Farbgebung und Anschriften

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Auch bei Rangierlokomotiven müssen die Metalle vor dem Befall mit Rost geschützt werden. Diese gerade den verwendeten Stahl betreffende Oxidation verschlechterte die Festigkeit. Ganz verhindern konnte man den Befall nicht, jedoch konnten gute Lösungen als Schutz vorgesehen werden. Dazu gehörte, dass die Bauteile mit mehreren Schichten Farbe behandelt wurden. Dabei hatte jede eine Aufgabe und das sehen wir uns an.

Unmittelbar auf dem Metall wurde die Grundierung auf-getragen. Hier wurden spe-zielle Lacke verwendet, denn es war wichtig, dass eine gute Verbindung mit dem Stahl entstand.

Nur so konnte gesichert werden, dass der Anstrich lange auf diesem haften blieb. Daher wurde die Grundierung oft auch als Haftgrund bezeichnet, denn gerade dieser Begriff umschrieb den Umstand genau. Damit die Haftung gut war, waren auch schwache Säuren am Werk.

Bei der Wahl der Farbe war der Hersteller bei der Grundierung frei. Hier kamen in den meisten Fällen Lösungen vor, die über einen Farbton verfügten, der danach mit den anderen Farbschichten harmonierte. Es war wirklich eine wichtige Schicht, die auch für die wichtige Abdeckung sorgte. Noch konnte aber nicht der eigentliche Farbauftrag mit den passenden Pigmenten aufgetragen werden, weil die Spuren der Fertigung noch zu sehen waren.

Mit der zweiten Schicht wurden die Unebenheiten ausgeglichen. Dazu verwendet man Spachtelmasse. Diese wurde im Gegensatz zu den Automobilen bei Lokomotiven umfangreicher aufgetragen. Man nutzte damit auch, dass mit einer weiteren Schicht der Schutz vor Rost verbessert werden konnte. Bei der Spachtelmasse waren auch die umfangreichsten Arbeiten erforderlich, da diese geschliffen werden musste, denn so entstand die ebene Oberfläche.

Mit der dritten Schicht wurde schliesslich der Decklack aufgetragen. Damals wurden dabei mehrere einzelne Schichten verwendet. Mit anderen Worten, man behandelte die Teile mit einer Farbe und dann wurden andere Farbtöne an den gewünschten Stellen aufgetragen. Die schwächste Abdeckung war daher immer beim Grundlack vorhanden. Damit hier eine Verbesserung erreicht werden konnte, wurde bereits mit zwei Lagen gearbeitet.

Nun kommen wir aber zu den beigemengten Pigmenten, denn diese wurden nach den Vorgaben des Bestellers aus-geführt. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB sahen dabei den für die Rangierlokomotiven des Unternehmens üblichen Anstrich vor.

Dieser hatte sich seit Jahren bewährt und er war nicht so anfällig auf die in diesem Betrieb vorhandenen Ver-schmutzungen. Wichtig war das, weil Rangierlokomotiven selten gewaschen wurden.

Das Führerhaus, die Vorbauten und die Lokomotivbrücke bekamen daher einen eher dunklen rotbraunen Farbton. Es war ein Anstrich der sich sehr gut mit dem in diesem Einsatz oft anfallenden Bremsstaub verband. Die von den Bremsklötzen stammenden Funken setzten dem Anstrich zu und das war auch der Grund, warum eine weitere Schicht vorhanden war, denn so konnten sich die Teile nicht bis zum Blech einbrennen und der Schutz blieb erhalten.

Sie sehen, die Belastung der Anstriche bei Rangierlokomotiven war sehr hoch und das war auch der Grund, warum die Schweizerischen Bundesbahnen SBB auf diese eher schlichte Farbe setzte. Auch sonst sollten diese Fahrzeuge nicht gerade zu den Schmuckstücken des Unternehmens gehören. Das bedeutete aber nicht, dass man sich nicht um einen guten Schutz kümmerte, denn die Investition sollte lange vor dem Rost geschützt werden.

Auch im Bereich der Laufwerke ging man den klassischen Weg. Die seit Jahren hier verwendeten Farben mit dunkelgrauen Pigmenten kaum auch hier zur Anwendung. Es waren nahezu schwarze Farbtöne vorhanden. Bedingt durch die hier verbaute Spurkranzschmierung bestand im Bereich des Laufwerks die Gefahr von starken Verschmutzungen. Mit der dunkeln Farbe wollte man diesem Umstand etwas entgegen wirken.

Es bleib noch das Dach. Dieses wurde mit einem Schutzlack behandelt. Diese hier verwendeten Far-ben waren mit Eisenglimmer durchsetzt worden. Da mittlerweile auch Pigmente dazu gemengt werden konnten, ist der ursprünglich silberne Farbton verschwunden.

Vordergründig machte dieser Schutzlack wegen der elektrischen Ausrüstung bei der Baureihe Ee 6/6 II noch sinn, aber bei der Diesellokomotive würde man diesen nicht erwarten.

Durch das hohe Führerhaus und die Tatsache, dass die Lokomotive oft unter der Fahrleitung eingesetzt würde, führte zu diesem Schutzlack.

