Einleitung XTm 101 - 109

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Baujahr: 1968 Schleuderleistung: 200 PS
Gewicht: 18 t V. max.: 45 km/h
Wurfweite:    Länge: 7'830 mm

Die am Gotthard seit 1898 eingesetzten Schneeschleudern hatten gezeigt, dass damit gegenüber den Schneepflügen die Räumung der Anlagen verbessert werden konnte. Insbesondere in den Bahnhöfen boten sie grosse Vorteile. Ein Pflug schob in den Bahnhöfen den Schnee nur zur Seite und somit auf die benötigten Gehwege. Von dort musste dieser von Hand auf Flachwagen verladen werden. Nötig war das, weil die Wege benötigt wurden.

Mit dem Traktor der Station wurden diese Wagen schliesslich an den Ort gestellt, wo die Wagen entladen wurden. Das wa-ren meistens erhöhte Anlagen, aber auch Bäche und Flüsse neben den Bahnhöfen.

Die Mannen mussten den Schnee auch jetzt wieder von Hand abladen. Danach ging es wieder zurück und der Umlauf be-gann von vorne. Somit war viel Personal des Bahndienstes über längere Zeit mit dem Schneebruch beschäftigt.

Kam die Schneeschleuder, musste der Schnee von den Zwischenräumen nur noch vor die Maschine geschoben wer-den. Diese nahm den Schnee auf und beförderte ihn in grossem Bogen zur Seite.

Auch wenn dort oft Anlagen so verschüttet wurden, dass sie anschliessend erneut geschleudert werden mussten, war man schneller und es bedarf deutlich weniger Personal. Eigentlich hätte man sich vom Betrieb weitere solche Maschinen ge-wünscht.

Das Problem war jedoch, dass die elektrische Schneeschleu-der und auch die Rotary an eine Lokomotive gebunden waren. Mit den neuen Maschinen der Reihe Xrotm 2/3 97 und 98 sollte das eliminiert werden.

Die neue Schleuder beeindruckte das Personal in den Bahnhö-fen und so wurde diese Maschine immer wieder für die Räumung der grossen Anlagen herangezogen. Dabei sollte diese gleichzeitig die Strecken vom Schnee befreien.

Auch der Bahnmeister im Kreis 1, der für den Jura zuständig war, bekundete mit den Schneepflügen Probleme. Dort waren es weniger die Schneehöhen und die Anlagen. Vielmehr waren viele Strecken in der Westschweiz anfällig auf Verwehungen. Die im Westen sehr starken Winde sorgten dafür, dass sich der Schnee an bestimmten Orten sammelte. Dabei konnten in diesen Verwehungen durchaus stattlich Höhen erreicht werden.

Natürlich können Sie nun in die Runde werfen, dass auch der Kanton Uri für starke Winde bekannt ist. Der dort wehende Föhn, ist im Gegensatz zu jenen in der Westschweiz, besser als jede Schneeschleuder.

So beseitigt der warme und trockene Wind in einer Stunde mehr Schnee, als das eine der Schneeschleudern schaffte. Die Winde im Westen waren hingegen kalt und so wurde der Schnee verfrachtet, was zu den Verwehungen führte.

Auf jeden Fall führte das dazu, dass sich viele Bereiche bei der Bestellung der neuen Schneeschleuder meldeten und ebenfalls eine solche Maschine wünschten.

Dabei stiessen sie auf taube Ohren, denn eine Schnee-schleuder war mit hohen Kosten verbunden. Man erkannte das Problem jedoch auch in Bern.

Es wurden daher mehr solcher Maschinen im Bestand vor-gesehen. Jedoch wusste man nicht so genau, wie das zu er-folgen hatte.

Das grösste Problem bei den Schneeschleudern war, dass diese auch dazu ausgelegt wurden, den Lawinen zu Leibe zu rücken. Diese Forderungen bedingten sehr hohe Leistungen und spezielle Lösungen. Die Folgen waren klar, denn man musste hohe Kosten in Kauf nehmen. Daher sollten diese Maschinen in so geringer Stückzahl, wie möglich beschafft werden. Das reichte aber nicht für die zahlreichen Bahnhöfe und die Anlagen im Jura.

Eine angestellte Analyse ergab, dass sowohl in den Bahnhöfen, als auch im Jura eher gefallener Schnee anfiel. Dieser war leicht und konnte daher mit den Schleudern leicht beseitigt werden. Dabei zeigten die beiden neuen Maschinen, dass die Vorschneidepropeller bei leichtem Schnee nicht unbedingt ideal waren. Eine optimale Lösung bei den Stationen könnte auf dieses Merkmal verzichten und so würden Kosten gesenkt.

Es wurde auch festgestellt, dass die grossen Maschinen bei die-sem leichten Schnee kaum Leistung benötigten. Gerade Pulver-schnee war fast im Leerlauf zu schleudern.

All das führte zur Überlegung, dass man einfacher aufgebaute Maschinen mit geringerer Leistung beschaffen könnte. Diese Maschinen würden auch die Schleudern bei grossen Ereignissen entlassen. Der Betrieb der Strecken konnte so schneller wieder aufgenommen werden.

In Stationen waren kleine und wendige Fahrzeuge gefragt, die den Schnee gezielt auswerfen konnten. Die ersten ausgelie-ferten Traktoren leisteten im Rangierdienst kleinerer Bahnhöfe gute Dienste.

So war schnell klar, dass man damit etwas machen konnte. Damit hätte auch das Personal des Bahndienstes mit diesen neuen Modellen fahren können, was eine deutlich bessere Ausnutzung des verfügbaren Personals erlaubt hätte.

So kam es, dass letztlich dem Begehren der Bahndienste entsprochen wurde. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB beschafften daher bei der Industrie vorerst einen Prototyp für eine Kleinschleuder. Diese Maschine sollte gemäss Auftrag nur für die Beseitigung von gefallenem Schnee in Bahnhöfen genutzt werden. Strecken waren nicht vorgesehen, da dafür die grossen Schleudern besser geeignet waren. Dabei bestand durchaus die Option auf mehrere Fahrzeuge.

Die verfügbare Leistung, die in einem Traktor installiert werden konnte, war zudem ausreichend, denn es waren ja auch keine Steigungen zu bewältigen. Daher konnte man die Kleinschleuder durchaus als eine abgespeckte Version der grossen Maschine betrachten. Die Bezeichnung sollte auch nicht mit den grossen Schneeschleudern verwechselt werden. Daher sollten die neuen Kleinschleudern als XTm bezeichnet werden.

Geliefert wurden letztlich neun Traktoren, die über eine Schneeschleuderausrüstung verfügten. Diese wurden von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB genau als Baudiensttraktoren mit Sonderaufgaben bezeichnet. Der Prototyp war so ausgelegt worden, dass er nach Auslieferung der kleinen Serie von acht Fahrzeugen umgebaut werden konnte. Ein Einsatz auf der Brünigbahn, die mit Schmalspur verkehrte, war daher nicht ausgeschlossen.

Auf dem Prinzip dieser Kleinschleudern, wurden schliesslich viele Maschinen für mehrere Privatbahnen geliefert. Mit etwas mehr installierter Leistung und einem Schleuderaggregat für die Strecke, konnte die BLS-Gruppe schliesslich den Ersatz für die alte mit Dampf betriebene Schneeschleuder beschaffen. Damit war die Xrotm 100 in Erstfeld, die einzige Schleuder der Bauart Leslie auf normaler Spurweite. Zumindest in der Schweiz war das so.

 

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