Aufbau der Kästen |
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Der
Triebzug
wurde nach modernen Grundsätzen konstruiert und er orientierte sich an den
bereits in Betrieb stehenden Modellen der Baureihe
RABe
525. Wie dort, sah die Lösung eine deutliche Reduktion der
benötigten
Radsätze
vor und daher entstand ein
Gliederzug.
Betrieblich konnte diese Einheit nicht verändert werden. Wir haben damit
ein Fahrzeug mit
Gelenken
erhalten. Diese Gelenke erlaubten die übliche Kurvengängigkeit. Durch die Länge der einzelnen Teile ergab sich so der fertige Zug. Dabei wurden die beiden Endteile ungefähr 17 Meter lang. Die dazwischen eingereihten Teile wur-den mit rund 14 Metern deutlich kürzer. Das war jedoch eine direkte Folge der
Achsfolge
und wirkte sich nicht auf die Abstände der Drehpunkte aus. Diese werden
wir jedoch beim
Fahrwerk
genauer be-trachten. Wir wenden uns hier den darauf abgestellten Kasten
zu. Wir müssen jedoch nicht sämtliche Wagenkasten an-sehen. Es gab bei diesem Zug vier Stück, die sich jedoch in zwei Bauformen aufteilten. Wir können daher zwi-schen den beiden Endkasten und den Zwischenteilen unterschieden. Letztlich werden diese jedoch miteinander
verbunden und so der eigentliche Zug formiert. Doch nun zu den jeweiligen
Kästen, denn die unterschieden sich von anderen Herstellern, die hier
unterlegen waren. Damit der tiefe Fussboden verwirklich werden konnte, stellten die Konstrukteure eigentlich nur den Kasten eines Triebwagens auf den Kopf. Mit anderen Worten, die bisher unter dem Fahrzeug montierten Baugruppen wanderten auf das Dach. Unter dem Fahrzeug blieben eigentlich nur noch die Teile, die nicht verschoben werden konnten. Das waren die Fahrwerke, die bekanntlich im Kontakt mit den Schienen bleiben sollten. Jeder Kasten bestand aus dem Boden, der
beiden Seitenwände und dem Dach. Bei den beiden
Endwagen
kamen dann noch die
Führerstände
dazu. Aufgebaut wurden diese Kästen aus Stahl, welche mit Hilfe der
Scheisstechnik zu einem stabilen Kasten vereinigt wurden. Wegen dem im
Vergleich zum aus Aluminium gefertigten Modell
RABe 523 der Schweizerischen Bundesbahnen SBB schwerere
Werkstoff, wurde auf die klassische Leichtbauweise zurückgegriffen. Das ergab, dass die Struktur des Kastens in Längsrichtung eine Druckkraft von 1 500 kN aufnehmen konnte. Im Bereich der Fenster reduzierte sich diese Kraft jedoch deutlich. Verantwortlich dafür war die Schwächung we-gen den Öffnungen. Trotzdem wurden die durch die Gesetze
definierten Grenzwerte in keinem Fall unterschritten und gerade im Bereich
der
Führerstände
konnten verbesserte Massnah-men bei der Sicherheit umgesetzt werden. Der Boden des Kastens war einfach aufgebaut worden. Dadurch konnte der Fussboden auf 86% des Fahrzeuges auf eine Höhe von 605 mm gesenkt werden. Nur im Be-reich der Drehgestelle an den beiden Enden musste dieser Wert erhöht werden. Daher wurde dort ein Wert von 905 mm
angegeben. Bedingt durch diesen Aufbau konnten unter dem Fahrzeug ausser
den
Laufwerken
keine weiteren Baugruppen einge-baut werden. Dieser sehr tief liegende Boden, führte dazu, dass im unteren Bereich das erlaubte Lichtraumprofil optimal ausgenutzt wurde. Durch den glatten Aufbau des Kastens sollte der Luftstrom unter dem Fahrzeug besser geleitet werden. In der Folge konnte so jedoch ein
Unterdruck entstehen. Dieser wurde jedoch erst zum Problem, wenn er so
stark war, dass sich der
Schotter
unter dem Zug lösen konnte. Das Phänomen war als
Schotterflug
bekannt. Angehoben wurde der Boden nur gegen das Ende des
Kastens. Diese Änderung war nötig, damit der Platz für das
Fahrwerk
geschaffen werden konnte. Durch deren Aufbau wurde der Kasten jedoch in
der Mitte tiefer gehalten, als das sonst möglich war. Die Abdeckung des
nun offenen Übergangs auf den anderen Wagen erfolgte mit einem
geschlossenen
Faltenbalg. Dieser folgte dabei der Linie des Kastens und
schloss so viele Bereich mit ein.
