Signalbezeichnungen |
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Ich überlegte lange, welche Reihenfolge
richtig sein könnte. Schliesslich kam ich zum Entschluss, dass ich zuerst
die Signale nehme und mich dann mit den restlichen Bauwerken entlang einer
Strecke befasse. Das tat ich aus dem einfachen Grund, weil die Bezeichnung
von Signalen extrem wichtig ist und damit zu den wichtigsten Bezeichnungen
gehört, die wir hier ansehen werden. Warum ist das so?
Bei
Störungen an Signalen ist es sehr wichtig, dass alle beteiligten Stellen
genau wissen, von welchem Signal in diesem Fall genau gesprochen wird. In
der Realität schon passierte Verwechslungen zeigten deutlich auf, dass es
dadurch zu schweren Unfällen kommen kann. Diese Unfälle müssen daher
zwingend verhindert werden, daher sind an die Kennzeichnung und
Bezeichnung der Signale sehr viele Bedingungen gestellt worden. Beginnen will ich mit einem speziellen Fall, der sogar ohne Bezeichnung auskommt. Bei Eisenbahnen sind die Einfahrsignale mitunter die wichtigsten Signale, die es überhaupt gibt. Diese verhindern, dass ein Zug ungewollt in einem Bahnhof einfahren kann. Wichtig ist das, weil dort auch
Rangierbewegungen stattfinden und diese das
Gleis des Zuges benützen
müssen. Deshalb wurden die
Einfahrsignale
seiner-zeit als erste Signale überhaupt eingeführt. In der Schweiz sind diese Signale speziell
gekennzeichnet worden. So wurde beim
Signalsystem
N sogar eine spezielle Tafel zur Kennzeichnung des
Einfahrsignales
eingeführt. Auf dieser Tafel steht meistens der abgekürzte Namen des
Bahnhofes. Kürzere
Bahnhöfe werden
ausgeschrieben. So würde zum Beispiel an einem Einfahrsignal des Typs N
auf der Tafel Wil stehen, aber nur Er für Erstfeld. Sie sehen, man ist
hier sehr flexibel. Beim älteren Signalsystem L wurde die Bauform entsprechend ausgeführt. Heute dürfen aber auch die Schilder des Signalsystems N verwendet werden. So sind bei den Einfahrsignalen der Bahnhöfe oft auch die Vorsignale zur Ausfahrt oder zur nächsten Signalstaffel angebracht worden. Ausnahmen von dieser Regel gibt es bei
Bahnhöfen, die kein
Ausfahrsignal
mehr haben oder bei sehr alten Anlagen, wo man auf diese
Vorsignale
verzichtete. So lange das Hauptsignal mit einem Vorsignal am gleichen Mast den Fahrbegriff „Halt“ zeigt, sind die Vorsignale am gleichen Standort dunkel. Diese Regel gilt in vielen Ländern Europas und auch in der Schweiz, nicht aber bei einem Einfahrsignal. Die Einfahrsignale des Typs L haben daher
immer beleuchtete Vorsignale. So können diese wichtigen Signale vom
fahrenden Personal auch bei schlechter Sicht besser erkennt werden.
Diese Kennzeichnung entbindet uns jedoch
nicht, dass diese Signale noch präziser gekennzeichnet werden müssen.
Damit kommen wir nun zu den eigentlichen Signalbezeichnungen. Diese sind
einheitlich ausgeführt worden und unterscheiden sich eigentlich nicht
zwischen der Strecke und den
Bahnhöfen. Doch
beginnen wir mit dem Grundsatz dieser Bezeichnung und damit mit einer
klaren Situation, die überall stimmt oder zumindest fast überall. Signale werden immer mit einem grossen Buchstaben und
dem zugehörigen
Gleis gekennzeichnet. Das könnte zum Beispiel so aussehen:
A23. Angeschrieben ist das am entsprechenden Signal und diese
Signalbezeichnung ist für den Lokführer vom
Führerstand aus zu erkennen.
