Farbgebung und Beschriftung |
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Bisher haben wir der Farbgebung, aber auch den Beschriftungen keine grosse
Aufmerksamkeit geschenkt. Das soll nun nachgeholt werden und da stossen
wir auf einige Probleme. Die Bilder sind nicht in Farbe und in vielen
Unterlagen sind kaum Hinweise auf die Farbgebung enthalten. Jedoch gibt es
viele erhalten gebliebene
Lokomotiven, die uns helfen können. Jedoch
beginnen wir auch hier am Anfang und das ist die Wahl.
Es gab einen einheitlichen Anstrich, der zwar leich-te
Unterschiede kannte. Dieser wurde zu einem be-stimmten Zeitpunkt
vereinfacht. Damit sind wir beim Design der hier vorgestellten Bahnen. Dieses gab es schlicht nicht. Die Beschaffung der neuen Lokomotiven war immer ein grosses finan-zielles Problem. Da gibt man nicht noch Geld für einen Anstrich aus.
Die bereits im Land verkehrenden Maschinen hatten
gezeigt, dass es durchaus eine Farbgebung war, die sich betrieblich
positiv zeigte. So wurden die Anstriche nach einem bestimmten Muster der
Hersteller vorgenommen und in diesem Punkt, stand die SLM Pate für die
Farben.
Farben hatten in erster Linie die Aufgabe die Metalle vor dem Befall mit
Rost zu schützen. Dazu wurde eine Grundierung verwendet. Da diese nicht zu
erkennen war, gab es die unterschiedlichsten Farben. Dabei zeigten sich
hier helle Farben, da diese bei der zweiten Schicht mit den Pigmenten
abgedeckt wurde und dort ja auch helle Farben gewünscht werden konnten.
bei den Dampflokomotiven waren jedoch helle Modelle sehr selten.
Beginnen wir mit den Pigmenten der älteren
Lokomotiven. Diese hatten
durchaus einen mehrfarbigen Anstrich erhalten. Der Rahmen mit dem
Fahrwerk
und der
Kessel wurden in der bekannten schwarzen oder anthraziten Farbe
gehalten. Wobei die geschmiedeten Teile des
Antriebes und die
Radreifen
nicht gefärbt wurden und daher blank blieben. Bei der
Bandage war der
Grund die Abnutzung, aber auch die harten Stähle.
Zudem gab es bei der Färbung am Anfang noch das
Problem, dass die
Bandagen durch die
Bremsklötze erwärmt werden konnten.
Die Farbe hätte das nicht überstanden. So war es logisch, dass man hier
kei-ne Farbe anbrachte und die Reifen blank waren. Eigentlich hätte man die geschmiedeten Teil auch gerne eingefärbt. Jedoch waren hier nach der Be-arbeitung so feine Oberflächen vorhanden, dass auf diesen die Farbe schlicht nicht haften blieb.
So musste man notgedrungen
auf einen Anstrich verzichten. Zum Schutz vor dem Rost wurden die Teile
mit einem Gemisch aus
Öl und
Petrol behan-delt. Ein Schutz, de jedoch nicht
lange anhaltend war und daher immer wieder erneuert wurde. Wenn wir beim Rahmen sind, dann fallen hier nur die beiden Stossbalken auf. Diese waren mit einem roten Anstrich versehen worden. So konnten diese vom Personal gut erkannt werden und wir haben bereits eine erste bunte Stelle an der Lokomotive erhalten.
Nur müssen wir diesen auch als eine einfache
Art eines heute üblichen Warnanstrichs bezeichnen. Ob dieser wirklich
einen Vorteil ergab, ist nicht belegt worden.
Somit
fehlen und nur noch die Farben der
Führerhäuser, des
Kohlenfachs und wo
vorhanden der seitlichen
Wasserkästen. Diese wurden in einem dunkelgrünen
Anstrich gehalten. Es waren die damals üblichen Farben, die durchaus zu
einer edlen Erscheinung beitragen sollten. Wir können damit aber
feststellen, dass es ein gefälliger Anstrich war, der aber leider nicht
bei allen vorgestellten Maschinen ab Werk angebracht worden war.
Der Grund
waren die
Schmiermittel, denn diese traten bei
Gleit-lagern aus. Das führte
dazu, dass die
Räder schnell schwarz verschmiert waren. Der recht
ansprechende Anstrich tat das später nicht mehr. Zumindest vereinzelt kamen auch bunte Zierlinien vor. Diese waren jedoch dem damaligen Zeitgeist geschuldet. Anders aus-gedrückt, man fand das schön und so wurde es angewendet.
Nur wenige Jahre später fand man das dann
altmodisch und es wurde wieder verzichtet. So gesehen, gab es kaum einen
ein-heitlichen Anstrich für die
Dampfmaschinen. Das sollte sich erst
ändern, als es eine grosse und sehr mächtige Bahn gab.
Als
die Schweizerischen Bundesbahnen SBB damit begannen ihre
Lokomotiven mit
einem komplett schwarzen Anstrich zu versehen, kam dieser auch bei den
noch verbliebenen
Privatbahnen
zur Anwendung. Es war eine betrieblich
sinnvolle Lösung, denn Dampflokomotiven wirkten nach dem Einsatz immer
verschmutzt. Dafür verantwortlich waren der Russ im Rauch, die
Kohle und
natürlich die verbrauchten
Öle der
Schmierung.
