Laufwerk und Antriebe |
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Bei der erfolgreichen Anordnung der Achsen
änderte man bei diesem
Triebwagen
nichts mehr. Daher wurden auch hier zwei Lauf- und zwei
Triebdrehgestelle
eingebaut. Wiederum positionierte man die
Laufdrehgestelle
bei den beiden
Führerständen.
Das hatte besonders bei schlechter Witterung aufgezeigt, dass die
Triebachsen
weniger zum Schleudern neigten. Besonders bei der Beschleunigung ein
grosser Vorteil.
Daher wurde auch hier die
Achsfolge
mit 2’Bo’ + Bo’2’ angegeben. Damit wurden in den vier
Drehgestellen insgesamt acht
Achsen
montiert. Davon wurden vier mit einem
Antrieb
versehen. Wir haben daher nach Schweizer Lesart die Bezeichnung ABDe 4/8
bekommen. Somit hatten alle
Triebwagen
der unterschiedlichen Baulose die gleiche Achsfolge erhalten. Trotzdem
sollte dieser Punkt nicht die einzige Gemeinsamkeit bleiben. Bei den Laufdrehgestellen verzichtete man auf eine gänzlich neue Konstruktion. Da im Pflichtenheft auf eine möglichst gute Kombination mit den Einheits-wagen hingewiesen wurden, nahm man die Lauf-drehgestelle aus diesem Baulos.
Gerade bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB hatten diese
gezeigt, dass sie bis 140 km/h über ausgesprochen gute Laufeigenschaften
verfügen. Trotzdem müssen wir einen genaueren Blick darauf werfen.
Die
Drehgestelle wurden aus verschweisstem Stahlblech aufgebaut
und bildeten ein geschlossenes H. Wobei die stirnseitigen Querträger nur
schwach ausgeführt wurden. Diese hatten eher die Aufgabe die beiden Wangen
zu stabilisieren, konnten jedoch auch zur Montage von zusätzlichen
Baugruppen genutzt werden. Dazu gehörten zum Beispiel bei den
Laufdrehgestellen
auch die Empfänger und Sender der
Zugsicherung
nach
Integra-Signum.
In den
Laufdrehgestellen
wurden in einem Abstand von 2 700 mm zwei
Achsen
eingebaut. Diese liefen in aussenliegenden doppelreihigen
Rollenlagern.
Diese
Lager
waren mit Fett geschmiert und benötigten dadurch nur einem geringen
Unterhalt. Zudem waren sie geschlossen, was verhinderte, dass
Schmiermittel
entweichen konnte. Diese Lager hatten sich durchgesetzt und niemand kam
mehr auf die Idee andere Lösungen zu verwenden.
Die auf der Achswelle aufgeschrumpften
Räder
bestanden aus zwei Scheibenrädern, die in einem Abstand von 1 435 mm
positioniert wurden. Es wurden nicht mehr die Räder mit Radkörper und
Bandage
verwendet. Vielmehr setzte man hier auf die leichteren und billigeren
Monoblocräder.
Diese wurden bei den Wagen verwendet, daher kamen sie auch hier zum
Einsatz. Hier wurden bei den
Laufachsen
Räder mit einem Durchmesser von 910 mm verwendet. Diese Laufachsen entsprachen den Einheitswagen so-wohl in der Bauweise als Monoblocrad, als auch beim Durchmesser. Die Vorhaltung von Ersatzachsen konnte damit deutlich reduziert werden.
Für die Serie dieser
Triebwagen
galt daher, dass mit Ausnahme der ersten drei Modelle alle
Laufachsen
mit diesen
Rädern
ausgerüstet wurden. Sie sehen, dass man auch bei unscheinbaren Bauteilen
auf die
Einheitswagen
Rücksicht nahm. Über die Lager wurden die Laufachsen mit dem Rahmen verbunden. Dabei wurde zwischen den beiden Lager-schenkeln und dem Drehgestellrahmen zwei identische Schraubenfedern eingebaut.
Diese
Schraubenfedern
waren für die kurze Schwing-ungsdauer bekannt und wurden daher mit
mechan-ischen
Dämpfern
versehen. Innerhalb der
Federung
war letztlich noch die Führung für die
Achsen
vorhanden. So blieben diese an ihrer Position. Mit Hilfe von Drehzapfen wurde die Position der Lauf-drehgestelle festgelegt. Damit der tiefe Boden behalten werden konnte, griff der Drehzapfen jedoch nicht direkt in den Rahmen des Drehgestells.