Das heisst, diese Tafeln stehen immer im rechten Winkel zur Strecke und
sie sind teilweise sogar reflektierend ausgeführt worden. Sie sehen, wie
wichtig diese Bezeichnung ist. Dabei kann der Buchstaben aber nicht beliebig sein,
denn auch die Verwendung der Buchstaben ist klar geregelt und wird uns in
den folgenden Abschnitten noch beschäftigen. Dabei kommen wir nun wieder
zur Unterteilung in Strecken und
Bahnhöfe. Wobei ich jetzt bei den
Bahnhöfen beginnen werde. Der Grund ist simpel, denn so kann ich mehr oder
weniger dem Alphabet folgen und habe so einen roten Faden gefunden.
Bahnhöfe: Nehmen wir die
Bahnhöfe, sind die
Signale in diesem Bereich in einer bestimmten Art aufgestellt. Das
vereinfacht unsere Art der Betrachtung. Doch wie um alles in der Welt
orientieren wir uns. Wie so oft, wenn nichts mehr hilft, greifen wir zur
Kilometrierung und nehmen diese als Anhaltspunkt. Gerade bei den Signalen
in den Bahnhöfen ist das enorm wichtig. Doch nehmen wir wieder ein
Beispiel. Diesmal aber ein Beispiel zu finden ist nicht ein-fach. Nehmen wir daher unseren Bahnhof von vorher. Dieser muss nun mit Signalen ausgerüstet werden. Wie würden wir das anstellen? Einfach, wir
wissen dass
Einfahrsignale
wichtig sind, daher bekommt der
Bahnhof auf
jeder Seite ein Einfahrsignal. Damit haben wir bereits zwei Standorte
definiert. Kommt noch dazu, dass wir den Zug geregelt aus dem Bahnhof
lassen wollen. Dazu benutzen wir Ausfahrsignalel. Diese Ausfahr-signale stellten wir als Gruppensignale nach der letzten Weiche auf. Eine Lösung, die bei den Bahnen immer wieder angewendet wurde und so auch heute noch anzutreffen ist. Insgesamt haben wir so vier Signale
benötigt, was natürlich nicht viel ist und die Einfachheit unseres
Bahnhofes widerspiegelt. Zum erklären der Sachlage reicht das aber
vollumfänglich aus. Damit haben wir nun vier Standorte mit Signalen. Wenn
wir nun die Kilometrierung und deren Vorgaben über die Richtung
hinzunehmen, haben wir die Signalbezeichnungen in den Grundzügen bereits
festgelegt. So einfach kann das sein. Doch wie bezeichnen wir unsere
Signale denn genau? Wie schon gesagt mit den Buchstaben. Dabei gehen wir
in Richtung der Strecke und teilen jedem Signal, das wir Treffen einen
eigenen Buchstaben zu. In unserem Fall bekommen wir so die Signale A bis D.
Wobei A und D die jeweiligen Einfahrsignale sind. Wir haben damit bereits
die Signale unseres
Bahnhofes bezeichnet, denn hinzu kommt nur noch die
Bezeichnung des
Geleises und schon sind wir fertig. In einem so einfachen
Fall, wie unserem Bahnhof, kann man sogar auf die Angabe der Geleise
verzichten, denn jedes Signal ist auf Grund vom Buchstaben klar definiert
worden. Soweit sind wir bereits fertig. Die Bezeichnung von Signalen kann in
Bahnhöfen so
einfach sein. Doch so einfach, wie in unserem Beispiel sind die Bahnhöfe
selten. So veränderten sich die Signale bei den Bahnen. Zu den
Hauptsignalen, die wir bisher angesehen haben, wurden zusätzliche Signale,
die
Vorsignale genannt wurden, eingeführt. Wie wir bereits vermuten,
werden auch diese Vorsignale mit einer Signalbezeichnung versehen und so
klar definiert. Was uns daher noch bleibt, sind die zu den je-weiligen Signalen gehörenden Vorsignale. Diese Vorsignale erhalten die Bezeichnung der Haupt-signale und werden mit einem Stern als Vorsignal gekennzeichnet. Das könnte bei unserem Beispiel für das
Einfahr-signal
A11 zum Vorsignal
A11* führen. Wiederhol-ungssignale, die vielleicht auch noch aufgestellt
würden, bekämen zusätzliche Sterne. Das würde deshalb für so ein Signal
A11** bedeuten. Damit haben wir eigentlich schon alle Grundlagen der Bahnhöfe kennen gelernt. Umfangreichere Bahnhöfe haben nun aber mehr Signale, als unser bescheidenes Beispiel. Daher müssen wir uns um diese Fälle auch noch kümmern. Mit unserem Beispiel haben wir ja die Signale an
einem bestimmten Ort aufgestellt. Diese Standorte nennt man nun
Signalstaffel. Alle Signale mit der gleichen Zuordnung, sind daher in
diesem Bereich aufgestellt worden. Jede
Signalstaffel bekommt einen eigenen Buchsta-ben
und der wird der Reihe nach vergeben. Das bedeutet, dass wir in
aufwendigeren
Bahnhöfen mehr Buchstaben haben und allenfalls auch mehrere
Gleisbezeichnungen, die sich nicht gleichen dürfen. Also egal, wie viele
Signale ein Bahnhof hat, es gibt keine Bezeichnung mehr als nur einmal.
