Das Sicherheitskonzept

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Mit dem Abschluss der Bauarbeiten und der Festlegung des Betriebskonzeptes konnte man sich mit den im Basistunnel vorgesehenen Rettungskonzepten auseinandersetzen. War das vor über 100 Jahren, wo man mit Dampflokomotiven durch einen 15 Kilometer langen Tunnel fuhr, noch kein Thema, gehört die Sicherheit in Tunnel heute zu den wichtigsten Themen überhaupt. Dampflokomotiven haben im Basistunnel nichts verloren.

Viele Leute haben schon bei kurzen Tunneln panische Angst und versuchen sich Wege ohne diese dunklen Löcher zu suchen. Diese Angst sitzt jedem von uns im Nacken und lässt nicht so schnell los.

Viele Leute können mit der Angst leben und sich so in der modernen Welt mit Tunnel und U-Bahnen zu Recht finden. Nur, in unseren uralten Köpfen ist immer noch programmiert, dass in der Höhle der böse Bär sitzt.

Ein Sicherheitskonzept, das mit dieser Angst spielt oder sie schlicht ausser Acht lässt, wird nie funktionieren.

Spätestens in dem Moment, wo man in einem Tunnel das schützende Fahrzeug verlassen muss, versagt bei vielen Menschen die Vernunft. Jedoch starben die meisten Opfer, weil sie sich gerade in der Hülle des Fahrzeuges sicher gefühlt haben. Wer den Weg in Sicherheit suchte, hatte grosse Chancen zu überleben.

Jetzt kommt man auf die Idee einen Tunnel von 57 Kilometer zu befahren. Die Überdeckung beträgt dabei weit über 2000 Meter. Ein Wert, der in vielen Gebieten mit Bergbau nicht erreicht wird. Diese gigantischen Zahlen lassen einem das Blut in den Adern schon gefrieren. Jeder macht sich mehr oder weniger Gedanken darüber, was passieren könnte, denn die Wände dem Druck nachgeben und der Tunnel zusammenbricht.

Dabei sollten die schnellen Reisezüge mit den langsameren Güterzügen gemeinsam im Tunnel verkehren. Dabei soll es auch keine Beschränkungen zum Transport von Gefahrgut geben. Nur schon diese Kombinationen erforderten, dass man sich ein Konzept ausdenkt, das diese Vorfälle im Griff hat und ein Überleben sichert. Stirbt nur eine Person im Bahntunnel, haben wir alle wieder Angst vor dem Bär und die Presse spielt dann genau mit dieser uralten Angst.

Da helfen Sätze, wie „Im Tunnel ist es am Sichersten“ und „Es wird schon nichts passieren“ nicht viel weiter. Der Mensch hat vor einem Tunnel immer Angst. Doch ich kann Ihnen versichern, in der Höhle, die Basistunnel Gotthard genannt wird, gibt es wirklich keine Bären, die Sie fressen wollen. Es ist einfach nur ein Tunnel mehr auf dieser Erde. Nicht mehr und nicht weniger. Gut, er ist etwas länger, als andere Tunnel, aber wo ist da ein Problem zu erkennen?

Ach so, Sie erinnern sich an die Unfälle der vergangenen Jahre. Die Seilbahn, bei der mehrere Leute starben oder die Unfälle in den Strassentunneln, wo es Opfer zu beklagen gab. Feuer und Tunnel scheinen sich nicht zu vertragen. Doch die Berichte all der Unfälle zeigten auch, dass die Leute, hätten sie sich korrekt verhalten, den Vorfall schadlos überlebten. Es ist wirklich keine gute Idee im Fahrzeug auf Hilfe zu warten.

Ich will Ihnen hier nichts vorlügen, denn die Gefahr, dass es auch im Basistunnel am Gotthard einmal Opfer zu beklagen geben wird, kann nicht ausgeschlossen werden. Wollen Sie wirklich sicher sein, dann bleiben Sie zu Hause im Bett. Nur müssen Sie dann aufpassen, dass Sie nicht aus dem Bett fallen. Es gibt keine Reise, die keine Gefahr besitzt. Selbst der Fussgänger kann umfallen und sich so verletzen. Tunnel sind wirklich sehr sicher.

Bei einem modernen Verkehrssystem kann man nicht mit dem Gedanken arbeiten, dass schon nichts passieren wird. Das wäre fahrlässig, denn es kann immer etwas passieren und dann ist Hilfe und der schnelle Weg in Sicherheit wichtig. Wer dachte schon, dass bei einem ICE das Rad auseinander fallen könnte? Seit Eschede wissen wir, dass das ganz gut möglich ist. Doch nun zu unserem Basistunnel am Gotthard und zu den Gefahren, die dort lauern können.

