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Ein wichtiger Punkt für die Fahrgäste waren die technischen
Bereiche für den Komfort und natürlich die Informationen. Beginnen wir mit
einem der ältesten Bedürfnisse eines Reisenden. Das war die Ausleuchtung
der Abteile, wo dunkle Ecken vermieden werden sollten. Bei modernen Zügen
waren solche selten geworden und trotzdem bei der Ausleuchtung konnte der
Anbieter bei der Kundschaft viele Punkte holen.
Diese Folie bewirkte von aussen, dass die Scheibe dun-kel gehalten war. Von Innen konnte ungehindert nach draussen gesehen werden. Dank dieser Folie konnten die unerwünschten UV-Strahlen der Sonne zu einem grossen Teil abgehalten werden. Die Abteile der zweiten Wagenklasse wurden dabei von zwei in Längsrichtung verlaufenden Leuchtbändern er-hellt. Diese waren so platziert worden, dass der Licht-schein beide Sitze gleichmässig erhellte. Erzeugt wurde das Licht mit speziellen Leuchtstoff-röhren. Diese
waren in einem warmweissen Farbton ge-halten und sie wurden hinter
speziellen Abdeckungen versteckt. Daher war eine indirekte
Beleuchtung
einge-baut worden. Spots oder andere zusätzliche Leuchtmittel waren in der zweiten
Wagenklasse
nicht vorhanden. Es war daher eine einfache, helle und zweckmässige
Beleuchtung
der Abteile eingebaut worden. Daran änderte sich auch nicht viel bei der
ersten Wagenklasse. Auch dort wurden zwei Leuchtbänder eingebaut. Jedoch
rückten diese nun noch etwas mehr zur Seite und berücksichtigen so die
geänderte Anordnung der Stühle. Eher eine Spielerei war der Eingangsbereich der ersten
Wagenklasse. Dort
wurde ein exklusiver Teppich ausgelegt. Kleine Leuchtkörper in diesem
Teppich liessen den Teppich richtiggehend funkeln. Man wollte so in diesem
Abteil den Himmel in den Zug bringen. Eine Schaltung, die es ermöglicht
hätte diesen Effekt auszuschalten gab es nicht, da sie mit der normalen
Beleuchtung ein- beziehungsweise ausgeschaltet wurde.
Mit den modernen
Leuchtmitteln war der Verbrauch der Energie gering. Bei den Reisenden
wurde jedoch das helle Ambiente immer angeboten. Gerade bei Tagen mit
wenig Sonnen-schein war das sicherlich ein Vorteil. Eine deutliche Veränderung gegenüber der Baureihe RABe 525 erfuhr die Heizung. Hier wurde dazu im Gegensatz zum Muster eine Klimaanlage eingebaut. Diese Anlagen hatten sich mittlerweile auch bei Nahverkehrszügen durchgesetzt. Die neusten Einheiten der Schweizerischen Bundesbahnen
SBB waren damit ausgerüstet wor-den. Beim
Triebzug RABe 535 mit dem langen
Fahrweg war daher klar, dass auch hier eine
Klimaanlage verbaut wurde. Dabei lief die
Klimaanlage das ganze Jahr. Während der kalten Jahreszeit
wurde die Luft in Heizregistern vorgewärmt und anschliessend in das Abteil
entlassen. Dabei wurde diese im Bereich der Füsse ausgeblasen und stieg im
Fahrgastraum dank den physikalischen Gesetzen auf. Wo die Luft abgezogen
und teilweise wiederverwendet wurde. Daher arbeitete die Anlage jedoch wie
eine Warmluftheizung, wobei auch die Luftfeuchtigkeit reguliert wurde. Musste der Raum jedoch gekühlt werden, wurde die angesaugte Luft abgekühlt
und allenfalls überschüssige Feuchtigkeit entzogen. Die so aufbereitete
Luft presste man durch die Lochdecke in den
Fahrgastraum. Daher empfand
der Gast den kühlenden Schauer als angenehm. Durch die Lochdecke und die
dadurch erfolgte Verteilung wurde zudem verhindert, dass Zugluft entstehen
konnte. Damit war eine moderne Anlage verbaut worden.
Gerade die mit diesem
Triebzug geplanten Einsätze machten eine moderne
Lösung für die Anzeige der Ziele not-wendig. Daher wurden dazu an der
Front
und auf den Seiten die entsprechenden Displays angebracht. Diese konnten
von einem modernen Informationssystem angesteuert werden und gaben die
Anschriften in goldener Schrift auf schwarzem Grund aus. Dabei handelte es
sich jedoch nicht um Monitore, sondern um Matrizen. Das System war so leistungsfähig, dass ausgelöst vom Fahrzeug an der
Spitze, unterschiedliche Anzeigen erfolgen konnten. Damit wurde
ermöglicht, dass jeder
Triebzug in Verband sein eigenes Ziel anzeigte. So
zum Beispiel an der Spitze Brig und beim letzten Fahrzeug Zweisimmen. Der
Kunde konnte dank diesen Angaben direkt in das richtige Fahrzeug
einsteigen und musste so nicht noch nachträglich den Sitzplatz wechseln. Mit diesem
Kundeninformationssystem erfolgten jedoch auch innerhalb des
Zuges Anschriften. Diese hatten die Aufgabe neben der Anzeige des
Fahrzieles auch die einzelnen
Halteorte anzuzeigen. Dabei erfolgte immer
nur die Anschrift des nächsten fahrplanmässigen Halts. Nach Möglichkeit
wurden bei all diesen Anschriften die schwer lesbaren
Das System steuerte auch die
Sprachausgaben. Dazu waren innerhalb der
Abteile versteckte
Lautsprecher vorhanden. Mit diesen akustischen
Innformationen konnte der Innenraum beschallt werden. Die Wahl der
ausgegebenen Sprachen konnte so eingestellt werden, dass drei
Landessprachen und Englisch ausgegeben wurden. Die Einrichtung konnte
sogar so ein-gestellt wurde, dass die regionale Sprache ausgegeben wurde.
