Baustellensignale |
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Baustellen kennen Sie. Sie behindern den Verkehrsfluss auf der
Autobahn, oder befinden sich in Ihrer Nachbarschaft und verhindern, dass
sie schlafen können. Baustellen unterscheiden sich. So gibt es Baustellen,
die neue Objekte entstehen lassen, oder solche, die dem Unterhalt dienen.
Besonders eklig empfinden wir dabei letztere, da sie auf der Autobahn für
den ungeliebten Stau sorgen. Nehmen Sie doch den Zug. Genau solche Baustellen gibt es bei der Eisenbahn auch und sie bereiten dort auch nicht gerade überschäum-ende Freude. Doch sie müssen sein, will man keine Unfälle riskieren.
Gerade auf der Strasse kennen Sie doch die Geschichte mit der tieferen
Geschwindigkeit bei der Baustelle. Die Autobahn wird plötzlich nur noch im
Schneckentempo befahren. Bei der Eisenbahn ist das auch so. Nur, wa-rum
macht man das? Wenn man fragt, heisst es immer wieder Mitarbeiter-schutz. Bei der Bahn würde man diese Aussage sogar noch mit dem Vermerk Sicherheit ergänzen. Sicherlich auch ein verständlicher Grund, wenn es einfach nicht so langsam wäre.
Selbst der Stau deswegen nervt. Es gibt keinen Unter-schied zu der Strasse
und Verengungen der Fahrbahn sorgen bei jedem Verkehrsmittel für mehr oder
weniger Chaos. Bei der Bahn ist es etwas weniger. So müssen die Züge langsam fahren. Oder aber, sie bleiben stehen, weil es nur ein Gleis gibt und gerade ein Zug in der Gegenrichtung den Abschnitt befährt. So, wie Sie auf der Strasse, erfreut das die Lokführer auch nicht immer, denn es entsteht Stau und die Verzögerungen müssen wieder eingeholt werden. Kurz gesagt, auch bei der Eisenbahn sind Baustellen nicht sonderlich beliebt. Sie können daher beruhigt sein, Sie sind keine Ausnahme.
Bei Baustellen werden
Langsamfahrstellen eingerichtet. Diese reduzieren die erlaubte
Geschwindigkeit auf einen Wert, der als angemessen betrachtet wird. Solche
Langsamfahrstellen befinden sich in
Bahnhöfen
und auf Strecken und sie werden mit besonderen Signalen gekennzeichnet.
Daher können Sie Baustellen und somit die Langsamfahrstellen schnell
erkennen und wissen daher, warum der Zug langsam fährt. Solche Stellen können zum Beispiel Baustellen, pro-visorisch verbundene Geleise oder aber Unwetter-schäden sein. Wichtig ist jedoch nicht die Tatsache, warum eine Langsamfahrstelle eingerichtet wurde.
Viel wichtiger ist, wie das Fahrpersonal über diese Stelle
informiert wird. So werden spezielle Signale aufgestellt, aber das ist
noch lange nicht alles, denn im Gegensatz zur Strasse ist bei der
Eisenbahn ein grösseres Programm erforderlich. Langsamfahrstellen werden in der Regel 72 Stunden vorher bekannt gegeben. Das heisst, das Fahrper-sonal ist rechtzeitig darüber informiert und kann sich daher auf die Situation einrichten.
Kann diese Frist aus dringenden Gründen nicht ein-gehalten werden,
ist das Fahrpersonal sämtlicher Züge während diesem Zeitraum mittels
Sammel-formular
Befehle über die Langsamfahrstelle zu ver-ständigen. Sie sehen, wie viel
Aufwand man in die Verständigung steckt.
Die Verständigung des Fahrpersonals entfällt nur, wenn die
Langsamfahrstelle innerhalb dieser Frist wieder entfällt. Aufgehobene
Langsamfahrstellen werden nicht zwingend bekannt gegeben. Damit aber das
Fahrpersonal auch diese Situation erkennt, muss es ein Verzeichnis der
Langsamfahrstellen einsehen und sich vor der Fahrt über die vorhandenen
Baustellen informieren. Bis vor wenigen Jahren musste sogar ein spezielles
Verzeichnis mitgeführt werden.
Grund genug, sich nun mit den Signalen auf den Baustellen zu befassen.
