Entwicklung und Beschaffung |
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Die Entwicklung dieser Baureihen war
eigentlich gar nicht so schwer, wie bei anderen Maschinen. Die
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB benötigten einfach eine moderne
Güterzugslokomotive,
die als Ersatz für die älteren Modelle benutzt werden sollte. Eine
einfache Sache, die eigentlich nicht gross umschrieben werden muss.
Trotzdem wollen wir kurz ansehen, welche Gedanken bei den Leuten gewirkt
haben.
Die Schweiz besass keine Schwerindustrie, die nach einem leistungsfähigen Verkehr mit Güterzügen ge-fragt hätte. In Zürich waren die Banken und Basel wurde
über den Rhein erschlossen. Die anderen Gebiete konn-ten mit den dortigen
Industrie nur schwer mit-halten. Mit den
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB sollte sich das jedoch ändern. Dort wollte man den
Güterverkehr
im Land etwas besser aufstellen. Kleinere Firmen im Land benötigten die
Rohstoffe und auch die landwirtschaftlichen Produkte mussten im Land
verteilt werden. Das gab einen ansehnlichen Güterverkehr, der durchaus
noch ansteigen konnte. Auf diese Tatsache reagierten die
Staatsbahnen
und daher wurde etwas mehr verlangt. Die Steigerung um eine Triebachse war daher nur eine logische Sache, denn bisher wurde im Flachland mit Dreikupplern gefahren. Eine Triebachse mehr, war daher für den schweren Güterverkehr zu erwarten. Leichtere Güterzüge sollten von neuen speziellen Universallokomotiven übernommen werden. Es musste daher neben den Baureihen B 3/4 und Eb 3/5 eine weitere Lokomotive für den schweren Teil beschafft werden. Hinzu kam, dass die Ausrüstung der
Güterwagen
mit der
Druckluftbremse
schon erste Ergebnisse zeigte. In der Folge sollten diese Züge immer
seltener mit den bisherigen 40 km/h verkehren. Eine Steigerung auf 60 km/h
wurde daher ebenfalls nötig. Um so schnell fahren zu können, wurde jedoch
eine führende
Laufachse
benötigt. Damit ergab sich für die neue
Güterzugslokomotive
die
Achsfolge
1D nach der
Bauart
Consolidation.
Bei den neuen schweren
Güterzugslokomotiven
wurde daher von C 4/5 gesprochen. Näher auf diese Modelle werden wir
später eingehen, denn noch fehlt uns die Entwicklung der
Gotthardbahn und damit auch die Frage nach den warum. Nach 1900 war klar, früher oder später wird
auch die
Gotthardbahn ein Teil der
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB. Eigentlich könnte man erwarten, dass keine grossen
Investitionen mehr getätigt würden. Soll der spätere Besitzer die Probleme
lösen. Dieses übliche Verhalten konnte sich die Gotthardbahn schlicht
nicht leisten. Der
Güterverkehr
verlangte nach neuen
Baureihen,
denn die Arbeit sollte nicht vernachlässigt werden. Im Gegensatz zu den
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB hatte die
Gotthardbahn eine
Baureihe
mit vier
Triebachsen.
Diese funktionierten auch ohne Probleme und so hätte man es dabei belassen
können. Jedoch wurden die
Zughakenlasten
für die
Rampen
neu festgelegt. Neu sollten Züge bis 320 Tonnen mit
Lokomotiven
an der Spitze gezogen werden können. Diese Werte für 26‰ wollte das
Direktorium sofort ausnutzen. Bei den schweren
Güterzügen
arbeitete man bisher mit der Kombination
D 4/4 und
C 3/3. Diese vermochte nun aber die erlaubten Werte nicht mehr zu
erreichen. Daher wurden neu zwei D 4/4
an die Spitze des Zuges gestellt. Jede davon konnte 170 Tonnen schleppen
und zu zweit ergab das mit 340 Tonnen einen leicht höheren Wert. Die Folge
dabei war, dass die Güterzüge die
Rampe
etwas schneller hoch kamen, was den Betrieb freute.
Eine Steigerung auf fünf
Triebachsen
schloss man jedoch aus, da deren
Zugkraft
nicht alleine aus-reichte und seit der Reihe
D6 war man bei der
Gott-hardbahn etwas vorsichtiger geworden. Die neuen
Zughakenlasten
in den
Rampen
ergaben jedoch das grössere Problem bei den
Reisezügen.
