung.
Doch, so sehr sich die Eisenbahnen bemühen, die Unterführungen und
Überführungen werden nicht von allen Reisenden benutzt. Viele Leute laufen
trotzdem über die
Geleise.
Sie riskieren ihr Leben, ohne sich der Gefahr bewusst zu sein. Sie sehen,
es ist absolut unmöglich den Reisenden vor seinem Leichtsinn zu
beschützen. Über- oder Unterführungen werden nicht zum Spass gebaut, diese
sind zu benutzen, ob es Ihnen nun in den Kram passt oder nicht.
Das oben abgebildete Schild haben Sie sicher schon einmal in einem
Bahnhof
oder sogar auf der Strecke gesehen. Warum überschreiten Sie dann trotzdem
das
Gleis? Es steht
doch in vier Sprachen, dass das verboten und gefährlich ist. Können
wirklich so viele Leute nicht lesen? Aber auch das Verbotsschild soll
darauf hinweisen. Ach so, ich verstehe, Sie sind alt genug und können die
Gefahr selber abschätzen. Können Sie das wirklich?
Züge nähern sich sehr schnell und können von den Leuten nur schwer
eingeschätzt werden. Zudem, sind Züge in einem
Bahnhof
mit vollem Tempo unterwegs, es gibt kein Ausserorts bei der Eisenbahn. Wie
schnell ein Zug sein kann, will ich Ihnen mit einem Beispiel aufzeigen.
Ein Zug der mit 140 km/h durch einen Bahnhof fährt, legt in der Sekunde
rund 39 Meter zurück. Das heisst, er benötigt nur wenige Sekunden um an
einem
Bahnsteig
vorbei zu fahren.
Die
Sicherheitslinie:
Wenn ich davon ausgehe, dass alle Leser dieser Seite schon einmal auf der
Strasse unterwegs waren, kann ich mir die Erklärung der Sicherheitslinie
ersparen. Diese durchgezogene weisse Linie darf nicht überfahren werden
und trennt die beiden Fahrspuren. Ach, Sie wussten das nicht und fahren
deshalb jetzt mit der Eisenbahn? Dann muss ich die Sicherheitslinie doch
noch erklären. Die weisse Linie auf der Strasse darf nicht überfahren werden und die weisse Linie auf dem Bahnsteig? Genau, diese darf eigentlich auch nicht übertreten werden.
Sie soll verhindern, dass die Reisenden zu nahe an der
Bahnsteigkante
auf den Zug warten. Doch warum darf man nicht am Rand des
Bahnsteiges
warten, schliesslich ist es doch am Abgrund so schön? Ganz einfach, weil
zwischen der Linie und dem
Gleis der
gefährliche Bereich liegt. Diese Linie ist keine Zierde und sie ist zu beachten. Die Linien sind zudem mit speziellen Massnahmen ausgerüstet, die auch von sehbehinderten Menschen erkannt werden.
Gerade dort erkennen Sie das
Blindenleitsystem ganz gut. Zudem
gibt es spezielle
Piktogramme, die Sie auch darauf hinweisen. Trotzdem
ignorieren Sie diese Linie immer wieder und bringen sich so in Gefahr,
denn durch-fahrende Züge sind gefährlich.
Ein Balanceakt auf der Perronkante ist viel spannender als auf der
Linie. Wenn dann noch der Zug gefahren kommt, ist der Reiz natürlich noch
grösser. Ach so, Sie mussten Ihren Führerausweis abgeben, weil der
Polizist gemeint hat, Sie sollen auf der Linie gehen und nun machen Sie
das nicht mehr. Da kann aber die Linie eigentlich nichts dafür, Sie
sollten sich vielleicht etwas mit der Frage Alkohol und fahren befassen. Bleiben Sie so lange, bis der Zug, den Sie benutzen wollen angehalten hat, hinter der Linie und Sie können sich noch ein paar Jahre an Ihrem Leben erfreuen.
Die weisse Linie begrenzt den Bereich, wo Sie von einem Zug, durch
den Sog oder wegen einem Bauteil mitgeschleift werden können. Sie glauben
nicht, wie stark der Luftstrom entlang eines Zuges sein kann. Daher immer
auf der sicheren Seite warten, denn sonst bekommen Sie es zu hören. Schutz vor Leichtsinn –> Unmöglich: Gerade die bis jetzt von mir vorgestellten und beschriebenen Sicherheitsmassnahmen der Eisenbahnen haben nur einen Zweck. Sie sollen Sie vor der Gefahr des Verkehrs beschützen.
