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Es war einmal und dies ist kein Märchen. Es war wirklich ein Tal, dass sich eine eigene Bahn wünschte und das zu einer Lösung griff, die in der Schweiz einzig-artig sein sollte. Eine normalspurige
Strassenbahn
nach englischem Muster sollte entstehen. Selbst die Gründung der
Gesellschaft sollte in London erfolgen und so entstand die Schweizerische
Seethalbahn STB. Mit alle 80 Meter ein
Bahnübergang
schlug sie jeden Rekord. Die Idee hatte durchaus Nachahmer gefunden und so konnten diese kosten-günstigen Bahnen entstehen. Jedoch sollte keine mehr so sein, wie die Seethal-bahn. Alle anderen vergleichbaren Strecken in der Schweiz waren schmalspurig ausgeführt worden. Zu erwähnen sind da sicherlich die
Wynentalbahn und die Bahn Aarau – Schöft-land. Welche später zur WSB
wurden. Die Idee klappte bei allen und jede schuf sich seine eigenen
Probleme. Wie gut diese Lösung war, zeigen die Übernamen, die diesen Bahnen von der Bevölkerung vergeben wurden. Sie wurden mit ausgesprochen zweifelhaften Bezeichnungen wie «Kundenmetzger» und «Knochenhobel» bedacht. So zeigt sich schön, wo das Problem bei der
unmittelbaren Nähe zu den Leuten war. Trotzdem startete die Bahn durch das
Seetal
ausgesprochen erfolgreich und einer glorreichen Zukunft stand eigentlich
nichts im Weg. Im Seetal konnten stattliche Züge geführt werden und die kleinen Dampfloko-motiven funktionierten gut. Wobei das die Bauern entlang der Strecke nicht unterstützten, wenn eine Funke dafür sorgte, dass das Heu in einem Meer aus Flammen vernichtet wurde. Wie sollten die Tiere im Winter versorgt
werden, wenn dieses Teufelszeug das Futter immer wieder vernichtet. Ein
Problem, das schnell gelöst werden musste und da fand die
Seethalbahn
eine Lösung. Man elektrifizierte diese
Nebenbahn
noch vor all den
Hauptbahnen
in der Schweiz und beendet so die
Dampfzeit.
Die Wahl fiel auf
Wechselstrom.
Eigentlich eine sehr gute Idee, hätte man mit 5 500
Volt
nicht eine tiefe
Spannung
gewählt und sich bei 25
Hertz
für eine Lösung entschieden, die in der Schweiz so nicht mehr verfolgt
werden sollte. Ungünstig, aber nicht komplett falsch, denn damals konnte
niemand ahnen, dass sich ein anderes System durchsetzen würde. Mit den beschafften Triebwagen begannen die Pro-bleme. Sie waren für den Verkehr auf der steigungs-reichen Strecke zu schwach ausgelegt worden. Die Folgen waren viele Defekte und damit Ausfälle bei den Einnahmen. Letztlich blieb nur noch ein Schritt und so
kam die
Seethalbahn
zu den Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die waren vermutlich gar nicht so
erfreut, wie man vermuten könnte, denn die Strecke passte nicht. Um bis zur Umstellung der
Spannung
und der
Frequenz
auf die normalen Werte den Verkehr zu stabilisieren, wurden zugkräftige
Lokomotiven
benötigt. Wichtig war das, weil gerade der
Güterverkehr
auf dieser Strecke in besonderem Umfang zugenommen hatte. Auch wenn man in
dieser ländlichen Gegend kaum Industrie erwarten würde, Güter wurden
transportiert und das erfolgte damals mit der Eisenbahn, da die Fuhrwerke
langsam waren. Sie sehen, dass sich der Erfolg in einem
Tal einrichten konnte, wenn erst einmal eine Bahn gebaut würde. Im
Seetal
waren die Güter in erster Linie nach den Orten Hochdorf, Beinwil am See
und Lenzburg Stadt zu führen. Aber auch an anderen
Stationen
wurden Wagen abgestellt und neu beladen. Für diesen Einsatz sollte die
passende Maschine gefunden werden und das gelang sogar, auch wenn nicht
alles perfekt war. Auf die Auslastung der Personenzüge mit
Güterwagen
verzichteten die
Staatsbahnen.
Dadurch begannen die
Triebwagen
in diesem Bereich etwas besser zu funktionieren. Man konnte bis zur
Umstellung zuwarten. Bei den
Güterzügen
musste die Lösung bereits vorhanden sein, als die Bestellung aufgesetzt
wurde. Eine
Lokomotive
für zwei
Stromsysteme
sollte es sein, denn die neue Maschine sollte nicht kurz nach Auslieferung
umgebaut werden. Mit der Baureihe De 6/6 wurde diese Lokomotive schliesslich geschaffen. Niemand hätte damals ahnen können, dass ausgerechnet eine speziell für das Seetal entwickelte Lokomotive auf der grossen Gott-hardbahn auftauchen würde. Auch wenn es letztlich der südlichste
Abschnitt war, aber die Maschine wurde für kurze Zeit auf der
Gott-hardstrecke eingesetzt und hatte ihre
Güterzüge.
Nach fünf Jahren endet das Gastspiel im Tessin. Mit drei Exemplaren war die Baureihe ein
Exot. Bei einer
Staatsbahn,
wo grosse Serien eingesetzt wur-den, stellten diese drei Maschinen ein
Problem dar. Zwar passten viele Teile zu
Rangierlokomotiven,
aber eben nicht alles und ausser dem
Seetal
gab es für solche Maschinen keine passenden Strecken. Überall fuhr man
schneller als 50 km/h. Aber nicht auf der
Bahnlinie,
die um jeden Miststock eine
Kurve
machte. Schliesslich waren es die Schäden an der
alt gewordenen
Lokomotive,
die das Aus brachten. Es waren wirklich nahezu 60 Jahre, in denen die drei
Maschinen kaum aus dem
Seetal
kamen. Keine Baureihe sollte so mit der Strecke in
Verbindung
gebracht werden. Doch in Bern hatte man dafür kein Gehör und so ist es
schon als Wunder zu sehen, dass nicht alle drei Maschinen dem
Schneidbrenner zum Opfer fielen. Doch war da noch eine andere exotische
Bahn. Mit dem Wechsel zur Oensingen – Balsthal –
Bahn OeBB konnte zumindest die Nummer 15 301 dem Schneidbrenner entgehen.
Die kleine Bahn, die kaum
Personenverkehr
hatte, war eine kräftige
Lokomotive
für den
Güterverkehr
zum Werk der Von Roll willkommen. Doch die Maschine war alt und daher war
kein langer Einsatz möglich. Dumm dabei war, dass der Schaden wirklich
gigantisch war und eigentlich nur noch ein Feuer schlimmer enden würde. Als dann der grösste Kunde das Werk nicht
mehr wollte, verschwand der Verkehr für die
Lokomotive
und die grosse Anzahl von entlassenen Arbeitern, brauchte eine
Beschäftigung. Ein Verein der hoffnungslosen, sollte der hoffnungslosen
Lokomotive neues Leben einhauchen. In der Presse vermittelte man
Zuversicht und zeigte sich entschlossen. Trotzdem dauerte es 13 lange
Jahre, bis das Ziel der Lokomotive erreicht worden war.
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