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	   Wir haben die kleinen 
      Lokomotiven 
	  aufgebaut, erfahren, dass sie an den Betrieb angepasst wurden und nun 
	  wollen wir diesen ansehen. Bei der Beschaffung musste gespart werden und 
	  so entstand eine Maschine, die kaum für mehr als den Betrieb im
      
	  Rangierdienst 
	  geeignet war. Dennoch sollten diese beiden Lokomotiven zu einer grossen 
	  Bekanntheit gelangen. Daher erwartet uns nun ein spannendes Kapitel mit 
	  dem Leben der Baureihe AI. 
	   Es sollte aber in wenigen Monaten der Fall 
	  sein. Jedoch war das Problem noch grösser, als wir vermuten, denn das Ziel 
	  war der Kanton Tessin, denn dort sollten die 
      
      
      Testfahrten 
	  durchgeführt werden. So mussten die beiden Lokomotiven an den geplanten Ort gelangen und das war nicht einfach. Eine Bahnlinie gab es schlicht nicht und daher hatten diese beiden Exemplare womöglich den längsten Lieferweg, der eine in der Schweiz für die Schweiz gebaute Lokomotive haben kann. Das begann bereits im Werk, wo die fertigen 
	  Maschinen wieder zerlegt werden mussten. Als ganze 
      Lokomotive 
	  war der Transport schlicht nicht möglich. Die beiden zerlegten Lokomotiven wurden dabei mit der Hilfe der vorhandenen Bahnen von Winterthur nach Basel überführt. Am Ziel erfolgte der Umlad auf ein 
	  Binnenschiff, das die Fracht nach Rotterdam brachte, wo dann ein neues 
	  Schiff benutzt werden musste. Dieses brachte die Fracht schliesslich um 
	  den Kontinent nach dem Hafen von Genau und so nach Italien, wo es damals 
	  noch nicht so viele Bahnen gab. Für die weitere Reise wurden daher Fuhrwerke 
	  verwendet. Diese benötigten mehrere Tage, bis sie das Ziel in Airolo 
	  erreichten. Sie haben richtig gelesen, geliefert wurden die Maschinen 
	  nicht nach Bellinzona, wo die Tessiner Talbahnen bereits in Betrieb waren. 
	  Es ging in den alpinen Bereich, wo gar noch nicht gefahren werden konnte. 
	  Somit haben wir einen Transport erhalten, der mehrere Monate benötigte. 
	   Damit endete die Lieferung und die
      
	  Inbetrieb-setzung 
	  konnte erfolgen. Dazu wurden einfach die bereits vorhandenen Anlagen 
	  benutzt. Wobei der zukünftige
      Bahnhof 
	  wohl kaum verlassen wurde. Bei den meisten Bahnen, so auch bei der Gott-hardbahn, ist wenig von den Fahrten vor der Be-triebseröffnung die bekannt. Jedoch mussten so-wohl die Strecke, als auch die Fahrzeuge vor dem Einsatz geprobt werden. Dazu musste man auch das Personal schulen und 
	  das ging nun mal mit Fahrten besser, als nur in der Theorie. Daher kann 
	  man davon ausgehen, dass bereits ein halbes Jahr vor der Eröffnung die 
	  ersten
      Lokomotiven 
	  auf der Strecke fuhren. Die so in Airolo abgelieferten Lokomotiven wurden im dortigen Bahnhof in Betrieb genommen. Obwohl dort kein eigentliches Depot vorhanden war, muss-te man mit den Schulungen für das Personal begin-nen. Schliesslich musste dieses wissen, wie die 
	  beiden Maschinen zu bedienen sind, wenn der Verkehr auf der Strecke 
	  startet. Man hatte dazu noch ein paar Monate Zeit, wenn auch nicht so 
	  lange, wie man meinte. Um zu verhindern, dass die neuen
      Lokomotiven 
	  einfach ohne Arbeit da standen, wurden die beiden Maschinen nach den 
	  Schulungen und Erprobungen in Betrieb genommen. Sie konnten dabei durchaus 
	  genutzt werden um die anderen sich dort befindlichen Fahrzeuge zu 
	  formieren. So kamen die beiden Lokomotiven auch vor den auf den fertigen 
	  Anlagen verkehrenden
	  Arbeitszügen 
	  zum Einsatz. Diese gab es, auch wenn nicht viel davon bekannt ist. 
	   Dennoch wollte man den neuen 
      
