Farbgebung und Anschriften

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Bei der Farbgebung wird die Vorstellung etwas aufwendiger. Die Tatsache, dass diese Lokomotiven sowohl an die Post, als auch an die EBT-Gruppe und die GBS geliefert wurden, macht die Sache etwas mühsamer. Der Grund ist simpel, denn die Firmen verwendeten ihre eigenen Designs. Das muss hier berücksichtigt werden. Beginnen wir jedoch mit den gemeinsamen Punkt und diese betrafen sowohl einige Bereiche, als auch der Aufbau der Lacke.

Wie bei allen modernen An-strichen, wurde auch bei diesen Modellen mit mehrer-en Schichten gearbeitet.

Dabei hatte jede ihre Auf-gabe zu übernehmen. Direkt auf dem Metall aufgetragen wurde eine dünne Schicht mit einer leicht ätzenden Eigenschaft verwendet.

Sie bereitete das Metall so vor, dass die nächste Farbschicht optimal haften blieb. Mit dem zweiten Farbauftrag wurde schliesslich diese erste Schicht neutralisiert.

Bei der zweiten Lackschicht handelte es sich um eine Grundierung. Diese hatte die Aufgabe, kleinere Unebenheiten auszugleichen und das Metall so abzudecken, dass dieses optimal vor den Einflüssen der Umwelt geschützt war. Nur so war ein guter und lange wirksamer Schutz vor Rost vorhanden. Grössere Unebenheiten, wurden jedoch vor der Grundierung mit Hilfe von Spachtelmasse ausgeglichen. Es entstand so eine glatte Oberfläche.

Mit der dritten Farbschicht wurde schliesslich der Decklack aufgetragen. Dieser war mit den Pigmenten durchsetzt worden. Je nach Bereich und Gesellschaft wurden unterschiedliche Farben angewendet. Dabei gab es durchaus auch gemeinsame Bereiche, die wir uns zuerst noch ansehen. Die Punkte waren die Griffstangen, die bei allen Modellen mit einer gelben Farbe behandelt wurden. Andere Bereich waren jedoch verändert worden.

Bei der Farbe bleibt nur noch zu erwähnen, dass diese auf Lösungsmittel basierten und daher die Umwelt während der Verarbeitung belastet wurde. Da die damals verwendeten Lösungsmittel leicht flüchtig waren, entwichen sie während dem Prozess der Trocknung. Daher durften die Arbeiten mit diesen Farben nur in speziellen Räumen ausgeführt werden. Diese verliess die Lokomotive schliesslich mit dem jeweiligen Design.

Ee 3/3 der Post

 

Bei den Lokomotiven für die Post verwendete man sowohl für die Bodenplatte, als auch für die Längsträger und die Stossbalken eine dunkelgraue Farbgebung. Diese Farbe wurde für sämtliche Bereiche und Anbauten unterhalb des Bodenbleches verwendet. Davon ausgenommen waren nur die Achsen und die schon erwähnten Griffstangen. Es war daher eine überraschend helle Farbe für diesen normalerweise schnell verschmutzen Bereich gewählt wurden.

Eine leuchtende Ausnahme von diesem im unteren Bereich angewendeten Farbton war eigentlich nur die Rangierkupplung. Diese stand im Betrieb deutlich vor, so dass sie zur Warnung des Personals mit einer roten Farbe versehen wurde.

Es waren jedoch die einzigen Bereiche, die mit einem Warn-anstrich versehen wurden. Es waren daher kaum Warnbereiche vorhanden, was jedoch bei den Schweizerischen Lokomotiven auch nicht üblich war.

Oberhalb des Bodenbleches wurde jedoch ein Anstrich in einer rotbraunen Farbe gewählt. Diese entsprach durchaus den vor-handenen Lokomotiven der Post.

Daher war auch hier das dort übliche gelbe Band vorhanden. Dieses befand sich auf halber Höhe der Vorbauten und war auch im Bereich des Frontbleches angewendet worden. Es war daher der typische Postanstrich vorhanden. Die Lokomotive gliederte sich daher optimal in den Bestand ein.

