Personal auf der Strecke |
|||||
Das Personal auf den Strecken unterteilt sich in zwei
Gruppen.
So gibt es die Leute, die für den Unterhalt zuständig sind und die Leute,
die für den Betrieb zuständig sind. In beiden Bereichen gibt es viele
spezielle Berufe, von denen ich hier eine Auswahl vorstellen werde. Doch
warum nehme ich die Strecke separat, denn viele Berufe siedeln sich heue
in den
Bahnhöfen
und den
Depots an?
Daher muss ich etwas ausholen.
Die Baudienste, also die Bereiche, die für den Unterhalt zuständig
sind, haben sich in den
Depots
und
Bahnhöfen
angesiedelt. Der Grund liegt hier bei den benötigten Fahrzeugen. Diese
müssen irgendwo abgestellt werden und das geht nun mal nur in einem
Bahnhof. Daher sprechen auch diese
Gruppen
von einem Depot. Trotzdem verrichten Sie einen grossen Teil ihrer Arbeit
auf den Strecken. So gesehen gehören Sie zur Strecke dazu.
Anders sieht das beim betrieblichen Personal aus. Das wurde
mittlerweile zwar von der Elektronik abgelöst. Trotzdem sollte es nicht
unerwähnt bleiben, denn dieses Personal arbeitete wirklich auf den
Strecken und das jeden Tag. Bei der Vorstellung der Berufe werden Sie
schnell erkennen, dass es hier viele Missstände gab, die man so nicht
erwarten würde. Doch beginnen wir nun mit den Berufen auf der Strecke und
diese muss zuerst gebaut werden.
|
|||||
Die
Gleisbauer |
|||||
Bei einer Eisenbahn sind sie die ersten, die erscheinen, die Leute
des Gleisbaues. Hier kommen Spezialisten zum Einsatz. Die Arbeiter des
Gleisbaus arbeiten in
Gruppen,
sind in
Bahnhöfen
zu Hause und arbeiten oft auf der Strecke. Gerade diese Arbeit auf der
Strecke bringt spezielle Berufe mit sich, die sich daraus ergeben. Es wird
deshalb Zeit, dass wir uns ein wenig mit den Arbeitern beim Gleisbau
befassen.
Gleisbauer organisieren sich dabei in Rotten.
Diese Rotten sind eingespielte Teams, die unterschiedliche Berufe
enthalten. Eine Rotte bleibt oft zusammen und so entstehen eingespielte
Abläufe.
Entstanden ist dieser Begriff schon sehr früh und die Rotten waren oft
tagelang auf einer Strecke im Einsatz, ohne dass sie zurückkehrten. Daher
verfestigten sich die
Gruppen
zu Rotten, was eine innige schon fast familiäre Gemeinschaft ist.
Der
Verkehrswegebauer:
Der Verkehrswegebauer beschönigt eigentlich nur der harte Beruf, der
dahinter steckt. Es handelt sich dabei um eine moderne Berufsbezeichnung,
die so das Image der Arbeiter auf der Strecke etwas aufmöbeln sollte.
Gerade die Bildung von Rotten, führte oft zu unschönen und falschen
Vergleichen mit den Wildschweinen, da auch diese reinlichen Tiere Rotten
bilden.
Die altertümliche Bezeichnung
Gleismonteur ist somit einer modernen Berufsbezeichnung gewichen.
Geblieben sind jedoch die Aufgaben, denn es sind immer noch Personen, die
im Gleisbau arbeiten und sich so auf den Bau von Verkehrswegen
spezialisiert haben. Innerhalb des Berufes gibt es aber sehr viele
Spezialisierungen, die ich hier nicht weiter erwähnen will, denn
grundsätzlich ist die Arbeit gleich.
Die Arbeitszeiten der Verkehrswegebauer liegen sehr oft in der
Nacht. Gerade Arbeiten an der Strecke gehen nur mit Sperrungen. Diese
werden jedoch selten am Tag bewilligt, so dass die Arbeiten in der Nacht
ausgeführt werden müssen. Besonders arbeiten, die nur kurzfristige
Sperrungen verlangen, finden daher in der Nacht statt. Bei langfristigen
Sperren arbeitet man nach Möglichkeit am Tag, denn schliesslich ist
Nachtarbeit gesundheitlich nicht ohne Risiken.
Früher kamen hier nur Männer zum Einsatz, denn die schweren
Schwellen und
Schienen wurden
von Hand bewegt. Mittlerweile gab es dank
Kranwagen
eine Erleichterung und viele Tätigkeiten werden durch Maschinen ausgeübt.