Werden auf der Strasse oft die normalen Signale verwendet, gibt es auf der
Eisenbahn spezielle Signale für solche Abschnitte. Aber, es gibt auch
Signale, die zur
Warnung
des Personals montiert werden. Ein gewarnter Arbeiter, kann sich
rechtzeitig vor einem Zug in Sicherheit bringen. Der Grund dafür ist, dass
man die normalen Signale nicht so schnell anpassen kann. |
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Langsamfahrsignale |
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Das
erste, was der Lokführer von einer Baustelle zu sehen bekommt, ist die
Mitteilung einer Langsamfahrstelle. Gut, nicht immer ist eine solche
vorhanden, aber wenn, dann erkennt der Lokführer diese schon sehr früh.
Wie früh? Schon im
Depot,
er muss dort ein Verzeichnis konsultieren und sofern er keine
LEA
als Arbeitsgerät hat, die aufgeführten Langsamfahrstellen als Ausdruck
sogar heute noch mitführen. Stellen Sie sich vor, Sie müssten für jede Baustelle auf der Strasse ein Ver-zeichnis führen und verwalten. Dabei ist in diesem Punkt die Schweiz nicht so freundlich zu den Anwendern.
In
anderen Ländern werden die ausgedruckten Verzeichnisse dem Fahrper-sonal
jede Woche persönlich abgegeben. In der Schweiz kann sich ein Lok-führer
glücklich schätzen, wenn er die
LEA
dabei hat. Seine Frau weiss mittlerweile, dass die Freundin elektronisch
ist. So weiss der Lokführer schon, dass er eine Langsamfahrstelle antreffen wird, bevor er nur mit der Fahrt beginnen konnte. So ist er auch auf die in diesem Kapitel beschriebenen Signale vorbereitet.
Kennt die zulässige Geschwindigkeit und kann sich schon früh auf die
Situation vorbereiten. Die Signale sind einfach dazu da, dass dieser
Abschnitt genau definiert wird und so die Geschwindigkeit genau
eingehalten wird.
Langsamfahrsignale werden nicht immer fix aufgestellt und bleiben dann
während dem Umbau die ganze Zeit dort stehen. So kann es
Langsam-fahrstellen geben, die sich mit der Baustelle verschieben und
daher täglich eine neue Position aufweisen. Die Signale werden dann immer
wieder neu aufgestellt. Eine Anpassung des Verzeichnisses ist inbegriffen.
Doch nun ist es Zeit, sich die Signale genauer zu betrachten. So viele
sind es nicht einmal.
Stopp neustens werden Langsamfahrstellen, die über einen längeren Zeitraum
bestehen mit den Kurvensignalen gekennzeichnet. Das erfolgt nicht nur zur
Freude der Lokführer und die Diskussionen gehen in Richtung der Frage, was
denn dauerhaft genau bedeutet. Ist das der Zeitraum von Monaten, oder
Jahren. Für ewig wird es wohl kaum sein. Das letzte Wort wird wohl die
Klärung bringen, ich bringe nun die Signale.
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Vorsignal Langsamfahrstelle |
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Die angegebene Zahl x10 zeigt die ab dem Anfangssignal
höchstzulässige Geschwindigkeit an.
Dem Signal folgt ein Anfangssignal oder ein Aufhebungssignal. Es
ist in der Nacht mit zwei blinkenden orangen Lampen ausgerüstet.
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Anfangssignal Langsamfahrstelle |
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Ab
diesem Signal gilt die am Vorsignal signalisierte
Höchstgeschwindigkeit.
Dem
Signal folgt ein Endsignal oder ein weiteres Vorsignal. In der Nacht ist
das Signal mit einem orangen Blinklicht ausgerüstet.
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Endsignal Langsamfahrstelle |
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Die verminderte Geschwindigkeit gilt, bis das letzte Fahrzeug an
diesem Signal vorbeigefahren ist.
Das Signal ist in der Nacht mit einem grünen Blinklicht
ausgerüstet.
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Aufhebungssignal Langsamfahrstelle |
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Ab
dieser Stelle wird die vorsignalisierte Langsamfahrstelle nicht mehr
befahren.
Hat
das erste Fahrzeug dieses Signal erreicht, gilt wieder die höchstzulässige
Geschwindigkeit. Das Signal ist in der Nacht nicht beleuchtet.