      Tunnel 
	  nutzen, denn dieser war ja der grösste Vorteil der neuen Strecke durch die 
	  Alpen. Nur war das nicht so leicht, wie es den Anschein machen könnte, 
	  denn es fehlte das
      
      Roll-material. Gerade der anstehende Winter war die treibende Kraft. Die Transporte über den Pass waren immer wieder Unterbrochen, weil die Lawinen ein Durchkommen verhinderten. Jedoch gab es nur die zwei Balancier, denn 
	  die anderen Maschinen der
      
	  Gotthardbahn wurden weder nach Airolo, noch nach Göschenen 
	  ge-liefert. Es musste eine Lösung gefunden werden und da auch kaum Wagen 
	  vorhanden waren, gab es nicht viele. Mit der Post wurde daher ein Abkommen getroffen. Diese bot bisher über den Pass ein Verkehr mit Personen, aber auch mit der eigentlichen Post an. Da Personen jedoch erst nach den behördlichen 
	  Abnahmen befördert werden durften, schieden diese aus. Aber die Briefe und 
	  Pakete, die im Winter kaum den Weg über den Pass schafften, waren eine 
	  andere Sache. zudem waren die Züge für die beiden kleinen
      Lokomotiven 
	  ideal. Die beiden A I, die mit den Betriebsnummern 
	  11 und 12 versehen wurden, konnten schliesslich ab dem 01. Januar 1882 den 
      
      Gotthardtunnel 
	  in eigener Kraft befahren. Sie hatten ihren ersten Einsatz auf der 
	  Strecke. Noch gab es auf der neuen 
	  
      Bahnlinie 
	  keine Arbeit für 
      
	  Rangierlokomotiven, 
	  also setzte man sie dort ein, wo man sie brauchten konnte und das war 
	  durchaus an einem Ort, wo man sie eigentlich nie vermutet hätte. 
	   So kam es, dass die Post das Privileg hatte, 
	  vor der offiziellen Eröffnung durch den 
      
      Tunnel 
	  zu fahren. Ein Privileg, das nur möglich war, weil dieser Teil staatlich 
	  geregelt war uns es von dort keine Hin-dernisse gab. Mit dem einzelnen 
      
      Postwagen 
	  hatte die 
      Lokomotive 
	  im flachen
	  
	  Scheiteltunnel keine grosse Mühe. Anders wäre wohl die Fahrt über die 
	  
      Bergstrecke 
	  gewesen, aber diese war noch nicht befahrbar. So wurde die Post in Airolo 
	  und Göschenen umgeladen und wieder mit den Kutschen befördert. Die 
	  Lokomotiven der Reihe A I waren schliesslich auch nicht für die 
	  Bergstrecke gebaut worden. Gerade die geringe 
      
      Leistung 
	  war hinderlich. Es sollte nicht lange dauern, bis auch die 
	  Reisenden der Postkutschen den Weg durch den neuen 
      
      Gotthardtunnel 
	  nehmen durften. So mussten auch diese nicht mehr den beschwerlichen Weg 
	  über den verschneiten Pass nehmen. Die Schlitten der Reisepost hatten 
	  damit ausgedient und auch die übliche Kutsche sollte ab dem Frühjahr nicht 
	  mehr eingesetzt werden. Es ging nun etwas schneller durch den neuen 
      
      Tunnel. Der Betrieb im 
      
      Gotthardtunnel 
	  zeigte jedoch, dass das
	  
      
      Führerhaus 
	  zu offen gebaut wurde. Die sehr offene auf den
      
	  Rangierdienst 
	  ausgelegte Konstruktion war ein grosses Problem. Der Rauch aus dem
      
	  Kamin 
	  wurde im 
      
      Tunnel 
	  in das Führerhaus gedrückt und behinderte so das Personal auf der 
      Lokomotive. 
	  So wurde die 
      Front 
	  schnell verschlossen und neu zwei Fenster vorgesehen. Das Führerhaus war 
	  also der erste umgebaute Bereich. 
	   Als die
      