Eine Gefahr sind sicherlich die Züge, die im Tunnel verkehren. Im Basistunnel am Gotthard verkehren Güter- und Reisezüge zur gleichen Zeit. Zudem fahren sie mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und haben teilweise Stoffe geladen, die sehr gefährlich sind. So kann einer der Züge dem vorausfahrenden Zug auffahren. Bremst dieser zweite Zug bei der hohen Geschwindigkeit nicht rechtzeitig ab, prallt er in den vorderen Zug und Gefahrgut tritt aus. Ein Unglück ist passiert.

Diesen Punkt werden wir jedoch nicht im Sicherheitskonzept finden, denn das ist der Betrieb des Tunnels und den haben wir an anderer Stelle bereits behandelt. Die Sicherung der Züge ist auf einem sehr hohen Standard aufgebaut worden. ETCS Level 2 bietet dabei eine permanente Kontrolle und verhindert so, dass sich die Züge gefährlich nahe kommen können. Nur ETCS bieten auch die Möglichkeiten für das Sicherheitskonzept.

Hier soll es wirklich um den Fall gehen, den wir nicht erhoffen wollen. Doch damit wir das Konzept bei der Sicherheit gut nachvollziehen können, müssen wir zuerst eine gefährliche Situation haben. Dabei spielt die Art des Zuges in der ersten Phase überhaupt keine Rolle. Das Szenario setzen wir bewusst extrem schlimm an. Wenn wir mit dem Konzept diesen Fall im Griff haben, sind andere Fälle leichter zu handhaben.

Züge, die im Tunnel Probleme bekommen, versuchen in erster Linie diesen auf dem normalen Weg zu verlassen. Das heisst, dass auch ein brennender Zug nach Möglichkeit aus dem Tunnel fährt. Damit kommen wir nun aber zum Konzept und da nehme ich nun einen Reisezug. Nicht das dieser gefährlicher wäre, sondern wegen der Tatsache, dass sich in diesem Zug gelegentlich auch eine grössere Menge Fahrgäste befinden.

Stellen wir ein Szenario zusammen. Der schnelle Reisezug hat den Bahnhof von Arth-Goldau verlassen und anschliessend die Kontrollstellen vor dem Tunnel problemlos passiert. Er kann so in den Basistunnel einfahren.

Einem Reisenden im Zug wird seine Sucht zum Verhängnis und er entschliesst sich auf dem WC eine Zigarette zu gönnen. Schliesslich dauert die Fahrt nach Bellinzona lange und die Entzugserscheinungen wären unerträglich.

Nach der verbotenen Handlung werden die Spuren natürlich verwischt und der kümmerliche Rest der Zigarette im WC entsorgt. Nur war diese nicht erloschen und im Tank der Anlage entsteht ein Glimmbrand, der sich durch eine intensive Rauchentwicklung bemerkbar macht.

Ein Feuer ist entstanden und der Zug ist mit 200 km/h soeben durch das Portal gefahren. Er hat nun 57 km Tunnel vor sich. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für einen solchen Vorfall.

Das Problem bei unserem Beispiel ist, dass es nicht einmal so abwegig ist, wie man meinen könnte. Die meisten Brände von Reisezugwagen sind in den letzten Jahren entstanden, weil jemand seine Kippe einfach in den Abfall schmiss und sich dort Papier entzünden konnte. Daher sollten Sie zu Ihrem eigenen Schutz in den Zügen wirklich auf das Rauchen verzichten. Das WC ist nicht dazu ausgelegt worden und auch dort kann ein Brand entstehen.

Da der Wagen mit Rauchmeldern ausgerüstet ist, wird schnell ein entsprechender Alarm auf dem Zug ausgelöst. Dieser Alarm wird dem Zugpersonal und dem Lokführer automatisch mitgeteilt. Daher wissen diese wichtigen Personen sehr schnell, wo und was passiert ist. Das erfolgt so schnell, dass Sie als Reisender nichts davon bemerken. Ein Brand in Wagen vier! Nur was bedeutet das nun für unseren Zug und für die 57 Kilometer, die noch zurückgelegt werden müssen?