Doch, vor Ihrem leichtsinnigen Verhalten kann man Sie unmöglich
schützen. Sie latschen einfach über das
Gleis,
ohne sich um den Verkehr zu kümmern. Ist ja egal, der Zug hat ja
Bremsen.
Doch seit den Bremsen wissen wir, dass ein Zug nicht sofort anhalten kann. Wer einen so deutlichen Hinweis, wie auf dem Bild ignoriert, macht das bewusst und mit Vorsatz. Mehr, als Sie davon zu überzeugen, dass Sie nicht über die Geleise gehen sollen, kann man nicht.
Warum aber missachten Sie solche Hinweise immer wieder und bringen
sich so in höchste Lebens-gefahr. Der Zug ist wie das Tier in der Urzeit,
er will ihnen an die Haut und sie fressen. Daher halten Sie genug Abstand
und Sie können sich noch lange an Ihrem Leben erfreuen. Wer springt schon freiwillig ohne Seil ab einer Brücke? Niemand, denn das kann man ja nicht überleben. Warum halten Sie dann beim Bahnhof keinen angemessenen Abstand?
Gut, wenn Sie sich das Leben nehmen wollen, dann empfehle ich
Ihnen die
Brücke
und nicht das Bahngleis. Warum? Einfach, weil die Eisenbahn nicht für
solche Zwecke gebaut wurde und die hohe Brücke ist viel sicherer als ein
Zug, der bremsen kann.
Die Eisenbahn ist kein Spielplatz für kleine und klein gebliebene
Kinder. Hirnlose Personen sollten zudem einen weiten Bogen um die Anlagen
der Eisenbahn machen. Mutproben sind mitunter das dümmste, das von der
Menschheit je erfunden wurde. Wer hat den Mut, Nein zu sagen? Genau,
dieser Mut ist der richtige Weg, alles andere ist nur blödsinnig und
dümmer als dumm. Die Lokführer werden es Ihnen danken.
Niemand, der sich an die von den Eisenbahnen geschaffenen
Schutzmassnahmen hält, muss sich vor dem Lokführer fürchten. Kein lautes
Pfeifen ertönt und Sie können weiterhin in aller Ruhe den Klängen Ihrer
Lieblingsband zuhören. Leichtsinn wird aber nicht akzeptiert und auch ein
Selbstmord auf der Bahn endet in weit mehr als der Hälfte aller Fälle bei
der Polizei und kostet Ihnen oder Ihren Angehörigen sehr viel Geld. |
|||||
Schutz
bei den Fahrzeugen |
|||||
Nachdem wir nun die Schutzmassnahmen bei den
Bahnhöfen kennen gelernt
haben, kommen wir zu den Fahrzeugen. Auch die Fahrzeuge wurden mit
entsprechenden Einrichtungen versehen, um Sie vor den Gefahren der
Eisenbahn abzuhalten, sich unnötig in Gefahr zu begeben, oder um Sie
lautstark vor der Gefahr des fahrenden Zuges zu warnen. Beginnen werde ich
mit der Warnvorrichtung, denn die wird verwendet, wenn Sie sich nicht an
die Schutzmassnahmen der Bahnhöfe halten.
Die Lokpfeife:
Mit Hilfe der Lokpfeife ist es
dem Lokführer möglich, Sie und andere Leute im Gefahrenbereich zu warnen
und deutlich darauf hinzuweisen, dass Sie gefälligst auf der anderen Seite
der weissen Linie warten sollen. Die
Pfeifen der
Lokomotiven sind nicht in
jedem Land gleich und die Signalpfeife der schweizerischen Bundesbahnen
SBB ist bekannt. Sie erkennen schon am Klang, dass das ein Zug sein muss. Die Lokpfeife ist ein auf der Lokomotive eingebauten akustisches Warnsignal und es wird durch den Lokführer nur im Notfall oder auf Auftrag bedient. Durch ein Ventil wird dabei Druckluft in die Pfeife geleitet und dort an einer Kante verwirbelt.
Je nach Luftstrom ertönt ein tieferer oder
höherer Klang. Bei den Dampf-lokomotiven benutzt man statt der
Druckluft
den Dampf aus dem
Kessel, so dass eine solche
Lokomotive viel lauter sein
kann. Da man feststellte, dass die Lokpfeife bei hohen Geschwindigkeiten nicht gut zu hören ist, verwendete man bei neuen und schnellen Fahrzeugen Makro-phone.