Zusammen mit dem Namen des Bahnhofes ist so alles klar geregelt und jedes
Signal hat einen individuellen Namen. Ist nun alles klar? Ich weiss, es ist nicht einfach,
aber Sie müssen sich wirklich nur merken, dass jede
Signalstaffel eines
Bahnhofes einen eigenen Buchstaben erhält und jedes Signal mit der Nummer
des zugehörigen
Geleises versehen wird. Der Name des Bahnhofes macht die
Sache schliesslich klar. Ach, Sie meinen, dass es auch Bahnhöfe gibt, die
den gleichen Namen tragen und es so zu Verwechselungen kommen könnte? Tragen zwei
Bahnhöfe wirklich immer den gleichen
Namen? Nein, denn wie könnten Sie als Reisender sonst herausfinden,
welcher Bahnhof nun Ihr Ziel ist? Nehmen wir die Gemeinde Buchs. Diese
Gemeinde gibt es in der Schweiz an drei Orten mit unterschiedlichen
Grössen. Zwei von diesen Gemeinden haben sogar einen Bahnhof im Netz der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Bahnhöfe heissen Buchs SG und
Buchs-Dällikon. Sind sie wirklich identisch? Bevor wir zu den Strecken wechseln können, müssen wir
noch die in den
Bahnhöfen eventuell benötigten Rangiersignale ansehen.
Genau wie bei den
Hauptsignalen werden diese Signale mit einem Buchstaben
und einer Nummer gekennzeichnet. Dabei wird bei den Rangiersignalen der
Buchstabe V zur Kennzeichnung verwendet. Alle Rangiersignale haben daher
diesen Buchstaben und werden nicht in
Signalstaffeln unterteilt. Damit haben wir schon bald alle Signale im Bahnhof
abgedeckt. Wir haben nun erfahren, dass in einem
Bahnhof die Signale mit
einem Buchstaben und einer Zahl bezeichnet werden. Diese Lösung lässt eine
klare Identifikation der Signale zu. Zwar kann die Bezeichnung A11 in
nahezu jedem Bahnhof vorkommen, aber wir ergänzen diese Bezeichnung mit
den Namen des Bahnhofes und schon ist es klar geregelt.
Die Strecken: Nach den
Bahnhöfen kommen wir
nun zur Strecke. Hier gilt für die Bezeichnung der Signale eigentlich die
gleiche Regel, wie in den Bahnhöfen. So dass das Thema abgehalten ist und
wir weiter gehen können. Nur, wie ist das denn hier mit den Buchstaben?