Heute ist es auch Frauen körperlich möglich diese anspruchsvolle Tätigkeit
auszuüben. Gleisbauer ist aber weiterhin ein Beruf, der mit sehr vielen
Gefahren verbunden ist. Gerade die Unfälle mit den Zügen sind gefürchtet. Die Platzverhältnisse sind oft sehr beengt, denn oft stehen nur 3 Meter zur Verfügung. Davon benötigt die Maschine schon den grössten Teil. Nur eine Abweichung zur falschen Zeit reicht aus, um einen schweren Unfall zu erleiden. Deshalb ist es wichtig, dass die Gleisbautrupps vor drohenden Gefahren gewarnt werden. Nur so ist eine sichere Arbeit möglich.
Der
Sicherheitswärter:
Der Sicherheitswärter ist schon ein fauler Kerl. Haben Sie schon einmal
eine Baustelle der Eisenbahn beobachtet. Viele Leute arbeiten und einer
steht da und schaut vermeintlich nur zu. Während die Arbeiter im
Gleis schwerste
Arbeiten erledigen, steht der Sicherheitswärter nur herum und rührt keinen
Finger. Daher ist die Arbeit des Sicherheitswärters nicht sonderlich
beliebt, denn wer will schon als faul betitelt werden.
Der Sicherheitswärter stammte oft aus der Rotte und wurde für
diesen Posten verknurrt, denn die Arbeit des Sicherheitswärters ist
wirklich nicht sonderlich beliebt. Die Arbeit ist eintönig und wenn er
auch wollte, der Sicherheitswärter schaut nur zu, wie sich andere
Abarbeiten. Er hat die Sicherheit zur Aufgabe und darf deshalb keine
andere Tätigkeit übernehmen. Es ist daher zum Zusehen verdonnert worden.
Er sorgt dafür, dass die Bauarbeiter am Abend wieder zu ihrer
Familie zurückkehren können, weil er sie rechtzeitig vor dem Zug gewarnt
hat. Dazu arbeitet er nicht alleine. Die Sicherheitswärter sind ein Team,
das sich mit Informationen versorgt. Neben dem Wärter bei der Baustelle
gibt es noch die Wärter, die diesem die sich nähernden Züge melden. So ist
dieser immer darüber informiert, wann der nächste Zug kommt und aus
welcher Richtung das sein wird.
Sicherheitswärter sind mit Signalflaggen und
Funkgeräten
ausgerüstet. Zur Kennzeichnung tragen sie zudem eine weisse Kopfbedeckung.
Weiter sind Hupen und Signalgeber vorhanden, die zur
Warnung
der Arbeiter dienen. Mit der Hupe wird die Baustelle vor dem Zug gewarnt.
Erfolgt von der Baustelle keine Reaktion, kann der Sicherheitswärter mit
der Signalflagge den Zug stoppen und so eventuell einen schweren Unfall
verhindern.
Gerade die schweren Unfälle beim Gleisbau, machen motivierte
Mitarbeiter bei der Sicherheit unumgänglich. Damit man die
Sicherheitswärter nicht mehr verknurren muss, wurden diese in einer
eigenen Organisation zugeteilt. Jetzt wird der Rotte der Sicherheitswärter
zugeteilt und so klar als Sicherheitsperson vermittelt. Die sinkenden
Unfallzahlen auf den Baustellen zeigen deutlich, wie gut die
Sicherheitswärter arbeiten. Leicht ist ihre Arbeit nicht und ein Zug ist
schnell übersehen.
Die
Rottenköchin:
Es war viele Jahre das einzige weibliche Wesen in einer Rotte und es war
eine zentrale Person, die von den Arbeitern geschätzt wurde. Die
Rottenköchin war für die Verpflegung der Rotte verantwortlich und es waren
in dieser Funktion wirklich nur Frauen tätig. Sie arbeitete daher
eigenständig um kam mit den Lebensmitteln auf die Baustelle, wo sie
schliesslich die essen zubereitete. Die Rottenköchin zog daher mit dem Wagen, der die Küche enthalten hat, auf die Baustelle und versorgte die Arbeiter direkt auf der Baustelle mit dem notwendigen Essen und den Getränken.
Sie müssen sich so einen Wagen als kleine Kantine auf
Rädern
vorstellen. Dadurch konnten die Pausen der Rotten kürzer gehalten werden.
Die Distanz zum Essen war nicht so weit, was kürzere Arbeitstage
bedeutete. Daher war die Rottenköchin eine gerne gesehen Person. Eine gute Rottenköchin wusste genau, welche Mahlzeiten zu welchen Tätigkeiten passten und war die Mutter der Rotte. Mit der passenden Verpflegung konnte die Moral der Truppe gehoben werden.