Im Gegensatz zur
Pfeife
wird die Luft bei einem Makrophon elektrisch in Schwingung versetzt und so
der Ton erzeugt. Dadurch kann das Makrophon mit einem elektrischen Signal
angesteuert werden, was die Sicherheit bei der Versorgung verbessert. Das Signal warnt Sie vor der Gefahr des heranfahrenden Zuges und gibt Ihnen so die Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen. Eines sollten Sie bei der Pfeife bedenken.
Der Lokführer pfeift damit nicht dem hübschen
Mädchen im Minirock hinterher, sondern versucht verzweifelt Sie davon zu
überzeugen endlich hinter die weisse Linie zu treten. Entfliehen Sie
deshalb beim erklingen der Lokpfeife Ihren Träumen und achten Sie auf Ihre
Sicherheit.
Fällt die Lokpfeife oder das Makrophon wegen einer Störung aus, kann die
Lokomotive nicht mehr normal eingesetzt werden. Die
Warnung vor den
Gefahren des herannahenden Zuges ist nun nicht mehr möglich und so muss
der Zug vor einer gefährdeten Person anhalten können. Daher gilt in einem
solchen Fall, dass der Zug die Geschwindigkeit massiv reduzieren muss.
Solche Lokomotiven werden schnell repariert, weil ein normaler Betrieb
nicht mehr möglich ist.
Die Fischhaut:
Nachdem wir vorher die
Warneinrichtungen kennen gelernt haben, kommen wir zur Ausrüstung der
Fahrzeuge. Gerade
Reisezüge müssen gut vor dem Leichtsinn der Leute
geschützt werden. Immer wieder versuchen verspätet eintreffende Leute in
der letzten Verzweiflung auf den Zug zu springen. Das ist jedoch
gefährlich, denn der beschleunigende Zug hält nicht so schnell an. Was
kann wohl so wichtig sein, dass man dazu sein Leben riskiert? Früher hatte man zur Überwachung des ausfahr-enden Zuges noch Personal auf den Bahnhöfen. Dieses machte Sie dann ziemlich deutlich darauf Aufmerksam, dass das keine gute Idee war. Verständnis finden Sie dafür nicht.
Moderne
Züge wurden jedoch entsprechend gebaut und erhielten daher eine
Einrichtung, die allgemein als Fischhaut benannt wurde. Korrekt spricht
man jedoch von einer aussenglatten Bauweise. Bei dieser aussenglatten Bauweise gibt es entlang des Zuges keine Griffstangen und auch keine zu-gänglichen Trittbretter mehr. Letztere werden ent-weder bei geschlossener Türe hochgeklappt oder eingezogen.
Daher erscheint die Aussenseite des
Fahrzeuges glatt, wie die Haut eines Fisches. Die Leute rutschen
übertrieben ausgedrückt an den Wänden ab, wie die Fische aus der Hand. So
kam es zur Bezeichnung Fischhaut.
Dank der aussenglatten Bauweise konnten die bisher immer wieder
vorkommenden Freiluft-fahrten, gänzlich eliminiert werden. Da die Leute bei
diesen Fahrzeugen nirgends mehr stehen können und auch keinen Halt an
einer
Griffstange finden, geben Sie das Unterfangen schnell auf. Die
Fischhaut hat ihren Zweck erfüllt, denn die Leute können sich so nicht
mehr in Gefahr bringen. Doch warum ist das denn so gefährlich?
Wer sich an einem Zug in einem Akt der letzten Verzweiflung aussen
festhält, muss wohl einen sehr wichtigen Auftrag haben. Warum sonst sollte
er in den sicheren Tod springen? Auf der Fahrt rupft der Fahrtwind
kräftig, denn so ein Zug ist schnell einmal mit mehr als 100 km/h
unterwegs. Irgendwann schwinden dann die Kräfte und man fällt vom Zug. Die
Landung bei so hoher Geschwindigkeit endet mit tödlichen Verletzungen.
Nichts, aber auch gar nichts, kann so wichtig sein.
Der Einklemmschutz:
Eine weitere Einrichtung
zum Schutz der Reisenden vor waghalsigen Aktionen, ist der Einklemmschutz.