Die dort eingesetzten Modelle der Reihe A3t,
die neu als A 3/5 geführt
wurden, konnten zu zweit die neuen Gewichte nicht mehr ziehen. Wollte man
längere
Schnellzüge
führen, musste entweder ein Modell der Reihe
D 4/4 aushelfen, oder eine dritte
Lokomotive
vorgespannt werden. Beides ging nicht, weil es an der Lokomotive fehlte. So war nach 1900 schnell klar, die
Gotthardbahn benötigte dringend eine neue
Lokomotive
für den schweren
Güterverkehr
auf
Bergstrecken
und für die neuen
Vorspanndienste vor
Reisezügen.
Die bisher hier verwendeten Modelle der Reihe
C 3/3
konnten mit den schweren Zügen einfach nicht mehr mithalten. Wegen dem
Einsatz vor Reisezügen musste die
Höchstgeschwindigkeit
bei hoher
Zugkraft
auf 65 km/h angehoben werden. Damit haben wir die Situation, dass zwei
Bahnen gleiche
Lokomotiven
bestellten, die sich technisch unterschieden. Besonders speziell war, dass
dies erfolgte, als bereits bekannt war, dass in einigen Jahren daraus eine
Unternehmung werden sollte. Jedoch war es beiden
Bahngesellschaften
nicht möglich auf diesen Zeitpunkt zu warten. Besonders galt das für die
Gotthardbahn, die unbedingt mehr
Zugkraft
benötigte. Wir kommen jedoch nicht darum herum die
einzelnen Modelle anzusehen. Dabei wird jede
Gruppe
einzeln betrachtet werden. Die sonst übliche Reihenfolge anhand der
Nummern ist jedoch nicht möglich. Daher nehmen wir als wichtigen Punkt das
Jahr, in dem die erste Maschine an den Besitzer übergeben wurde. Sie
werden sehr schnell erkennen, warum ich diesen Schritt wählen musste, denn
gerade die
Staatsbahnen
passten die Modelle an. |
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SBB CFF FFS C
4/5 Nr. 2701 bis 2732 |
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Baujahr: |
1904 - 1906 |
Leistung: |
772 kW/ 1
050 PS |
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Gewicht: |
112 t |
V. max.: |
65 km/h | ||||||||
Normallast: |
200 t bei 24
km/h |
Länge: |
18 250 mm | ||||||||
Für den schweren
Güterverkehr
auf den verstaatlichten Strecken benötigten die
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB eine neue
Güterzugslokomotive.
Dabei sollte es sich um ein Modell handeln, das mit vier
Zylindern
arbeiten sollte. Auf Grund der Erfahrungen mit den vorhandenen
Baureihen,
sollten die
Dampfmaschinen
im
Verbund
angeordnet werden. Die Angaben zur Dampfmaschine konnten daher mit n4v
gemacht werden.
Es wurden auch Angaben gemacht, die sich
auf
Reisezüge
bezogen. Damit war klar ersichtlich, dass sich die
Schwei-zerischen
Bundesbahnen SBB eher zu den
Universalloko-motiven
hingezogen fühlten, da so ein Typ viel abdecken konnte. Auf ebener Strecke wurde für die neue Baureihe 1000 Tonnen für die Güterzüge bestimmt. Bei einem Einsatz vor Reisezügen sollten jedoch noch 500 Tonnen gezogen werden. Dank der Halbierung der
Anhängelast
sollte mit diesen Zü-gen deutlich schneller gefahren werden. Maximal
sollte eine
Höchstgeschwindigkeit
von 65 km/h erreicht werden. Das zeigt, dass die
Baureihe
für schwere
Güterzüge
ge-baut wurde. Bei Strecken mit einer Steigung von 10‰ sollten die Lasten bei den Güterzügen noch 660 Tonnen betragen. Für Reisezüge wurde nun ein Wert von 400 Tonnen von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB angegeben. Damit war zu erkennen, dass nun die Differenz bei den Geschwindigkeit deutlich geringer gewertet wurde, als das noch bei der Ebene der Fall gewesen war. Trotzdem waren die Werte damals beeindruckend. Es wurden auch Angaben über Steigungen von
bis zu 27‰ gemacht. Diese Werte wurden auf den Strecken im westlichen Jura
und am Hauenstein erreicht, so dass sie durchaus sinnvoll waren. Bei den
Güterzügen
sank die
Anhängelast
nun auf 200 Tonnen und bei
Reisezügen
durften noch 180 Tonnen mitgenommen werden. Somit sind die Gewicht in
diesen Steigungen nahezu identisch und die Geschwindigkeiten gleich.