Die guten und angepassten Essen wurden schliesslich noch mit den
entsprechenden Getränken ergänzt. So war in der Rottenküche immer etwas
heisser Tee vorhanden, der im Winter Wärme spendete.
Nachdem die Bautrupps mit Autos ausgerüstet wurden, verschwanden
auch die Rottenköchinnen von der Baustelle. Die Teams fahren seither mit
den
Dienstwagen
zu einer
Milchküche
und nehmen die Mahlzeit dort zu sich. Es gibt jedoch viele Leute, die
gerne die speziell auf die Arbeit zugeschnittenen Mahlzeiten hätten. Die
moderne Bahn braucht jedoch keine Rottenköchin mehr. So kam es, dass der
Beruf mittlerweile verschwunden ist.
Sie sehen, dass sich die Rotten mit Hilfe der Rottenköchin gut
über mehrere Tage auf den Strecken aufhalten konnten. Jedoch versuchten
diese
Gruppen,
wenn es die Möglichkeit gibt, zu einem
Bahnhof
zurück zu kehren. Diese Möglichkeit hatte das Personal, das nun bei der
Betriebsführung vorgestellt wird, hingegen nicht, denn das Personal hatte
eine feste Stelle, die irgendwo im Niemandsland war. Daher kommen wir nun
zur Betriebsführung auf der Strecke.
Arbeitsstelle:
Wir alle kennen die Arbeitsstelle. Es ist der Punkt, wo man seine Arbeit
verrichtet. Bei einem Gleisbauer ist diese bedingt durch den Beruf nicht
in einem Gebäude und daher sind auch diese Arbeitsstellen speziell, denn
der Verkehr auf der Strecke sollte durch die Arbeiten nicht zu sehr
behindert werden. Es lohnt sich, wenn wir die Arbeitsstelle eines
Gleisbauers genauer ansehen. Diese hat sogar noch einen eigenen Namen. Das Arbeitsgleis, also das Gleis, wo Arbeiten ausge-führt werden, ist kaum breiter, als ein Zug, aber dafür lange. Wo genau sich dieses Arbeitsgleis be-findet, ist nicht so wichtig. Das kann auf der Strecke sein, aber auch in einem Bahnhof. Wichtig ist, dass bei umfangreicheren
Arbeiten das
Gleis nicht
befahren werden kann. Nur so kann in Ruhe gearbeitet werden, denn man muss
nicht unterbrechen, weil ein Zug gefahren kommt. Decken ist ein Begriff aus der Welt der Eisenbahn und hat mit dem Teil, das sie jede Nacht über sich ziehen, keinen Zusammenhang. Der Begriff Decken ist eigentlich nur eine Abkürzung. Dabei verhindert das Decken eines
Gleises, dass
dieses auch unbeabsichtigt, oder durch einen Fehler befahren werden kann.
Diese Deckung schützt also das Arbeitsgleis vor einer fehlerhaften Fahrt
und sie wird im
Stellwerk
vorgenommen. Absperrungen
markieren die Baustelle auf der Strecke. Diese oft gut erkennbaren Balken
sind dazu da, dass Sie nicht einfach auf die Baustelle treten. Bei den
Eisenbahnen haben sie aber auch eine umgekehrte Funktion, denn sie
verhindert, dass der Arbeiter bei einer Unachtsamkeit in den
Gefahrenbereich des Zuges kommen kann. Sie sehen, dass wirklich viel für
eine grössere Baustelle vorgenommen werden muss. Gehwege erlauben den
Zugang zur Arbeitsstelle. Diese speziell im
Gleisfeld
markierten Gehwege sind für das Personal und sie sind so angeordnet
worden, dass man sich sicher verschieben kann. Gehwege sind überall
vorhanden, sie sind in einem
Bahnhof sehr
oft daran zu erkennen, dass sie nicht mit
Schotter
belegt wurden und es bei den
Geleisen einfache
Übergänge gibt. Dabei können die Gehwege auch ausserhalb der Eisenbahn
liegen. |
|||||
Die Betriebsführung |
|||||
Die Betriebsführung auf der Strecke hatte auch spezielle Berufe,
die nun vorgestellt werden sollen. Dabei muss ich aber erwähnen, dass
zumindest in der Schweiz viele dieser Berufe mittlerweile abgeändert
wurden oder gänzlich verschwunden, denn die Automatisierung der Strecken
wurde als erste Massnahme eingeführt, so dass die Arbeitsplätze auf der
Strecke verschwunden sind. Ein Verlust kann man das nicht bezeichnen, denn
ein Leben auf der Strecke war hart.