Diese Einrichtung verhindert, dass ein Gegenstand oder eine Person
zwischen den Flügeln der Türe eingeklemmt werden kann. Stellen die
Sensoren einen
Widerstand fest, wird die Steuerung der Türe so
beeinflusst, dass sich diese wieder öffnet. So kann sich der Gegenstand
oder die Person befreien.
Der Einklemmschutz ist besonders bei sich automatisch schliessenden Türen
wichtig. Diese Türen schliessen ohne, dass dieser Vorgang von einer Person
überwacht wird. Die automatische Schliessung der Türe hat heute meistens
einen technischen Grund. Die eingestellte Temperatur im Fahrzeug geht
durch die offene Türe verloren. Diese muss man dann mit viel Energie
ergänzen. Daher werden die Türen nach einer gewissen Zeit automatisch
geschlossen.
Da Sie aber wieder einmal zu spät dran sind, wollen Sie noch schnell durch
die Türe in den Wagen huschen, denn schliesslich geht es beim Termin um
alles oder nichts. Leider haben Sie sich etwas verschätzt und werden in
der Türe eingeklemmt. Ohne Einklemmschutz würden Sie nun vom Zug
mitgeschleift und das endet natürlich für Sie tödlich und nicht für den
Zug. Bei den modernen
Reisezugwagen ist daher ein Einklemmschutz
vorhanden.
Meistens wird der
Einklemmschutz der Türe noch mit weiteren Massnahmen ergänzt, so dass die
Türe nicht schliesst, so lange sich Personen im Eingangsbereich aufhalten.
Solche zusätzlichen Massnahmen können Lichtschranken sein. Nun ist aber
der Mensch ein intelligentes Lebewesen, denn er kann ja seinen Kaugummi in
die Lichtschranke stecken. Das ist lustig, denn der Zug steht dann noch in
hundert Jahren an der gleichen Stelle und Sie müssen nicht an der blöden
Sitzung teilnehmen.
Ist ja kein Problem, Sie kommen ja nicht nach Hause. Der Lokführer hat
Arbeitszeit und wird irgendwann durch einen Kollegen abgelöst. Die
leidtragende Person sind somit Sie, die dafür verantwortlich ist. Da
überraschend viele Leute so blöd waren und das tatsächlich auch gemacht
haben, musste man eine Umgehung der Lichtschranke einbauen. Dabei werden
alle
Sicherheitseinrichtungen überbrückt und nur der Einklemmschutz ist
noch aktiv.
Sind die Türen geschlossen wird abgefahren. Wenn der Zug hält, weil Sie
erbost die Hände verworfen haben, dann sollten Sie unendlich dankbar sein,
denn der Lokführer hat Ihnen einen grossen Dienst erwiesen. Sie waren zu
spät und der Zug war abgefahren, der zusätzliche Halt ergibt eine
Verspätung. Diese
Verspätung wird dem Lokführer vom Lohn abgezogen. Würden
Sie das dann freundlicherweise vergüten? Eben, deshalb sollten Sie einfach
nur dankbar sein, denn das nächste Mal fährt der Zug ab. Ein eher
passiver Schutz für die Reisenden, ist die in Wagen, aber auch in Anlagen
montierte Videoüberwachung. Wir kennen solche Einrichtungen aber auch von
vielen anderen Bereichen und fühlen uns dabei oft auch auf eine
unangenehme Weise beobachtet. Aus Gründen des Datenschutzes gibt es daher
viele Orte, wo solche Anlagen nicht montiert werden dürfen. Dazu gehören
Toiletten und Umkleidekabinen. Mit diesen sehr oft versteckt montierten
Kameras können von der Ferne bestimmte Areale überwacht werden. So werden
in diesem Bereich oft Verbrechen, oder Sachbeschädigungen verhindert.
Gerade durch die Möglichkeit der Aufzeichnung werden so auch die
Beweismittel für die Strafverfolgung sicher gestellt. Ohne strafrechtliche
Vorkommnisse werden die Daten der Videoüberwachung jedoch wieder gelöscht.
|
|||||
Zurück | Navigation durch das Thema | Weiter | |||
Home | Depots im Wandel der Zeit | Die Gotthardbahn | |||
News | Fachbegriffe | Die Lötschbergbahn | |||
Übersicht der Signale | Links | Geschichte der Alpenbahnen | |||
Die Lokomotivführer | Lokführergeschichte | Kontakt | |||
Copyright 2023 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |