Umbauten und Änderungen |
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Zu den
Lokomotiven
der Baureihe D gilt zu sagen, dass sie gut konstruiert waren und daher im
Betrieb kaum verändert wurden. Selbst bei den Versuchen mit den
verschiedenen
Bremsen
, wie zum Beispiel die
Vakuumbremse
waren die Maschinen nicht beteiligt. Der Grund war, dass zu Beginn die
Güterzüge
nicht eingebunden waren und daher auch keine Anpassung erfolgen musste.
Trotzdem gab es im Lauf der Karriere Umbauten, die wir ansehen müssen.
So bekamen sie in diesem Jahre eine neue
Bezeich-nung und hörten daher fortan auf D4T. Nicht eingebaut wurden
hingegen die
Vakuumbremse,
die
Dampfheizung
und auch nicht der neue
Geschwin-digkeitsmesser,
der mit einer
Registrierung
der Fahrdaten versehen war. Eher überraschend war, dass hier der
Geschwindig-keitsmesser
nicht eingebaut wurde. Der Grund lag beim Einsatz, denn mit diesen
Modellen konnte kaum zu schnell gefahren werden.
Güterzüge
verfügten über schlechte
Bremsen,
da nicht jeder Wagen mit einem
Bremser
besetzt wurde. Das führte unweigerlich dazu, dass die Lokführer deutlich
vorsichtiger ans Werk gingen. Mit Last waren aber auch dann kaum 40 km/h
zu erreichen. Die Überschreitungen bei der
Geschwindigkeit betraf die
Reisezüge deutlich mehr, als die vielen
Güterzüge.
Das lag auch am Verkehr, denn kaum eine
Lokomotive
verkehrte nicht an der Grenze der Belastung. In diesem Fall konnten kaum
mehr als 20 km/h gefahren werden. Diese Geschwindigkeit war aber auf allen
Anlagen zugelassen. So kam es kaum zu Überschreitungen und ein
Geschwindigkeitsmesser
lohnte sich schlicht nicht.
Zwar konnte diese
Dampfheizung
bei den
Güterzügen
nicht benutzt werden, aber neu sollten auch die Modelle der Reihe D4T vor
den schweren
Reisezüge
als
Vorspannlokomotive
verwendet werden. Der Grund war der damals vorhandenen Mangel an Triebfahrzeugen. Die Zunahme beim Verkehr war grösser, als neue Maschinen angeschafft werden konnten. So sah man vor, dass bei den Hilfsdiensten die gerade verfügbare Lokomotive genommen werden sollte. So kroch der Reisezug wegen der Vorspannlokomotive D4T mit 20 km/h den Gotthard hoch. Immer noch besser, als auf die passende Maschine zu warten. Immer noch war kein wirklich wichtiger Umbau vorgenommen worden. Die Baureihe funktionierte und die bei den
neuen Modellen vorgenommen Veränderung brachten keinen so grossen Erfolg,
dass man bei der
Gotthardbahn die älteren Maschinen hätte umbauen wollen. Das
sollte jedoch nicht mehr lange so bleiben, denn es gab eine Veränderung,
die so wichtig war, dass auch beim
Güterverkehr
ein erster Umbau anstehen sollte. Diese grosse Veränderung war die
Westinghousebremse.
Diese hatte sich bei den
Reisezügen
durchsetzen können und sie hatte wirklich grosse Vorteile. Im Jahre 1890
wurde deshalb beschlossen, dass man auch mit ersten
Güterzügen
die
Bremse
erproben sollte. Diese mit der Reihe C3T
ausgeführten Versuche waren so gut, dass im Jahre 1895 die
automatischen Bremse
auch bei den
Güterzügen
eingeführt werden sollte. Das hatte zur Folge, dass nun auch die
Reihe D4T in den Umbau kam. Es sollten endlich die Einrichtungen für die
Westinghousebremse
eingebaut werden. Die dabei vorgenommen Veränderungen umfassten die
Erzeugung der
Druckluft
mit einer
Luftpumpe,
deren Speicherung in einem Luftbehälter und der Einbau der
Druckluftbremsen
auf der
Lokomotive.