Es ist anzunehmen, dass damals zwischen der
Gotthardbahn und den
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB durchaus Ge-spräche geführt wurden. Daher wussten
damals die
Staats-bahnen
sicher, dass die Gotthardbahn neue Modelle be-nötigte und das Problem
selber löste. Das fertig ausgearbeitete Pflichtenheft wurde der Schwei-zerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM in Win-terthur übergeben. Eine Alternative gab es nicht, denn das staatlich geführte Unternehmen musste bei der Lieferung auch einheimische Anbieter berücksichtigen. Lokomotivbau in der Schweiz war damals
nicht so oft zu finden und daher blieb nur noch das in Winterthur
ansässige Unternehmen. Die Folgen der Regel werden wir noch ken-nen
lernen. Nach der Bereinigung der Differenzen wurde vorerst eine Lokomotive als Prototyp für die schwere Güterzugs-lokomotive bestellt. Diese Maschine sollte im Jahre 1904
ausgeliefert werden und anschliessend der Erprobung zugeführt werden. Von
den
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB wurde dem Fahrzeug die Nummer 2701 vergeben. Die
Aufgabe als
Prototyp
konnte jedoch nie wahrgenommen werden, denn die Serie kam zu schnell. In den Jahren 1905 und 1906 wurden den
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB weitere 31
Lokomotiven
dieser
Baureihe
geliefert. Diese sollten mit den Nummern 2702 bis 2732 versehen werden.
Damit war die grösste Serie bei der Baureihe C 4/5 eine Tatsache geworden.
Der Stopp bei der Lieferung erfolgte in dem Jahr, als die Modelle der
Gotthardbahn geliefert wurden. Daher kann angenommen werden, dass
dieser Typ vorgesehen war. |
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Gotthardbahn
C 4/5 Nr. 2801 bis 2808 |
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Baujahr: |
1906 |
Leistung: |
993 kW/ 1
350 PS |
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Gewicht: |
117 t |
V. max.: |
65 km/h | ||||||||
Normallast: |
230 t bei 28
km/h |
Länge: |
16 802 mm |
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Es kann gesagt werden, dass das Modell der
Gotthardbahn auf der Baureihe C 4/5 der
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB aufbaute. Die von den
Staatsbahnen
sicher gewünschte Übernahme des Modells schied jedoch aus. Auf der
Bergstrecke
des Gotthards wurde eine deutlich höhere
Zugkraft
verlangt und so war die
GB
frei bei der Entwicklung und Bestellung einer Güterzugs- und
Vorspannlokomotive
für die Bergstrecke.
So wurden auch hier vier Dampfmaschinen verwen-det, die im Verbund ange-ordnet wurden. Im Gegensatz zum Muster wurde hier jedoch
ein
Dampftrockner
eingebaut, wie er sich bei der
A 3/5 bewährt hatte. Das
erlaubte eine Steigerung der
Leistung,
so dass die höheren Werte erreicht wurden. Bei den verlangten
Normallasten
zeigt sich, dass die
Lokomotiven
im Vorfeld mit den
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB abgesprochen wurden. So wurden hier für die
Gotthardbahn eher unüblich die Angaben für die Werte bei Fahrt in
der Ebene und für Steigungen bis 10‰ erwähnt. Danach sprach man jedoch nur
noch von der
Bergstrecke.
Damit galten hier die Steigungen von 26‰. Die kleine Abweichung sollte
keine Auswirkungen haben. Auf den flachen Abschnitten sollte die Lokomotive der Gotthardbahn nur vor den Güterzügen verwendet werden. Daher wurden die Angaben auch nur für die Züge gemacht. In der Ebene sollten 1000 Tonnen und in den Steigungen bis 10‰ noch 665 Tonnen gezogen werden. Diese Werte entsprachen den Maschinen die vor wenigen Jahren an die Schweizerischen Bundesbahnen SBB geliefert worden waren, daher gleichwertige Modelle. Wenn wir nun aber zur
Bergstrecke
kommen, zeigen sich deutliche Unterschiede. Das Modell der
Gotthardbahn musste eine Geschwindigkeit von 28 km/h erreichen und
war daher etwas schneller und die
Normallast wurde auf 230 Tonnen gesteigert. Möglich wurde das,
weil hier ein
Dampftrockner
verbaut wurde und so etwas mehr
Leistung
aus der
Dampfmaschine
abgerufen werden konnte. Doch warum die Werte?