	  Gotthardbahn am 01. Juni 1882 auf der ganzen Länge eröffnet werden 
	  konnte, endete der Einsatz im
      
      Tunnel, 
	  denn nun standen die dazu vorge-sehenen 
      Lokomotiven 
	  zur Verfügung und der Verkehr nahm zu. Daher kamen die kleinen Lokomotiven, wie ursprünglich auch geplant, in den Rangierdienst. Zusammen mit den Maschinen A von den Tessiner Talbahnen und einer von der Tösstalbahn gekauften Lokomotive, hatte die Gotthardbahn bei der Eröffnung insgesamt sieben Rangierlokomotiven zur Verfügung. Neu waren also nur die beiden hier 
	  vorgestellten Modelle der Reihe AI und das Geld konnte in grosse Modelle 
	  investiert werden. Eingesetzt wurden diese sieben Lokomotiven an den grössten Standorten. Das waren die Bahnhöfe Arth-Goldau, Bellinzona und Chiasso. Dazu kamen auch andere Bahnhöfe wie Altdorf oder Erstfeld. Die Maschinen kamen daher nur noch selten auf 
	  den Strecken zum Einsatz, so dass sie schnell ergänzt werden mussten. Der 
	  Bestand war daher ausge-sprochen knapp bemessen worden, was angesichts der 
	  finanziellen Lage nicht verwundert. Gerade die ersten Monate nach der 
	  Betriebseröffnung am 01. Juni 1882 zeigten deutlich, dass man sich bei den 
	  Prognosen für das Verkehrsaufkommen verschätzt hatte. Die Zeit der ersten 
	  Betriebsjahre sollten auch als Sturm- und Drangjahre bezeichnet werden. 
	  Die vorhandenen 
	  Lokomotiven 
	  waren daher von der ersten Stunde an sehr gut ausgelastet, das galt auch 
	  für die 
      
	  Rangierlokomotiven, 
	  die sich nicht über mangelnde Arbeit beklagen konnten. 
	   Bei mehreren Wagen hatte die Lokomotive bei schlechtem Wetter Mühe, die Last zu ziehen und die Wagen zu beschleunigen. Zu schnell drehten die 
	  
      Räder 
	  der leichten 
      Lokomo-tive 
	  durch. Bei einer maximalen 
       
      Achslast 
	  von le-diglich 7,5 Tonnen war das auch nicht weiter ver-wunderlich. So beschloss man bei der Gotthardbahn nach kurzer Zeit, dass zumindest die hintere Triebachse mit einem Sander nachgerüstet werden soll. Dabei kam es auch gleich zur Montage der bisher fehlenden Schienenräumer. Die 
      Lokomotive 
	  war nun eigentlich komplett auf-gebaut worden und konnte so etwas besser 
	  ar-beiten. Besonders der 
	  Sander 
	  spürte man im 
      
	  Rangierdienst 
	  gut. Die 
	   
      
      Schienenräumer 
	  schützten lediglich das 
      
	  Laufwerk 
	  vor im
	  
      Gleis 
	  liegenden Gegenständen. Durch den stetig steigenden Verkehr am 
	  Gotthard waren die 
      Lokomotiven 
	  AI schnell sehr gut ausgelastet und mussten sich im 
	  
	  Rangierdienst 
	  mächtig ins Zeug legen um die übertragenen Aufgaben ausführen zu können. 
	  Entlastung gab es nur spärlich, da das verdiente Geld an anderen Stellen 
	  dringender benötigt wurde und so nur sehr wenige neue 
	  
	  Rangierlokomotiven 
	  beschafft wurden. Trotzdem stieg der Bestand an geeigneten Lokomotiven ein 
	  wenig an. Auch hier muss erwähnt werden, dass es schwer 
	  ist, betriebliche Besonderheiten bei einer 
      
	  Rangierlokomotive 
	  zu finden. Über solche 
      Lokomotiven 
	  wird generell wenig berichtet und die
      