Im Bereich des Daches wurde jedoch ein silbergrauer Anstrich verwendet. Dieser kam mit Ausnahme der Isolatoren auch bei den Bauteilen der elektrischen Ausrüstung zur Anwendung. In dieser Farbe waren zudem die grossen Düsenlüftungsgitter und der Kamin für die Abführung der heissen Kühlluft gehalten worden. Wir haben damit einen einfachen zu einer Rangierlokomotive passenden Anstrich erhalten. Grosse farbliche Veränderungen setzte der Besteller daher nicht um.

Da die schweizerische Post keine Bahnunternehmung war, kamen natürlich auch hier keine Bahnanschriften zur Anwendung. Jedoch wurde mit verchromten Buchstaben im Bereich des Führerhauses im gelben Band die Abkürzung des Unternehmens angebracht. So waren die Lokomotiven mit PTT beschriftet worden. Dabei stand dieses Kürzel für Post, Telefon und Telegraph. Eine in der Schweiz damals durchaus gebräuchliche Abkürzung.

Auf ähnliche Weise wurden auch die Betriebsnummern angebracht. Diese kamen beim Führerhaus unterhalb der Abkürzung zur Anwend-ung. Im Gegensatz zu dieser wurden die Nummern auch an der Front angeschrieben.

Dabei kamen am Schutzblech der Rangierplattform die gleichen Zif-fern zur Anwendung. Sie wurden auch hier unmittelbar unter dem gelben Band angebracht. Die Nummern lauteten dabei 8 bis 11 und 14.

Sowohl die Herstellerschilder, als auch das Schild mit der Typenbe-zeichnung, kamen am unteren Rand der Seitenwand des Führerhauses zur Montage.

Dabei kam das Typenschild in die Mitte und es wurde links von jenem der Schweizerischen Lokomotiv und Maschinenfabrik angeschlossen. Dort war zudem auch die Nummer der Fabrikation vermerkt worden. So gesehen, war dies die Rahmennummer, die jedoch auf einem Schild stand.

Beim rechts vom Typenschild montierten Herstellerschild gab es jedoch einen wichtigen Unterschied. Bei den Maschinen mit den Nummern 8 bis 11 wurde auf diesem Schild der Schriftzug BBC angebracht. Bei der Nummer 14 änderte sich dieser auf ABB. Das war jedoch wegen der späteren Ablieferung und wegen der Tatsache, dass der Konzern in der Zwischenzeit eine neue Abkürzung erhalten hatte der Fall. Jedoch beschränkte man sich bei allen Schildern auf die Abkürzung.

Weitere technische Anschriften, wie Angaben zu den Bremsen und die Anschrift der Länge, waren jedoch nicht vorhanden. Obwohl diese damals durchaus bei den Bahnen angebracht wurden, waren sie hier nicht vorhanden. Der Grund war simpel, denn wie schon erwähnt, bei der PTT handelte es sich nicht um ein Bahnunternehmen und daher konnten die Anschriften vereinfacht werden. Die Lokomotiven galten als im Privatbesitz befindlich.

Ee 3/3 der EBT-Gruppe

Bei den Lokomotiven für die EBT-Gruppe gab es zu den Modellen der Post nicht so viele Abweichungen, wie man erwarten könnte. Auch hier wurden die Achsen und Räder mit einem speziellen Schutzanstrich versehen. Dieser war beständig gegen Wärme und er fehlte nur im Bereich der Laufflächen, da hier die Abnützung einen Anstrich verunmöglichte. Die hier verwendeten Farben entsprachen jedoch den üblichen Standards.

Der Bereich unterhalb des Bodenbleches wurde, wie bei den Modellen der Post in einem dunkelgrauen Farbton gehalten. Es gab daher einen ersten Trend, der hier dunkle Farben vorsah. Die farblichen Tupfer der Rangierkupplung fehlten hier, da diese nicht angewendet wurde. Die Lokomotive wirkte daher in diesem Bereich noch schlichter, als das schon bei den Maschinen für die Schweizerische Post der Fall gewesen war.