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Soweit zu den Langsamfahrsignalen der Schweiz. War ja nicht sehr viel.
Mehr gibt es auch nicht zu beachten und so sind diese Bereiche schnell
aufgestellt und können einfach wieder entfernt werden. Das
Aufhebungssignal kann sogar stehen bleiben, da es den Lokführer nicht
verwirren kann. Speziell ist noch, dass das Vorsignal zur jeder
Langsamfahrstelle entweder mit einem einfachen Magneten der
Zugsicherung,
beziehungsweise mit Balisen
überwacht ist. Der Vorteil der Balisen ist, dass dank diesen eine dauerhafte Überwachung der Geschwindigkeit mittels ZUB möglich ist. So kann wirksam verhindert werden, dass in diesem kritischen Bereich zu schnell gefahren wird.
Gerade bei nur provisorisch verschrauben
Geleisen
könne das zur
Entgleisung
füh-ren. Wie die Überwachung reagiert, steht auch im Verzeichnis, das ja
jeden dritten Tag konsultiert und die Aufzeichnung angepasst werden muss. Sie haben sicherlich gelesen, dass die Signale in der Nacht mit einem Blinklicht beleuchtet werden. Hierzu gibt es noch ein paar Ergänzungen. Die Lampen sind natürlich auch am Tag montiert. Sie
müssten jeden Abend vor einsetzen der Dämmerung wieder eingeschaltet
wer-den. Soweit steht das aktuell in den Grundvorschriften und die müssen
eingehalten werden. Der personelle Aufwand wird dabei nicht
berücksichtigt. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB haben deshalb auf Ihren Strecken beschlos-sen, dass die Blinklichter auch am Tag eingeschaltet sind. Zudem kommen an Stelle der speziellen mit Blitzlampen ausgerüsteten Bahnsignale, handelsübliche Baustel-lenblinklichter mit entsprechenden Gläsern zur Anwendung. Die Baustelle wird dadurch wie auf der Strasse auch bei Tag und schlechter Sicht etwas besser erkennbar. Andere Bahnen haben sogar spezielle mit reflektierenden Farben versehene Signale aufgestellt, diese sind in der Nacht nicht beleuchtet. Die Signale reflektieren dafür das Scheinwerferlicht der Lokomotiven.
Wichtig dabei ist, dass der Lokführer die Signale früh erkennen kann.
Hilfreich ist dabei natürlich die Tatsache, dass der Lokführer im
Depot
über die Langsamfahr-stelle informiert wurde und diese Info auch
eingesehen hat.
Wenn sich Langsamfahrstellen überschneiden, dann kann die Aufstellung der
Signale schon etwas komplizierter werden. Die genauen Vorgaben sind zwar
vorhanden, aber in der Praxis stellt auch nur ein Mensch die Signale auf
und daher kann eines vergessen gehen. Ja selbst eine kräftige Windböe kann
das Signal zu Fall bringen. Das ist auch der Grund für die Informationen
im
Fahrplan,
oder im erwähnten Verzeichnis.
Kommen wir zu den Langsamfahrstellen auf den Strecken mit
ETCS
Level 2. Dort wird bekanntlich
alles in den
Führerstand
signalisiert. Das ist auch hier so, aber trotzdem können die Signale
aufgestellt werden. Das ist aber nur der Fall, wenn die Geschwindigkeit
unter 40 km/h liegt, denn dann gibt es Betriebsarten, die keine Info zur
Geschwindigkeit enthalten. Daher muss der Lokführer die Signal als Hilfe
haben.
Mit
diesen Signalen kann man nun eine Langsamfahrstelle aufstellen. Dabei sind
die Signale für den Anfang und das Ende auf beiden Seiten der Tafel
aufgezeichnet. Speziell ist eigentlich nur die Aufstellung der Signale auf
doppelspurigen Strecken, denn dort muss die Langsamfahrstelle für beide
Geleise
aufgestellt werden, wenn sie für beide Geleise eine Gültigkeit hat. Es
können zudem unterschiedliche Geschwindigkeiten vorhanden sein.
Die
Regeln über die Aufstellung sind komplizierter als die Signale. Das müssen
jedoch nur die Profis wissen und dabei sind die Lokführer oft die, die
dann die Reklamationen anbringen. Besonders dann, wenn eines der uns noch
fehlenden Zusatzsignale in einem falschen Winkel angebracht wurde.