Rauchmelder sind bei Reisezügen im Basistunnel am Gotthard obligatorisch. Zudem muss der Reisezugwagen so ausgelegt sein, dass dieser Schwellbrand die Funktion des Fahrzeuges während mindestens 15 Minuten nicht behindert. Damit ist es dem Zug theoretisch auch mit dem Feuer noch möglich aus dem Tunnel zu fahren. Dank der Notbremsüberbrückung kann auch keine Panikhandlung den Halt des Zuges bewirken. Es ist wichtig, dass sich dieser bewegt.

Der Zugführer eilt in den betroffen Wagen und versucht den Brand mit dem Feuerlöscher zu löschen. Das natürlich nur, wenn Sie nicht schon vorher die Initiative ergriffen haben.

Die Feuerlöscher sind zugänglich und sollten im Notfall und nur bei einem solchen, auch benutzt werden. Ein Feuerlöscher ist kein Spielzeug und er soll Leben retten. Nur hat jeder Feuerlöscher ein Problem, denn er ist schnell aufgebraucht.

Gleichzeitig meldet der Lokführer dem Fahrdienstleiter den Vorfall mit dem Feuer im Wagen vier. Ein Zugbegleiter fordert die Reisenden im betroffenen Wagen auf, diesen zu verlassen.

Die Personenübergänge der Wagen sollten ein Übergreifen des Feuers verhindern, so dass Sie davor relativ gut geschützt sind. Es bringt schliesslich nichts, wenn Sie in einem brennenden Wagen sitzen bleiben, denn dort ist es wirklich nicht mehr sicher.

In unserem Fall wird der Fahrdienstleiter daher unverzüglich Alarm auslösen. Diese Auslösung des Alarms erfolgt auch durch die Tunnelautomatik Gotthard (TAG). Stellt diese einen Zug fest, der die geforderte Geschwindigkeit nicht einhält und 20% unter dem erlaubten Wert liegt, wird automatisch ein Alarm ausgelöst. In diesem Fall und nur in diesem, kann der Alarm während zwei Minuten noch zurück gestellt werden.

Mit der Alarmauslösung werden vom betroffenen Zug wichtige Daten erfasst. Dazu gehören die Zugnummer und der Ort, an dem sich der Zug gerade befindet. Ferner werden die aktuelle Geschwindigkeit und die Fahrrichtung erfasst. Damit ist klar, wo sich welche Situation ergeben wird. Im betroffenen Fall wird auch abgeklärt, ob der Zug den Tunnel wieder verlassen kann. Bis jetzt sind seit dem Eintreten des Ereignisses nur wenige Minuten vergangen.

Durch den ausgelösten Alarm werden keine weiteren Züge mehr in den Tunnel gelassen. Die Züge, die dem betroffenen Reisezug folgen werden angehalten. In der Gegenröhre halten die Züge entweder an und verkehren mit 80 km/h und verlassen so den Tunnel. Somit kann gesagt werden, dass nur schon durch die Einleitung des Alarmes der Tunnel von Zügen befreit wird. Ein Punkt, der wichtig sein kann, denn unser Zug erreicht nur noch die Nothaltestelle in Faido.

Vielleicht haben Sie sich gefragt, warum ich nicht die Nothaltestelle in Sedrun genommen habe. Natürlich könnte es auch Sedrun sein, nur muss der Zug dort noch halten können. Ein Reisezug, der mit 200 km/h verkehrt, legt in einer Minute über drei Kilometer zurück. Bis zum Zeitpunkt, wo klar ist, dass der Zug nicht mehr aus dem Tunnel fahren kann, ist die Nothaltestelle in Sedrun vielleicht bereits nicht mehr erreichbar, weil zu nahe.

Gleichzeitig werden die Tunnelreflexe aktiviert. Das heisst, in der betroffenen Röhre wird das Licht angemacht und der Tunnel wird mit der Betriebslüftung zusätzlich belüftet. Die Nothaltestellen werden auf die Ankunft eines Zuges vorbereitet und so die Beleuchtung voll aufgeschaltet. Die Türen öffnen sich und die Fluchtwegmarkierung wird eingeschaltet. Unterhaltsarbeiten im Bereich der Nothaltestelle Sedrun werden zudem eingestellt.

Daneben werden auch die Lösch- und Rettungszüge aufgeboten und so die Rettung des Zuges in die Wege geleitet. Ebenfalls abgeklärt wird, wie die Leute aus der Nothaltestelle evakuiert werden. Dazu wird in erster Linie abgeklärt, ob ein Gegenzug, der sich der Nothaltestelle nähert, die Reisenden aufnehmen kann. So würde der Zug bereits dort stehen, wenn die Leute eintreffen. Im dümmsten Fall reicht der Platz jedoch nicht.