Das war jedoch nicht so einfach, denn es gab Probleme mit dem
Fahrwerk.
Dieser war bei der Baureihe D4T jedoch nur
bei den beiden Endachsen vorhanden. Zwischen diesen konn-te schlicht keine
Bremse
eingebaut werden. Sie se-hen, wie schwer es damals war die Sache
nach-träglich einzubauen. In der Folge wurde die
So wurde das
Bremsgewicht
erhöht, was wichtig war, denn mit der
Westinghousebremse
konnte schneller gefahren werden. Bei der Reihe D4T hört sich das etwas
komisch an, aber es war so. Da die Lokomotiven dazu in der Hauptwerkstätte weilten, verpasste man den Modellen nun auch eine Geschwindigkeitsanzeige der Bauart Klose. So konn-te nun auch hier das Tempo abgelesen werden. Die
Registrierung
musste jedoch gleich behandelt werden, wie das bei den schnelleren
Modellen der Fall war. Die Reihe D4T war damit endlich auf den Stand der
Technik und wirkten auch nicht mehr ganz so veraltet. 1902 sorgten die neu gegründeten
Staatsbahnen
bereits für eine erste Anpassung. Die
Gotthardbahn gehörte zu den
Privatbahnen,
die verstaatlicht werden sollten. Noch war nicht restlos klar, wann das
erfolgen sollte. Trotzdem wurde das von den Schweizerischen Bundesbahnen
SBB eingeführte neue System für die Bezeichnungen auch bei der
Gotthardbahn umgesetzt. Aus der Reihe D4T wurde damit die neue Baureihe D
4/4.
Als
Versuchsträger
fand man die
Lokomotive
mit der Nummer 128, die gerade in der
Hauptwerk-stätte
weilte und auf einen anderen
Kessel
wartete. Dieser sollte auch kommen, aber nicht so, wie man das allgemein
erwartet hätte, denn es gab einen komplett neuen Kessel. Die Lokomotive wurde mit einem Kessel der Bauart Brotan versehen. Es handelte sich dabei um einen Wasserröhrenkessel. Der Vorteil war, dass er nicht so anfällig auf die gefürchteten Explosionen war. Dieses Risiko bestand immer, besonders
dann, wenn es zu einer
Entgleisung
kam und die
Loko-motive
in Schieflage war. Doch der
Kessel
bot noch weitere Vorteile, so dass wir etwas genauer hin-sehen müssen. Eher überraschend war, dass dabei die
Rostfläche
leicht vermindert wurde. Neu hatte diese nur noch einen Wert von 1.98 m2
erhalten. Der Grund dafür war, dass hier die Wärme eines kleineren Feuers
besser ausgenutzt werden konnte. Da keine Erhöhung der
Leistung
vorgesehen war, wurden die entsprechenden Anpassungen vorgenommen. Diese
wirkten sich hier auf die negative Seite aus, was aber keinen Nachteil
bringen sollte. Bereits bei der direkten
Heizfläche
erkennen wir, warum der kleinere Rost keinen negativen Einfluss hatte. Bei
den bisherigen Modellen lag der Wert hier bei 9.5 m2
und das sollte sich nun ändern. Mit dem Brotankessel konnte die direkte
Heizfläche auf einen Wert von 15.4 m2
gesteigert werden. Das war rund die Hälfte mehr, als das vorher mit der
konventionellen Ausführung der Fall gewesen war. So konnten die infraroten
Strahlen besser genutzt werden.