Das war ein Grund, der dem Direktorium in
Luzern wichtig war, denn das Gespann ersetze zwei
Lokomotiven
der
Baureihe D 4/4,
die so etwas entlastet werden konn-ten und das war wichtig. Als Vorspannlokomotive bei Reisezügen vor einem Modell der Reihe A 3/5 wurde eine höhere Geschwindigkeit gefahren und so sank die Normallast auf 180 Tonnen. Jedoch war es so auch bei den Reisezügen möglich, die neue Zughakenlast zu befördern. Sie sehen, bei der
Gotthardbahn ging es in erster Linie um die
Bergstrecke,
daher waren hier auch die Unterschiede zum Muster vorhanden und das konnte
begründet werden. Das von der Gotthardbahn ausgearbeitete Pflichtenheft wurde der entsprechenden Industrie übergeben. Dabei konnte die Gesellschaft jedoch frei entscheiden und das bedeutete, dass auch Firmen im Ausland angeschrieben wurden. Ein Punkt, den wir später noch einmal
aufgreifen werden. Doch nun zu den ein-gereichten Angeboten und letztlich
auch zum eher überraschenden Entscheid der
Gotthardbahn, der so nicht erwartet wurde. Von der Schweizerischen Lokomotiv- und
Maschinenfabrik wurde das Modell der
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB angeboten. Mit einem
Dampftrockner
konnte die Forderungen der
Gotthardbahn ohne grosse Probleme erfüllt werden. Ein Punkt, den
man anhand der Modelle der
Staatsbahnen
sogar erwarten konnte. Das Problem dabei war jedoch nur die Länge der
Lokomotive,
denn diese passte nicht optimal zu den
Drehscheiben.
So konnte letztlich der Hersteller aus
Deutschland bei der
Gotthardbahn den erhofften Erfolg landen und die zweite Serie C
4/5 stammte aus Deutschland und besass auch deutlich andere Merkmale als
das Muster. Besonders die mit knapp über 16 Meter kurze Aus-führung des Vorschlags aus München war wichtig. Dabei mag der Grund überraschen, denn die Gotthardbahn wollte vor der Verstaatlichung auf einen Ausbau der Infrastruktur verzichten. Insbesondere die notwendige Erweiterung der
Dreh-scheiben
auf 20 Meter Durchmesser sollte nicht mehr vorgenommen werden. So blieben
die An-lagen in diesem Punkt auf den bisherigen 18 Meter Länge. Bestellt wurden in einer ersten Lieferung acht Lokomotiven. Diese wurden als erste Modelle nicht mehr mit einer Nummer nach den Vorgaben der Gotthardbahn versehen. In Absprache mit den
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB wurden daher die Nummern auf 2801 bis 2808 vergeben.
So konnte man sich die spätere Vergabe von neuen Nummern ersparen. Die
Reihe C 4/5 entsprach daher optisch einem Modell der
Staatsbahnen. Obwohl sich die Maschinen bewährten, kam es
nicht mehr zu einer weiteren Bestellung. Schuld war dabei die Tatsache,
dass man das Problem mit den schweren
Schnellzügen
bei der
Gotthardbahn anders lösen wollte. Das führte dazu, dass man noch
einmal eine Serie
Lokomotiven
der Reihe A 3/5 beschaffte und
diese hatten einen neuen
Überhitzer
erhalten, der eine deutliche Steigerung der
Leistung
erlaubte. |
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SBB CFF FFS C
4/5 Nr. 2601 bis 2619 |
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Baujahr: |
1908 - 1912 |
Leistung: |
993 kW/ 1
350 PS |
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Gewicht: |
108 – 112,7
t |
V. max.: |
65 km/h | ||||||||
Normallast: |
205 t bei 29
km/h |
Länge: |
18 290 – 18
390 mm |
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Kommen wir zur dritten Variante. Diese
wurde wieder durch die
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB beschafft. Dafür verantwortlich waren mehrere Punkte,
die wir uns ansehen müssen. Ein wichtiger Punkt war dabei die
Gotthardbahn, die auch um 1908 noch nicht zu den
Staatsbahnen
gehörte. Diese musste den Verkehr mit den
Schnellzügen
verbessern und daher wurde eine neue Serie von dafür passenden
Schnellzugslokomotiven
beschafft.
