Der Kasten |
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Wie damals bei den anderen Maschinen schon verwendet, wurde auch
hier ein einfacher Kasten verwendet. Dieser wurde als
Lokomotivbrücke
ausgeführt und war nicht an der Übertragung der
Zugkraft
beteiligt. Das führte dazu, dass er leichter aufgebaut werden konnte. Eine
Massnahme, die dabei helfen sollte Gewicht einzusparen. Gerade die
Einsparungen beim mechanischen Teil bedeuteten mehr
Leistung.
Eine damals durchaus übliche Lösung, bis auch bei den elektrischen
Lokomotiven wieder die schweren
Platten-rahmen
verwendet werden sollten. Die Länge betrug dabei etwa 14 Meter, was der
Reihe
Be 4/6
entsprach. Wurde der Rahmen bei den anderen Maschinen mit einem einfachen Blech als Boden belegt, kam hier eine andere Lösung zur Anwendung.
In der Mitte wurde ein aufstehender Kasten eingezogen. Dieser
besass auf beiden Seiten die üblichen Bleche für den Durchgang. Mit
Wartungsluken war der Zugang zu dem vom
Drehgestell in den Kasten reichenden
Fahrmotoren
möglich. So waren die Kontrolle und Wartung auch hier kein Problem.
Gerade im Bereich des Rahmens für die
Lokomotivbrücke
musste der Mechaniker Anpassungen an den neuartigen
Antrieb von
Westinghouse
vornehmen. Durch den Kasten bedingt, wurden die im späteren
Maschinenraum
eingebauten Apparate auf diesem Kasten aufgebaut. Entsprechend kräftig
ausgeführt musste dieses Bauteil deshalb ausgeführt werden. Es sollte eine
Besonderheit der
Lokomotiven aus Meyrin sein.
Der eigentliche Kasten wurde auf der
Lokomotivbrücke
aufgebaut und mit dieser vernietet. Er bestand aus den beiden
Führerständen,
dem
Maschinenraum
mit den Seitenwänden und dem Dach. Dieses deckte letztlich das Fahrzeug ab
und schützte so die Bauteile vor Nässe. Es lohnt sich daher, dass wir
diese Bereiche etwas genauer ansehen und dabei beginne ich mit dem
zwischen den Führerständen angeordneten Maschinenraum.
Eine Lösung, die damals durchaus üblich war und an der beim Bau
von
Lokomotiven nicht mehr viel geändert wurde. Innerhalb des
Maschinenraumes
gab es zudem keine weiteren Querwände, so dass genug Platz für die Technik
vorhanden war. Um die beiden Seitenwände des Maschinenraumes abzu-stützen waren zwei Portale vorhanden. Diese waren gleichmässig auf die Länge verteilt worden. Speziell dabei war eigentlich nur, dass vom Aufbau der Seitenwände durchaus mehr solche Portale zu erwarten gewesen wären.
Da jedoch auch hier kaum Kräfte auftreten sollten, reichte dieses
Aufbau daher durchaus. Damit sind wir jedoch bei den beiden Seitenwänden
angelangt. Die beiden Seitenwände bestanden aus einfachen Stahl-blechen. Während die beiden Portale mit Schrauben an der Lokomotivbrücke montiert wurden, verwendete man zu Verbindung der einzelnen Bleche die üblichen Nieten.
Um die Stossbereich zu verstärken wurden die be-kannten
Nietenbänder verwendet. Es war daher ein üb-licher Aufbau der Seitenwände
vorhanden. Wir können uns problemlos den jeweiligen Details zuwenden.
Bevor wir jedoch damit beginnen können, müssen wir herausfinden,
welche Wand denn genau angesehen wird. Bei
Lokomotiven der damaligen Zeit war es nicht ungewöhnlich, dass
die beiden Seiten unterschiedlich aufgebaut wurden. In diesem Punkt können
wir uns jedoch hier auf eine Seite beschränken. Dabei gehen wir von vorne
nach hinten durch eine der beiden Wände. Nur ist da wieder die Frage, wo
denn vorne zu finden ist.
Diese Bleche teilten sich wiederum in mehrere Segmente auf. Auch
diese wurden logischerweise mit Nietenbändern aufgeteilt. Durch die beiden
Portale
ergaben sich lange Segmente. Daher wurden diese in der Mitte aufgeteilt. Beginnen wir mit der unteren Reihe. Diese war ausge-sprochen einfach aufgebaut worden. Es wurden nur die reinen Bleche verbaut. Irgendwelche Lüftungsgitte, oder gar die Kühlleitungen der Baureihe Be 4/6 waren hier auch nicht vorhanden.