Zumindest früher, wo man noch nicht die Reisemöglichkeiten wie
heute hatte, bedeutet eine Stelle auf der Strecke auch, dass man dort
lebte. So wurden den Berufen Gebäude zugestanden, die dann von den
Arbeitern mit der Familie bewohnt wurden. Oft waren so kaum angenehme
Wohnbedingungen zu erwarten und man wohnte wirklich irgendwo im
Niemandsland. Oft war der Weg steil und das Haus nur schwer zugänglich.
Mit den Automobilen änderte sich das und die Situation verbesserte
sich. Doch ich denke, dass ich Ihnen die drei Berufe auf der Strecke
einmal vorstellen sollte. Dabei beginne ich mit dem Beruf, der es
tatsächlich immer wieder in einen
Bahnhof
schaffte und so nicht direkt von der Situation der Strecke betroffen war.
Ich beginne daher mit dem Streckenwärter, den es in seiner Funktion noch
heute gibt.
Der Streckenwärter:
Wenn wir den Streckenwärter ansehen, dann
haben wir einen Beruf, der in freier Natur ausgeführt wird und der oft
alleine arbeitet. Hier gibt es selten kleine
Gruppen
und der Streckenwärter ist alleine auf den entsprechenden Strecken
unterwegs. Dabei hat er nicht einmal einen Sicherheitswärter, der ihn
begleitet. Daher ist seine Arbeit mit speziellen Vorschriften verbunden.
Die Aufgabe des Streckenwärters besteht darin, die Strecke und die
Bahnhöfe
nach Schäden abzusuchen. Dazu begeht er die Strecke und die Bahnhöfe und
schaut nach losen Schrauben, beschädigten
Schienen und
anderen für den Betrieb gefährlichen Situationen. Allenfalls entdeckte
Schäden versucht der Streckenwärter sofort zu beheben, oder aber, er
notiert den Schaden um in später von einem Bautrupp beheben zu lassen.
Der Streckenwärter führt Material mit sich, mit dem er gewissen
Kontrollen ausführen kann und auch Signalmittel um Züge bei allenfalls
gefährlichen Schäden sofort stoppen zu können. Dieses Material trägt er
bei seiner Begehung in einem Rucksack mit. So sieht der Streckenwärter wie
ein Wanderer auf der Strecke aus. Er verpflegt sich auch so und nimmt sein
Essen mit. Heute ist er zudem mit
Funkgeräten
und
Telefonen ausgerüstet.
Der Streckenwärter begeht die Strecke nicht einfach so. So meldet
er seine anstehende Begehung der Strecke dem
Fahrdienstleiter an. Damit
beginnt auf der Strecke ein spezieller Betriebsablauf. Die Züge haben so
zu verkehren, wie das im
Fahrplan vorgesehen ist. So
sind zum Beispiel Kreuzungsverlegungen nur möglich, wenn der
Streckenwärter darüber informiert werden konnte. Die Benützung des
Wechselbetriebes
ist ebenso verboten.
Muss der Betrieb geändert werden, wird der Streckenwärter
vorgängig informiert. Ist diese Information nicht möglich, muss der Zug
mit Fahrt auf Sicht
verkehren, denn der Streckenwärter befindet sich in den
Geleisen und
würde so vom sich nähernden Zug überrascht. Heute mit den modernen
Kommunikationsmitteln ist das jedoch selten der Fall und der
Streckenwärter kann seine Position immer wieder melden.
Der Bahnwärter:
Der Beruf des Bahnwärters hat sich im Lauf der Jahre verändert, denn er
ist mittlerweile gänzlich verschwunden. Doch sehen wir uns den Beruf des
Bahnwärters an. Doch dazu muss ich etwas ausholen. Bei der Vorstellung der
Strecken sagte ich doch, dass man von der freien Strecke spricht. Der
Bahnwärter arbeitete auf dieser freien Strecke und hatte dabei Aufgaben
bei der Zugführung zu übernehmen. Um den Verkehr zu verdichten, wurden die Strecken in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Dazu führte man Blockstellen ein. Das haben wir schon kennen gelernt, nur haben wir dort nicht erwähnt, dass diese Blockstellen nicht ferngesteuert werden konnten.