Sind diese hier auch vorhanden? Wenn ja, welche Buchstaben werden
verwendet und gibt es hier auch
Signalstaffeln? Viele Fragen zu den
Strecken, so können wir es nicht dabei belassen. Auch die Signale der Strecke werden mit
einem Buchstaben versehen. Dabei ist jedoch für jedes Signal einer
Staffel, die hier
Blockstelle genannt wird,
ein
eigener Buchstabe vorzusehen. Zudem werden die Signale auf den Strecken in
Blocksignale und in Signale zu Spurwechselstellen aufgeteilt. Dabei können
die Signale der Spurwechselstellen über
Weichen verfügen. Jene der
Blockstellen sind jedoch schon sehr alt. Wir haben daher eine spezielle
Situation. Beginnen wollen wir mit der Bezeichnung der
Blocksignale, denn diese sind etwas klarer geregelt, als jene der
Spurwechselstellen. Zudem lassen wir diesmal die einspurige Strecke weg
und beginnen gleich mit der Doppelspur. Grundsätzliche Lösungen gibt es
hier nicht und die einspurige Strecke bietet eine Vielfalt der
Bezeichnungen. Man könnte fast meinen, dass hier viele unterschiedliche
Lösungen zu erwarten wären. Gerade auf doppelspurigen Strecken ist das wichtig
und führt dazu, dass die
Blocksignale in der Hauptrichtung, also in
Richtung der Kilometrierung mit P und Q ergänzt werden. Die nachfolgenden
Ziffern entsprechen jener der zugehörigen
Blockstelle. Somit kann dieses
Signal die Bezeichnung P65 oder Q65 bekommen. Diese Art der Bezeichnung
ist sehr alt, denn sie entstammt der alten Bezeichnung der Blockstellen. So alt ist diese Bezeichnung, dass die Kennzeichnung dieser Signale sogar in die Zeit der manuellen Bedienung zurückführt. Achten Sie sich auf der nächsten Reise über die Bahnen auf die Blockstellen. Die alten Häuser die dort stehen tragen immer eine
Bezeichnung. Diese Bezeichnung der
Blockstelle ist identisch mit der
Bezei-chnung des zu dieser Blockstelle gehörenden Signals. Eine Lös-ung, die
sich mehr oder weniger bis heute gehalten hat. Je nach dem ist es das linke oder rechte Gleis, das gemeint ist. Dabei ist klar, dass auch hier in der Reihenfolge des Alphabetes vorgegangen wird. P kommt daher vor Q und ist somit für das linke Gleis vorgesehen. Gerade die Ausbauten der Anlagen für den
Gleiswechselbetrieb führten zur Situation, dass beide
Geleises einer
Doppelspur ein Signal besitzen. Die alten
Blockstellen tragen nur die
Bezeich-nung des Regelgleises, weil man damals diese Betriebsform noch
nicht kannte. Somit steht dort zum Beispiel P25. Bei der Gegenrichtung werden die Buchstaben R und S
verwen-det. Wobei auch hier R für das linke
Gleis steht. Wir haben daher an
diesen Wärterhäusern den Buchstaben R angeschrieben bekommen. Das können
Sie auf der nächsten Fahrt sicherlich irgendwo erkennen. Seien Sie jedoch
nicht überrascht, wenn es anders ist, denn diese Form der Kennzeichnung
von
Blocksignalen verschwindet immer mehr. Bei modernen Anlagen verfolgt man nicht mehr diese
Art der Bezeichnung. Hier kommt analog zu den
Bahnhöfen P für die
Hauptrichtung und S für die Gegenrichtung zur Anwendung. Ergänzt werden
diese Buchstaben jetzt mit der
Gleisnummer des betreffenden Blockes. Das
ist eine Folge der systematischen Bezeichnung von
Geleisen und der
Tatsache, dass es zu jedem
Gleis ein Signal geben kann.