Kleinigkeiten können aber grosse Auswirkungen haben. Wer würde da nicht
auch gerne zu den Kurvensignalen greifen? |
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Zusatzsignale |
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Wie
gesagt, mit den vorher vorgestellten Signalen werden Langsamfahrstellen
gekennzeichnet. Nur reichen diese nicht für jeden Fall. Stellen Sie sich
vor, die Baustelle befindet sich in einem
Bahnhof.
Das ist gar nicht so selten, wie Sie denken, denn wenn Bahnhöfe umgebaut
werden, sind Langsamfahrstellen nicht zu vermeiden. Doch in dem Fall ist
es alleine mit den Signalen nicht gemacht, es brauch noch Zusatzsignale. Ein Gleis wird umgebaut und nicht jeder Zug be-fährt dieses Gleis, zudem ist es sehr eng und die Signale finden kaum Platz. Schnell kann da etwas verwechselt werden. So lange der Zug langsamer fährt als üblich, ist das kein Problem, aber wenn er zu schnell in die Langsamfahrstelle fährt, ist das nicht gut.
Mit
zusätzlichen Signalen will man aber verhindern, dass auf dem falschen
Abschnitt mit dem tieferen Wert gefahren wird. Zu den Langsamfahrsignalen gibt es daher noch Zusatzsignale. Diese sind aber nicht besonders speziell, so dass sie keine Grafiken benötigten. Doch bevor wir uns den Signalen annehmen, müssen wir uns Gedanken machen, warum denn solche Zusatzsignale nötig sind. Früher
gab es sie nicht und sie wurden laufend erweitert und ergänzt. So entstand
eine umfang-reiche Palette von Zusatzsignalen, die je nach Bedarf
verwendet werden können. Muss man die Signale an Stellen aufstellen, die nicht genug Platz bieten, kann es zu Verwechslungen kommen. Jetzt kann es sein, dass der Lokführer nicht mehr wissen kann, ob das Signal für das rechte oder linke Gleis und somit für ihn gültig ist. Was nun? Genau, man verwendet Zusatzsignale, die in Form eines schwarzen Pfeils auf weisser Tafel zeigen für welches Gleis das Signal gilt. Natürlich zeigt dabei die Spitze des Pfeils in Richtung des Gleises, das damit gemeint wurde.
Die
Zuordnung ist erfolgt und somit ist alles in bester Ordnung. Weitere
Probleme gibt es aber, wenn die Langsamfahrstelle nur für ein oder zwei
Geleise
gilt. Jetzt müssten viele Aufhebungssignale aufgestellt werden, was dazu
führt, dass der Lokführer vor lauter Signalen nicht mehr genau weiss, für
welches
Gleis
nun das Signal vor ihm gilt. Einfach ausgedrückt, er kann vor lauter
Bäumen den Wald nicht mehr erkennen, was natürlich gefährlich werden kann. Deshalb kann schon am Vorsignal eine Zusatztafel mon-tiert werden, wo die Zugehörigkeit vermerkt wird. Diese Tafel wird über dem eigentlichen Signal montiert. Die trägt unterschiedliche Aufschriften, wie etwa Gleis 3,4 oder aber B-Gruppe.
Für
Sie klingt das zum Teil komisch, der Lokführer weiss aber dank der
Anschrift genau, wo die Langsamfahrstelle steht und wenn er diese nicht
mehr erreichen kann. Eine einfache aber effektive Lösung. Eine weitere Geschichte ist die Baustelle selber. Stellen Sie sich vor, es geschieht ein Wunder und die Arbeiten konnten früher als geplant abgeschlossen werden. Das soll es wirklich geben und bei der Eisenbahn ist das nicht so selten der Fall, wie auf der Autobahn. Was dort dauert es immer länger?
Sie
sehen, die Bahnen sind wirklich besser. Bei wenigen Stunden eher Schluss
ändert sich nichts, die Signale bleiben stehen.
Jetzt sind die Arbeiten aber ein paar Tage eher fertig, was wirklich ein
Wunder ist. Damit entfällt die Langsamfahrstelle und kann entfernt werden.