Vielmehr wurde er durch den
Drehgestellrahmen
ge-führt und in einem Querträger, der unter dem Rahmen positioniert war,
gelagert. Die Bewegung liess die Drehung und die Knickbewegungen zu.
Jedoch war der Träger nicht gefedert. Die sekundäre Abfederung erfolgte zwischen dem Quer-träger und dem Drehgestell. Dabei kamen auch hier ins-gesamt vier Schraubenfedern zur Anwendung.
Diese
Federn
wurden mit den entsprechenden
Dämpfern
versehen und so die Schwingungsdauer gebrochen. Zur Führung des Querträger
waren seitliche Pendel vorhanden. An diesen war der Träger am Rahmen des
Drehgestells aufgehängt. Damit stützte sich der Kasten
nicht ab.
Dank dieser Lösung konnte verhindert werden, dass Vibrationen vom
Drehgestell
über die sonst erforderlichen Abstützungen auf den Kasten übertragen
wurden. Diese von den
Einheitswagen
übernommene aufwendige Aufhängung ermöglichte daher ein sehr ruhiges
Laufverhalten der
Laufdrehgestelle
und sorgten für einen ruhigen Innenraum. Nebeneffekt war, dass die
Führungskräfte verringert werden konnten. So war eine
Zulassung
zur
Zugreihe R
kein Problem.
Wir können nun zu den
Triebdrehgestellen
wechseln. Beim mechanischen Aufbau des Rahmens gab es zu den
Laufdrehgestellen
keinen Unterschied. Auch hier wurden die Stahlbleche zu einem
geschlossenen H verbunden. Wobei es an den Stirnträgern keine Komponenten
hatte, die daran aufgehängt werden mussten. Wegen den
Antrieben
mussten die Träger trotzdem verstärkt ausgeführt werden, so dass hier kein
grosser Unterschied bestand. Die beiden Achsen wurden mit Rollenlagern versehen. Diese wartungsarmen Lager waren mit Fett geschm-iert und funktionierten gut. Über die Achslagerschenkel wurden die Achsen mit Hilfe von Schraubenfedern, mechanischen Dämpfern und innerhalb der Federn eingebauten Führungen positioniert.
Der Achsstand im
Drehgestell
war zu den
Laufdreh-gestellen
identisch, so dass auch hier 2 700 mm gemessen werden konnten. Bei den auf den Achsen aufgeschrumpften Rädern gab es jedoch einen Unterschied. Hier wurde der grössere Verschleiss bei der Lauffläche berück-sichtigt. Daher wurden hier Vollräder mit aufgezogener Ban-dage verwendet. Die Bandage bildete damit ein leicht auswechselbares Verschleissteil, das auf dem Radkörper aufgeschrumpft wurde.
Das so zusammengebaute
Triebrad
hatte einen neuen Durchmesser von 1 100 mm erhalten. Die beiden Triebdrehgestelle wurden möglichst weit gegen das innere Ende der jeweiligen Kasten ver-schoben, so dass sie sehr nahe beieinanderstanden.
Der Abstand der beiden benachbarten
Triebachsen
verringerte sich so auf einen Wert von lediglich 2 100 mm. Damit waren
diese näher beieinander, als im
Drehgestell selber. So konnte man auch in engen
Kurven
und in S-Bögen eine grosse Auslenkung der beiden Kasten verhindern.
Auch hier wurde die Position mit Hilfe von
Drehzapfen
bestimmt. Selbst der unter dem Rahmen eingebaute Querträger verwendet man.
Damit konnte hier jedoch der bei
Triebdrehgestellen
gefürchtete Kippeffekt, der die vorlaufende
Achse
durch die
Zugkraft
entlastete, verringert werden. Ein konstruktives Merkmal, das nahezu
gleich gute Effekte bieten konnte, wie die bei den neusten
Lokomotiven verwendeten
Tiefzugvorrichtungen. Der Querträger war schliesslich gegenüber dem Drehgestell abgefedert worden. Im Gegensatz zu den Laufdrehgestellen wurden hier Torsionsstäbe zur Federung verwendet.
Diese
Federn
benötigten keine
Dämpfer
und sie bewährten sich bei den vorherigen Modellen, sowie bei den
zahlreichen
Triebwagen RBe 4/4
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Man kann daher behaupten, dass deren
Drehgestelle eingebaut wurden. Um auch die letzten Messwerte der Achsstände zu erhalten, fehlt uns lediglich der Abstand zwischen den beiden Drehzapfen. Dieser wurde mit 17 950 mm angegeben. Damit standen die benachbarten Achsen in einem Abstand von 15 250 mm zuein-ander.