	  Gotthardbahn kannte hier keine starren Zuordnungen, wie es die 
	  schweizerischen Bundesbahnen SBB später hatten. All das war aber normal 
	  und somit keine Besonderheit der Gotthardbahn. Rangierlokomotiven blieben 
	  daher immer etwas aussen vor und so ist über die ersten Jahre wenig 
	  bekannt. 
	   Nur konnte man damals nicht erwarten, dass 
	  die Aufgaben im 
      
	  Rangierdienst 
	  der 
      Bahnhöfe 
	  so um-fangreich werden sollte. Trotzdem wurden die schwachen Modelle wohl 
	  eher bei geringer Aus-lastung verwendet. Der Betrieb auf der Gotthardbahn zeigte deutlich, wie mühsam ein Betrieb ohne durchgehende Brems-leitung und damit ohne durchgehende Bremse war. Selbst bei den 
	    
      
      
	  Reisezügen
      musste eine grosse An-zahl 
      
	  Bremser 
	  verwendet werden. Diese hatten je-doch wegen den vielen langen 
      
      Tunneln 
	  immer wie-der Probleme mit der Atmung. Kranke Mitarbeiter waren auch bei 
	  der
      
	  Gotthardbahn nicht gewünscht, besonders dann nicht, wenn sie 
	  verantwortlich war. Es musste eine Lösung für das Problem 
	  gefunden werden. Angepackt wurde das auf der personellen Seite, wo neue 
	  als
      
      Milchküche 
	  bezeichnete Räume zur Linderung der gereizten Atemwege geschaffen wurden. 
	  Technisch wollte man bei der
      
	  Gotthardbahn aber auch zu einem besseren Schutz der Züge beitragen 
	  und da war es nur logisch, wenn die 
      Bremsen 
	  direkt von der 
      
	  Lokomotive 
	  aus bedient werden konnten.   So starteten bereits im Jahre 1886 die ersten 
	  Versuche mit einer durchgehenden Luftbremse. Dabei begann man vorerst bei 
	  den 
	    
      
      
	  Reisezügen
      mit der Verwendung einer 
      
	  Vakuumbremse. 
	  Die Vorteile der Vakuumbremse sind heute hinlänglich bekannt, aber es gab 
	  auch grosse Nachteile, die nicht zu vernachlässigen sind. Insbesondere 
	  konnten die 
      
      Reisezugwagen 
	  nicht ohne angeschlossene 
      Bremse 
	  rangiert werden. 
	   Die Maschinen AI wurden so in den Versuch mit 
	  der 
      
	  Vakuumbremse 
	  eingebunden. Das war jedoch eher eine technische Notwenigkeit, als ein 
	  Wunsch des Betriebes. Mit dem im Jahre 1887 eingeführten neuen einheitlichen System für die Bezeichnung von Lokomotiven, wurden auch die Maschinen der Gotthardbahn neu bezeichnet. Die bisher als AI bezeichneten beiden Rangierlokomotiven wurden nun als F2 geführt. Damit war aber klar, dass die kleinen 
	  Maschinen nicht mehr auf der 
	  
      Bahnlinie 
	  eingesetzt werden sollten. Seit den Fahrten im 
      
      Gotthardtunnel 
	  waren diese so oder so selten. Da die beiden kleinen Lokomotiven mit ihren 75 PS kaum mehr dazu taugten, die schweren Wagen des Güterverkehrs zu bewegen, wurden sie vermehrt dort eingesetzt, wo es Reise-zugwagen zu verschieben gab. Das war letztlich auch der Grund, warum sie 
	  mit der 
      
	  Vakuumbremse 
	  versehen wurden. Einsätze auf der Strecke mit solchen Wagen waren jedoch 
	  nicht vorgesehen, denn dort wurde schneller gefahren und ein Zug war zu 
	  schwer. Die
	  Betriebsführung 
	  der
      
	  Gotthardbahn konnte mit den 
	  Lokomotiven 
	  oft gnadenlos sein. Was vorhanden war, musste etwelche Arbeit übernehmen. 
	  Wenn die Maschine nicht passte, wurde sie einfach passend gemacht und da 
	  waren die beiden F2 keine Ausnahme. Problem war, dass die Balancier den 
      
	  Rangierdienst 
	  mit
      
      Personenwagen 
	  übernommen hatten und diese kühlten im Winter während längeren Pausen sehr 
	  stark aus. 
	   Der kleine 
      