Nun entsteht jedoch eine spezielle Situation. Der Lokführer hat ein
Verzeichnis, das eine Langsamfahrstelle ankündigt. Nur trifft er diese auf
seiner Fahrt nicht an. Das kann dazu führen, dass er verwirrt wird, oder
sogar befürchtet, dass er ein Signal verpasste.
Daher werden die Signale nicht vollständig entfernt. Das Vorsignal bleibt
als Orientierung vorhanden. Die restlichen Signale werden entfernt. Damit
der Lokführer nun weiss, dass die Langsamfahrstelle nicht mehr vorhanden
ist, wird das Vorsignal als ungültig gekennzeichnet. So erkennt der
Lokführer, dass er die eigentliche Langsamfahrstelle, die hier aufgebaut
war, in jedem Fall nicht mehr erreichen kann. |
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Arbeiterschutz |
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Gerade bei der Eisenbahn ist der Schutz des Arbeiters besonders wichtig.
Viele Baustellen grenzen oft nur wenige Zentimeter an die fahrenden Züge
heran. Zudem sind die Platzverhältnisse oft alles andere als optimal.
Stellen Sie sich vor, Sie müssen auf einer Baustelle arbeiten, die drei
Meter breit ist und davon benötigt eine Maschine schon knapp drei Meter.
Der Platz ausserhalb kann man salopp als Todeszone bezeichnen. Wenn dann noch ein Zug mit den bei diesen Fällen oft üblichen 80 km/h gefahren kommt, ist schnell etwas passiert. Wenn ein Ärmel an einem Wagen einhängt, dann merkt der Lokführer davon nichts.
So
musst zuerst verhindert werden, dass der Ar-beiter die Gefahr zu spät
erkennt. Aber wir be-nötigen auch etwas um den Zug ohne grossen Auf-wand
zum stehen zu bringen. Für beides wurden daher die entsprechenden Signale
geschaffen. Glücklicherweise sind solche Situationen nur etwas, das in den Horrorgeschichten von namhaften Au-toren zu finden ist und das nichts mit der Realität zu tun hat.
Schön, wenn Sie es glauben, aber eine unbedachte Handlung führt nun
einfach dazu, dass man sich plötzlich in der Todeszone befindet und der
Zug kommt schnell. Viel Zeit, sich in Sicherheit zu bringen bleibt leider
nicht. Daher ist dieser Bereich sicherlich nichts für Amateure. Die Arbeiter wissen aber ganz genau, wo sie sich aufhalten sollen und wo die Gefahren lauern. Deshalb kommt nur speziell geschultes Personal auf solchen Baustellen zum Einsatz.
Laien, die keine Erfahrung mit der Eisenbahn haben, leben gefährlich.
Bahnbaustellen gehören daher den Profis, denn nur die wissen, was man wo
wie machen darf. Freiwillig soll man sich auch nicht an anderen Orten in
die Todeszone begeben.
Wir
müssen festhalten, die Baustelle kann für den Zug auch gefährlich sein.
Bewegt sich eine
Baumaschine,
zum Beispiel ein
Kran,
kann es passieren, dass Teile des Krans nicht mehr im Bereich der
Baustelle liegen. So lange kein Zug kommt, ist das auch kein Problem und
wird oft gemacht. Aber wenn er kommt, wird es gefährlich, sehr gefährlich.
Sowohl für den Kran, als auch für den Zug und natürlich für die Leute
darin.
Es
ist klar, dass man solche Gefahren nach Möglichkeit eliminieren will.
Schlechte Erfahrungen hatten zur Folge, dass vermehrt darauf geachtet
wurde, wie auf Baustellen gearbeitet wird und wie man sowohl die Arbeiter,
als auch die Züge besser vor den Gefahren schützen kann. Damit gab es
mehrere Ansätze, die zu Signalen führten. Diese richten sich einerseits an
die Arbeiter der Baustelle, als auch an den Lokführer des Zuges.
Damit
die Arbeiter auf der Baustelle nicht plötzlich von einem Zug überrascht
werden, gibt es Signale, die diesen ankündigen. Vielleicht haben Sie diese
schon gesehen oder auch gehört. Es sind Hinweise für das Personal, wie es
sich zu verhalten hat. So muss zum Beispiel das
Gleis
geräumt werden, wenn darauf noch Züge verkehren. Umgekehrt erkennt der
Lokführer des Zuges, dass auf der Baustelle gearbeitet wird.