Geblieben waren jedoch die blanken Teile. Obwohl es mittlerweile Farben
gab, die auf vergüteten Oberflächen hielten und die auch mit den
thermischen Belastung einer
Bandage aus kamen, gab es hier keinen
Anstrich. So wirkten die Lokomotiven nicht ganz so schlicht, wie das mit
dem schwarzen Farbton der Fall war. Einfach aber auch ansprechend sollten
die
Lokomotiven nun eingefärbt werden. Das «kleine Schwarze» passte.
Dazu gab es den Regen und in der Schweiz wurde die erste
Waschanlage wegen der
Baureihe
Ae 6/6 eingerichtet. Der dort vorhandene
Chrom und die Wappen waren für diesen Schritt verantwortlich. Dampflokomotiven wurden nicht gewaschen und daher wurde bei der Auslieferung auf eine passende Farbe geachtet und nun kommen die einzelnen Bah-nen ins Spiel. Diese mussten unterschieden werden und das war besonders bei den Baureihen, die an mehrere Bah-nen gingen sehr wichtig.
Bahnanschriften waren eigentlich nicht vorhanden. Doch nun kommt der rote
Stossbalken, denn hier wurde mit weisser Farbe die Abkürzung der Bahn
aufgetragen.
Sonst
fehlten die Bahnanschriften jedoch. Obwohl es hier
Baureihen gab, die auf
mehrere Bahnen verteilt wurden, die Hinweise auf den Besitzer fanden sich
wirklich nur im Bereich der
Stossbalken. Die Leute, die es wissen mussten,
hatten die Nummern als Hinweise, denn diese gab es nun wirklich nur
einmal. Zumindest dann, als die Bereinigung erfolgte. Vorher blieb
wirklich nur ein Blick zwischen die
Puffer.
Wenn
wir schon bei den Betriebsnummern sind. Diese waren am
Stossbalken auch
angebracht worden. Wie schon bei den Bahnanschriften erfolgte das mit
weisser Farbe. Damit bei der Nummer nicht nur diese Lösung vorhanden war,
gab es diese auch am Fahrzeug gut sichtbar. Dabei wurden Aufsetzziffern
aus Messing, oder Gussteile aus dem gleichen Material verwendet. Dabei
hatten die Nummer jedoch keine festgelegte Position.
Man kann sich fragen, ob einfach mal
geschaut wurde, wo sie besser war und dann das Schild montierte. Wich-tig
war, dass es sichtbar für das Personal war, denn die-ses musste die
korrekte
Lokomotive erkennen können, denn nur so fuhren sie damit. Gerade bei den Dampflokomotiven waren die vorne ange-brachten Nummernschilder immer ein Problem. Es fand sich schlicht kein passender Platz.
Der
Kamin war zu hoch und dort wurde das Schild oft durch die
Laternen der
Beleuchtung abgedeckt. Bei der Türe zur
Rauchkammer war das
Problem vorhanden, dass sich das Schild mit der Verriegelung derselben
störte. Nur verzichtet wurde nicht und das obwohl der
Stossbalken die
Nummer hatte.
Seitlich wurden die einzelnen Ziffern verwendet. Diese waren mit einfachen
Schrauben montiert worden und konnten daher mit wenig Aufwand ersetzt
werden. Das war wichtig, wenn
Lokomotiven neue Nummern bekommen sollten.
Davon betroffen waren in der lockeren
Betriebsgruppe um die Thunerseebahn
nur wenige
Baureihen. Der Grund war, dass später grundsätzlich mit zwei
Ziffern gearbeitet wurde.
Das
führte dazu, dass die Modelle, die bisher einstellige Nummern besassen
eine neue Zuordnung erhielten. Eine Aufteilung der Nummerngruppen auf die
einzelnen Bahnen gab es jedoch nicht. Baugleiche
Lokomotiven wurden
unabhängig von den Bahnen der Reihe nach mit Nummern versehen. Immerhin
achtete man darauf, dass Paare gebildet werden konnten. Es war daher
wirklich scher die Maschinen der Bahnen zuzuordnen.
Jedoch konnte nun die
Nummer auch mehr in die Mitte verschoben werden und daher war sie bei
einzelnen Serien auch am
Wasserkasten angebracht worden. Aber auch hier
war eher die Nummer als solche, als deren Position wichtig. Wenigsten die Hersteller hatten eine klare Linie. Wobei die Mehrzahl eigentlich nicht richtig ist, denn nahezu alle Loko-motiven kamen aus Winterthur. Wie bei Lokomotiven üblich, brachte dieser seine Herstellerschilder an.
Diese enthielten dabei nicht nur den Namen des
Herstellers sondern auch die Fabrikationsnummer. Ergänzt wurden dieses
Angaben dann noch mit den Baujahr. So musste also für jede
Lokomotive ein
Schild gemacht werden. Montiert wurden die Herstellerschilder an der Seite und da oft einfach an einer Stelle, wo es gerade Platz hatte. Die Vorgaben mit einer auf den Millimeter genau ausrichteten Position gab es damals nicht.
Schilder, wie
auch Nummern, wurden ungefähr an der gleichen Stelle angebracht. Ob das
nun ein oder zwei Zentimeter Abstand waren, kümmerte niemanden. Wichtig
war, dass sie angebracht wurden und dass man sie erkannte.
Damit
bleiben nur noch die technischen Anschriften. Diese sind schnell erledigt,
denn sie fehlten Schlicht. Es gab weder Hinweise zum Gewicht noch solche
zu den
Bremsgewichten. Diese Angaben waren vorhanden, sie wurden damals einfach
in Tabellen geführt und diese dem Personal ausgehändigt. Gerade bei
kleineren Bahnen funktioniert das sehr gut. Erst während dem Betrieb kamen
dann Anschriften. Diesen Betrieb sollten wir uns ansehen.
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