Vorgreifend kann gesagt werden, dass dies auch für das Dach seine Gültigkeit hatte. Auch hier kamen die silbergrauen Farben zur Anwendung und selbstverständlich galt das auch für die Düsenlüftungsgitter, die farblich nicht behandelt wurden. Sie sehen, dass bei diesen eher technischen Bereichen kaum grosse Unterschiede bei den Farben vorhanden waren. Das werden wir später auch bei der Lokomotive für die GBS kennen lernen.

Die EBT-Gruppe sah für seine Rangierlokomotiven einen orangeroten Grundton vor. Damit war hier eine klare Abgrenzung zu den roten Zügen der Betriebsgruppe vorhanden.

Aufgelockert wurde dieser mit Hilfe einer dop-pelten Zierlinie, die auf halber Höhe um die Loko-motive geführt wurde.

Als Unterschied zum Modell der Post, wurde diese jedoch nicht am Schutzblech der Rangierplattform-en angewendet, so dass der Anstrich einfacher wirkte.

Auch bei den Bahnanschriften gab es einen Unter-schied zu den anderen Maschinen. Die Lokomotiven der EBT-Gruppe wurden am Führerhaus mit dem neuen Logo der Betriebsgruppe versehen. Dieses war so gross, dass die Länge der Wand nahezu ausgenutzt wurde. Die beiden oberen Flügel des angedeuteten Flügelrades gingen dabei in die um die Lokomotive laufende Zierlinie auf. So wirkte das Symbol als Bestandteil dieser auffälligen Linie.

Die Abkürzung der jeweiligen Bahngesellschaft wurde seitlich am vorderen Vorbau angeschrieben. Dabei wurde diese so verkleinert, dass auch sie als ein Bereich der Zierlinie wirkte. Es waren daher eher dezente Bahnanschriften an der Maschine angebracht worden. Gerade die kleinen Abkürzungen konnten dabei leicht übersehen werden. Das war jedoch kein grosses Problem, denn das Unternehmen trennte die Lokomotiven auch mit der Betriebsnummer.

Angeschrieben wurde die Nummer schlicht mit weisser Farbe. Dabei positionierte man diese unterhalb der Abkürzung. Von der Grösse her waren die Nummern jedoch überraschend klein ausgefallen. Die Modelle der EBT-Gruppe waren daher wirklich ausgesprochen dezent bezeichnet worden. So musste man bei diesen Maschinen auch bei der Betriebsnummer sehr genau hinsehen. Ein Punkt, der jedoch auch für die weiteren Bereiche galt.

Bei den Typenschilder und der Herstellerschilder gab es keinen Unterschied. Während sich das Schild der SLM im gleichen Stil präsentierte, wurde bei den Anschriften des Elektrikers die neue Abkürzung verwendet. Daher war hier nur von Asea Brown Boveri ABB gesprochen worden. Das war jedoch lediglich eine Folge der Tatsache, dass die Maschinen der EBT-Gruppe mit der zweiten Lieferung bestellt wurden.

Bleibt noch zu erwähnen, dass hier die Regeln der Bahnen angewendet wurden und im Bereich der Längsträger die Anschriften zu den Bremsen angebracht wurden. Doch auch hier blieben die Beschriftungen eher dezent. Die Rangierlokomotiven der EBT-Gruppe waren daher mit einem sehr gefälligen Anstrich mit passenden Anschriften versehen worden. Nachteilig war auch hier, dass die Maschinen nicht so gut zu erkennen waren.

Eea 3/3 der Gürbetalbahn GBS
                       

Wenn wir zur letzten Lokomotive kommen, haben wir auch gleich den auffälligsten Anstrich erhalten. Dabei konnte die Gürbetalbahn GBS die Farben jedoch nicht frei wählen. Bei der BLS-Gruppe war ein bestimmtes Farbmuster vorhanden. Daher wurde hier der Anstrich für Rangierlokomotiven und Traktoren im Rangierdienst verwendet. Ein Punkt, der zu einer deutlichen Veränderung zu den vorherigen Modellen der Post und der EBT-Gruppe führte.