Das führt dazu, dass der Reisezug den Tunnel verlässt und für die Evakuierung ein Ersatzzug aufgeboten wird. Dieser Ersatzzug kann durchaus ein vor dem Tunnel angehaltener Reisezug sein. Die Reisenden werden daher zum Verlassen des Zuges aufgefordert. Ihre Weiterreise ab dem Portal erfolgt mit Bussen, die in den Bereich zufahren können. Dieser leere Zug führt nun in den Tunnel und hält bei der Nothaltestelle an.

Erreicht der betroffene Zug die Nothaltestelle wird die Lüftung so verändert, dass der Rauch abgezogen wird. So soll der Fluchtweg für die Reisenden frei von Rauch sein.

Die Reisenden und auch das Personal des betroffenen Zuges verlassen diesen nun und begeben sich in den Rettungstunnel. Dort können die Leute sich zu Fuss zur anderen Nothaltestelle begeben und dort auf den Zug warten. Der Weg wird mit Wegweisern vorgegeben.

Die Hinweise zu den Fluchtwegen erfolgen in den Farben und mit den Symbolen, die Sie vom Flughafen, oder von einem Strassentunnel kennen. Zudem sind sie sprachlich neutral gehalten, damit wirklich alle den Weg finden.

Besonders in Faido ist das ein relativ langer Weg, der nicht von allen Reisenden bewältigt werden kann. Ältere Reisende können Mühe bekunden mit der kurzen aber kräftigen Steigung.

Um solche Situationen in den Griff zu bekommen, sind in den Gängen Sitzgelegenheiten vorhanden. Dort können gebrechliche Reisende auf die eintreffende Hilfe warten.

Deponierte Getränke stehen dabei ebenfalls zu Verfügung. Es kann jedoch eine lange Wartezeit sein, so dass Sie sich besser helfen lassen sollten. Man erhofft sich, dass in der Not die Leute einander helfend zur Seite stehen.

Verletzte Personen, die es bei einer Evakuierung eines Zuges durchaus geben kann, werden nach Möglichkeit ebenfalls mitgenommen. Einfach gesagt, wer auf den eigenen Beinen stehen kann, geht in den anderen Zug und fährt so aus dem Tunnel. Die Wartezeit für den Lösch- und Rettungszug kann bis zu 45 Minuten dauern. Eine lange Zeit, wenn man tief im Berg sitzt, verletzt ist und nicht weiter kommt. Besonders dann, wenn man weiss, dass es auf der anderen Seite einer Türe brennt.

Wie jedes Rettungskonzept hat auch dieses seine Mängel. Nur, es gibt kein perfektes Rettungskonzept, denn es ist nur so gut, wie die Leute in einem solchen Fall mitspielen.

Entsteht, wie es bei einem Feuer leicht geschehen kann, eine Panik, ist jedes Konzept nutzlos und die Leute gefährden sich gegenseitig.

Dann gilt auch im Basistunnel am Gotthard rette sich wer kann. Jetzt ist nicht mehr das Feuer gefährlich, sondern der Mopp, der durch die Gänge zieht.

Wobei der Spruch „Rette sich wer kann“ nicht so falsch ist. Man strebt an, dass sich die Leute selber in Sicherheit bringen. Das Personal, das anwesend ist, kann die Massen nicht im Griff behalten und muss sich um die schwächsten Personen kümmern.

Wer sich selber fortbewegen kann, sollte das daher auch tun. Wer natürlich das Bedürfnis besitzt, dem Personal helfend zur Seite zu stehen, darf das natürlich tun. Bringen Sie sich dabei nur nicht in Gefahr.

Daher sollten Sie sich an die folgenden Regeln halten. Wenn Sie diese in einem Fall, wie er gerade beschrieben wurde befolgen, haben sie eine grosse Chance gesund aus dem Tunnel zu kommen. Wichtig ist dabei eigentlich nur, dass Sie den Anweisungen des Personals Folge leisten. Dieses wurde geschult und weiss, wie man sich im Tunnel verhält. Es kennt auch die Nothaltestellen. Doch nun zu den Regeln, die Sie einhalten sollten:

 

-        Bewahren Sie Ruhe, Panik hilft Ihnen nicht weiter

-        Belassen Sie ihr Gepäck im Zug

-        Helfen Sie anderen Reisenden

-        Gehen Sie zügig (nicht rennen)

-        Bleiben Sie nicht stehen um Bilder zu machen

 

So sollten Sie sicher wieder aus dem Tunnel kommen. Die Bekämpfung des Feuers und die Wiederherstellung des Tunnels werden dann von den Leuten der Bahn übernommen. Sie müssen einfach bedenken, dass so ein Fall immer ein Einzelfall sein wird und wenn ich geschrieben habe, dass Rauchmelder vorhanden sind. In einigen Zügen wird ein Brand, wie auch eine Zigarette, automatisch bekämpft. Dann werden Sie geduscht.