Es bleibt jedoch noch zu erwähnen, dass die im Kasten
auftretenden
Zugkräfte nicht direkt von Kasten zu Kasten übertragen
wurden. Dieser Weg erfolgte über die
Fahrwerke, so dass der eigentliche
Kasten deutlich einfacher aufgebaut werden konnte. So entstand eine leicht
verständliche Kastenkonstruktion, die zudem dem Unterhaltspersonal der
Hauptwerkstätte dank den Modellen der Baureihe
RABe
525 bestens bekannt
war. Auf dem Boden wurden die beiden Seitenwände aufgebaut
und diese mit demselben elektrisch verschweisst. Diese leicht nach aussen
gewölbten Wandteile wurden mit dieser Konstruktion verstärkt, so dass die
hohen
Druckkräfte auch trotz den leichten Wänden aufgenommen werden
konnten. Wobei die meisten Längskräfte von Boden und vom Dach aufgenommen
wurden. Die Wände verhinderten nur, dass sich der Boden verbiegen konn-te. Die Seitenwände besassen die Öffnungen für die
Einstiegstüren und die Fenster. Dabei bildete die Türe die grösste Lücke in
der Seitenwand. Daher mussten in diesem Bereich Verstärkungen bei der
verbliebenen Seitenwand vorgesehen werden. Im fertig aufge-bauten Fahrzeug
ergab das einen Durchgang von 1 300 mm Breite. Und man konnte auch bei
diesem
Triebzug
direkt in das Fahrzeug treten, da keine Stufe vorhanden
war. Unterschiede zu den
Triebzügen
RABe
525 gab es nur
bei den Fenstern. Es wurden nicht mehr einheitliche Scheiben verwendet.
Durch den touristischen Nutzen des Fahrzeuges, wurden die Fenster im
niederflurigen Bereich nach oben erweitert. So entstand beim oberen
Abschluss der Fenster wieder eine gerade Linie. Näher auf diese Fenster
eingehen werden wir im Bereich des Fahrgastes, hier musste einfach die
Öffnung berücksichtigt werden. Da nun bei den beiden Zwischenteilen die Türe in der
Mitte angeordnet wurde, waren auf beiden Seiten derselben drei Fenster
vorhanden, die fest eingebaut wurden. Durch die Verschiebung der Türe in
Richtung des
Führerstandes, wurden dort jedoch auf einer Seite vier grosse
und auf der anderen Seite zwei kleinere Fenster verbaut. Die kleineren
Fen-ster waren eine direkte Folge des sich darunter befindlichen
Drehgestells. Speziell war nur das Fenster im Bereich der
WC-Kabine. Dieses war im Gegensatz zur den
Triebzügen
RABe 523 der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB vorhanden. Es wurde jedoch mit einer
Folie so behandelt, dass zwar Licht eindringen konnte, jedoch keine
neugierigen Blicke. Durch die äussere Behandlung der Fenster, war daher
dieser Bereich kaum zu erkennen. Doch auch das werden wir bei der
Farbgebung erkennen. Mit den nun aufgestellten Seitenwänden können wir die
Breite des Fahrzeuges messen. Beim
Triebzug
RABe 535 wurde eine
Kastenbreite von 3 030 mm angegeben. Damit war dieser im Vergleich zu
anderen Modellen breiter ausgefallen. Damit das
Lichtraumprofil
jedoch
eingehalten werden konnte, musste die Länge jedes Kastens reduziert
werden. Das hatte jedoch direkte Auswirkungen auf die Länge des kompletten
Zuges. Angegeben wurde hier die Länge über
Kupplung. Diese
lag mit 62 710 mm leicht über den vierteiligen Modellen der Baureihe
RABe
525. Das war im Vergleich zur Reihe
RABe 523 der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB jedoch eine deutlich kürzere Ausführung. Jedoch mussten
dort auch schmalere Kasten verwendet werden. Das verfügbare Volumen war
hingegen nahezu identisch. Sie sehen, wie sich diese Masse gegenseitig
beeinflussen. Stirnwände gab es innerhalb des Zuges nicht mehr.
Lediglich an den beiden Enden wurde das fertige Fahrzeug abgeschlossen.
Diese Endbereiche müssen wir daher etwas genauer ansehen. Gerade bei den
Führerständen wurde viel für das allgemeine Erscheinungsbild des
Triebzuges getan. Die eher kantige Lösung der Reihe
RABe
525 wurde daher
aufgegeben und eine neue besser zum Hersteller passende Form für die mit
dem restlichen Kasten verschweisste
Führerkabine gewählt. Der aus Stahl aufgebaute und damit gut gegen Verformung geschützte Führerstand wurde mit Verkleidungen aus Kompo-sitwerkstoffen versehen. Diese Verkleidungen erlaubten es, dass geschwungene Formen umgesetzt werden konnten. Das war zum Beispiel auch der Grund, dass andere Anbieter diese
Werkstoffe für die ganze Kabine benutzten. Hier wurden wegen der
Steifigkeit des gesamten Bereiches der
Front Metal-le benutzt.