Die hier beigemengten Eisenteile sorgen dafür, dass die in der Fahrleitung entstehenden Magnetfelder nicht in die Lokomotiven eindringen konnten.

Auch wenn diese für den Menschen nicht gesund sind, die im Führerraum vorhanden elektronischen Bauteile wären nahezu zerstört worden.

Wenn wir nun die farblichen Abweichungen an-sehen wollen, dann fielen sehr schnell die Lüftungs-gitter auf. Diese waren mit Filtermatten versehen worden und die Einfassungen wurden nicht mit Farbe behandelt. Es kann ein silberner Farbton als Folge der Eloxierung zur Anwendung. Diese besondere Behandlung war bei solchen Ausführungen durchaus üblich und hier fielen sie nur auf, weil es grosse Gitter an den Seiten waren.

Einen richtigen farblichen Unterschied boten alleine die Griffstangen. Besonders jene, die seitlich vorhanden waren, wurden in einem leuchtenden Gelb gehalten. Das war in der Schweiz bei Rangierlokomotiven durchaus üblich und so sollten diese besser erkannt werden. Waagerecht verlaufende Griffstangen wurden jedoch farblich nicht von restlichen Anstrich abgesetzt. Es war daher ein ausgesprochen schlichter Farbauftrag vorhanden.

Bisher war es bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB unüblich, dass bei den Rangierlokomotiven Bahnanschrif-ten angebracht wurden. Ausnahme bildete da alleine die Baureihe Bm 6/6, die mit dem Schriftzug SBB CFF ver-sehen worden war.

Bei den hier vorgestellten Modellen beschritt man jedoch einen neuen Weg, denn vor wenigen Jahren verabschie-deten sich die Staatsbahnen vom Wappen des Landes und führten ein Signet ein.

Diese neue Signet der Schweizerischen Bundesbahnen SBB ergänzte das Kreuz der Schweizer Fahne mit beidseitig angedeuteten Pfeilen. Bei den hier vorgestellten Lokomo-tiven wurde dieses an den Seitenwänden der Führerhäuser angebracht.

Als Farbe verwendete man den gelben Farbton, der bereits bei der Reihe Bm 6/6 genommen wurde. Auf die Aus-führung der Abkürzungen wurde jedoch verzichtet, so dass nur das Signet blieb.

Wie bei den Lokomotiven üblich, wurden die jeweiligen Nummern an allen vier Seiten angebracht. Wie bisher bei den Rangierlokomotiven üblich, kamen spezielle Schilder zur Anwendung.

Diese eher antik wirkenden Lösungen hatten sich im Lauf der Jahre bewährt und sie erlaubten, dass die Betriebsnummern schnell angebracht werden konnten. Seitlich sah man dazu den Bereich unter dem Signet der Schweizerischen Bundesbahnen SBB vor.

Somit bleiben nur noch die beiden Fronten. Auch hier wurden die Nummern sichtbar angebracht. Dazu wurde wie bei den anderen Baureihen das Schutzblech der Rangierplattformen benutzt. Wie auf der Seite wurden die Schilder mit der Hilfe von Schrauben montiert. Es war wirklich eher antik, aber noch gab es die neuen Lösungen bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB nicht. Man hielt die Lokomotiven eher schlicht.

Wie bei Lokomotiven üblich, wurden an den Führerhäu-sern auch die Schilder der beteiligten Hersteller ange-bracht. Da es unterschiedliche Hersteller waren, kamen auch verschiedene Schilder zur Montage.

Bei der Baureihe Am 6/6 wurde darin auch der Hersteller des Dieselmotors aufgeführt. Weitere Unterlieferanten waren hier jedoch nicht mehr zu finden. Das war aber bei dieser Art der Schilder durchaus üblich.

Wichtig waren diese Schilder, da hier auch die Fabrika-tionsnummer aufgeführt wurden. Diese auch als Rahmen-nummer bezeichnete Zahl war aber nicht nur auf dem Schild zu finden.

Wie bei einem Auto, waren diese an einer Stelle fest mit dem Fahrzeug verbunden worden. Speziell war nur, dass diese auch sichtbar angeschrieben wurden und damit sind wir auch bei den technischen Anschriften angelangt.

Wie bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB üblich, waren kaum technische Anschriften vorhanden. Hinweise zu den Abmessungen fehlten schlicht und auch andere Hinweise waren eher dezent angebracht worden. Alle technischen Daten der Triebfahrzeuge waren bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB in einem mitgeführten Verzeichnis aufgeführt. Dabei gab es jedoch eine Ausnahme, die wir ansehen müssen.

Seitlich waren mit gelber Schrift die Angaben zum Gewicht und zu den Bremsen angebracht worden. Diese waren wichtig, weil sie für die Berechnung der Bremsen benötigt werden. Dabei war die Anschrift auch mit dem E ergänzt worden. Dieses wies darauf hin, dass das Triebfahrzeug mit einer elektrischen Bremse versehen wurde. Wichtig war diese, wenn starke Gefälle befahren werden mussten. Doch nun sollten wir uns die Bremsen ansehen.

 

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