Daher können wir von einer einfachen Wand sprechen, die mit
dünnwandigen Stahlblechen aufgebaut wurde. Durch-aus eine Eigenart der
hier vorgestellten
Lokomotive aus Meyrin.
Damit können wir zur oberen Hälfte wechseln. Hier war der Aufwand
etwas grösser, da der
Maschinenraum
erhellt werden sollte. Daher waren nur die beiden Segmente hinter dem
Führerstand
ohne eine Öffnung und entsprachen damit den Modellen, wie sie in der
unteren Hälfte schon verwendet wurden. Damit bleiben nur noch die vier
dazwischen angeordneten Elemente, die allesamt mit einem einfachen nahezu
quadratischen Fenster versehen wurden.
In den Segmenten waren die Fenster von der Anordnung her nicht
mittig angeordnet worden. Stattdessen wurden sie von der Mitte aus
gesehen, immer gegen das äussere Nietenband angeordnet. Dadurch wurde
erreicht, dass die vier Fenster gleichmässig auf die Seite verteilt
wurden. Wir haben daher auf beiden Seiten ausgesprochen einfache Wände
erhalten. Eine Tatsache, bei der kaum eine andere Maschine mithalten
konnte.
Sie wurden von einem Rahmen gehalten und dieser war in seitlichen
Führungen gelagert. Vom
Maschinenraum
aus konnten daher die Seiten-fenster ohne Probleme geöffnet werden. Obwohl
es Senkfenster waren, wurde hier der bekannte weisse Strich nicht
aufgetragen. Es muss noch erwähnt werden, dass diese Seitenfenster nicht nur die Aufgabe der Ausleuchtung hatten. Bei heissen Temperaturen dienten sie zusätzlich als Lüftung und zusätzliche Kühlung für den Maschinenraum.
Deutlich wichtiger war jedoch der letzte Punkt, denn diese Fenster
dienten dem
Lokomotivpersonal
auch als Fluchtweg, wenn die
Lokomotive aus ir-gendeinem Grund nicht mehr über die beiden
Führerstände
verlassen werden konnte. Bei der Betrachtung der Führerstände können wir uns auf ein Modell be-schränken. Es gab zwar einen Unterschied, doch dies betraf nicht den grundsätzlichen Aufbau.
Der
Führerstand
wurde von der Baureihe
Be 4/6
übernommen. Das war nicht weiter verwunderlich, stammte der mechanische
Teil bekanntlich vom gleichen Hersteller. Trotzdem gab es zur Baureihe der
BBC einen markanten Unterschied. Doch beginnen wir auch hier vorne.
Die
Front
war senkrecht aufstehend und sie teilte sich in drei Bereiche. Dabei wurde
in der Mitte eine einfache Fronttüre mit einem Fenster aus gehärtetem Glas
eingebaut. Seitlich davon wurden die deutlich erkennbaren Handgriffe
angebracht. Wie bei den Modellen der Baureihe
Be 4/6
sollte über diese Türe das
Zugpersonal
einen Zugang zur
Lokomotive besitzen. Ein Punkt, den man damals als sehr wichtig
angesehen hatte.
Um das Personal möglichst gut bei einem Bruch des Glases zu
schützen, wurde auch hier gehärtetes Glas verwendet. Bei einer Kollision
zersplitterte dieses zwar, aber es entstanden dabei keine scharfkantigen
Scherben. Zur Reinigung der Frontscheiben bei grosser Nässe, waren einfache Scheibenwischer vorhanden. Dabei gab es jedoch bei den beiden Frontfenstern einen kleinen Unterschied. Beim
Lokführer war neben dem seitlich angeordneten Modell auch unten am Fenster
ein Wischer montiert worden. Betätigt wurden jedoch alle Modelle von Hand,
und beim Lokführer konnte einfach eine etwas grössere Fläche ge-säubert
werden. Der grosse Unterschied zur Lokomotive aus Münchenstein, fand sich jedoch bei den abgekanteten Ecken des Führerhauses. Diese deutlich erkennbare Abkantung war im Gegensatz zur Baureihe Be 4/6 mit einem einfachen Fenster versehen worden.