Daher musste jemand diese
Blockstellen
bedienen und dieser Jemand war der Bahnwärter. Er hatte die Aufgabe den
Abschnitt für die Züge frei zu geben. Tat er das nicht, hielt der Zug an
der Blockstelle. Daher wurde bei jeder Blockstelle ein Haus gebaut. Hier konnte der Bahnwärter mit seiner Familie gratis leben. Jedoch bedeutete das, dass man irgendwo in der Natur hauste und es kaum Strassen zu den Häusern gab.
In besonderen Fällen, wurden die Häuser der Bahnwärter mit den
Zügen versorgt. Diese hielten daher beim Haus und die benötigen Rohstoffe
und Nahrungsmittel wurden ausgeladen. Trotzdem war das Leben auf der
Strecke nicht nur angenehm. Beim Bahnwärter gab es eine Ablösung, denn in dem kleinen Haus konnten zwei Familien Leben. Damit dieser schlafen konnte, wurde die Blockstrecke in der Nacht durchgeschaltet oder der Betrieb eingestellt.
So lebten in jedem Haus eine oder zwei Familien mit Bahnwärter,
die in der Nacht unmittelbar neben der
Bahnlinie
lebten und so schnell eingreifen konnten, wenn es notwendig war. Daher war
der Mitarbeiter nahezu rund um die Uhr verfügbar.
Gerade die Einsamkeit setzte vielen Familien zu. Medizinische
Notfälle konnten nur sehr schwer gemeistert werden und die Kinder mussten
mit den Zügen zur Schule fahren oder hatten einen langen Fussmarsch vor
sich. Viele Bahnwärter versorgten sich zudem mit einem kleinen Garten und
Kleinvieh selber, denn zwischen den Zügen konnte man immer etwas anderes
machen. So entwickelte sich jede
Blockstelle
etwas anders.
Der
Barrierenwärter:
Der Barrierenwärter war der letzte Beruf auf der Strecke der in der
Schweiz verschwand. Die
Barrieren
der Wegkreuzungen mussten anfänglich vor Ort bedient werden. Dazu hatte
man die Bedienanlagen unmittelbar bei der
Schranke
montiert und stellte ein kleines Haus als Unterkunft auf. Gewohnt wurde
selten bei der Barriere, denn hier war man nicht so abgeschieden, wie bei
den Bahnwärtern.
Barrierenwärter wurden oft auch als
Schrankenwärter bezeichnet. Einen Unterschied bei der Aufgabe gab es
nicht, denn vor jedem Zug mussten die
Schranken
korrekt geschlossen werden. Die Informationen über die Züge kamen mittels
Telefon zum Barrierenwärter, der daraufhin die Schranken schloss und die
Durchfahrt des Zuges abwartet. Danach konnte die Schranke wieder geöffnet
werden.
Im Gegensatz zu den Bahnwärtern, waren die Häuser bei den
Barrieren
nicht immer bewohnt. Hier hatte man den Vorteil, dass man die Häuser der
Schrankenwärter über die Strasse leicht erreichen konnte. Anfänglich kam
man zu Fuss, mit dem Fahrrad, oder wer es sich leisten konnte, mit dem
Esel. Später wurden Automobile eingesetzt. So konnte man nach der Arbeit
nach Hause ins nahe gelegene Dorf fahren.
Die
Schranken wurden oft auch von Frauen als Nebenverdienst
bedient. Die Arbeit war nicht sehr schwer und so konnte man auch so noch
einen Zustupf verdienen. Zudem wurden die
Schranken
auch im Schichtbetrieb betrieben. Daher lösten sich die Schrankenwärter ab
und es gab so bessere Arbeitsbedingungen, als bei den Bahnwärtern. Der
Barrierenwärter ging daher nach getaner Arbeit nach Hause zur Familie und
hauste nicht im Niemandsland.
Mit den automatischen durch die Züge gesteuerten
Schranken,
verschwanden die Barrierenwärter. Die automatische Anlage schliesst sich
selber und überwacht zudem die korrekte Funktion. Dadurch können die
Schranken später geschlossen werden, was die Verkehrsteilnehmer auf der
Strasse sicherlich freut. Uns freut zudem, dass die Stellen auf der
Strecke nur noch den Streckenwärter kennen, der in einem
Bahnhof
Feierabend macht.
|
|||||
Zurück | Navigation durch das Thema | Weiter | |||
Home | Depots im Wandel der Zeit | Die Gotthardbahn | |||
News | Fachbegriffe | Die Lötschbergbahn | |||
Übersicht der Signale | Links | Geschichte der Alpenbahnen | |||
Die Lokomotivführer | Lokführergeschichte | Kontakt | |||
Copyright 2024 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |