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       Bedienung der Lokomotive  | 
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	   Im 
      Pflichtenheft, 
	  das von der
      
	  Gotthardbahn erarbeitet wurde, war nicht nur eine kostengünstige 
	  Lokomotive 
      verlangt worden. Auch Hinweise zur Bedienung dieser Maschinen waren 
	  enthalten. So sollte eine einfache Bedienung vorhanden sein, die den 
	  Aufwand für die Schulung des Personals verringerte. Noch wusste man ja 
	  nicht, wie sich der Betrieb entwickeln könnte und da wurde für weitere 
	  Sparmassnahmen geplant. 
	   Diese fing bereits im Depot und dort mit der kalten Maschine an. Mit anderen Worten, es war eine Vorbereitung für den Dienst erforderlich. Die jedoch nur erfolgte, wenn die 
      Loko-motive 
	  im Unterhalt war. In den anderen Fällen wurde eine Abstellung unter Dampf 
	  vorgesehen. Um die Lokomotive in einem Depot auf den Betrieb vorzubereiten, war nicht im-mer das Lokomotivpersonal erforderlich. Der Standort beschäftigte Leute, die sich um die Schmierung kümmerten und An-gestellte, die ein Kessel in Betrieb neh-men durften. Diese speziellen
      Heizer 
	  konnten dabei mehrere Maschinen gleichzeitig betreu-en, was der Besatzung 
	  der 
	  Lokomotive 
	  nicht möglich war. Daher konnte bereits so auf teures Personal verzichtet 
	  wer-den. Die Zeit bis der
      
      Kessel 
	  dieser Baureihe den für den Betrieb erforderlichen Druck hatte, war sehr 
	  kurz. Nachdem das Feuer angefacht wurde, wirkte die natürliche Strömung 
	  der Luft. Sobald aber im Kessel ein geringer Druck vorhanden war, konnte 
	  der
      
	  Hilfsbläser 
	  aktiviert werden. So wurde der Abdampf simuliert und das Feuer zusätzlich 
	  angefacht. Die Dampfproduktion wurde dadurch beschleunigt, was die Zeit 
	  verkürzte. Der
      
	  Hilfsbläser 
	  wurde auch im Betrieb eingesetzt. Besonders bei 
	  Lokomotiven, 
	  die im
      
	  Rangierdienst 
	  tätig waren, kam es immer wieder zu längeren Stillständen. Da nun die
      
	  Dampfmaschinen 
	  nicht liefen, war es schwer, den erforderlich Druck nach einer Einspeisung 
	  schnell wieder zu erzeugen. Dank dem Hilfsbläser konnte das jedoch 
	  schneller erfolgen. So war immer eine optimal einsatzbereite Maschine 
	  vorhanden. 
	   Das war bei Dampflokomotiven in der Schweiz 
	  jedoch speziell geregelt worden, denn die  
      
	  Karbidlampen  
      für die 
      
	  Beleuchtung 
	  gehörten nicht zur Maschine, sondern sie mussten vor der Fahrt bei der
	  Lampisterie 
	  bezogen werden. Die Lampen konnten einfach auf speziellen Halterungen aufgesteckt werden. Jedoch wurden die Flammen nicht immer angefacht. Die Lampen signalisierten auch so, dass die Lokomotive bereit war. Wobei gerade im
      
	  Rangierdienst 
	  die Disziplin mit den Lampen gering war. Es war also durchaus möglich, 
	  dass an Stelle der  
      
	  Karbidlampe 
	  nur eine entsprechende Signalscheibe aufgesteckt wurde und so die 
	  Bereitschaft geregelt war. Angefacht wurden die Karbidlampen nur während der Nacht. Damit war die Lokomotive in den spärlich ausgeleuchteten Anlagen besser zu erkennen. Besonders dann, wenn sie gefahren kam. Das Licht reichte aber kaum aus um den 
	  Bereich vor der  
      Lokomotive
	  ausreichend zu erhellen. Das nun verbrauchte
	  Kalziumkarbid 
	  wurde nach dem Einsatz in der
	  Lampisterie 
	  wieder auf-gefüllt. Daher mussten die Lampen wieder abgenommen werden. Sollten Sie vorher beim Lokomotivpersonal den Heizer vermisst haben, war das kein Fehler, denn diesen gab es hier nicht. Die Versorgung des Feuers konnte durch den Lokführer erfolgen. Die entsprechenden Fähigkeiten hatte er und 
	  gerade im Bereich des
      
	  Rangierdienstes 
	  waren immer wieder kurze Stillstände vorhanden, bei denen nach dem Feuer 
	  gesehen werden konnte. Auch die
      
	  Nachspeisung 
	  wurde dann aktiviert. Die von der Gotthardbahn erhoffte Vereinfachung bei der Besatzung war also vorhanden. Daher lassen wir nun den Lokführer in das Führerhaus steigen. Dort fand er für den Betrieb alle erforderlichen Materialen und Bedienelemente vor. Gerade die Verladung der 400 Kilogramm
      
      Kohlen 
	  war durch das  Depot 
	  erfolgt, da hier nicht die üblichen Anlagen genutzt werden konnten. Der 
	  kleine Haufen Kohle schränkte den Platz jedoch ein. Bevor wir losfahren, sehen wir uns schnell 
	  im recht offenen 
      Führerhaus 
	  um. Um den
      
      Kessel 
	  waren die Bedienelemente für diesen selbst und die Steuerung vorhanden. 
	  Einige Anzeigen waren jedoch auch vorhanden. Diese zeigten dem Lokführer 
	  den Wasserstand im Kessel an. Eine wichtige Anzeige, die angab, wann der
      