Sehen Sie sich das Bild an. Was fällt Ihnen an diesem
Signal auf? Genau, die Bezeichnung P507 entspricht der neuen Art. Der
Buchstaben P kennzeichnet es als
Blocksignal und die Nummer des
zugehörigen
Geleises ist 507. Wir haben hier daher eine moderne Anlage mit
erweiterten Gleisbezeichnungen. Wichtig ist nicht unbedingt die Zahl,
sondern dass es diese Bezeichnung im Bereich der Strecke nur einmal gibt. Haben wir Strecken mit mehr als zwei
Geleisen,
greifen wir zur Bezeichnung der modernen Anlagen. Dann haben wir keine
Probleme mit der Reihenfolge der Buchstaben und die Theorie kann so
aufrechterhalten werden. Eine Lösung, die sehr gut funktioniert und daher
immer mehr angewendet wird. Das ist auch eine Folge der Tatsache, dass
Signalbezeichnungen immer wieder geändert werden und so nicht in Stein
gemeisselt sind. Früher erweiterte man die Buchstaben einfach in beide
Richtungen. Das hat dann zu der unübersichtlichen Angaben NOPQ und RSTU
geführt. Daher wird heute meist die moderne Lösung angewendet. Jedoch
zeigt diese Lösung, dass man in
Bahnhöfen nur die Buchstaben A bis M
verwenden konnte. Somit waren die Anlagen auf 13 Signalstaffeln beschränkt
worden. Eine Tatsache, die durch die Strecken beschränkt wurde. Nun fehlen uns noch die Spurwechselstellen und wir können die Strecke eigentlich abschliessen. Spurwechselstellen werden meistens mit dem Namen in den Unterlagen geführt. Hier werden dann andere Buchstaben für die Bezeichnung oder aber jene der Blockstrecke verwendet. Eine klare Zuordnung des Buchstabens gibt es daher auf Strecken und auf
Spurwechselstellen gar nicht. Wichtig ist, dass man die Signale eindeutig
identifizieren kann.
Zwergsignale: Zwergsignale stellen bei den
Eisenbahnen in der Schweiz eine eigene
Gruppe von Signalen dar. Sie haben
eine wichtige Aufgabe bei der Regelung der
Rangierfahrt und dienen auch
den
Zugfahrten. Daher sind auch diese Signale klar zu kennzeichnen. Nur so
kann klar definiert werden, welches Zwergsignal gestört ist und wo mit
speziellen Vorschriften gefahren werden muss. Unterschiede zu den anderen
Signalen gibt es jedoch kaum.
Aufgestellt werden Zwergsignale sowohl in
Bahnhöfen,
als auch auf Strecken. Daher können diese Signale weder den Bahnhöfen noch
den Strecken zugesprochen werden. Es ist daher nur logisch, dass wir für
die Zwergsignale und deren Bezeichnung einen eigenen Abschnitt benötigen.
Eigen sind hier auch die Bezeichnungen, denn eine bestimmte Lösung gibt es
bei Zwergsignalen eigentlich nicht. Doch beginnen wir mit der Bezeichnung der
Zwergsignale. Diesen Signalen wurde wieder ein eigener Buchstabe gegeben.
Da wir mit den Signalen in
Bahnhöfen, den Rangiersignalen und den Signalen
auf den Strecken die Buchstaben bis zum V verbraucht haben, kommen nicht
mehr viele Buchstaben in die engere Auswahl für die Zwergsignale. Daher
begnügen sich die Zwergsignale mit den Buchstaben X und Y. Die modernen Anlagen, die über elektronische
Stellwerke gesteuert werden, benutzen für die Zwergsignale ähnliche
Bezeichnungen, wie für die
Hauptsignale. Die Buchstaben X und Y entfallen
daher. Nur werden jetzt die Buchstaben nicht vor, sondern nach der Nummer
angegeben. Statt A205 wurde das Zwergsignal zu 205A. So kann man auch
zwischen den Zwergsignalen und Hauptsignalen unterscheiden. Aber an die Regelung der Hauptrichtung halten sich
die Zwergsignale in jedem Fall. Doch beginnen wir mit den Zwergsignalen,
die bekanntlich in den meisten Fällen vor
Weichen stehen. Das hat zur
Folge, dass eine einfache Weiche mit drei Zwergsignalen versehen werden
könnte. Das muss nicht so sein, ist aber für unsere Bezeichnung von
Vorteil, denn hier gibt es drei Signale die bezeichnet werden müssen.