Der
optische Alarm mit den gelben Drehleuchten wird auch bei grossem Lärm
verstanden. Er wird nicht alleine eingesetzt und ist nur zur Unterstützung
des akustischen Alarms zuständig. Den optischen Alarm haben Sie sicher
schon gesehen, besonders in der Nacht fallen die Drehleuchten doch auf.
Zudem verkehrt der Zug langsam bei diesen Leuchten. Sie als Reisender
können dann die Baustelle ganz gut beobachten.
Die
akustischen Alarmsignale sind wichtiger, dabei kommen unterschiedliche
Töne zur Anwendung, die von den Arbeitern verstanden werden. Ab und zu
hört man diese Alarme bei der Vorbeifahrt im Zug. Besonders gut hört man
sie in der Nacht, wenn man neben der
Bahnlinie
schlafen will und in der ganzen Nacht so eine dämliche Sirene ertönt.
Keine ruhige Nacht, aber immer noch besser, als wenn regelmässig die
Sirenen der Sanitätsfahrzeuge zu hören wären.
Jetzt wissen Sie, warum diese Sirene da ist, sie schützt die Arbeiter vor
den Gefahren. Es gibt Anlagen, in denen der akustische Alarm, so wird die
Sirene offiziell genannt, im Ohrenschutz der Arbeiter erklingen. Sie
können dann in der Nacht gut schlafen, wenn diese blöden Maschinen mit
ihrem Lärm nicht wären. Nur, Sie wissen dann auch, warum die Sirene so
laut ist, denn man muss sie ja hören, wenn die Maschine laut ist.
Als man den Schutz der Arbeiter verbessert
hatte, ging es an den Schutz des Zuges. Auch der Zug sollte vor den
Gefahren einer Baustelle geschützt werden. Daher wurden spezielle
Nothaltanlagen eingesetzt. Solche Anlagen können von einem Mitarbeiter in
der Baustelle ausgelöst werden. Der Zug stoppt dann und man kann abklären,
was passiert ist. Eine einfache Lösung, die sehr effektiv arbeitet und die
einen Zug weit vor der gefährlichen Stelle stoppt.
Eine
Drehleuchte mit rotem Licht übernimmt diese Aufgabe. Gerade das rote Licht
hat für den Lokführer eine magische Funktion, denn bei Rot wird gehalten.
So auch hier. Die Drehleuchten kennen Sie, es sind die Leuchten, die auf
dem Auto montiert sind. Also auf dem, das auf der Autobahn in der
Baustelle hinter Ihnen her fährt und Sie überholen will, obwohl Sie mit
über 200 km/h unterwegs sind. Nur ist die Lampe dort blau und nicht rot.
Die
Nothaltanlage ist wirklich nur dazu da, um eine Kollision eines Zuges mit
einem Gerät der Baustelle zu vermeiden. Ab und zu kommen solche
Nothaltanlagen auch auf Baustellen zum Einsatz, die der Lokführer gar
nicht sieht, die aber zum Beispiel Steine lockern können, die dann auf das
Gleis
stürzen. Daher wurden diese Anlagen schon oft eingesetzt. Die
Nothaltanlagen werden dem
Lokomotivpersonal
sogar mit einem speziellen Zirkular bekannt gegeben.
Neu
gibt es auch Nothaltanlagen bei Gefahren der Natur. Führt eine Strecke
durch einen Abschnitt der von Steinschlag bedroht ist, oder wo der Hang
abrutschen kann, dann sind diese Anlagen auch angebracht worden. Die
werden dann aber nicht durch den
Sicherheitswärter,
sondern durch das Ereignis ausgelöst der Zug kann noch rechtzeitig
anhalten. Beispiel dafür war der Lawinenschutz der alten Rohrbachbrücke am
Gotthard.
Nur, was passiert, wenn der Zug angehalten wurde? Er steht da, bis
zum jüngsten Gericht. Nein, so schlimm ist es auch nicht. Der Lokführer
erkundigt sich beim
Fahrdienstleiter.
Der klärt dann ab, was passiert ist. Erst wenn die Abklärungen erfolgt
sind, fährt der Zug mit
Fahrt auf Sicht
weiter. Ach, bevor ich es vergesse, ein Halt durch eine Nothaltanlage ist
gleich, wie ein Halt durch ein Signal, das auf Halt zurück genommen wurde.
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