Die Trennkanten waren identisch ausgeführt worden und so wurde auch hier der Bereich unterhalb des Bodenbleches mit einem dunkelgrauen Anstrich versehen. Dieser war gegenüber den anderen Modellen etwas dunkler ausgefallen.

Jedoch hatte auf das Erscheinungsbild keine Auswirkungen und es sollte zur eleganten Lokomotive beitragen. Farbliche Abweichungen gibt es auch hier nicht zu erwähnen, da die Griffstangen ja bekannt sind.

Für den Kamin und das Dach wurde nun ein hellgrauer Farbton verendet. Dieser entsprach den Vorgaben der BLS-Gruppe für diesen Bereich. Somit blieben bei diesem Fahrzeug nur noch die Lüftungsgitter als silberne Farbe vorhanden. Wobei diese Bereiche im Betrieb schnell nachdunkeln konnten. Trotzdem waren sie sehr auffällig und dazu trug auch der verwendete Hauptanstrich für die Vorbauten und das Führerhaus bei.

Die Führerkabine und die Vorbauten der Lokomotive wurden rot gestrichen, das entsprach bei der BLS-Gruppe dem damaligen Farbbild für die Rangierlokomotiven. Zierlinien, oder farbliche Abgrenzungen, wie es sie bei den anderen vorgestellten Modellen gab, waren hier jedoch nicht mehr vorhanden. Die Lokomotive wurde daher mit einem sehr gut erkennbaren, aber trotzdem ausgesprochen schlichten Anstrich versehen.

Auch die Bahnanschriften wurden nach den Regeln der BLS Gruppe angebracht. Wobei diese hier leicht angepasst werden mussten. Daher wurde an Stelle der Abkürzung mit ausgeschriebenem Namen der Gesellschaft nur deren Abkürzung verwendet. Der Grund lag darin, dass so vermieden werden konnte, dass Schriften im Bereich der Tore angebracht werden mussten. Aus diesem Grund war nur das Logo am Führerhaus vorhanden.

Dieses Logo bestand aus der Abkürzung GBS auf einem blauen Grund. Damit war gerade dieser Teil sehr gut zu erkennen. Die Lokomotive für die Gürbetalbahn war daher deutlich zu erkennen. Jedoch zeugte ein wichtiger Punkt davon, dass die Maschine in die Betriebsgruppe um die BLS eingefügt werden musste und das war die eher überraschende Betriebsnummer der Lokomotive. Die lautete bewusst 402 und nicht 401.

Die neue Lokomotive wurde von der Nummer her als zweite Rangierlokomotive nach der in Spiez eingesetzten Maschine der Baureihe Ee 3/3 geführt. Die Nummer wurde dabei mit weisser Farbe an allen vier Seiten angeschrieben.

Dabei war die Grösse im normalen Rahmen ausgefallen. Was natürlich auch für die Herstellerschilder und die technischen Anschriften der Lokomotive galt. Es wurden daher auch hier keine anderen Lösungen verwendet.

Trotzdem gab es einen Punkt bei der Baureihe Eea 3/3, den wir uns noch ansehen müssen. Doch dazu müssen wir die Betriebsnummern wieder aufgreifen. Die Maschine der Reihe Ee 3/3 der BLS wurde vom Personal liebevoll als «Lisi» bezeichnet.

Dieser lange geführte Begriff wurde schliesslich auch mit weis-ser Farbe an der Lokomotive angeschrieben. Man konnte daher behaupten, dass dieses Fahrzeug einen normalen Namen erhalten hatte.

Bei der neuen Baureihe Eea 3/3 wurde diese «Taufe» übernommen. In Anlehnung an das in Spiez tätige «Lisi» entschied man sich bei der Gürbetalbahn für den Namen «Susi». Dieser wurde mit weisser Farbe am Schutzblech der Rangierplattformen angebracht und er war hier bereits bei der Auslieferung vorhanden. Damit haben wir auch die einzige Maschine von den zehn Exemplaren erhalten, die mit einem Namen versehen wurde.

 

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