      Kessel 
	  war daher gut ausgelastet, denn oft sollte die 
      
	  Rangierlokomotive 
	  dabei auch noch fahren. Jedoch gilt zu sagen, dass der Kessel durchaus 
	  noch Reserven hatte, die man nun nutzte. Der Versuch mit der Vakuumbremse wurde bereits 1888 wieder eingestellt. Die Gotthardbahn sah in dieser Bremse keine geeignete Lösung. Die in Amerika verwendete Lösung schien 
	  besser zu sein und daher sollte diese 
      Druckluftbremse 
	  erprobt werden. Die beiden F2 wurden deshalb von der 
      
	  Vakuumbremse 
	  befreit und verkehrten in der Folge wieder für kurze Zeit ohne Luftbremse. 
	  Schliesslich hatte sie immer noch den
	  Exterhebel. Nicht nachgerüstet werden sollte die Westinghousebremse. Bei dieser konnten die Druckluftbremsen der Wagen ausgelöst werden und so wurde wieder ohne Bremse an den Wagen rangiert. Sämtliche 
      
	  Rangierlokomotiven 
	  der
      
	  Gotthardbahn bremsten wieder mit der mechanischen 
	  
      Bremse. 
	  Bei den beiden F2 war daher die Bedienung immer noch sehr einfach, was 
	  sicherlich im Interesse des Betreibers war, der nicht mehr sparen musste. Als die 
      Bremse 
	  nach 
	  
	  Westinghouse 
	  bei der
      
	  Gotthardbahn und bei vielen anderen Bahnen in Europa eingeführt 
	  wurde, kam es zu weiteren Umrüstungen. Dabei gerieten die kleinen 
	  Maschinen auch in den Fokus. Gerade mit schweren
      
      Kompositionen 
	  bekundeten die 
	  
	  Rangierlokomotiven 
	  immer wieder Mühe mit den 
	  
      Bremsweg. 
	  Daher war es sinnvoll, wenn man die Wagen auch bremsen würde. Erneut ging 
	  es daher in die Werkstatt. 
	   Im Führerhaus wurde noch das Führer-bremsventil vorgesehen. Mehr war je-doch nicht mehr, denn die Lokomotive selber sollte weiterhin nur mit dem Exterhebel gebremst werden. Doch bei schweren Aufgaben, konnten zur 
	  Unterstützung auch die 
      Bremsen 
	  der Wagen beigezogen werden. All diese Massnahmen sollten aber nicht gut sein. Der kleine Kessel war nun mit den Dampfmaschinen, der Dampfheizung und der Luftpumpe überfordert. Die beiden Maschinen F2 waren nach nur 
	  wenigen Jahren zu schwach für den 
      
	  Rangierdienst 
	  geworden. Das bemerkte die Nummer 12 recht früh, denn ab dem Jahr 1889 war 
	  sie der 
      
	  Hauptwerkstätte 
	  in Bellinzona zugeteilt worden. Dort musste sie nur einzelne 
      Lokomotiven 
	  verschieben. Nach nur sieben Jahren im Einsatz war sie 
	  einfach ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen. Dabei war das Problem nicht 
	  bei der 
	  
	  Lokomotive 
	  zu suchen. Der 
	  
      Kessel 
	  machte alle Ergänzungen mit und konnte ausreichend Dampf erzeugen. Jedoch 
	  entsprach der Verkehr längst nicht mehr dem Volumen, das man um 1879 noch 
	  erwartet hatte. Mit einer 
      
      Leistung 
	  von 75 PS reichte die 
	  Dampfmaschine 
	  schlicht nicht mehr aus. Die bisher von der Nummer 12 ausgeführten 
	  Aufgaben wurden von einer Maschine der ehemaligen Tessiner Talbahnen 
	  übernommen. Diese Modelle konnten frei gestellt werden, weil bei der
      
	  Gotthardbahn neue dreiachsige 
	  
	  Rangierlokomotiven 
	  in Betrieb genommen wurden. Diese als F3 bezeichneten Maschinen hatten 
	  deutlich mehr 
      Zugkraft 
	  und konnten daher auch das mittelschwere  
       
