Historische Lokomotiven

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Im Jahre 1966 wurde bei der BLS-Gruppe die letzte Dampflokomotive ausrangiert. In dieser Zeit machten das auch die Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Dort hatte man sich für den Erhalt einiger Maschinen verpflichtet. Dieser Schritt machte die BLS jedoch nicht, da man sich als fortschrittliches Unternehmen sah. Auch wenn man die ältesten elektrischen Lokomotiven für Wechselstrom im Bestand hatte und diese auch verschwinden sollten.

Mit der Baureihe Ec 4/6 hätte die BLS durchaus eine Dampflokomotive gehabt, die erhalten werden sollte. Als Modell der Bauart Mikado war sie schlicht das einzige Exemplar in der Schweiz.

Die heute mit der gleichen Achsfolge eingesetzte Maschine stammt aus Frankreich und so hinterliess die BLS in diesem Punkt sicherlich eine grosse Lücke. Bei Privatbahnen hatten es historische Lokomotiven scheinbar schwer.

Die grosse Ea 3/6 war längst nur noch in der Literatur zu finden und sie war nicht gelungen. Das galt jedoch nicht für die Baureihe Ec 4/6 und wenn wir etwas weiter blicken, schon gar nicht für die elektrischen Modelle der Reihe Fb 5/7. Dort konnte immerhin ein Exemplar für das Verkehrshaus der Schweiz gerettet werden. Auf den Bahnlinien waren die grossen Modelle der BLS schlicht nicht mehr zu finden und das war schade.

Jedoch wurden in den vergangenen Jahren viele Lokomotiven verkauft und von diesen gab es in einigen Werksanlagen noch Exemplare. Die ins Ausland verkauften Exemplare waren verschwunden und auch die anderen grösseren Maschinen waren ein Opfer des Schneidbrenners geworden. So war klar, dass es keine Maschine für die Strecke mehr geben sollte. Doch wenn wir genauer hinsehen, waren da noch Modelle vorhanden.

Werkslokomotiven erreichten in der Schweiz oft hohe Alter. Jedoch waren auch dort erste grössere Abgänge vorhanden. Das Zementwerk in Wildegg benötigte neue kräftige Diesellokomotiven. Auch an anderen Orten sah es ähnlich aus. Für uns bleiben daher nur noch zwei Lokomotiven, denen es gelingen sollte, sich für den Erhalt zu bewerben und diese wollen wir ansehen. Beide waren einst auf Strecken im Einsatz gewesen.

Noch im Jahre 1966 konnte die Werkslokomotive bei der Zellulosefabrik Attisholz gerettet werden. Damit wurden eine der beiden dort eingesetzten Lokomotiven der Gürbetalbahn mustergültig aufgearbeitet.

Die als historische Lokomotive klassierte Maschine bekam wieder den Anstrich bei der Auslieferung. Neu wurde sie korrekt als Ed 3/3 bezeichnet und so zur Lokomotive für den Streckendienst wurde. Das auch, wenn man das bei der GTB damals nicht so genau nahm.

Diese historische Lokomotive hatte jedoch ein grosses Pro-blem. In der Schweiz wurden sehr viele Lokomotiven nach dem Baumuster «Tiger» erhalten. Alle verkehrten auf Bahn-linien.

Das Modell der Gürbetalbahn war keine Ausnahme, auch wenn sie wirklich dafür beschafft worden war. Im modernen Ver-kehr passte sie schlicht nicht mehr. Auf der Bahnlinie durch das Gürbetal ging es nun deutlich schneller ans Werk.

Wir erinnern uns, dass die Ed 3/3 im Gürbetal schlicht unbrauchbar war. Die Steigungen führten dazu, dass es oft nur schleppend voran ging. Angeblich mussten die Fahrgäste noch schieben um ans Ziel zu kommen. Bei der historischen Lokomotive war das nicht gut. Wobei jetzt vermutlich die Leute noch mit grosser Freude der Lokomotive den Berg hoch helfen würden. Wichtig ist jedoch eine Maschine der GTB blieb erhalten.

Die Lokomotive ist Teil der BLS Stiftung und kann ab und zu beobachtet werden. Nur ist das sehr selten und oft nur bei Jubiläen der Fall. Wenn diese aber dem Geburtstag der Fahrleitung dienten, war die Dampflokomotive leider etwas fehl am Platz. Doch haben wir noch eine weitere Lokomotive aus den alten Beständen und die kann gelinde gesagt als noch weniger geeignet angesehen werden, doch wir schauen hin.