Dadurch konnte jedoch nicht auf Zerstörungsglieder an der Front verzichtet werden. Diese wurden an der Front auf Höhe der Puffer angebracht. Dank diesen Elementen, konnten bei Kollision mit einem Fahrzeug mit Stossvorrichtungen nach UIC Schäden am Kasten gemildert werden. Eine weitere betriebliche
Funktion hatten diese deutlich vor-stehenden Elemente jedoch nicht mehr.
Daher dürfen sie nicht mit den normalen
Puffern verglichen werden. Anstelle der kantigen Form der Reihe RABe 525 wurden hier geschwungene Linien verwendet. Zwar war immer noch ein vorgewölbter Bereich vorhanden. Im Gegensatz zum Ver-gleichsfahrzeug wurden jedoch die Ecksäulen deutlich kräfti-ger und deutlich abgeschrägt ausgeführt. Das hatte direkte
Auswirkungen auf die
Front. Diese müssen wir zur Betrachtung in einen
unteren und einen oberen Bereich aufteilen. Dabei macht der vorderste Teil
des Kastens die Gren-ze. Die
Grenzlinie befand sich bei diesem Fahrzeug ungefähr auf der Höhe der
Puffer. Da diese jedoch nicht vorhanden waren, müssen wir uns einfach
vorstellen, dass sich diese etwas mehr als einen Meter über der Oberkante
der
Schiene
befanden. Der Verlust der Puffer war auch der Grund, dass hier
bei der Bestimmung der Länge die
automatische Kupplung massgebend war.
Diese wurde dabei unterhalb dieser Linie eingebaut. Im unteren
Bereich der
Front befand sich eigentlich nur eine grosse Lücke. Diese
Öffnung war eine direkte Folge der
Kupplung und deren Aufbau. Daher müssen
wir uns diese etwas genauer ansehen, denn die
automatische Kupplung war
für die Einleitung der Zug- und
Druckkräfte in das Fahrzeug
verantwortlich. Durch die konische Ausführung war die Beweglichkeit
derselben bei allen vorkommen Situationen gegeben. Bei der Wahl
der
automatischen Kupplung war der Hersteller keineswegs frei. Die neuen
Triebzüge mussten mit den Modellen der Baureihe
RABe
525 verkehren können.
Die Folge davon war, dass hier das gleiche Modell verwendet werden musste.
Gerade in diesem Punkt lagen die Probleme, dass wegen der Passform kaum
Neuerungen umgesetzt werden konnten. Dabei spreche ich vom wesentlich
einfacher aufgebauten Modell der
RABe 523.
Eingebaut
wurde eine
automatische Kupplung des Herstellers Scharfenberg. Diese
Modelle zeichneten sich durch die beiden Bereiche an der Kuppelebene aus.
Dabei stand ein Teil vor, der dann in die Vertiefung der anderen
Kupplung
griff. Da bei der Fahrt sich in dieser Vertiefung leicht störende Objekte
befinden konnten, wurde die Stelle unmittelbar vor der
Verbindung mit
Druckluft ausgeblasen. Trotzdem sollte gerade Flugschnee ein Problem sein. Montiert
wurde diese
Kupplung auf einem langen Rohr, das mit
Zerstörungsgliedern
versehen war. Dieses war wiederum im Kasten beweglich montiert worden. So
war es der Kupplung möglich, sich mit Ausnahme der Längsrichtung in alle
Richtungen zu bewegen. Das war besonders beim Befahren von
Kuppen und
engen
Kurven ein Vorteil, der auch zu den Anpassungen beim Kasten geführt
hatte. Kleinere
Anprälle konnten so von der Kupplung aufgenommen werden. Um den
unteren Bereich der
Front abzuschliessen, muss noch erwähnt werden, dass
unter dem Kasten ein
Bahnräumer montiert wurde. Dieser hatte die Aufgabe
Gegenstände, die sich auf dem
Gleis befinden konnten, seitlich abzuleiten.
