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       Umbauten und Änderungen  | 
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	   Die beiden  
	  Lokomotiven 
	  wurden im Laufe ihres Lebens verändert. So wurden viele Punkte korrigiert, 
	  die bei der Auslieferung nicht vorhanden waren. Es gab jedoch auch viele 
	  Veränderungen, die sich aus dem Betrieb ergeben haben. Betroffen von den 
	  Anpassungen waren jedoch nicht die beiden
      
	  Dampfmaschinen 
	  und der
      
      Kessel. 
	  Diese wurden belassen, auch wenn sich optisch einige Punkte veränderten 
	  und so das Aussehen der beiden Lokomotiven. 
	   Das Personal war mit den vielen grossen 
	  Öffnungen nicht glücklich. Es war ausgesprochen zugig auf den kleinen 
	  Maschinen, was bei kälteren Tagen un-angenehm war. Bei Regen war der 
	  Bediener schnell nass, was auch nicht angenehm war. Zur Verbesserung der Situation wurde die Front-wand verändert. Die sehr grosse Öffnung wurde verschlossen. An deren Stelle wurden beidseitig vom Kessel zwei identische Frontfenster eingebaut. Diese konnten vom
      Lokomotivpersonal 
	  an heissen Tagen sogar geöffnet werden. Ein Punkt, der bei 
	  Dampflokomotiven oft so gelöst wurde, weil im 
      Führerhaus 
	  wegen der dort angeordneten 
      Feuer-büchse 
	  immer viel Wärme vorhanden war. Ein weiteres Problem waren die beiden Seiten-wände und das Dach. Regnete es, tropfte das Was-ser genau auf den Rand der Öffnung und spritzte dann in den Bereich des Lokführers. Für den Bediener war das natürlich 
	  unangenehm und der Boden aus
      
	  Holz 
	  begann früh zu faulen. Um diesen Punkt zu verbessern, wurde die Seite 
	  verschlossen. Lediglich im Bereich des Aufstieges blieb die Öffnung weiter 
	  bestehen. So entstand ein ganz normales 
      Führerhaus, 
	  das auch über ein verändertes Dach verfügte. So stand dieses auf den 
	  Seiten nun etwas weiter von der Seitenwand ab. Das führte dazu, dass das 
	  Dachwasser nun fei auf den Boden tropfen konnte. Im Führerhaus wurde es 
	  nun trockner, was den am Boden verlegten Holzbalken und dem
      Lokomotivpersonal 
	  gefiel. Unverändert blieb die Rückwand, da über diese die
      
      Kohlen 
	  verladen wurden. 
	   Doch mit dem 
      Führerhaus 
	  war es nicht getan, denn es gab noch viele Punkte, die nicht optimal 
	  gelöst wur-den. Mit den Einnahmen durch den Betrieb, konnte die
      
	  Gotthardbahn diese Fehler ohne Probleme beheben, und das zu 
	  Gunsten des Personals. Auch die bei der Auslieferung fehlenden Hilfstritte beim Stossbalken ergänzte die Gotthardbahn. So war es nun dem Personal leichter möglich zur Rauch-kammer und zu den Aufbauten im Bereich des Kessels zu gelangen. Das von der Auslieferung her bekannte 
	  Geländer blieb jedoch erhalten. Die Baureihe mutierte so zu einer normalen 
	  kleinen
      Lokomotive
      und die Sparmassnah-men während dem Bau waren nicht mehr zu sehen. Nahezu unverändert blieb das 
      
	  Laufwerk 
	  der
      Lokomo-tive. 
	  Jedoch zeigte der Betrieb, dass es immer wieder zu Problemen mit der
      
	  Adhäsion 
	  kam. Insbesondere bei einem schlechten Zustand der
      
      Schienen 
	  und bei hohen 
      Zugkräften 
	  neigte die leichte Lokomotive dazu zu hüpfen. Die
       
      Räder 
	  drehten wegen der geringen  
       
      Achslast
	  frei durch und das fühlte sich an, wie wenn die Maschine springen würde. 
	  Die Last musste verringert werden, was den Betrieb behinderte. Um die
      
	  Adhäsion 
	  der  
	  
	  Lokomotiven zu verbessern, wurde eine
      
	  Sandstreueinrichtung 
	  verbaut. Dazu war auf dem
      
      Kessel 
	  unmittelbar vor dem 
      Führerhaus 
	  ein Sandkasten montiert worden. Wie bei den anderen Dampflokomotiven der
      
	  Gotthardbahn wurde dieser mit
      
	  Quarzsand 
	  befüllt. Von dort konnte der Sand mit Hilfe der Schwerkraft vor die 
	  hinteren 
	  Triebräder 
	  gestreut werden. Eine einfache Einrichtung, die vom Bediener bei Bedarf 
	  aktiviert werden konnte. 
	   Jedoch muss gesagt werden, dass die 
	  Maschinen wirklich sehr klein geraten waren und da musste man auch den 
	  Platz für neue Sachen finden. Gerade die
      
	  Sander 
	  benötigten damals sehr viel Platz um den
      
      Kessel. Verändert wurde auch der vorhandene Anstrich. Wegen den erwähnten Umbauten am Führerhaus musste dieser erneuert werden. Das seinerzeit verwendete Schema der Schweizerischen Centralbahn SCB verschwand. Die beiden Modelle wurden nun nach den 
	  Regeln der
      
	  Gotthardbahn eingefärbt und das bedeutete, dass die grünen Farben 
	  verschwanden und das in der Schweiz sehr bekannte schwarze Farbkleid 
	  verwendet wurde. Auch die Anschriften an den beiden
      
      Stossbalken 
	  wurden aufgegeben. Die bisher noch vorhandenen Bahnanschriften 
	  verschwanden gänzlich. Die
      
