Weitere Bezeichnungen |
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Eigentlich könnte man diesen Teil der
Bezeichnungen auch weglassen und das Kapitel ohne deren Erwähnung
abschliessen. Doch wir wären damit nicht vollständig informiert worden,
denn es gibt noch weitere bezeichnete Baugruppen in den Bahnanlagen. Es
gibt diese Baugruppen, die mit Bezeichnungen versehen werden, nur haben
sie keine grossen Bedeutungen mehr. Viele werden es daher nicht mehr sein
und ihre Bedeutung ist nicht immer zu erkennen. Es könnte durchaus sein, dass Ihnen die
Bedeutung der Bezeichnung nicht einmal auffällt. Doch sie hat ihren Grund.
Daher ist es sinnvoll, wenn wir jeden vorgestellten Bereich genau
betrachten und danach mit einem Beispiel die Dinglichkeit dieser
Bezeichnung erfahren. Ich denke jedoch, dass wir mit diesem Kapitel
beginnen und dann sehen, wo uns der Weg bei der Deutung dieser Bezeichnung
hinführt. Bei den Beispielen wird auch auf die
vorherigen Kapitel Bezug genommen und so das ganze Thema beleuchtet. So
gesehen, bildet dieses Kapitel eine Zusammenfassung der bereits erhaltenen
Informationen. Diese werden einfach noch mit den neuen Informationen
ergänzt. Doch nun wird es Zeit, dass wir die Masten der
Fahrleitung mit
einer Bezeichnung versehen. Sie haben richtig gelesen, es geht um die
Masten.
Fahrleitungsmast:
Die einzelnen Masten der
Fahrleitung werden
mit einer einfachen Nummer versehen. Diese Nummer ist für jeden Abschnitt
individuell und folgt, wie alle Bezeichnungen der
Kilometrierung der
Strecke. Angeschrieben sind die Masten mit einem Schild, das von Seite der
Bahnanlagen aus zu erkennen ist. Bei Quertragewerken trägt jeder Mast das
Schild mit der gleichen Nummer. Das gilt auch für auf gleicher Höhe
stehende Masten.
Wenn
wir nach einem Grund für diese Bezeichnung der Fahrleitungsmasten suchen
wollen, dann finden wir ihn bei den Störungen. Wir nehmen daher einen Zug,
der auf einer Strecke ganz normal verkehrte und im Wald auf einen quer
über dem
Gleis liegenden Baum
trifft. Ein Szenario, dass in Wäldern durchaus als Folge von Unwettern
passieren kann. Der Baum ist daher ein massives Hindernis, das im Gleis
liegt. Als Reaktion auf diese Situation leitet der
Lokführer eine
Schnellbremsung
ein und hält den Zug an. Wegen dem langen
Bremsweg
kommt er jedoch nicht mehr vor dem Hindernis zum Stehen und rammt den
Baum, der durch den Aufprall unter die
Lokomotive
gepresst wird. Dadurch gibt es nun an der Lokomotive Schäden, die eine
Weiterfahrt des Zuges verhindern. Der defekte Zug muss daher geborgen
werden. Für die Bergung wichtige Angaben sind die
Kilometrierung und das befahrene
Gleis. Somit
Informationen, die wir schon kennen gelernt haben. Daher meldet der
Lokführer dem
Fahrdienstleiter,
dass er bei Kilometer 12.7 einen Baum gerammt habe und auf dem in
Fahrrichtung linken Gleis stehe. Eine Weiterfahrt mit der
Lokomotive
sei wegen den Schäden nicht mehr möglich. Noch keine Rolle spielt der Mast
der
Fahrleitung. Damit die Daten der
Lokomotive
bei einer Untersuchung des Vorfalls möglichst genau ausgewertet werden
können, entnimmt der Lokführer die Aufzeichnungen und beschriftet diese.
Nun muss die Position sehr genau vermerkt werden. Da reicht die
Kilometrierung nur, wenn man gerade bei einer Hektometertafel steht.
Genauer geht es, wenn man dazu noch die Distanz zum nächsten Mast angibt.
Damit dieser identifiziert werden kann, trägt er eine Nummer. Wir haben nun erkannt, dass die Nummer der
Masten benötigt wird, um eine Position sehr genau zu bestimmen. Damit
können die Daten der Fahrt auf den Meter genau ausgewertet werden und man
weiss ganz genau, wann der Lokführer den Baum erkennen konnte und ob der
Bremsweg
eventuell bei einer früheren Reaktion ausgereicht hätte. Natürlich wird
bei einem Baum kaum eine Untersuchung erfolgen, aber wenn Personen
betroffen sind ist das anders. Weichen: Weichen haben eine Nummer und das leuchtet uns sogar noch ein. Die Nummern beginnen bei jedem Bahnhof oder bei jedem Spurwechsel bei 1 und die weiteren Weichen werden dann der Kilometrierung folgend so gut es geht der Reihe nach bezeichnet. Abweichungen von dieser Reihenfolge kann es
jedoch geben, denn bei neuen
Weichen werden diesen
einfach neue Nummern vergeben und die Welt ist in Ordnung, auch wenn nicht
immer neu geordnet wird. Diese Nummer wird benötigt, wenn wir das
Stellwerk einrichten.
Dort muss der Bediener schliesslich wissen, welche Weiche er nun bedient.
Mit den elektrischen Stellwerken war es dann auch das Team, das die
Verdrahtung machte und so die richtigen Kombinationen machten. So stimmten
dann die
Verschlüsse
und die Weichen konnten korrekt bedient werden. Etwas was verständlich ist
und daher nicht gross erklärt werden muss. Natürlich kommen die Bezeichnungen von Weichen auch zur Anwendung, wenn diese Weiche einen Defekt hat. So kann der Fahrdienstleiter dem Störungsdienst genau mitteilen, welche der Weichen nicht mehr funktioniert. Die Leute dort können danach in den
Unterlagen nachsehen, was diese
Weiche für Bauteile
hat und wie diese genau ausgeführt sind. So können sie die entsprechenden
Teile gleich mitnehmen und haben alles benötigte Material dabei. Diese Liste mit bezeichneten Bauteilen in
Bahnanlagen lässt sich beliebig erweitern. Bei allen Bauteilen hat aber
die Bezeichnung immer den gleichen Grund. Mit dieser Bezeichnung kann die
Baugruppe jederzeit identifiziert werden. Das ist bei einigen Bereichen,
wie bei den Signalen betrieblich wichtig, aber bei allen im Unterhalt.
Schliesslich sind die Baugruppen in den Verzeichnissen aufgeführt und so
bekannt. Wir haben damit die Betrachtung der
Bezeichnungen abgeschlossen. Die hier vorgestellten Lösungen entsprechen
den Anlagen in der Schweiz und sind natürlich korrekt. Seien Sie aber
nicht überrascht, denn in den Anlagen werden immer wieder andere Methoden
angewendet, die hier nicht vorgestellt wurden oder die diesen
widersprechen. Wichtig dabei ist aber in jedem Fall, dass man die
Baugruppe einwandfrei identifiziert kann.
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