Bisher haben wir die Szenarien für Reisezüge durchgespielt. Im Tunnel gibt es aber auch Güterzüge. Diese können auch in Brand geraten und so eine Gefährdung darstellen. Besonders beim Transport von gefährlichen Gütern befürchtet man solche Vorkommnisse. Nur, bei vergleichbaren Fällen waren es Stoffe wie Margarine, die in Brand gerieten und die für grosse Schäden sorgten. In einem langen Tunnel durchaus ein Problem.

Auch hier wird der Brand einmal festgestellt und durch den Lokführer gemeldet. Der Alarm wird jetzt ausgelöst und die Tunnelreflexe werden eingeleitet. Jetzt versucht man mit dem Güterzug den Tunnel zu verlassen. Das heisst, Güterzüge halten nicht in den Nothaltestellen, sondern versuchen das rettende Portal zu erreichen. Ein Unterfangen, das eventuell nicht gelingen wird, denn bei Gütern kann sich ein Brand sehr schnell ausweiten.

Das kann zu einem technischen Defekt führen, so dass der Zug automatisch in den Stillstand kommt. Nun ist natürlich der Lokführer gefährdet. Deshalb rettet er sich in einen der Querschläge und gelangt durch diesen in die andere Röhre. Der Weg zum nächsten Querschlag ist beschildert und so findet man diesen schnell. Die Querschläge sind nun durch die andere Röhre belüftet und so frei von Rauch. Dieser Fluchtweg gilt auch bei der Rola.

Jedoch kann es sein, dass diesem Zug ein Reisezug folgt. Die Belüftung des Tunnels ist nun so ausgelegt, dass der Reisezug nicht in den Rauch kommen kann. Ein mögliches Szenario wäre natürlich, dass er zwischen zwei Güterzügen gefangen wäre. Daher hält der Reisezug in diesem Fall bei einer der Nothaltestellen, wo sich die Leute in Sicherheit bringen könnten. Nur, es gibt noch eine andere Lösung, die weniger dramatisch ist.

Bei all den Problemen, die wir nun angesehen haben, bleibt eigentlich nur noch die Frage offen, ob man denn die Züge nicht vor dem Tunnel unter-suchen kann?

Ich habe die brennende Zigarette genommen, weil diese wirklich nahezu der einzige Fall sein kann, warum ein Zug im Basistunnel in Brand geraten könnte.

Alle technischen Bereiche werden noch vor dem Tunnel genauestens kontrolliert und bei Problemen der Zug gestoppt.

Die Zugkontrollanlagen gibt es auf beiden Seiten vor dem Tunnel. Dort werden Gase detektiert, flache Räder ermittelt und auch Rauch erfasst. Selbst die Einhaltung des erlaubten Lichtraumprofiles wird kontrolliert. So werden Probleme in dieser Richtung vor dem Tunnel erkannt und der Zug kann noch rechtzeitig anhalten. Dabei erfolgt letztlich die Kontrolle vor der gefährlichen Stelle. Doch gibt es davon eine Ausnahme.

Die Lager und die Bremsen der Züge können sich innert kurzer Zeit verändern. Das bedeutet, dass ein Wagen, der vor den Tunnel sauber war, plötzlich eine fest sitzende Bremse bekommt. Diese wird durch die Reibung sehr heiss und kann im Basistunnel dazu führen, dass der Zug in Brand gerät. Daher muss hier eine Kontrolle auch an ungünstiger Stelle erfolgen. Wichtig ist alleine die zurückgelegte Distanz.

Bei diesen Anlagen führte die Distanz dazu, dass solche Anlagen innerhalb des Basistunnels montiert werden mussten. Bei einer Störung, die von dieser Anlage erkannt wird, kann es daher passieren, dass der Zug im Tunnel anhalten muss. Eine Kontrolle der betroffenen Fahrzeuge erfolgt anschliessend durch das Personal. Auch die Behebung der Störung gehört in die Aufgabe des Personals. Es versteht sich, dass in einem solchen Fall der Fahrplan nicht mehr eingehalten werden kann.

 

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