      Manöver 
	  ohne grosse Probleme übernehmen. 
	   Die relativ neue 
      
      
      Tenderlokomotive 
	  war ihren Aufgaben einfach nicht mehr gewachsen. Das Direktorium der
      
	  Gotthardbahn sah deren Nutzen nur noch in der Tatsache, dass man 
	  eventuell einen Käufer dafür finden könnte. Sie stand zum Verkauf an. Als Käufer für die Lokomotive zeigte sich die Firma von Roll Eisenwerke. Sie konnte die kleine Maschine für den Werksverkehr in ihren Eisenwerken gut gebrauchen. Man nutzte daher die Gunst der Stunde und kaufte der Gotthardbahn diese relativ neuwertige und günstige Lokomotive ab. Dieser Handel sollte der Nummer 11 ein langes 
	  Leben be-scheren, denn sie wurde nie abgebrochen. Doch immer wieder stand 
	  ein neues Werk an. Die Nummer 12 konnte sich noch ein paar Jahre in der Hauptwerkstätte halten. Jedoch kam sie da auch immer mehr unter Druck. Die 
	  Modelle der Tessiner Talbahnen drängten nun in diesen Bereich. Sie hatten 
	  den Kampf gegen die neuen
      
	  Rangierlokomotiven 
	  mit drei
      
      Triebachses 
	  verloren. Der 
	  
	  Rangierdienst 
	  war nun auf die Reihe F3 umgestellt 
	  worden, denn diese waren deutlich leistungsfähiger als die alten Modelle. Auch 
	  wenn die Nummer 12 nicht abgebrochen wurde, sie hörte als
      Lokomotive 
	  auf zu existieren. Der 
	  
      Kessel 
	  und die 
	  Dampfmaschinen 
	  wurden in der 
      
	  Hauptwerkstätte 
	  für den Antrieb der Transmission benötigt. So konnten sich diese Reste 
	  noch so lange halten, dass deren Abbruch letztlich von den Schweizerischen 
	  Bundesbahnen SBB verfügt wurde. Mit den letzten Resten verschwand die 
	  Nummer 12 im Jahre 1912 endgültig. 
	   Man 
	  wusste, dass man mehr Maschinen für den 
	  
	  Ran-gierdienst 
	  benötigte. Da die Kassen schlicht leer waren, suchte man nach einer 
	  billigen Lösung. Die SLM lieferte das, was so noch möglich war und das war 
	  dem Verkehr unterlegen. Die Gotthardbahn hatte in den ersten Betriebsjahren eine gewaltige Zunahme bei den Zügen des Güter-verkehrs erfahren. Für die schweren Züge mussten daher immer mehr Lokomotiven beschafft werden und dabei blieben die Modelle für den Rangierdienst etwas im Rückstand. Als 
	  dort angepackt wurde, kamen neue dreiachsige Modelle mit mehr 
      Zugkraft. 
	  Die ersten, die dann in der Hackfolge an den Schluss rückten, waren die 
	  mit geringer 
      
      Leistung. Damit blieb von diesen beiden 
      Lokomotiven 
	  nur noch ein Exemplar übrig. Nachdem sie von der
	  
      
	  Gott-hardbahn verkauft wurde, wurde es um die Loko-motive 
	  mit der ehemaligen Nummer 11 ruhig und mancher könnte meinen, dass die 
	  Maschine auch dort zu schwach gewesen wäre, denn es war wirklich eine sehr 
	  klein geratene 
      
      
	  Tenderlokomotive, 
	  wie das schnelle Ausscheiden aus dem Verkehr bei der Gotthardbahn erkennen 
	  lässt. Doch das war nicht der Fall. Die verkaufte
      Lokomotive 
	  Nummer 11 machte sich im Werksverkehr der Von Roll gut, so dass sie die
	   
      
      Ausrangierungen 
	  der alten Gotthardlokomotiven überlebte und der Nachwelt als einzige 
	  Dampflokomotive der ehemaligen 
      
	  Gotthardbahn erhalten blieb. Die Maschine kann im 
	  Verkehrshaus der Schweiz besichtigt werden und zeigt den Vergleich zu den 
	  anderen 
      Lokomotiven, 
	  die vom Gotthard ins Museum kamen, recht deutlich auf. 
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