Das war ein wichtiger Wert, da hier wegen den
Isolationen
der
Weichen
eine bestimmter Wert nicht überschritten werden durfte. Das war ein Grund
für die Länge der
Triebwagen.
Ein Mass, dass wir und nun ebenfalls ansehen können, ist die Höhe.
Wer die Geschichte dieser
Triebwagen
verfolgte, mag sich sicherlich erinnern, dass die Triebwagen mit den
Nummern 746 bis 748 für das
Lichtraumprofil
der FS angepasst werden mussten. Hier war diese Forderung nicht vorhanden.
Da sich das Dach an den
Einheitswagen
orientierte, wurde der Triebwagen ein weniger höher, als die Vorgänger. Bisher haben wir eigentlich nur einen Kasten, der auf vier Drehgestellen steht. Damit die Triebdrehgestelle zu solchen werden konnten, musste man einen Antrieb einbauen. Dabei wurde auch hier die Lösung angewendet, welche für jeden Radsatz einen eigenen voll abgefederten Antrieb vorsah. Diese hatten sich mittlerweile durchgesetzt und die entsprechenden Modelle kamen bei nahezu allen Fahrzeugen zum Einbau.
Im Gegensatz zu den bisherigen
Triebwagen
dieser Baureihe kam hier kein
Antrieb
der SAAS mehr zum Einbau. Dieser hatte sich zwar in den vergangenen Jahren
als sehr gut erwiesen, jedoch gab es nun auch verbesserte Lösungen, die
umgesetzt werden sollten. Zudem sollten andere Lösungen für die
Fahrmotoren
umgesetzt werden. Hier war gerade die Drehmomentpulsation, die bei Motoren
für Wellenstrom auftreten konnte, gefürchtet. Aus diesem Grund wurden bei den hier vorgestellten Modellen der Gummiantrieb der BBC aus Münchenstein eingebaut. Dieser Antrieb hatte grundsätzlich die gleiche Funktion, wie der Federantrieb der SAAS.
Um der Drehmomentpulsation entgegen wirken zu können, wurde beim
Gummiantrieb zwischen der Motorwelle und dem Ritzel eine Gummikupplung
eingebaut. Damit konnten die Schwingungen vom
Getriebe
ferngehalten wer-den. Das nun schwingungsfreie Drehmoment des Fahrmotors wurde vom Ritzel auf das grosse Zahnrad übertragen. Die dabei angewendete Übersetzung wurde mit 1 : 4.27 angegeben.
Damit entsprach diese den vorhandenen
Triebwagen.
Da jedoch die
Fahr-motoren
schneller drehen konnten und dabei erst noch eine höhere
Leistung
hatten, war auch ohne Änderung der
Übersetzung
eine leichte Steigerung der Geschwindigkeit auf 125 km/h möglich. Die schräg verzahnten Zahnräder besassen mit Öl geschmierte Zähne. Dabei lief das grosse Zahnrad durch ein Ölbad und nahm das Schmiermittel auf. Damit wurde es auch auf das Ritzel übertragen.
Überschüssiges
Öl
tropfte ab und sammelte sich wieder in der Wanne. Damit war eine
dauerhafte Bewegung im
Schmiermittel
vorhanden. Die
Lager
der
Zahnräder
waren hingegen mit Fett geschmiert worden, da hier
Rollenlager
verwendet wurden.
Das so auf die Hohlwelle übertragene Drehmoment des
Fahrmotors
wurde nun mit einer gefederten Klauenkupplung auf die
Triebachse
übertragen. Damit wurde die ungefederte Triebachse vom restlichen
Drehgestell
und vom
Antrieb
entkoppelt. Damit sank die ungefederte Masse deutlich. Sie lag nur wenige
Kilogramm über dem Gewicht der Triebachse. So war der Antrieb auch für
höhere Geschwindigkeiten ideal geeignet.
Schliesslich wurde im
Triebrad
das Drehmoment mit Hilfe der
Haftreibung
zwischen der
Lauffläche
und der
Schiene
in
Zugkraft
umgewandelt.
Diese Zugkraft wurde anschliessend über die Achslagerführungen und den
Drehzapfen
auf den Kasten übertragen. Die nicht benötigte Zugkraft wurde zudem in
Beschleunigung umgewandelt. Die Kräfte wurden dabei innerhalb des
Fahrzeuges vollumfänglich mit dem Kasten übertragen.
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