	  Regulator 
	  zum
      
	  Injektor 
	  aktiviert werden musste. Auch dieser Regler war im Bereich des Kessels 
	  angeordnet worden. Neben diesen Anzeigen und Bedienelementen, 
	  war auch noch der Hebel für den
      
	  Regulator 
	  beim
      
	  Dampfdom 
	  und die 
      Zugstange 
	  für die
      
	  Lokpfeife 
	  vorhanden. Abgeschlossen wurden diese bescheiden vorhandenen 
	  Bedienelemente noch mit dem
	  Exterhebel 
	  für die 
      Bremse 
	  der
	  Lokomotive. 
	  Dieser war nun in der Stellung, die eine
	  Bremsung 
	  zur Folge hatte. Wir haben aber unsere Betrachtung noch nicht 
	  abgeschlossen. Unmittelbar über dem mit Holzplanken 
	  belegten Boden des 
      Führerstandes, 
	  befand sich die Türe zur 
      Feuerbüchse. 
	  Diese war in der Regel verschlossen und wurde nur geöffnet, wenn
      
      Kohlen 
	  nachgelegt werden mussten. Da kein
      Heizer 
	  vorhanden war, musste der Lokführer daher noch das Feuer kontrollieren und 
	  allenfalls noch ein paar Schaufeln Kohlen in die Feuerbüchse werfen. Damit 
	  war die Maschine aber bereits fahrbereit. 
	   Damit nahm die Dampfmaschine ihre Arbeit auf und der Exterhebel konnte in die gelöste Stellung ver-bracht werden. Dank dieser Lösung mit der auch als
	  Wurfhebel-bremse 
	  bezeichneten Lösung, war die 
      Bremse 
	  der Maschine schnell gelöst. Je mehr der Regulator geöffnet wurde, desto grösser war die Zugkraft. Es oblag der Erfahrung des Lok-führers, wie stark der Griff gezogen wurde. Musste viel Last mitgeführt werden, war der Regulator voll geöffnet. Dabei müssen wir bedenken, dass in
      Bahnhöfen 
	  bis zu 240 Tonnen zugelassen waren und dass die Ein-haltung im
      
	  Rangierdienst 
	  nicht immer erfolgte. Kam die Maschine nicht vom Fleck, musste aber 
	  abge-hängt werden. Wie schnell gefahren wurde, konnte nicht 
	  abgelesen werden. Damals waren bei den 
	  Lokomotiven 
	  in der Schweiz noch keine Anzeigen für die Geschwindigkeit vorhanden. Der 
	  Lokführer musste daher zusehen, dass er die
      
      Höchstgeschwindigkeit 
	  von 50 km/h nicht überschritt. Was im
      
	  Rangierdienst 
	  selten der Fall war und auch mit Zug erreichte die Lokomotive diese 
	  maximale Geschwindigkeit oft auch nur mit Rückenwind und einem Gefälle. Um mit der 
      Lokomotive 
	  anzuhalten, wurde der
      
	  Regulator 
	  geschlossen und mit der anderen Hand der
	  Exterhebel 
	  umgeworfen. Danach konnte mit aller Kraft der Hebel nach unten gedrückt 
	  werden. Je kräftiger der Lokführer den Exterhebel gegen den Boden drückte, 
	  desto kräftiger fiel die
	  Bremsung 
	  der Lokomotive aus. Erst im Stillstand wurde der Hebel losgelassen und die 
	  Bremsung reichte für den Stillstand aus. 
	   Die Forderungen der
      
	  Gotthardbahn waren in diesem Punkt daher auch erfüllt worden. 
	  Aufwendig war die Arbeit jedoch nur, wenn die Maschine ins  Depot 
	  fuhr. Das bedeutete, dass der Aschekasten geleert werden musste. Dazu konnte dieser entriegelt werden und der Inhalt fiel in die dazu vorgesehene Grube. Gleich-zeitig stand auch die Reinigung der Rauchkammer an. Bevor das möglich war, musste das Werkzeug 
	  auf das Umlaufblech gelegt werden. Anschliessend stand dann die 
	  Kletterpartie an und das Öffnen der
      
	  Rauchkammertüre 
	  erfolgte durch lösen der Riegel. Falls in der 
      Feuerbüchse 
	  noch ein Feuer war, füllte sich die Kammer augenblicklich mit Rauch, was 
	  die Arbeit nicht begünstigte. Arbeit die darin bestand, die sich am Boden 
	  der
      
	  Rauchkammer 
	  befindliche
	  Lösche 
	  zu entfernen. Das erfolgte mit einer Schaufel und auch dieses Material 
	  verschwand nun vor der 
      Lokomotive 
      in der Grube, die daher auch als
	  Schlackengrube 
	  bezeichnet wurde und die es damals in jedem  Depot 
	  gab. Sollte die  
      Lokomotive 
      in den Unterhalt, wurde auch das Feuer entfernt. Die noch immer 
	  vorhandenen heissen Metalle im Bereich der 
      Feuerbüchse 
	  erzeugten noch genug Dampf, dass die Lokomotive aus eigener Kraft in die
      Remise 
	  fahren konnte. Damit sind wir wieder dort, wo wir begonnen haben, denn wie 
	  schon erwähnt, das Feuer erlosch nur, wenn die Maschine dem Unterhalt 
	  zugeführt werden musste. Das bedeutet 
      Feierabend. 
	   
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