	  Gotthardbahn war dafür bekannt, dass sie die
      Lokomotiven
      nicht beschriftete. Eine Tradition, die später von den
      Staatsbahnen 
	  viele Jahren weiter verfolgt wurde. Man wusste auch so, wem die Lokomotive 
	  gehört, denn diese fuhren selten über die Grenzen der
      Privatbahnen. Weiter angebracht werden musste aber die 
	  Betriebsnummer. Diese war bisher am
      
      Stossbalken 
	  angebracht worden. Neu wurde sie an der neuen Seitenwand des 
      Führerhauses 
	  angebracht. Dazu wurden aufgesetzte Ziffern, wie das bei anderen Baureihen 
	  auch der Fall war, verwendet. Die Maschinen der Reihe AI wurden den 
	  anderen Baureihen angepasst und auch die Bezeichnung sollte keine lange 
	  Dauer haben. 
	   Zumindest wusste man nun, dass zwei
      
      Triebachsen 
	  vorhanden war und es sich um eine
      
	  Rangierlokomotive 
	  handelte. Die speziellen Punkte waren also immer noch nicht erwähnt 
	  worden. Es war daher deutlich zu erkennen, dass die beiden Maschinen kaum für andere Aufgaben verwendet werden konnten, als für den leichten Rangierdienst. Auch dort waren die Lokomotiven dem Verkehr der Gotthardbahn kaum gewachsen. Die aus den Anfängen stammenden Maschinen 
	  sahen nun nach ganz normalen 
      
      
	  Tenderlokomotiven 
	  für den
      
	  Rangierdienst 
	  aus, aber die bescheidene 
      Leistung 
	  von 75 PS war wirklich zu gering. Gerade der dichte Verkehr auf der
      
	  Gotthardbahn war wegen den
      
      starken Gefällen 
	  sehr personalintensiv. Insbesondere die 
      Reisezüge 
	  mussten mit vielen
      
	  Bremsern 
	  bestückt werden. Nur so konnten die höheren Geschwindigkeiten auch 
	  gefahren werden. Aus diesem Grund begannen die ersten Versuche mit neuen 
	  Lösungen für die 
      Bremsen. 
	  So sehr es Sie als Leser überraschen mag, die Reihe F2 war davon voll 
	  betroffen. Im Jahre 1887 wurde bei der
      
	  Gotthardbahn als erster Versuch die
      
	  Vakuumbremse 
	  eingeführt. Damit die bei dieser 
      Bremse 
	  im Normalfall angezogenen Wagen bewegt werden konnte, wurde diese Bremse 
	  auch auf den beiden
      Lokomotiven 
	  eingebaut. Dazu kam, dass diese auch die 
      
      Klotzbremse 
	  der Lokomotive bewegen konnte. So musste nur eine Bremse benutzt werden 
	  und die Bedienung der Maschinen war immer noch einfach. 
	   Auf der Gotthardbahn sollten ab dem Jahr 1888 die ersten Züge mit der aus Amerika stammenden Westinghouse-bremse geführt werden. Diese 
      Bremse 
	  arbeitete mit 
      Druckluft 
	  und erlaubte es auch die Wagen unge-bremst zu bewegen. Dazu musste 
	  ein-fach die Einrichtung im Fahrzeug ent-lüftet werden. Um auch die Eignung dieser Druckluft-bremse im Rangierdienst zu erproben, wurden die Rangierlokomotiven mit dieser Bremse versehen. Die beiden F2 waren davon natürlich auch 
	  betroffen. Neben dem kleinen
      
      Kessel 
	  wurde dazu rechts an der
      
	  Rauchkammer 
	  eine
      
	  Luftpumpe 
	  montiert. Diese war nahezu so gross, wie der Kessel, der sie mit Dampf 
	  versorgen musste. Wenn noch gefahren wurde, war der Druck schnell ein 
	  Problem. Damit die
      
	  Luftpumpe 
	  nicht dauerhaft arbeiten musste, wurde ein Druckluftbehälter benötigt. Im 
	  doch sehr gut gefüllten Rahmen war schlicht kein Platz mehr zu finden. 
	  Daher wurde der Druckluftkessel unter dem vorderen
      
      Stossbalken 
	  quer zu Fahrrichtung eingebaut. Er war gut zu erkennen und es sah fast so 
	  aus, als führe die kleine 
	  Lokomotive 
      ein Fässchen mit. Da damals der entsprechende Hund noch nicht bekannt war, 
	  nannte man sie nicht Bernhardiner. Weiter wurden diverse Leitungen verlegt. So 
	  musste die neue
      
      Hauptleitung 
	  zu den
      
      Stossbalken 
	  geführt werden. Im 
      Führerhaus 
	  waren dann die Bedienelemente vorhanden. Dabei kam auch die
      
      Regulierbremse 
	  für die 
	  Lokomotive  
      zum Einbau. Die Wagen wurden im
      
	  Rangierdienst 
	  jedoch nur mit der indirekten 
      Westinghousebremse 
	  betrieben. Schliesslich standen in einem
      Bahnhof 
	  keine längeren Fahrten in einem Gefälle an. Verändert wurden auch die akustischen 
	  Signalmittel. Die
      
	  Lokpfeife 
	  wurde auf den
      
	  Dampfdom 
	  verschoben und die Bedienung beibehalten. Neu war jedoch die an der 
	  bisherigen Stelle eingebaute Glocke. Mit dieser konnten auch die noch 
	  gültigen Glockensignale mit der  
      Lokomotive
	  gegeben werden. Sehr speziell, da sonst bei den
      
	  Triebfahrzeugen 
	  in der Schweiz auf die Montage von Glocken verzichtet wurde. Die F2 war 
	  eine Ausnahme. 
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