Dabei kam jedoch immer die Schriftsprache zur Anwendung. Weitaus umfangreichere Informationen konnten über die 14 im ganzen Zug
verteilten Monitore ausgegeben werden. Diese
Bildschirme wurden ebenfalls
durch das System beeinflusst, so dass dort der
Zuglauf aufgeführt wurde.
Jedoch konnten damit auch touristische Informationen zur vom
Triebzug
aktuell befahrenen Region, oder zu Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke
gemacht werden. Selbst die Ausgabe von Werbung war nicht ausgeschlossen.
Selbst Durchsagen in den Zug waren möglich. Das waren
Lösungen, die eine gute Information für die Reisenden ermöglichten. Wobei
man dazu auch
Meldungen aus dem Zug haben musste. Im Zug war keine normale Notbremse mehr vorhanden. Zwar waren die Bediengriffe vorhanden. Wer jedoch daran zog, leitete keine Bremsung mehr ein. Vielmehr wurde die Notbremse dem Lokführer gemeldet und er konnte mit der Überbrückung der Notbremse an eine geeignete Stelle fahren. Die
Notbremsüberbrückung wurde im Zug angezeigt und eine akustische
Information für die Reisenden ausgegeben. So konnte wirksam verhindert
werden, dass unzeitig angehalten wurde. Da hier eine Notbremsanforderung vorhanden war, bewirkte die Steuerung im Bereich eines Halte-ortes jedoch direkt die Notbremse. Dabei wurde die Hauptleitung entleert und der Triebzug so abgebremst. Eine Überbrückung
war jetzt jedoch nicht mehr möglich. Die Rückstellung dieser
Notbremse
musste vor Ort erfolgen und konnte nur mit einem speziellen Schlüssel
ausgeführt werden. Erst wenn die Grundstellung erstellt war, konnte die
Hauptleitung gefüllt werden. Um das Sicherheitsbedürfnis der Reisenden zu erfüllen, waren viele Massnahmen ergriffen worden. So war es im hellen und grossen Innenraum schwer möglich eine unbemerkte Handlung auszuführen. Der Schutz war so durch die einzelnen Personen gegeben. Da die jedoch in einem solchen Fall,
auch auf Hilfe angewiesen waren, gab es noch eine Kommunikation. Daher konnte die Hilfe mit einer
Notrufsäule angefordert werden. So konnte der Vorfall schnell behandelt
werden. Gerade in verkehrsschwachen Zeiten, funktionierte dieser Schutz nur
bedingt. Zudem wünschten auch die zivilen Behörden der Strafverfolgung
immer wieder umfangreiche Informationen, die oft vom Opfer nur schwer
wiedergeben werden konnten. Aus diesem Grund wurde der komplette Innenraum
mit Kameras überwacht. Diese erfassten dabei aber auch Vorfälle aussen am
Triebzug und sie waren immer aktiv.
Wobei das natürlich von den Reisenden nicht
überwacht werden konnte, daher waren überall im Zug die ent-sprechenden
Hinweise angebracht worden, dass hier eine Videoüberwachung vorhanden war. Selbst die Liveübertragung der Bilder war möglich. Diese Funktion konnte bei Störungen genutzt werden. Gerade wenn der Lokführer ausgefallen war, war es für die Rettungskräfte wichtig, zu wissen, wo sich die Passa-giere befanden und wie sich diese verhalten würden. Somit war auch die
Videoüberwachung so ausgelegt worden, dass der Kunde im Zug optimal
geschützt war und im Falle eines Vorfalls schnell Hilfe erhielt. Trat nun aber eine Situation ein, bei der die Reisenden den Zug notfallmässig verlassen mussten, war der Aus-stieg auch möglich, wenn der Lokführer ausgefallen war. Dazu war bei jeder Türe eine
Notentriegelung vorhanden. Mit dieser konnte die Türe anschliessend ohne
grosse Schwierigkeiten aufgestossen werden. Damit war der Fluchtweg über
die grossen Türen frei und die Reisenden konnten den Zug schnell
verlassen. Für den Fall, dass sich auch keine der Türen öffnen liess, waren
Notausstiege vorhanden. Dazu konnten diese Scheiben an einem bestimmten
Punkt mit einem speziellen Hammer eingeschlagen werden. Durch die
Konstruktion fiel diese in sich zusammen und gab so den Weg durch die
Öffnung frei. Der benötigte Hammer war im Zug vorhanden und er war mit
einer Plombe gegen missbräuchlichen Einsatz gesichert worden.
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