Auf der Abbildung haben wir nun unsere
Weiche. Die
Farben spielen jetzt keine Rolle. Wir müssen nun aber bestimmen, wie diese
Weiche zur Strecke liegt. Das ist wichtig, für die Zwergsignale und deren
Bezeichnung. Daher sage ich nun einmal, dass diese Weiche mit der Spitze
gegen die Strecke eingebaut wurde und dass so die
Kilometrierung von links
nach rechts verläuft. Damit können wir unseren Zwergsignalen passende
Bezeichnungen geben. Die
Weiche auf unserer Grafik hat nun zwei Seiten.
Das ist die Spitze (links) mit den
Weichenzungen und einem
Gleis. Das hier
montierte Zwergsignal bekommt den Buchstaben X zugeteilt. Das erfolgt nun
auf Grund der Hauptrichtung der Strecke. Die beiden verbleibenden
Zwergsignale dieser Weiche stehen bei der Wurzel (Rechts) und gelten für
die Gegenrichtung. Diese Zwergsignale teilen sich den Buchstaben Y.
Ergänzt werden die Zwergsignale der
Weiche durch die
Nummer der Weiche. Jede Weiche hat eine Nummer, wie wir gleich im
Anschluss an die Zwergsignale ansehen werden. Diese Nummer kommt in die
Bezeichnung der Zwergsignale. Das kann dann
in unserem Beispiel zur Bezeichnungen X1 führen. Die Gegenrichtung
bekäme daher die Bezeichnung Y1. Da wir den Buchstaben Y aber doppelt
haben, tragen diese beiden Zwergsignale die gleiche Bezeichnung. Man ergänzt die Bezeichnungen bei den beiden
Zwergsignale Y1 aus unserem Beispiel. Diese Zwergsignale werden mit + und
– gekennzeichnet. Dabei steht das Zwergsignal Y1+ beim Stammgleis und das
Zwergsignal Y1- beim abzweigenden
Gleis. Wir haben unsere drei
Zwergsignale klar gekennzeichnet und so eine klare Lösung für diese
Signale erhalten. Jedoch gibt es die Unterteilung +/- nur bei
Zwergsignalen. Elektronische
Stellwerke konnten nun aber mit den
Zeichen +/- nicht arbeiten. Daher musste man für die Zwergsignale eine
neue Lösung suchen und die Fand man schliesslich bei der schon erwähnten
Lösung mit dem Buchstaben hinter der Nummer des Zwergsignals. Diese Lösung
können sie auf dem Bild erkennen. So trägt das Signal die Bezeichnung F
508 und das Zwergsignal am gleichen Standort die Bezeichnung 508A. Das
Gleis heisst das 508. Ach, bevor ich es vergesse, die abgebildeten Signale
stehen im
Rangierbahnhof San Paolo und gelten in Richtung Süden. Daher
hätte das Zwergsignal auf der anderen Seite die Bezeichnung 508B erhalten.
Wir haben daher auch hier die der Richtung zugeteilte Aufstellung, aber
man verwendet zu genauen Zuordnung nicht die
Weiche, sondern das
Gleis.
Warum dann die neuen Buchstaben, denn das hätte doch auch mit X und Y auf
funktioniert? Wir teilen nun diese
Gleis 508 mit einem Zwergsignal
in zwei Abschnitte. Damit erhalten wir nun zwei
Geleise, die 508 und zum
Beispiel 408 heissen. Die Zwergsignale werden daher weiterhin mit A und B
gekennzeichnet. Das bedeutet, dass es mit den Buchstaben X und Y ebenso
gut gegangen wäre. Man definierte in Bellinzona einfach andere Buchstaben
für die Zwergsignale. Sie sehen, es gibt mehrere Lösungen. Damit haben wir die Signalbezeichnungen kennen
gelernt. In den meisten
Bahnhöfen arbeitet man nach diesem Prinzip.
Wichtig ist nur, dass man das Signal in jedem Fall sauber und klar
zuordnen kann. Achten Sie doch bei Ihrer nächsten Reise auf die Signale.
Nicht auf die Bilder, die diese zeigen, sondern auf die Schilder, die an
den Signalen zur Bezeichnung dieser Signale angebracht wurden. Schnell
erkennen Sie das Muster. |
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