Die Lokomotive der Baureihe E 2/2 blieb bis 1970 im Einsatz. Die 1874 gebaute Maschine mit dem Namen «Zephir» war somit 96 Jahre alt und damit in der Schweiz schlicht die älteste Loko-motive.

Zwar konnte immer wieder ein Modell der alten Spanisch-brötlibahn beobachtet werden. Das war jedoch ein Nachbau, der zum Jubiläum vorgenommen wurde. Das Modell der Bödelibahn war aber immer noch ein Original.

So eine alte Lokomotive wurde in diesen Jahren schlicht nicht abgebrochen. Nach der Ausrangierung wurde die kleine Loko-motive ins Berner Oberland überführt und kam dort in einer Remise in Zweilütschinen unter.

Der Transport führte der LKW aus und die «Zephir» konnte am neuen Ort schlicht nicht mehr losdampfen. denn die Gleise waren für Schmalspur. Es folgte eine lange Ruhepause für die kleine Lokomotive.

Der Dornröschenschlaf sorgte dafür, dass die Lokomotive beinahe vergessen ging. Doch dann kam eine Feier, die sich nicht auf eine Bahn beschränkte. Im Jahre 1997 sollte das Jubiläum zu 150 Jahre Bahnen in der Schweiz erfolgen. Alles, was man dazu finden konnte, wurde herbei gezogen. Was wirklich fehlte, war die sehr alte Lokomotive. Die schlief jedoch in einer Remise in Zweilütschinen und da kam der Prinz angeritten.

Per LKW ging es in die Werkstatt der VHB und dort begann im Jahre 1995 die notwendige Aufarbeitung zur historischen Lokomotive. Diese konnte im Jahre 1996 abgeschlossen werden und der «Zephir» dampfte voller Freude los. Doch nun wurde ein Punkt wieder klar, mehr als 25 km/h waren einfach nicht möglich und so langsam fuhr man in der Schweiz längstens nicht mehr. Wie soll so eine Maschine überführt werden.

Es klingt komisch, die normalspurige Lokomotive konnte nahezu in der ganzen Schweiz mit eigener Kraft fahren. Wenn jedoch eine längere Reise auf dem Programm ist, wird es eine sehr lange Fahrt.

Denken Sie mal an die Jahre zurück, wo sie mit dem Mofa auf Reisen gingen. Klar, Sie waren schneller, den diese Dinger konnte man ja frisieren. Dann geht etwas flotter voran, nur die Polizei hat dann keine Freude.

Mit einer Lokomotive ging das nicht und der «Zephir» war so leicht, dass man ihn einfach auf einen LKW verladen konnte. So kam man über die Autobahn schneller ans Ziel.

Das war der Rangierbahnhof in der Nähe von Lau-sanne. Dort sollte der «Zephir» dann gross auf-laufen.

Mit einem Alter von 123 Jahren war sie schlicht das älteste Fahrzeug an der Parade im Rangierbahnhof und da spielt es keine Rolle, wenn sie langsam war.

Während die «Zephir» mit maximaler Geschwindig-keit fuhr, nahmen es die anderen Modelle gemütlich. Nur was passiert, wenn die kleinste normalspurige Lokomotive auf die Baureihe C 5/6 trifft, die das grösste mit Dampf betriebene Modell der Schweiz war. Wer nun den Vergleich von David gegen Goliath im Kopf hatte, lag nicht so falsch. Wobei ein Kampf zwischen den beiden «Cholis» gab es natürlich nicht zu bewundern.

Beide hatten verloren, als sich die nachfolgenden Modelle bewegen konnten. Es dauerte nicht lange, bis mit dem "Krokodil" der Alptraum für die Choli kam. Es gab die Lücke, die auch die tapfere "Zephir" ins zittern gebracht hätte. Es war die Reihe Fb 5/7, die sich leider nicht mehr aus dem Museum bewegen konnte. Jedoch sorgte die erhaltene Ce 4/6 für den Kahlschlag bei den Nebenbahnen.

Nach der grossen Feier 1997 wurde es um die E 2/2 wieder ruhig. Sie kann kaum eingesetzt werden und so fristet der «Zephir» ein Dasein im Schatten der grossen Maschinen. Ein Punkt ist jedoch an der Tatsache, dass es die älteste Lokomotive der Schweiz ist, ändert sich nichts. Man muss sich schon fast einen Wagen wünschen, der mit einem Sommerdeck versehen wurde, denn das war die Aufgabe bei der Bödelibahn.

 

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