Dieses wurde fest eingebaut und bestand ebenfalls aus ge-härtetem
Glas. Im Gegensatz zu den vorher vorgestellten
Frontfenstern
war jedoch hier kein
Scheibenwischer
mehr vorhanden. Dadurch wurde die Lokomotive aus Meyrin sehr über-sichtlich, was das Lokomotivpersonal durchaus positiv bewertete.
Gerade der in diesem Bereich grosse tote Winkel, konnte deutlich
verbessert werden. Ein Punkt, der bei den späteren Baureihen ebenfalls
berücksichtigt werden sollte. Man kann daher behaupten, dass die Be 4/7
für das Personal deutlich angenehmer war, als das Modell
Be 4/6
aus Münchenstein, wo wirklich ein grosser Bereich nicht eingesehen werden
konnte.
Damit bleiben uns nur noch die beiden Seiten der
Führerstände.
Hier war keine Wand mehr vorhanden, denn auf beiden Seiten wurde der
verfügbare Platz für den Einstieg benötigt. Dieser bestand aus der unten
am Kasten montierten Leiter mit drei Stufen und den beiden seitlichen
Griffstangen.
Sie sorgten für den notwendigen Halt beim Einsteigen in die
Lokomotive. Eine Ausführung, die jedoch den anderen Baureihen
entsprach.
Um diese Falle zu erreichen, musste jedoch zuerst die Leiter
erklommen werden und dann konnte sie gedrückt werden. Daher war es mühsam,
die Türe mit dem Schlüssel zu verschliessen, in der Folge wurde das im
Betrieb auch nicht gemacht. In der Türe war ein weiteres Fenster eingebaut worden. Dieses war als Senkfenster ausgeführt und es erhielt den in der Schweiz üblichen weissen Strich.
Dieser entsprach daher nicht einer Laune des Herstellers, sondern
war klar eine Forderung der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Man wollte
so kennzeichnen, wo dem Lokführer Dokumente überreicht werden konnten.
Scheinbar war das bei so vielen Fenstern nicht so klar ersichtlich. Damit kommen wir zum einzigen Unterschied der beiden Führerhäuser. Dieser bestand aus der Dachleiter. Diese war nur einmal vorhanden und sie konnte bei Bedarf ausgeklappt werden.
Eine
Pfeife
der Zuleitung in diesem Fall geöffnet wurde, signalisierte, dass der
Stromabnehmer
noch gehoben war. Ein Hinweis auf die gefährliche
Fahrleitung
fehlte jedoch, dies obwohl sich auch das Personal an die neue Technik
gewöhnen musste. Mit der Dachleiter gelangen wir auf das Dach des Kastens. Dieses deckte diesen ab und schützte so die Einbauten, aber auch das Personal, vor den Einflüssen der Umwelt.
Das Dach war zur Seite leicht gewölbt aufgebaut worden. Damit
konnte das Dachwasser zur Seite hin ablaufen. Im Bereich der
Führerstände
verhinderte eine Dachrinne, dass das Wasser über ein offenes Fenster in
den Innenraum gelangen konnte.
Zu den Seitenwänden hin, war das Dach jedoch mit speziellen gut zu
erkennenden Rundungen abgeschlossen worden. Diese Rundungen waren von den
anderen Baureihen übernommen worden und die glichen den Bereich aus, um
den die
Führerhäuser
etwas schmaler, als der Kasten waren. Wir wollen jedoch vorerst in diesem
Bereich bleiben. Damit kommen wir aber zu den «Ausschmückungen» des Daches
einer
Lokomotive.
Um dem Personal bei Unterhaltsarbeiten auf dem Dach die notwendige
Standfläche zu bieten, wurden entlang des Daches über den vorher erwähnten
Rundungen längs verlaufender Stege eingebaut. Dieser Steg wurde mit
Holzplanken belegt und bot so eine gute Standfläche. Ein Handlauf, oder
eine Absturzsicherung, waren jedoch nicht vorhanden. Das Personal musste
daher auf dem schmalen Steg balancieren und zugleich die Arbeiten
ausführen.
Soweit entsprach das Dach noch den üblichen Ausführungen. Jedoch
besass diese
Lokomotive in der Mitte des Daches einen markanten Aufbau.
Dieser schuf einerseits den Platz für den
Transformator.
Über die seitlichen Jalousien konnte jedoch auch die zur
Kühlung
der Bauteile benötigte Luft in den
Maschinenraum
gelangen. Dort wurde sie dann mit am Dach montierten Luftkanälen zu den
Punkten geführt, die gekühlt werden mussten.
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