Daher war er leicht pfeilförmig aufgebaut worden. Jedoch war es auch hier
nicht möglich, damit Schnee zur Seite abzuführen. Diese Aufgabe konnte nur
von
Schneepflügen übernommen werden. Wechseln wir nun in den Bereich oberhalb unserer Linie. Der Radius der Spitze wurde dabei übernommen, diesen jedoch kräftig gestreckt. So entstand eine Front, die sich in einem grossen Bogen nach hinten neigte. Dabei wurde diese
durch die beiden kräftigen Ecksäulen flankiert. Auch wenn elegantere
Linien gewählt wurden, war damit das vom Hersteller Bombardier bekannte
Gesicht vorhanden. Das Fahrzeug konnte so leicht dem Hersteller zugeordnet
werden. Markantestes Bauteil in der Front war die Schiebe. Dieses Frontfenster war nicht geteilt und zudem gross ausgeführt worden. Beim Glas verwendete man natürlich modernes Sicherheitsglas, das Kräfte von bis zu 300 kN aufnehmen konnte. In den diversen Schichten dieses Glases war zudem eine elektrisch
leitende Folie vor-handen. Diese erlaubte es, dass das Glas auf die
optimale Temperatur gebracht werden konnte. Gereinigt werden konnte diese Frontscheibe mit einem Zentral unten montierten Scheibenwischer. Dieser war so ausgelegt worden, dass er auch bei der erlaubten Höchstgeschwindigkeit eine optimale Leistung erbringen konnte. Durch den Aufbau stand das Wischerblatt zudem senkrecht, so dass damit ein
möglichst grosser Bereich der
Frontscheibe gereinigt werden konnte. Die
Ausführung unterschied sich daher nicht von anderen Anbietern. Um hartnäckige Verschmutzungen, wie Mücken und andere Insekten zu lösen, war eine Waschanlage vorhanden. Diese Scheibenwaschanlage spritze, wie das auch bei Auto-mobilen der Fall war, das Reinigungsmittel von unten zerstäubt auf die Scheibe. Der eigentliche Reinigungsvorgang wurde
anschliessend jedoch durch den
Scheibenwischer ausgeführt. Es gab daher in
diesem Bereich keine grossen Unterschiede zu anderen Bau-reihen. Letztlich wurde die Front in das Dach abgelenkt. Dieses wurde aus rostfreiem Stahl aufgebaut und seitlich mit Schürzen verkleidet. Damit waren die auf demselben montierten Baugruppen nicht mehr ersichtlich. Eine Folge von der
niederflurigen Bauweise des
Triebzuges. Trotzdem konnte das Dach nicht
überall gleich ausgeführt werden, denn auch in diesem Bereich wurde darauf
ge-achtet, dass Gewicht eingespart werden konnte. Aus diesem
Grund wurden die Bereiche, wo schwere Bauteile montiert werden mussten,
verstärkt ausgeführt. Dazu wurden jedoch nicht dickere Bleche, sondern
Verstrebungen genutzt. Gerade in diesem Bereich durften die Gewichte nicht
zu gross werden, da das Fahrzeug sonst leicht dazu geneigt wäre, sich zur
Seite zu neigen und so umzufallen. Ein Problem, das ebenfalls durch die
niederflurige Bauweise entstand. Somit bleiben eigentlich nur noch die Seitenwände der bei-den Führerstände. Diese besassen im vorderen Bereich ein grosses Fenster, das weder geöffnet noch gereinigt werden konnte. In diesem Bereich war zudem ein grosser
Da in diesem Bereich keine Dokumente an den Lokführer übergeben werden konnten, wurde auf der rechten Seite des Führerstandes ein schmales Fenster eingebaut. Diese war als Übersetzfenster ausgeführt worden und es konnte nur vom Lokführer geöffnet werden. Der sonst hier vorhandene Fluchtweg war jedoch
nicht mehr vorhanden, da der
Führerstand vom Aufbau her nicht so stark
eingedrückt werden sollte, dass es keinen Ausgang mehr gab. Auf der
linken Seite befand sich an Stelle des schmalen Fensters eine
Einstiegstüre. Diese dem Lokführer vorbehaltene Türe öffnete sich gegen
den Innenraum und sie besass ebenfalls ein Übersetzfenster. Da dieses
arretiert werden konnte, wurde es nicht mehr mit dem weissen Strich
versehen. Ebenfalls verriegelt werden konnte die Türe. Dazu war ein
Schloss vorhanden, das mit dem üblichen Schlüssel des Bahnpersonals
geöffnet werden konnte. Um dem
Personal hier den Zugang zu ermöglichen, befand sich unter der Türe eine
übliche Leiter. Diese war in der Struktur des Kastens eingelassen und nur
die unterste Stufe wurde am Kasten befestigt. Damit entsprach sie den
üblichen Ausführungen und sie wurde mit den speziellen
Griffstangen
versehen. Somit haben wir einen üblichen Zugang erhalten. Der Lokführer
konnte daher auch hier ohne auf den Fahrgastwechsel zu achten, den
Arbeitsplatz erreichen.
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