Beim neuen
Kessel
betrug die
Heizfläche
171.9 m2, was nur noch von
den Modellen mit den Nummern 141 bis 145 übertroffen werden sollte. Diese
hatten aber extrem viele
Siederohre
erhalten. Der maximale Dampfdruck beim Brotankessel konnte auf zwölf bar festgelegt werden. Das war gegen-über dem entfernten Kessel keine Steigerung, so dass für die Lokomotive mit dem Wasserröhrenkessel die gleichen Daten bei der Leistung bestanden. Das zeigte, dass man nicht um eine
Steigerung, sondern viel mehr um die Erprobung dieses neuen
Kes-sels
bemüht war. Die
Lokomotive
war wegen der höheren Bauweise gut zu erkennen. Die Erfolge mit dem Brotankessel waren jedoch nicht erfolgreich. Das grosse Problem bei dieser Bau-weise war, dass es schwer war die vielen Leitungen dicht zu bekommen und es daher immer wieder Lecks gab. Aus diesem Grund sollte keine weitere
Lokomotive
dieser Baureihe umgebaut werden. Die Nummer 128 sollte ab dem 23. Juli
1907 einen Exoten darstellen. Der Wasserröhrenkessel blieb ihr jedoch
erhalten. Ebenfalls ab 1907 begann die
Gotthardbahn damit die
Lokomotiven
mit einem neuen
Rauchverbrenner
der
Bauart
Lange auszurüsten. Das war eine Massnahme, die alle Baureihen betraf und
die in Zukunft die Sichtbehinderungen wegen dem Russ verhindern sollten.
Die problematischen
Gase,
wie
Kohlenmonoxyd,
blieben jedoch auch damit erhalten. Der Rauch war nun einfach nicht mehr
so gut zu erkennen.
Damit bei der grossen Staatsbahn die einzelnen Bau-reihen leichter zu unterscheiden waren, bekamen die Modelle der Reihe D 4/4 auf diesen Zeitpunkt neue vierstellige Nummern. Dabei kam es aber zu grösseren Anpassungen.
Daher lohnt es sich, wenn wir etwas genauer hinsehen und uns die neuen
Nummern einprägen. Bei den Modellen mit den bisherigen Nummern 101 bis 136 wurde nicht viel geändert. Grundsätzlich blieb die bisherige Betriebsnummer erhalten, denn bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB wurde lediglich eine weitere Ziffer voran gestellt. Daher lauteten die neuen Nummern bei diesen
36
Lokomotiven
neu 4101 bis 4136. Die Lokomotive mit dem Brotankessel blieb dabei
weiterhin in dieser Serie enthalten. Gänzlich verändert wurden jedoch die
Nummern der
Lokomotiven,
die bisher auf 141 bis 145 hörten. Diese deutlich unterschiedlichen
Maschinen mit mehr
Leistung
und einem höheren Druck im
Kessel,
wurden nun klar von den anderen Modellen D 4/4 getrennt. Hier blieb nur
die letzte Ziffer erhalten und die neue Nummer lautete nun 4001 bis 4005.
Damit war klar zu erkennen, dass es eigentlich andere Lokomotiven waren. Wir könnten die Umbauten und Änderungen
damit eigentlich beschliessen. An den Nummern 4101 bis 4136 wurde schlicht
nichts mehr verändert. Die Maschinen war veraltet und die neue Baureihe
C 5/6 sollte in Zukunft diese
Lokomotiven
ablösen. Doch wir haben noch die fünf Exoten, die nun als eigene Baureihe
geführt wurden und bei denen war es mit der Umbauerei noch nicht getan,
denn man wollte etwas mehr
Leistung. Im Jahre 1913 wurde bei den fünf
Lokomotiven
ein neuer
Überhitzer
der
Bauart
Pielock eingebaut. Mit diesem sollte der bisher als
Heissdampf
bezeichnete Dampf auch wirklich zu einem solchen werden. Damit hatten nun
aber die doch schon recht alten
Dampfmaschinen
ein Problem. Das war so gross, dass der Überhitzer im Jahre 1915 wieder
ausgebaut wurde. Die Nummern 4001 bis 4005 waren wieder auf dem alten
Stand.
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