Diese waren gut, konnten jedoch durch das
staatlich geführte Unternehmen nicht mehr bestellt werden. Der Grund war,
dass diese von Maffei aus München stammten und daher im Ausland gebaut
wurden. Daher mussten die
Schweizerischen
Bundesbahnen SBB mit dem
Pflichtenheft
bei der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM in Winterthur
vorstellig werden. Diese hatte schon die ersten Maschinen dieser
Baureihe
geliefert und konnte diese mit neuen Erkenntnissen verbessern. Dabei stand
nicht nur die
Leistung,
sondern auch der einfache Aufbau im Vordergrund und da half auch der neue
Überhitzer. Bei den neuen
Lokomotiven
wurde dieser eingebaut und er erlaubte es, dass die Anzahl der
Dampfmaschinen
verringert werden konnte. Trotz der Tatsache, dass davon nur noch zwei
vorhanden waren, konnte nahezu die
Leistung
der Modelle bei der
Gotthardbahn erreicht werden. Deutlicher konnte man den Vorteil
des neuen
Überhitzers
nicht aufzeigen. Die Folge davon war, dass wir die leichtesten Modelle
erhalten haben. Da diese Maschinen weder vom Aufbau her,
noch bei den Daten einer der anderen Modelle entsprach, wurde eine dritte
Gruppe
für die Nummern geschaffen. Durch die Tatsache, dass hier die
Betriebsnummern 2601 bis 2619 gewählt wurden, verhinderte, dass ich die
Reihenfolge anhand der Nummern vornehmen konnte, denn dann wäre die
Jüngste plötzlich zur Ältesten geworden. Doch damit auch die Frage, warum
diese Wahl.
Als diese Maschinen gelie-fert wurden, war schon die überfällige Ablösung der Güterzugslokomotiven für den Gotthard in der Plan-ung. Für diese wollte man die oberen Nummern
frei halten und daher bekamen die später ausgelieferten Maschinen tiefere
Nummern, als die schon eingesetzten Modelle. Bei den
Normallasten wurde hier noch mehr auf den späteren Einsatz
Rücksicht genommen. So sollten diese Modelle für den Verkehr mit dem
Gotthard beschafft werden. Da neu die
Güterzüge
über den Bözberg geführt wurden, waren diese Angaben für eher flachere
Strecken aufgeführt worden. Bei Güterzügen waren daher 580 Tonnen
gefordert worden.
Reisezüge
sollten schneller verkehren und daher wurde die Last auf 350 Tonnen
reduziert. Neu war, dass auch die
Bergstrecke
am Gotthard ins
Pflichtenheft
aufgenommen wurde. Auf dieser Strecke sollten
Güterzüge
geführt und bei
Reisezügen
die immer noch erforderlichen
Vorspanndienste abgedeckt werden. Bei den Reisezügen wurde mit 175
Tonnen und bei Güterzügen von 205 Tonnen gearbeitet. Das waren Werte, die
unter jenen der Nummern 2801 bis 2808 lagen und daher Fragen nach dem
Grund aufwerfen. Auch mit dem
Überhitzer
konnten diese einfacher aufgebauten Maschinen nicht ganz die
Zugkräfte
der Modelle der
Gotthardbahn erzeugen. Diese hatten vier
Zylinder
und einen
Dampftrockner.
Daher war der Unterschied nicht so gross, dass mit der geringeren Anzahl
von Maschinen die Werte erreicht wurden. So sollte diese Serie zwischen
den anderen Modellen der
Baureihe
C 4/5 liegen, was den damaligen Möglichkeiten entsprach. Geliefert wurden diese 19
Lokomotiven
in den Jahren zwischen 1908 und 1912. Nachher kam es jedoch nicht mehr zu
einer weiteren Beschaffung und der Grund dafür war, dass im letzten
Baujahr die
Prototypen
für eine
Güterzugslokomotive
gebaut wurden, die alle bisher bekannten Massstäbe sprengen sollte. Am
Gotthard sollten in Zukunft die Lokomotiven der
Baureihe
C 5/6 den Verkehr übernehmen und
daher wurde keine C 4/5 mehr gebaut.
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